Was ist der Sparerpauschbetrag und wie hoch ist er (2024)?

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Wenn du bei deinen Kapitalerträgen Steuern sparen möchtest, dann musst du verstehen, was der Sparerpauschbetrag ist und wie du ihn bekommst.

Der Sparerpauschbetrag lässt sich leicht erklären, aber es gibt einige Punkte, die du beachten solltest, um den Freibetrag optimal zu nutzen.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Jemand hält schützend seine Hände über seine Kapitalerträge, da sie aufgrund des Sparerpauschbetrags nicht besteuert werden

Was ist der Sparerpauschbetrag (Sparer-Pauschbetrag)?

Wenn du dein Geld investierst und damit Gewinne erzielst, musst du auf diese Gewinne Steuern zahlen, die sogenannte Kapitalertragsteuer.

Als Privatanleger hast du pro Jahr einen gewissen pauschalen Betrag, den du von deinen Gewinnen nicht versteuern musst – er bleibt steuerfrei. Das ist der Sparerpauschbetrag.

Wie hoch ist der Sparerpauschbetrag (2023/2024)? 1.000 Euro

Ein Sparerpauschbetrag gilt immer für das jeweilige Steuerjahr. Für das Steuerjahr 2023 wurde er das erste Mal seit vielen Jahren erhöht und beträgt nun:

  • 1.000 Euro für Singles

  • 2.000 Euro für gemeinsam veranlagte Ehepaare

Für die Steuerjahre 2009 bis 2022 galten folgende Sparerpauschbeträge:

  • 801 Euro für Singles

  • 1.602 Euro für gemeinsam veranlagte Ehepaare

Wie bekomme ich den Sparerpauschbetrag?

Ein Mann hält einen Teil seiner Kapitalerträge in der Hand, da diese aufgrund des Pauschbetrags nicht mit 25 % besteuert werden

Die Kapitalertragsteuer, die du auf deine Kapitalerträge zahlen musst, beträgt derzeit 25 % plus Soli und evtl. Kirchensteuer.

Seit 2009 wird sie automatisch von deiner Bank oder Broker als Abgeltungssteuer an das Finanzamt abgeführt. Daher spricht man generell eher von der Abgeltungsteuer als von der Kapitalertragsteuer, auch wenn dasselbe gemeint ist.

Wie kannst du den Sparerpauschbetrag dann nutzen, wenn die Steuer automatisch bezahlt wird?

Indem du deiner Bank sagst, dass sie Steuern von deinen Gewinne erst dann abführen soll, wenn der Pauschbetrag überschritten ist. Das nennt man einen Freistellungsauftrag.

Hierfür haben Banken oder andere Finanzinstitute standardmäßig einen Vordruck, den du ausfüllen kannst, oder es ist sogar im Online-Banking möglich diesen digital einzurichten. Du kannst aber auch ganz einfach formlos einen Brief an deine Bank schicken, indem du den Freistellungsauftrag mitteilst.

Wichtig hierbei ist, dass du deinen Sparer-Pauschbetrag auch auf mehrere Banken oder Broker aufteilen kannst.

Wie nutze ich den Sparer-Pauschbetrag optimal?

Drei unterschiedlich große Sparschweine mit unterschiedlich großen Prozentzeichen darüber stehen für eine optimale Aufteilung des Sparerpauschbetrags

Da du den Sparer-Pauschbetrag auf mehrere Finanzinstitute aufteilen kannst, solltest du ihn richtig verteilen, damit du ihn optimal nutzt.

Denn wenn du bei der einen Bank viele Kapitalerträge erzielst, beispielsweise auf Zinsen und Dividenden, dann sollte auch diese Bank den höchsten Anteil des Sparer-Pauschbetrags erhalten.

Lass uns das an einem Beispiel verdeutlichen.

