Was sind Anleihen? Festverzinsliche Wertpapiere einfach erklärt
Author
Reza Machdi-Ghazvini, CAIAAnleihen sind verzinste Wertpapiere, die ihren Anlegern zum Ende der vereinbarten Laufzeit das eingesetzte Kapital zurückzahlen. Sie werden auch als Renten, Rentenpapiere, Obligationen, Schuldverschreibungen und Bonds (engl.) bezeichnet.
Festverzinsliche Wertpapiere werden von Staaten und Unternehmen als Finanzierungsmöglichkeit genutzt, um am Kapitalmarkt Fremdkapital aufzunehmen. Die Anleger von Anleihen werden deswegen auch als Gläubiger bezeichnet und nicht wie bei Aktien als (Mit-)Eigentümer.
Bei der Anleihenemission (Ausgabe) werden die Bedingungen für eine Anleihe festgelegt, dazu gehört insbesondere der Nennwert, das Volumen, der Kupon und die Laufzeit.
Auf viele Privatanleger wirken Anleihen auf den ersten Blick kompliziert, was unserer Meinung nach unbegründet ist.
Und falls es dir auch so geht, können wir dich beruhigen, hast du erst einmal die Grundlagen verstanden, wird dir der Umgang mit Anleihen leichtfallen.
Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:
Wichtige Begriffe über Anleihen
Anleihen sind im Allgemeinen als Geldanlage weniger verbreitet als Aktien, weshalb Anleger bei ihnen auf viele Begriffe stoßen, die ihnen wenig bzw. gar nichts sagen.
Dieser "Fachjargon" kann einen leicht überfordern, daher ist es wichtig, sich noch mal bewusst zu machen, worum es bei Anleihen letztendlich geht: Es sind Kredite, die in verbriefter Form vergeben werden.
Bei einer Verbriefung werden die Rechte aus diesem Kredit, hauptsächlich das Rückzahlungsrecht und das Recht auf Zinsen, auf mehrere Urkunden aufgeteilt. Diese können dann von Anlegern erworben werden, um sich an dem Kredit zu beteiligen.
Und das ist bereits alles: Eine Anleihe ist nur ein Kredit, an dem sich Investoren über Wertpapiere (Urkunden) beteiligen können.
In diesem Zusammenhang treten dann immer wieder die gleichen Begriffe auf, deren Bedeutung wir uns jetzt näher anschauen wollen.
Es ist wichtig, dass du diese Begriffe als Grundlagenwissen kennst und verstehst, wenn du dich weiter mit Anleihen beschäftigen möchtest.
Volumen
Das Volumen bei einer Anleihe steht für den Gesamtbetrag, den sich der Herausgeber (Emittent) über die Anleihe leiht.
Angenommen ein Staat möchte über eine Anleihen Schulden in Höhe von 1 Mrd. € aufnehmen, dann hat diese ein Volumen in der Höhe.
Nennwert
Im Allgemeinen bezeichnet der Nennwert einen in Geld angegebenen Wert für Zahlungsmittel und Wertpapiere. Bei einer Anleihe ist der Nennwert pro Anleihe der Wert, den der Investor dem Emittenten (Schuldner) über diese leiht und den er am Ende der Laufzeit zurückerhält.
Er kann auch als Einkaufspreis oder Einstiegspreis für die Anleihe verstanden werden. Zum Beispiel müsstest bei der Ausgabe von einer Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 € mindestens diesen Betrag investiert werden, wenn der Ausgabekurs dem Nennwert entspricht.
Emission
An den Kapitalmärkten wird das Ausgeben von neuen Wertpapieren als Emission bezeichnet.
Es gibt verschiedene Emissionsformen, unter anderem die Eigen-, Selbst oder die Fremdemission.
Neuemission
Von einer Neuemission wird bei Anleihen gesprochen, wenn diese vorher nicht zum Verkauf angeboten wurden und neu ausgegeben werden.
Emittent
Als Emittent wird der Herausgeber einer Anleihe bezeichnet. Das können Staaten, Unternehmen, Kreditinstitute oder sonstige Institute sein.
Zum Beispiel emittiert auch die Bundesrepublik Deutschland Staatsanleihen. Bei Bundesanleihen ist dann die BRD der Emittent.
