Beste Geldanlage für Rentner: Ein vollständiger Ratgeber
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Reza Machdi-Ghazvini, CAIAWenn du kurz vor der Rente bist oder bereits im Ruhestand bist, dann solltest du wissen, in welche Geldanlagen und wie du dein Geld richtig anlegen kannst.
Für Rentner gelten grundsätzlich die gleichen wichtigen Prinzipien bei Geldanlagen wie für alle anderen Anleger. Im Unterschied zu diesen müssen sie aber ihr fortgeschrittenes Alter und ihre finanziellen Bedürfnisse im Ruhestand berücksichtigen.
Wie du aber sehen wirst, sind es nur wenige Punkte, auf die du als Rentner bei deinen Geldanlagen besonders achten musst und wenn du diese einmal verstanden hast, wird es dir leicht fallen, dein Geld anzulegen.
Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:
Worauf sollte ich achten, bevor ich als Rentner mein Geld anlege?
Was für Anlagemöglichkeiten sollte ich in der Rente vermeiden?
Was ist am wichtigsten für Rentner bei Geldanlagen?
Wenn du kurz davor oder bereits im Ruhestand bist, dann bist du im letzten Lebensdrittel.
Das bedeutet für dich, dass du als Mann eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78 Jahren hast, während du als Frau im Durchschnitt 83 Jahre alt wirst (laut Statistischem Bundesamt). Und diese Lebenserwartung hat einen direkten Einfluss auf die Risiken, die du bei deinen Geldanlagen eingehen kannst.
Etwas vereinfacht gesagt, hast du als Rentner nicht mehr die Zeit Verluste bei riskanten Anlagen aussitzen zu können, weil du in einem ungünstigen Fall vorher verstirbst. In so einem Fall müssten dann die Anlagen mit den Negativrenditen mit Verlusten aufgelöst werden, um an das Geld zu kommen.
Der erste wichtigste Punkt, den du daher als Rentner bei deinen Geldanlagen berücksichtigen musst, ist die Begrenzung deiner Risikotragfähigkeit aufgrund deines fortgeschrittenen Alters. Du kannst trotzdem noch in renditeorientierte Geldanlagen investieren, dabei ist es aber empfehlenswert keine zu großen Risiken mehr einzugehen.
Der zweite wichtige Punkt, den du als Rentner beachten solltest, ist deine Ruhestadtplanung. Wenn du zum Beispiel noch einige Sachen erleben möchtest, wie Reisen oder die Erfüllung von lange aufgeschobenen Träumen, dann musst du diese selbstverständlich bei deinen Geldanlagen berücksichtigen.
Denn für diese Pläne wirst du mit Sicherheit Geld brauchen, um diese bezahlen zu können. Daher ist es wichtig, dass du dir wenigstens eine grobe Finanzplanung darüber erstellst, wann du welche Beträge für welche Ausgaben brauchst.
Anschließend an den vorherigen Punkt kannst du mit dieser Planung für dich festlegen, wie viel und wie lange du dein Geld anlegen kannst. Zum Beispiel wäre es nicht sinnvoll ein Festgeld über eine längere Zeit abschließen, um im Nachhinein feststellen zu müssen, dass das eingesetzte Geld für Konsumausgaben benötigt wird.
Ähnlich wie bei dem vorherigen Punkt hättest du dann das Problem, dass dir eventuell die Zeit fehlt, um darauf warten zu können, ganz einfach, weil du vorher verstorben bist.
Zusammengefasst, sind es im Wesentlichen diese zwei Punkte, die du bei deinen Geldanlagen als Rentner beachten musst. Beide leiten sich davon ab, dass deine natürliche Lebenszeit begrenzt ist und du daher einen Teil deines Vermögensmix immer flexibel anlegen solltest.
Worauf sollte ich achten, bevor ich als Rentner mein Geld anlege?
Bis auf die vorher erwähnten zwei Punkte müssen Rentner im Allgemeinen auf die gleichen Grundsätze achten, wie auch alle anderen Anleger.
Das sind insbesondere die folgenden:
Schulden zurückbezahlen: Bevor du dein Geld in irgendeine Geldanlage anlegst, solltest du zuerst all deine Schulden zurückzahlen. Dazu gehört auch ein möglicherweise in Anspruch genommener Dispokredit (Rahmenkredit) oder sonstige Kleinkredite. Der Hintergrund ist, dass du in der Regel für dein angelegtes Kapital keine Rendite erzielen kannst, die höher ist als der Kreditzins, den du für deine Konsumschulden bezahlen musst. Daher kannst du dir als Grundsatz merken, immer zuerst deine Schulden zurückzubezahlen, bevor du dein Geld anlegst.