Beispiel

Du besitzt mehrere unterschiedliche Geldanlagen, die du bei unterschiedlichen Banken und Brokern verwahrst. Das könnte so aussehen:

  • Tagesgeldkonto bei deiner Hausbank

  • Festgeldkonto bei einer Online-Bank

  • Wertpapierdepot bei einer Direktbank

Gehen wir davon aus, dein Geld ist relativ gleichmäßig verteilt.

  • 30 % des Kapitals im Tagesgeldkonto

  • 30 % des Kapitals im Festgeldkonto

  • 40 % des Kapitals im Wertpapierdepot

Du könntest jetzt den 1.000 € Sparerpauschbetrag einfach entsprechend aufteilen und Freistellungsaufträge wie folgt erteilen:

  • Tagesgeldkonto: 300 € Pauschbetrag

  • Festgeldkonto: 300 € Pauschbetrag

  • Wertpapierdepot: 400 € Pauschbetrag

Doch das wäre keine optimale Lösung. Der Höhe der jeweiligen Beträge sollte sich an deinen Kapitalerträgen orientieren, nicht an deinem Kapital.

Warum? Unterschiedliche Geldanlagen werfen unterschiedliche Renditen ab.

Zum Beispiel kann ein Tagesgeld niedrigere Zinsen als Festgeld haben. Das heißt, du wirst niedrigere Kapitalerträge beim Tagesgeld erzielen und benötigst daher nur einen kleinen Anteil des Pauschbetrags.

Hältst du in deinem Wertpapier Aktien oder Aktien-ETFs, bieten diese im Vergleich zu Tagesgeld und Festgeld die höchsten Renditechancen. Du wirst daher wahrscheinlich mehr Kapitalerträge in einem Wertpapierdepot erzielen, als mit Tages- oder Festgeld.

Eine sinnvollere Aufteilung des Sparer-Pauschbetrags könnte daher sein:

  • Tagesgeldkonto: Freistellungsantrag in Höhe von 50 € (5 % des Pauschbetrags)

  • Festgeldkonto: Freistellungsantrag in Höhe von 150 € (15 % des Pauschbetrags)

  • Wertpapierdepot: Freistellungsantrag in Höhe von 800 € (80 % des Pauschbetrags)

Wie du siehst, weicht diese Aufteilung erheblich von der Aufteilung basierend auf dem investierten Kapital ab.

Wenn du weißt, wie hoch die Kapitalerträge bei deinen einzelnen Konten ungefähr sind, dann teile den Sparer-Pauschbetrag entsprechend auf.

Geringverdienender aufgepasst

Wenn dein persönlicher Einkommenssteuersatz unter 25 % liegt, dann kannst du Steuern sparen, indem du deine Kapitalerträge mit deinem normalen Steuersatz versteuern lässt.

Hierfür musst du deine Kapitaleinkünfte bei der Steuererklärung in der Anlage KAP angeben und eine „Günstigerprüfung“ beantragen.

Dann prüft das Finanzamt automatisch, welcher Steuersatz für dich günstiger ist.

Sparer mit NV-Bescheinigung aufgepasst

Wenn du eine Nicht­ver­an­la­gungs­be­schei­ni­gung hast, kannst du noch mehr Steuern sparen und sogar Erträge oberhalb des Sparer-Pauschbetrags steuerfrei behalten.

In diesem Fall schicke deiner Bank oder deinem Broker eine Kopie, damit dieser deine Abgeltungssteuer nicht direkt abführt.

Fazit

Der Sparer-Pauschbetrag beträgt 2023 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für Ehepaare bei gemeinsamer Veranlagung. Kapitalerträge sind also bis zu einer Höhe von 1.000 Euro bzw. 2.000 Euro steuerfrei.

Mit einem Freistellungsauftrag kannst du dafür sorgen, dass deine Bank oder Broker deine Einkünfte aus Kapitalvermögen von bis zu 1.000 Euro nicht direkt als Abgeltungssteuer an das Finanzamt abgeführt.

Um den Sparer-Pauschbetrag optimal zu nutzen, solltest du den Betrag anhand der Höhe deiner Gewinne aufteilen, wenn du Konten und Depots bei mehreren Banken besitzt.