Was ist ein Emittent? Einfach erklärt | Definition

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Ein Emittent ist ein Herausgeber von Wertpapieren. Diese werden Emissionen genannt. Je nach Art des Wertpapiers kann es sich um ein Unternehmen (etwa bei Aktien) oder andere Institutionen, wie Staaten (z. B. bei Anleihen), handeln.

Und was bedeutet emittieren auf Deutsch?

Das Verb „emittieren“ leitet sich vom lateinischen Wort emittere ab und bedeutet in etwa „ausgeben“, „ablassen“ oder „aussenden“.

In diesem Artikel erfährst du:

Emittenten im Überblick

Welche Emissionen gibt es?

Emittenten bringen ihre Emissionen auf den Markt. Aber wie genau sehen diese Emissionen aus? 

Wir werfen einen Blick auf die verschiedenen Arten von Emissionen der Finanzwelt.

#1 Aktien

Aktien sind Wertpapiere, die von Unternehmen ausgegeben werden. Die Aktien werden von Anlegern erworben, die im Gegenzug Zinsen (Dividenden) sowie Anteile an dem Unternehmen erhalten (je nach Art der Aktie mit oder ohne Stimmrecht).

Durch das Kapital, das durch die Ausgabe von Aktien erschlossen wird, erhält das Unternehmen mehr finanzielle Flexibilität. Oftmals wird das neue Kapital für die Forschung & Weiterentwicklung, das Marketing oder andere wichtige Prozesse verwendet.

#2 Investmentzertifikate

Auch Investmentfonds sind eine äußerst beliebte Anlageform. Bei einem Fonds wird Geld von mehreren Anlegern gesammelt und anschließend von Fondsmanagern in ein oder mehrere Anlagen investiert. Neben Aktien investieren Fonds auch in Immobilien.

Die Investmentzertifikate dienen dabei als Nachweis für die erworbenen Fondsanteile. 

#3 Anleihen

Bei einer Anleihe erhält der Emittent Kapital von Anlegern, die im Gegenzug vertraglich festgelegte Zinsen für das investierte Geld erhalten. Im Gegensatz zu Aktien haben Anleger bei Anleihen kein Mitspracherecht.

Anleihen werden häufig von Staaten emittiert, da sie ein gutes Geschäft darstellen können: Während sich die Anleger auf eine Rendite freuen können, erhalten die Staaten neues Kapital für ihre Finanzierungszwecke. 

#4 Weitere Emissionen

Neben den bereits genannten Emissionen gibt es noch andere Arten der Emissionen. Hier seien stellvertretend Wandelobligationen und Wandelanleihen zu nennen.

Diese Arten der Emissionen spielen im Vergleich zu den erwähnten Anlageformen nur eine untergeordnete Rolle und wollen wir daher nur der Vollständigkeit halber erwähnen. 

Eigenemission vs. Fremdemission

Bei der Emission von Wertpapieren wird zwischen der Eigen- und Fremdemission unterschieden. Die gängigere Art der Emission ist dabei die Fremdemission.

Die Eigenemission (auch Selbstemission genannt) ist die Herausgabe von Wertpapieren durch das Unternehmen selbst, etwa in Form von Aktien. Dabei übernehmen die Emittenten auch das Absatzrisiko – daher findet diese Art der Emission in der Regel außerhalb der Börse statt. 

Für kleinere Unternehmen bietet sich dagegen die Fremdemission an. Hierbei übernimmt ein Partner (z. B. ein Finanzinstitut) die Verteilung der Anteile und formt ein sogenanntes Emissionskonsortium. Dabei kümmert sich das Konsortium auch um die technischen Aspekte, wie den Vertrieb der Emissionen.

Die Emission eines Wertpapiers über die Börse ist die klassische Form der Fremdemission, bei der Finanzinstitute (etwa Banken) das Wertpapier über ihre vorhandenen Geschäftsbeziehungen verfügbar machen. 

Welche Emittenten gibt es?

Unternehmen als Emittent

Als Emittenten kommen Unternehmen, Kreditinstitute, Versicherungen oder Körperschaften infrage. Wir gehen einmal genauer auf die verschiedenen Emittenten ein.

Wer kann ein Emittent sein?

Grundsätzlich kann ein Emittent in verschiedenen Formen auftreten. Nach EG-Verordnung 1287/2006, Kapitel 1 Artikel 2.2 kann auch eine natürliche Person ein Emittent sein. In der Realität sind es aber Unternehmen und Körperschaften, die Wertpapiere emittieren. 