Notgroschen (Rücklage): Genauso wie das Abbezahlen von Krediten ist auch die Anlage von einem Notgroschen eine wichtige Voraussetzung, bevor Erspartes angelegt werden kann. Bei diesem Notgroschen handelt es sich um deine Notfallrücklage, die im Allgemeinen mindestens dem 3-fachen von deinen monatlichen Nettoeinnahmen entsprechen sollte. Mit dem Notgroschen verhinderst du im Wesentlichen, dass du wegen unvorhersehbarer Kosten dringend Geld brauchst, weswegen du deine Geldanlagen auflösen musst, im schlimmsten Fall sogar mit Verlusten. Oder dass du dir Geld von Dritten leihen musst, wenn du deine Anlagen nicht ohne Weiteres auflösen kannst, was mit teuren Kreditkosten verbunden ist.
Anlageziele: Senioren müssen, noch bevor sie sich die unterschiedlichen Möglichkeiten ansehen, überlegen, welche Ziele sie mit ihren Geldanlagen erreichen möchten. Zu den typischen Anlagezielen gehören bei Rentnern unter anderem der Kapitalerhalt, eine weitere Vermehrung des Kapitals bei vertretbaren Risiken oder auch höhere Renditen, wenn große Teile des Kapitals als Erbschaft an die nächste Generation übergeben werden. Wie aber vorher erwähnt, sollten Rentner bei ihren Anlagezielen ihre begrenzte Lebenszeit beachten und auch ihren Kapitalbedarf einplanen. Es kann zum Beispiel sinnvoll sein, das bestehende Vermögen frühzeitig in einen Teil aufzuteilen, der noch während der Lebenszeit ausgegeben werden soll und in einen anderen Teil, der vererbt wird.
Risikotragfähigkeit: Rentner müssen sich darüber bewusst werden, welche Risiken sie bei Geldanlagen bereit sind zu tragen. In diesem Kontext ist es sinnvoll, wenn du dich selbst kritisch fragst, mit welchen Geldanlagen du schon Erfahrungen und Kenntnisse gesammelt hast und mit welchen nicht. Wenn du bereits vor deinem Ruhestand nicht in riskantere Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien investiert hast, dann ist es vermutlich sinnvoll, wenn du auch im Ruhestand nicht in diese investierst. In so einem Fall bietet sich nur eine sichere Geldanlage an, unter anderem als Tages- und Festgeld. Dafür musst du aber in Kauf nehmen, dass du eventuell gerade so dein Kapital erhalten kannst, vorausgesetzt, du erzielst wenigstens eine Rendite von 2 %, um die mittelfristige Inflation in der Eurozone auszugleichen.
Welche Geldanlagen lohnen sich für Rentner?
Aufgrund der eingangs erwähnten Problematik sind wir der Ansicht, dass sich Rentner auf traditionelle Geldanlagen konzentrieren sollten. Dazu zählen insbesondere Bankprodukte und die klassischen Wertpapiere, wie Aktien und Anleihen.
Weniger empfehlenswert, wenn auch nicht ganz ausschließen, würden wir Anlagemöglichkeiten, die mit höheren Risiken einhergehen, zu denen zählen hauptsächlich alle Anlagen, die den Alternativen Geldanlagen (Investments) zugeordnet werden können.
Im Folgenden stellen wir die traditionellen Anlagemöglichkeiten vor, die wir grundsätzlich für Rentner für geeignet halten und nennen bei diesen ein paar Tipps, die wir für sinnvoll halten.
Tagesgeld
Ein Tagesgeld bei einer Bank ist die bevorzugte Anlagemöglichkeit, wenn es darum geht, Geld flexibel und sicher anzulegen. Das Guthaben wird variabel verzinst und ändert sich in Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsniveau und wie schnell die Bank den variablen Tagesgeldzinssatz an dieses anpasst.
Tagesgelder gelten als besonders sichere Geldanlagen, da bei ihnen das Geld pro Kunde und Bank bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 € von der gesetzlichen Einlagensicherung abgesichert wird. In manchen Fällen werden auch höhere Beträge abgesichert, das hängt insbesondere von der Bank bzw. deren Bankenverband ab.
Wenn daher keine andere Geldanlage für dich infrage kommt, würden wir dir wenigstens empfehlen, dein Geld auf einem Tagesgeldkonto anzulegen. Das gilt vornehmlich für den Fall, wenn du noch Geld auf deinem Sparbuch hast, für das du unseren Erfahrungen nach kaum Zinsen bekommst.