Kupon
Der Kupon steht für den nominalen Zins bzw. die Verzinsung einer Anleihe. Im Standardfall werden die Zinsen bei Anleihen jährlich ausbezahlt. Aber auch quartalsweise und halbjährliche Auszahlungsintervalle sind möglich.
Eine Sonderform in diesem Zusammenhang sind die sogenannten Nullkuponanleihen (Zerobonds), die während der Laufzeit keine Kupons zahlen. Bei diesen Anleihen partizipieren die Anleger nur über den Kurs an der Entwicklung der Anleihe.
Aber bitte beachte, dass der Kupon von einer Anleihe nicht mit der Rendite von ihr gleichgesetzt werden sollte, da für die Berechnung der Rendite auch der aktuelle Kurs der Anleihe berücksichtigt werden muss.
Kuponzinsen
Die Kuponszinsen sind die Zinsen, die den Investoren ausbezahlt werden.
Sie bleiben typischerweise, wie auch der Kupon (Zins), über die komplette Laufzeit gleich. Nur bei Anleihen mit einer variablen Verzinsung ändern sie sich über den Zeitablauf, in Abhängigkeit von den festgelegten Bedingungen.
Laufzeit
Die Laufzeit einer Anleihe legt fest, wie lange die Anleihe ausgegeben wird und am Ende der Laufzeit muss der Emittent den Anlegern ihr Geld zurückzahlen.
Im Standardfall kommt es während der Laufzeit zu keinen Rückzahlungen, außer es handelt sich um eine Tilgungsanleihe (Sonderform).
Rendite (Rendite bis zur Fälligkeit, engl. Yield-to-Maturity)
Die Rendite entspricht der effektiven Verzinsung, die du mit einer Anleihe erhalten kannst. Sie berücksichtigt sowohl den aktuellen Kurs als auch den Kupon, den dir die Anleihe zahlt.
Entsprechend kann die Rendite wesentlich über oder unter dem Kupon liegen.
Notiert etwa eine Anleihe bei einem Kurs von 103 % und hat einen Kupon von 5 %, dann ist die Rendite kleiner als 5 %, da du zum Fälligkeitstermin nur 100 % as der Anleihe zurückgezahlt bekommst.
Kurswert
Der Kurswert (Kurs) einer Anleihe entspricht dem aktuellen Wert der Anleihe, denn genauso wie bei Aktien und anderen Wertpapieren schwankt der Kurs von Anleihen.
Bei ihnen hängt er im Wesentlichen von der Entwicklung der Bonität (Kreditwürdigkeit) des Emittenten und von dem allgemeinen Zinsniveau ab.
Darauf werden wir später noch mal etwas genauer eingehen.
Rückzahlungskurs
Im Standardfall beträgt der Rückzahlungskurs einer Anleihe 100 %. Dieser Wert wird auch als Pari-Kurs bzw. Par Value bezeichnet.
Bonität
Die Bonität bei einer Anleihe steht dafür, wie kreditwürdig der Emittent ist.
Mit ihr kann eingeschätzt werden, wie hoch das Risiko bei einer Anleihe ist, dass der Emittent eine Anleihe nicht zurückbezahlen kann (Ausfallrisiko).
Ratings
Bei Anleihen wird die Bonität von Emittenten mit Ratings angegeben, die von den großen Ratingagenturen vergeben werden. Zu diesen zählen unter anderem Moody's, S&P und Fitch.
Die Ratings reichen von Aaa für hervorragend bis C für ausgefallen (nach Moody's).
Dabei wird an den Kapitalmärkten hauptsächlich unterschieden zwischen Investment Grade Anleihen, die mindestens ein Baa3 Rating haben und Non-Investment Grade Anleihen, die ein niedrigeres Rating als Baa3 haben.
Zweitere werden auch als High Yield oder mitunter als Junk Anleihen bezeichnet und werden daher gerade von konservativen Anlegern gemieden.
Welche Arten von Anleihen gibt es?
Es gibt unterschiedliche Arten von Anleihen.
Dabei unterscheiden sie sich hauptsächlich nach Emittenten und Art der Verzinsung.
Nach Emittenten
Zu den typischen Emittenten von Anleihen gehören vor allem Staaten. Daher werden diese Anleihen entsprechend als Staatsanleihen bezeichnet.