Wenn die jeweilige Institution Aktien herausgibt, handelt es sich in der Regel um ein börsennotiertes Unternehmen oder ein Kreditinstitut. Doch auch Staaten können Emittent sein. Staatsanleihen sind vom Staat herausgegebene Anteile, die erworben werden können.

Was ist ein öffentlicher Emittent?

Ein öffentlicher Emittent bietet seine Anteile frei zugänglich an. Wenn die Wertpapiere über die Börse angeboten werden sollen, muss ein Kreditinstitut für die Wertpapierzulassung hinzugezogen werden. Das ist in § 32 Abs. 2 des deutschen Börsengesetzes geregelt.

Dabei steht die öffentliche Emission im Gegensatz zur Privatplatzierung, bei der ein Unternehmen mittels Selbstemission Wertpapiere direkt an die Investoren herausgibt.

Hierbei wird die Börse umgangen und eine direkte Verbindung zwischen Emittent und Anleger geschaffen.

Börsengang: Was ist ein Emittent an der Börse?

Emittent an der Börse

Damit ein Emittent seine Wertpapiere an der Börse offerieren kann (der sogenannte Börsengang), muss er zunächst einmal einige Voraussetzungen erfüllen. 

Für Unternehmen bedeutet das etwa, dass sie bereits seit drei Geschäftsjahren aktiv sein müssen. Darüber hinaus werden die Bilanzen anhand von Jahresabschlüssen genau kontrolliert und weitere Überprüfungen durchgeführt, ehe die Börsenzulassung erfolgt. 

Erst, wenn alle Anforderungen erfüllt werden, können die Emissionen angeboten werden.

Der Emittent stellt seine Wertpapiere anschließend über die Börse aus. Mit dem Börsengang bietet das Unternehmen seine Anteile zum Verkauf an. Das Wertpapier kann anschließend für einen festgelegten Preis erworben werden.

Der Börsenkurs des Unternehmens beeinflusst dabei den Wert der Anteile. Ein Kursanstieg bedeutet für die Anleger einen Gewinn, während ein Wertverlust des Papiers gar zum Totalverlust führen kann.

Warum werden Aktien emittiert?

Unternehmen geben Aktien aus, um Kapital aufzunehmen. Jedes herausgegebene Wertpapier bringt Eigenkapital für den Herausgeber und erhöht somit den finanziellen Spielraum, den das Unternehmen hat. 

Welche Risiken gibt es?

Wie bei jeder Geldanlage gibt es auch beim Erwerb von Aktien und anderen Wertpapieren Risiken, die du beachten musst. 

Kommt es zu einer finanzieller Schieflage oder gar der Zahlungsunfähigkeit des Emittenten, kann dies einen Totalverlust für dich als Anleger bedeuten.

Kursverluste und -schwankungen können den Wert deiner Anteile ebenso beeinträchtigen.


Häufig gestellte Fragen

Nachfolgend möchten wir einen Blick auf häufig gestellte Fragen zum Thema Emittenten werfen.

Wer ist Emittent eines Fonds?

Im Gegensatz zu Aktien werden Fonds nicht direkt von den börsennotierten Unternehmen, sondern von Drittanbietern ausgegeben. Hierbei handelt es sich in der Regel um Vermögensverwalter (Asset Manager), die mehrere Wertpapiere in einem Fonds zusammenlegen.

Haben ETFs ein Emittentenrisiko?

Physische Exchange Traded Funds (ETFs) haben kein direktes Emittentenrisiko. Indirekt kann es jedoch auch hier zu Komplikationen kommen; etwa, wenn ein oder mehrere Emittenten kreditunwürdig oder gar zahlungsunfähig werden.

Daher sind auch ETFs nicht komplett risikofrei. Bei den synthetischen Swap ETFs jedoch kann das Emittentenrisiko greifen; beispielsweise, wenn eine der beiden Parteien Insolvenz anmelden muss.

Wer emittiert Anleihen?

Anleihen werden oftmals von Kommunen, Bundesländern oder Staaten ausgegeben. Aber auch Unternehmen geben Anleihen aus.

Das Ziel ist es, mithilfe der Anleihen das Fremdkapital zu erhöhen. Für die Anleger winken im besten Fall Zinsen, die das angelegte Geld erhöhen. 

Fazit

In der Finanzwelt ist ein Emittent der Herausgeber von Wertpapieren.

Ein Emittent kann, per rechtlicher Definition, jede Privatperson sein. Doch in der Realität sind es meistens Unternehmen, Kreditinstitute oder Staaten, die Aktien, Anleihen und weitere Wertpapiere, Anlegern anbieten.