Festgeld
Bei einem Festgeld hast du die Möglichkeit dein Geld bei einer Bank für einen festgelegten Zeitraum und Zinssatz anzulegen. Du kannst es im Regelfall mit einer Laufzeit von 1 Monat bis 120 Monaten abschließen.
Die Sicherheit bei einem Festgeld ist vergleichbar mit einem Tagesgeld, denn wie bei diesem sind Guthaben bis zu einem Betrag von 100.000 € pro Kunde und Bank abgesichert.
Aber, im Unterschied zu einem Tagesgeldkonto, kannst du dir bei einem Festgeld den Zinssatz für den Anlagezeitraum sichern. Wenn zum Beispiel nach Abschluss eines Festgeldes das allgemeine Zinsniveau sinkt, musst du nicht damit rechnen, dass du weniger Zinsen für dein Festgeld bekommst.
Um allerdings als Rentner möglichst flexibel zu bleiben, solltest du dich bei Festgeldern sehr bewusst für eine Laufzeit entscheiden, denn bei diesen Geldanlagen ist nur eine ordentliche Kündigung und keine außerordentliche Kündigung vorgesehen, höchstens aus einem wichtigen Grund.
Zum Beispiel würde sich ein Festgeld für dich Sinn machen, wenn du weißt, dass du in 3 Jahren das Geld für bestimmte Ausgaben benötigst. Du könntest es dann genau für diesen Zeitraum abschließen und es dann kurz vor Ende der Laufzeit kündigen, um über das Geld verfügen zu können.
Anleihen, Anleihen-ETFs, Anleihenfonds
Anleihen sind Wertpapiere, die von Emittenten (Herausgeber) vergeben werden, um Fremdkapital aufzunehmen.
Praktisch bedeutet das, dass die Investoren diesen einen Kredit gewähren, der aber über verschiedene Wertpapiere aufgeteilt wird.
Sie werden hauptsächlich von Staaten, Unternehmen, Finanzinstitutionen und anderen Parteien emittiert und haben in der Regel einen Kupon (Zinssatz) und eine Laufzeit, an deren Ende sie den Anlegern das eingesetzte Kapital wieder zurückzahlen.
Dabei haben in der Regel Anleihen mit längeren Laufzeiten höhere Renditen, um die Anleger für die niedrigere Verfügbarkeit zu kompensieren.
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei Anleihen ist das sogenannte Rating (Bonität) des Emittenten, mit dem sich das Kreditrisiko von einer Anleihe bewerten lässt. Es gilt, je schlechtere die Kreditwürdigkeit von einem Emittenten, desto höhere ist die Rendite, die Investoren für ihr Kapital erhalten, um sie für das höhere Kreditausfallrisiko auszugleichen.
Der direkte Zugang zu Anleihen ist wesentlich begrenzter als zum Beispiel bei Aktien, aufgrund von hohen Mindestanlagebeträgen und regulatorischen Anforderungen. Daher bietet sich für Privatanleger eine Investition hauptsächlich über Anleihen-ETFs und Anleihenfonds an.
Bei diesen würden wir dir raten, dich genauso wie bei Festgeldern, auf Anleihen mit mittelfristigen Laufzeiten und guten bis sehr guten Ratings zu konzentrieren und falls du dein Geld besonders flexibel anlegen möchtest, solltest du dich eher auf kurze Laufzeiten von maximal 1 bis 3 Jahren konzentrieren.
Diese Anleihen neigen übrigens dazu zu steigen, wenn die Kurse von Aktien fallen und das Gleiche gilt im umgekehrten Fall. Das bedeutet, bei einem Anlagemix gleichen sich die Kursschwankungen über die Zeit aus.
Daher wird bei der Aufteilung des Anlagevermögens häufig ein Teil in als sicher geltende Anleihen investiert und der andere in Aktien, die zwar riskanter sind, aber dafür höhere Renditen erwarten lassen.
Aktien, Aktien-ETFs, Aktienfonds
Aktien sind Wertpapiere, mit denen Anleger einen Mitanteil von einem Unternehmen erwerben. Dadurch haben sie ein Recht darauf am Gewinn von diesem beteiligt zu werden und können ihr Mitspracherecht auf der jährlichen Hauptversammlung ausüben.
Im Allgemeinen gilt es als akzeptiert, dass sich mit keiner anderen Anlageklasse langfristig so hohe Renditen erzielen lassen wie mit Aktien, was aber auch höheren Risiken bei der Geldanlage bedeutet.
Dabei musst du beachten, dass das Rendite- und Risikoprofil von Aktien erheblich von der Anlagedauer abhängt.