Unter anderem gibt auch die Bundesrepublik Deutschland neue Bundesanleihen heraus, um sich zu finanzieren. Und genauso nutzen Unternehmen Anleihen, um Fremdkapital aufzunehmen. Diese Anleihen werden als Unternehmensanleihen bezeichnet, wie du dir eventuell bereits gedacht hast.
Außerdem nutzen auch Finanzinstitutionen wie Banken und Versicherungen Schuldverschreibungen als Finanzierungsmittel.
Unter diesen vergeben sogenannte Pfandbriefbanken und Hypothekenbanken Pfandbriefe (Covered Bonds), bei denen die Anleihen mit Hypotheken besichert werden.
Nach Art der Verzinsung
Im Standardfall haben Anleihen einen festen Zins über die komplette Laufzeit und Investoren erhalten ihre Zinsen jährlich, halbjährlich oder quartalsweise.
Es gibt aber auch Anleihen, die mit einem variablen Zinssatz ausgegeben werden, weshalb sich die Zinszahlungen im Zeitablauf verändern.
Eine Sonderform bei Anleihen sind die sogenannten Nullkuponanleihen, die wir bereits erwähnt haben. Bei diesen werden überhaupt keinen Zinsen bezahlt, der Gesamtertrag fällt somit erst zum Ende der Laufzeit an.
Des Weiteren gibt es noch Anleihen, die nur niedrige bis gar keine Zinsen bezahlen, sie werden als niedrig verzinsliche Anleihen bezeichnet und häufig von Anlegern aus steuerlichen Gründen gekauft.
Diese Anleihen fallen optisch auf, da sie bei der Emission in der Regel weit unter ihrem Nennwert notieren.
Tilgung
Der Vollständigkeitshalber möchten wir in diesem Zusammenhang erwähnen, dass Anleihen im Standardfall vollständig zum Laufzeitende getilgt (zurückgezahlt) werden.
In den seltenen Fällen, in denen die Anleihe unterjährig getilgt wird, wird so eine Anleihe als Tilgungsanleihe emittiert.
Wovon hängt der Kurs bei Anleihen ab?
Die Kursentwicklung bei Anleihen hängt hauptsächlich von der Bonität (Kreditwürdigkeit) des Emittenten und dem allgemeinen Zinsniveau ab.
Diese beiden Faktoren bestimmt auch bei der Anleihenemission, zu welchem Kurs bei der Ausgabe eine Anleihe angeboten wird.
Bonität
Die Bonität bzw. das Rating von einem Emittenten hat neben dem Marktzins einen großen Einfluss auf die Kursentwicklung einer Anleihe. Denn mit dieser stellen die Anleger fest, wie hoch das Risiko von einem Ausfall bei einer Anleihe ist, es wird daher auch als Kreditausfallrisiko bezeichnet.
In diesem Zusammenhang müssen Emittenten mit einem guten bis sehr guten Rating Investoren weniger Zinsen bezahlen, als Emittenten mit einer mittleren bis niedrigeren Kreditwürdigkeit. Da sie den Investoren wegen des höheren Risikos von einem Ausfall höhere Zinsen bezahlen.
Dieser Zusammenhang zeigt sich bei der Emission der Anleihe und auch danach. Verschlechter sich etwa die Bonität eines Emittenten dramatisch, werden bei den Anleihen von diesem die Kurse sinken.
Zinsniveau
Das allgemeine Zinsniveau hat einen großen Einfluss darauf, zu welchen Konditionen ein Emittent sich über eine Anleihe finanzieren kann.
Es gilt pauschal, dass je niedriger das generelle Zinsniveau ist, desto niedriger sind die Zinsen, die ein Staat oder Unternehmen für eine Anleihe bei der Emission bezahlen muss.
Allerdings hat auch nach der Herausgabe das Zinsniveau einen wichtigen Einfluss auf die Kursentwicklung von einer Anleihe. Denn wenn die Zinsen steigen, sinken die Kurse von bereits herausgegebenen Anleihen. Und daher wird dieses Risiko als Zinsänderungsrisiko bezeichnet.
Warum?
Aufgrund des allgemein gestiegenen Zinsniveaus erhalten Investoren bei neu herausgegebenen Anleihen höhere Zinsen und können mit diesen eine höhere Rendite erzielen.
Daher sind Anleihen, die bereits im Umlauf sind, im Vergleich zu diesen weniger attraktiv, weshalb ihre Kurse sinken müssen, da sonst niemand mehr diese Anleihen kaufen würde.
Für Investoren, die ihre Anleihen nicht bis zum Ende der Laufzeit halten möchten, kann es dann wegen gestiegener Zinsen zu einem Kursverlust kommen.
Welche Risiken muss ich bei Anleihen beachten?
Bei Anleihen musst du verschiedene Risiken beachten, die einen Einfluss auf deine Rendite haben können.
Das Ausfall- und Zinsänderungsrisiko haben wir bereits kurz angesprochen und gehen im Folgenden noch etwas genauer auf diese Risiken ein. Dabei beschreiben wir, wie sich diese Risiken im Einzelnen messen lassen.
Ausfallrisiko
Das Ausfallrisiko (auch Bonitätsrisiko) steht für das Risiko, dass ein Schuldner in Zahlungsverzug gerät und daraufhin ausfällt.
Im Übrigen ist dieses Risiko nicht nur bei Anleihen relevant, sondern generell immer dann, wenn Kredite vergeben werden.
Ein weiteres Beispiel sind P2P Kredite, bei denen das Ausfallrisiko auch eine große Rolle spielt.
Als Maß für das Ausfallrisiko bei einer Anleihe werden Ratings verwendet, die von den weltweit bekannten Ratingagenturen vergeben werden. Wie erwähnt, gehören zu diesem unter anderem Moody's, Standard & Poor's und auch Fitch.
In der Eurozone gehören unter anderem Deutschland, Luxemburg und die Niederlande zu den Staaten, die ein Rating von AAA haben, das für die höchste Bonität steht. Bei diesem Rating wird praktisch von keinem Ausfallrisiko ausgegangen.
In der Praxis wird das Ausfallrisiko häufig darüber gesteuert, indem in Anleihen von unterschiedlichen Staaten und Unternehmen investiert wird, die sich nach Renditen, Laufzeit und Ratings unterscheiden.
Diese Strategie, die Risiken zu verteilen, wird als Diversifikationsstrategie bezeichnet und wenn du schon mal in Aktien oder ETFs investiert hast, wirst du davon bestimmt schon mal gehört haben.
Zinsänderungsrisiko
Das Zinsänderungsrisiko steht für das Risiko, das sich aus einem steigenden Marktzins ergibt.
Es ist gerade für Investoren wichtig, die ein Rentenpapier nicht bis zum Ende der Laufzeit halten möchten.
Ein gestiegener Zins hat auf eine Anleihe folgende Auswirkungen:
Der Anleihekurs sinkt, was dazu führt, dass die Rendite steigt.
Die laufenden Kupons der Anleihe können zu einem höheren Zins erneut angelegt werden.
Wie du siehst, kann eine Wiederanlage der Kupons den Nachteil von steigenden Marktzinsen etwas ausgleichen.
Wie hoch das Zinsänderungsrisiko bei einer Anleihe ist, hängt von ihrer Zinssensitivität ab. Dabei gilt, Je sensibler eine Anleihe auf ein verändertes Zinsniveau reagiert, desto stärker reagiert ihr Kurs.
Als Messgröße bzw. Risikomaß wird für die Einschätzung der Zinssensitivität wird in der Praxis die Duration bzw. die modifizierte Duration und die Konvexität verwendet. Dabei wird insbesondere die Duration bei Anleihen so gut wie immer beachtet.
Im Zusammenhang mit der Duration gilt, dass Anleihen mit einer hohen Duration stärker auf eine Veränderung des Zinsniveaus reagieren als solche mit einer niedrigen Duration.
Inflationsrisiko
Das Inflationsrisiko bei Anleihen steht dafür, dass die Rendite der Anleihen unter der Inflationsrate liegt.
In diesem Fall ist die reale Rendite negativ.
Das bedeutet, trotz deiner Investition in Anleihen verlierst du mittel- bis langfristig Geld, da die Rendite nicht ausreicht, um die Geldentwertung durch die Inflation auszugleichen.
Währungsrisiko
Bei Anleihen in Fremdwährungen kommt es aufgrund von Wechselkursschwankungen zum Währungsrisiko.
Dieses tritt zum Beispiel bei Anleihen in US-Dollar auf und kann eine erheblichen Einfluss auf die Kursentwicklung der Anleihe haben.
Wie kann ich Anleihen kaufen?