Zum Beispiel lässt sich bei den historischen Renditen von einem ETF auf den DAX leicht zeigen, dass die Renditen für Anlagezeiträumen von 1 bis 3 Jahren erheblich schwanken und auch negative Renditen nicht selten sind.
Mit zunehmender Anlagedauer werden diese aber immer seltener und treten dann ab Anlagezeiträumen von ca. 15 Jahren praktisch gar nicht mehr auf.
Vielleicht ist es dir jetzt schon aufgefallen, 15 Jahre sind für dich als Rentner eine lange Zeit, die dir vermutlich viel zu lange ist.
Deswegen musst du aber noch nicht komplett auf Aktien verzichten, stattdessen solltest du dich aber dann für einen angemessenen Anteil entscheiden, den du von deinem Geld in diese Anlageklasse investierst. Das könnten zum Beispiel maximal 20 % bis 30 % von deinem Kapital sein.
Den restlichen Anteil legst du dann als Tages- und Festgeld an und in Anleihen. Wie du dabei vorgehen kannst, darauf gehen wir aber später noch mal etwas genauer ein.
Was für Anlagemöglichkeiten sollte ich in der Rente vermeiden?
Bevor wir dir zeigen, wie du mit ein paar leichten Schritten dein Geld als Rentner anlegen kannst, möchten wir kurz darauf eingehen, welche Anlagemöglichkeiten du vermeiden solltest.
Das sind zuerst einmal alle Anlagen, mit einer unverhältnismäßig langen Laufzeiten. Dazu zählen insbesondere Bausparverträge oder andere Sparanlagen, bei denen du das Geld für eine sehr lange Zeit anlegen musst.
Des Weiteren solltest du alle Anlagen vermeiden, die einen "exotischen Anstrich“ haben. Dazu zählen jegliche Anlageformen, bei denen dein Geld in vermeidlich spannende Projekte wie Schiffscontainer, Pflanzen- und Tierfarmen oder in sonstige unübliche Geschäfte investiert werden soll.
Bei diesen handelt es sich genau genommen um Beteiligungsgeschäfte, bei denen meistens viel Fremdkapital aufgenommen wird und die in der Regel lange Laufzeiten von 8 bis 10 Jahren haben. Daher ist das Risiko eines Totalverlustes bei diesen Geldanlagen besonders hoch.
Wie du als Rentner dein Geld in 5 Schritten einfach anlegst
Im Folgenden möchten wir dir mit eine kurzen, aber kompakten Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen, wie du vorgehst, um dein Geld als Rentner richtig anzulegen.
#1 Gesamtvermögen bestimmen
Zuerst ist es wichtig, dass du feststellst, wie viel Kapital dir eigentlich zum Anlegen zur Verfügung steht.
In diesem Kontext solltest du klären, wie viel Vermögen bereits vorhanden ist und wie viel zusätzliches Kapital diesem eventuell noch aus einer Lebensversicherung oder aus deiner monatliche Rente hinzu fließt.
Wenn jeden Monat eine positive Differenz zwischen deiner Rente und deinen Ausgaben übrig bleibt, kannst du diese, wie bei einem gewöhnlichen Einkommen, auch anlegen und in jedem Fall solltest du diese auf ein Tagesgeldkonto überweisen.
#2 Risikotragfähigkeit bestimmen
Der zweite Schritt ist es, deine eigene Risikobereitschaft festzustellen.
Wie vorher erwähnt, kannst du dich dabei an der Vergangenheit orientieren. Wenn früher schon keine riskanteren Geldanlagen für dich infrage kamen, dann solltest du auch weiter auf diese verzichten.
Wenn dir dieser Schritt schwerfällt, solltest du dich im Allgemeinen fragen, wie du damit zurechtkommst, wenn Ereignisse eintreten, die nicht deinen Erwartungen entsprechen. Solltest du damit zum Beispiel in der Regel einigermaßen klarkommen, kannst du von einem ausgeglichenen Risikoprofil ausgehen.
Wenn du etwas genauer feststellen möchtest, welche Risiken du ertragen kannst, empfehlen wir dir unseren Risikoprofil Ratgeber.
#3 Anlageziel & Anlagedauer festlegen
Als Nächstes solltest du dich fragen, welche Anlageziel du erreichen möchtest.
In diesem Zusammenhang gibt es die unterschiedlichsten Ziele, außerdem kann es auch sein, dass du bei einem größeren Vermögen gleich mehrere Ziele erreichen möchtest.