Du kannst als Anleger entweder direkt oder indirekt in Anleihen investieren.
In jeden Fall brauchst du ein Depot (Wertpapierdepot), in dem die Anleihen aufbewahrt werden.
So ein Depot kannst du einfach online oder in der Filiale bei einer Bank eröffnen, während du es bei Brokern und Neobrokern meistens nur online eröffnen kannst.
Falls du direkt in Anleihen investierst, kaufst du sie als Wertpapier an einer Börse oder über den Direkthandel (außerbörslicher Handel, auch OTC-Handel). Unabhängig vom Handelsweg wird dabei häufig von den Rentenmärkten gesprochen.
Dabei musst du aber beachten, dass obwohl die meisten Anleihen an Börsen notieren, sie hauptsächlich über Broker außerbörslich gehandelt werden.
Indirekt kannst du in Anleihen investieren, indem du in einen aktiv verwalteten Fonds investierst oder in einen ETF, der einem Rentenindex folgt.
Bei Fonds und ETFs musst du aber beachten, dass bei diesen Anlageformen laufende Gebühren fällig werden, die aus dem Fondsvermögen entnommen werden.
In der Praxis investieren die meisten Privatanleger über Fonds und ETFs in Anleihen, da eine direkte Investition oft nicht ohne Weiteres möglich ist.
Was sind die Probleme für Privatanleger bei Anleihen?
Falls du in Anleihen direkt investieren möchtest, wirst du dabei zügig feststellen, dass das nicht ohne größere Einschränkungen möglich ist.
Das erste große Problem bei Anleihen ist, dass diese meistens mit einem Nennwert in einer Größenordnung vergeben werden, die es einem einfachen Anleger unmöglich macht, investieren zu können.
Für die meisten Kleinanleger ist es zum Beispiel nicht möglich, einen Betrag von 1.000 € oder mehr aufzubringen, um in eine Schuldverschreibung mit so einem Nennwert zu investieren.
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der mitunter strengen Regulierung von Anleihen in der Eurozone. Nach der für Anleihen eine sogenannte Prospektpflicht gilt, bevor sie für Privatanleger investierbar sind und ihnen angeboten werden dürfen.
Da die Erstellung von diesen Prospekten aufwendig ist und meistens das Anleihevolumen bei institutionellen Anlegern platziert werden kann, wird häufig bei der Emission darauf verzichtet.
Dadurch ist eine Investition in solche Anleihen für Kleinanleger nicht möglich, unabhängig von der Höhe des Nennenswertes der Anleihe.
Welche Alternativen gibt es zu Direktinvestitionen in Anleihen?
Aufgrund der zwei beschriebenen Probleme können Privatpersonen in viele Anleihen nicht investieren.
Als Alternativen bleiben Investmentfonds und ETFs, um in diese festverzinslichen Wertpapiere zu investieren.
Beide Anlagemöglichkeiten ermöglichen es, Anlegern in ein breit diversifiziertes Portfolio aus Anleihen zu investieren, ohne dass sie dafür ein riesiges Vermögen aufbringen müssen.
Und das macht es ebenfalls einfacher, in Anleihen aus unterschiedlichen Regionen und Bereichen zu investieren.
Du kannst etwa einen Teil in Staatsanleihen mit einer hervorragenden Bonität investieren und den verbliebenen Anteil in Anleihen von Staaten und Unternehmen mit einer eher durchschnittlichen Bonität.
Genauso wie bei Aktien kannst du dein Kapital aufteilen auf Anleihen, die als sicherer gelten und auf solche, die zwar als riskanter gelten, dir dafür aber mehr Rendite versprechen.
Fazit
In diesem Ratgeber haben wir uns mit der Anleihe beschäftigt (Schuldverschreibung). Wir haben uns die Definition und die wichtigsten Merkmale von diesen Wertpapieren angesehen.
Außerdem sind wir auf die unterschiedlichen Anleihearten eingegangen und haben die wesentlichen Risiken erläutert, die beim Investieren in Anleihen beachtet werden sollten.
In der Praxis bietet sich eine Investition in Staatsanleihen oder Anleihen von Unternehmen für Privatanleger hauptsächlich oder nur über ETFs oder Investmentfonds an. Gegen eine direkte Investition sprechen die hohen Investitionssummen und das eingeschränktes Angebot für Kleinanleger.