Wenn das der Fall ist, solltest du dein Kapital, wie vorher erwähnt, eventuell aufteilen, damit keines von diesen Anlagezielen zu kurz kommt.
In den meisten Fällen wird das aber nicht notwendig sein und vermutlich möchtest du dein Kapital in jedem Fall erhalten und entsprechend deiner Finanzplanung zu einer auskömmlichen Rendite bei vertretbaren Risiken anlegen.
#4 Anlagemix festlegen
Nachdem du deine Risikotragfähigkeit und dein Anlageziel geklärt hast, musst du deinen Anlagemix festlegen.
Wenn dein Anlageziel dem vorher beispielhaften genannten Ziel entspricht, dann hast du vermutlich ein risikoscheues bis chancenorientiertes Risikoprofil und kannst dein Geld mit mittleren Laufzeiten anlegen.
In diesem Kontext wird häufig das sogenannte 60/40 Portfolio umgesetzt. Dabei werden 60 % des Kapitals in Aktien und 40 % in Anleihen angelegt, um vom vorher erwähnten Zusammenhang zwischen Anleihen und Aktien profitieren zu können, deren Kursentwicklungen sich über die Zeit gegenseitig ausgleichen.
Dieses Portfolio käme zwar grundsätzlich auch für Rentner infrage, erscheint uns aber als etwas zu chancenorientiert. Wir halten daher höchstens eine Aktienquote von 30 % für sinnvoll, während der Rest hauptsächlich in risikoärmere Anlagen investiert wird.
Des Weiteren sollte das Vermögen nicht vollständig auf diese Anlageklassen aufgeteilt werden. Sondern auch ein ausreichend großer Teil auf Tages- und Festgelder verteilt werden, um den vorher diskutiertem Finanzbedarf von Rentner gerecht zu werden.
Zum Beispiel könnten 10 % - 20 % des Vermögens in Tagesgeld gehalten werden, weitere 10 % - 20 % in Festgelder und der Rest in einem konservativen Portfolio aus Aktien und Anleihen, mit einer niedrigen Aktienquote von 30 %.
#5 Anlagestrategie umsetzen
Der letzte Schritt ist es, die festgelegte Anlagestrategie umzusetzen.
Bei den Bankprodukten kannst du unseren Tagesgeld- und Festgeldvergleichsrechner benutzen, um schnell und einfach die Angebote miteinander vergleichen zu können.
Wenn etwa keine Investition in Wertpapiere für dich infrage kommt, dann wärst du danach bereits fertig. Andernfalls müsstest du dich noch für geeignete Anlageformen entscheiden, um in Aktien und Anleihen zu investieren.
Dabei ist dir überlassen, ob du direkt oder über ETFs und Fonds in diese investieren möchtest. Wenn du in Anleihen direkt investieren möchtest, musst du allerdings die erwähnten Einschränkungen beachten.
In diesem Zusammenhang vertreten wir die Ansicht, dass es am einfachsten ist über ETFs in die genannten Wertpapiere zu investieren.
Und wenn du nicht gerade eine besondere Leidenschaft für die Börse hast, dann wirst du vermutlich die besten Anlageergebnissen mit diesen Finanzprodukten erzielen, insbesondere wenn du mit diesen ohnehin in die Wertpapiere investiert, die in den breiten Börsen- und Wertpapierindizes berücksichtigt werden.
Das wären dann bei Aktien vornehmlich ETFs, die dem MSCI World Index folgen und bei Anleihen wären das Indexfonds, die dem Barclays Global Aggregate Bond Index folgen, der als Pendant zum MSCI World Index auf der Anleiheseite gilt.
Falls du noch keine Erfahrung mit diesen Wertpapieren und ETFs hast, würden wir dir aber unbedingt empfehlen, dich vorher ausreichend über Aktien, Anleihen und ETFs zu informieren.
Fazit - Beste Geldanlage für Rente
In diesem Ratgeber sind wir auf die wichtigsten Punkte eingegangen, die Senioren bei Geldanlagen beachten sollten.
Des Weiteren sind wir auf unterschiedliche Anlagemöglichkeiten eingegangen, die wir für geeignet halten und haben ebenfalls darauf hingewiesen, welche Rentner vermeiden sollten.
Abschließend haben wir mit einer Anleitung Schritt für Schritt gezeigt, wie Rentner bei der Geldanlage vorgehen können und haben in diesem Zusammenhang auf weitere hilfreiche Informationen verwiesen.
Du solltest jetzt einen guten Überblick darüber haben, wie du im Ruhestand dein Geld anlegen kannst. Weitere hilfreiche Informationen findest du außerdem in unserem Geldanlagen Ratgeber.