Was ist die Courtage? Einfach erklärt (Definition)
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Reza Machdi-Ghazvini, CAIADie Courtage ist eine Art Gebühr, die ein Vermittler (Makler) für die erfolgreiche Vermittlung eines Geschäfts erhält. Sie ist daher typischerweise frühstens bei Vertragsabschluss fällig.
Damit zählt die Courtage zu den Provisionsarten, die als erfolgsabhängiges Vermittlungsentgelt in der Maklerbranche oder auch an der Börse verlangt wird.
Die alternative Schreibweise ist Kurtage, wobei das Wort aus dem französischen stammt und in Österreich Sensalie genannt wird.
Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:
Wie die Courtage bei Immobilien (Maklercourtage) funktioniert
Bei welchen sonstigen Geschäften auch eine Courtage berechnet wird
Wie funktioniert die Courtage bei Immobilien (Maklercourtage)?
Die Höhe der Courtage ist bei Immobilien davon abhängig, ob es sich um eine Immobilienvermietung oder einen Immobilienkauf handelt.
Davon ist ebenfalls abhängig, wer die Maklercourtage (Maklerprovision) bezahlen muss. Des Weiteren müssen verschiedene rechtliche Regelungen beachtet werden.
Im Folgenden gehen wir auf die zwei Fälle genauer ein.
Bei Immobilienvermietungen
Bei der Vermietung von Immobilien muss der Auftraggeber/Kunde des Maklers (in der Regel der Vermieter), die Courtage an den Makler bezahlen. Diese Regelung ist seit dem Juni 2015 gültig und wird als Bestellprinzip bezeichnet, die rechtlichen Grundlagen finden sich im § 2 Absatz 1a WoVermRG.
Mit dieser Gesetzänderung wird verhindert, dass die Vermieter die Kosten für die Maklerprovision einfach an die Mieter des Hauses oder der Wohnung weitergeben.
In der Praxis wird typischerweise eine Gebühr in Höhe von 1,5 -2 Kaltmieten zzgl. MwSt. verlangt.
Bei Immobilienkäufen
Etwas anders sehen die Regelungen für die Maklercourtage beim Immobilienkauf bzw. Immobilienverkauf aus. Seit dem Dezember 2020 gilt, dass sich die Käufer und Verkäufer einer Immobilie die Maklercourtage teilen. Die gesetzlichen Regelungen dazu finden sich im § 656c BGB.
Davon profitieren in erster Linie die Käufer einer Immobilie, da diese die Maklercourtage nicht mehr alleine tragen müssen, sowie das in der Vergangenheit der Fall war.
In der Regel liegt die Maklerprovision beim Immobilienkauf bei 7,14 % vom Immobilienverkaufspreis zzgl. MwSt. und kann damit schnell auf einen hohen Betrag anwachsen.
Wie funktioniert die Courtage bei Wertpapieren?
Auch an der Börse bzw. beim Wertpapierhandel wird eine Courtage verlangt.
Diese wurde früher noch vom Kursmakler (Börsenmakler) verlangt, den es aber aufgrund des technologischen Fortschrittes heute nicht mehr gibt.
Heutzutage wird, wenn überhaupt noch, eine Courtage von der Börse bzw. dem Börsenplatz verlangt. Daher hat sich auch der Begriff des Handelsentgelts etabliert.
Die Courtage (oder auch Handelsentgelt) hängt von der Börse ab, an der du handelst, willst. Wie hoch diese ist, erfährst du direkt von der Börse bzw. auf der Webseite.
Ein kleiner Hinweis an der Stelle, die meisten Banken und Broker verlangen im Direkthandel (OTC-Handel) keine Courtage, wodurch du ein paar Gebühren einsparen kannst (vorausgesetzt du handelst, während den regulären Börsenzeiten, sonst kann es zu unangenehmen Überraschungen kommen).
Bei welchen sonstigen Geschäften wird auch eine Courtage berechnet?
Da es sich bei einer Courtage um eine Provision handelt, die unter der Bedingung einer erfolgreichen Vermittlung bezahlt wird, wird diese auch bei anderen Geschäften verlangt. Dabei kann sie unterschiedliche Namen haben.
In Deutschland wird zum Beispiel auch eine Vermittlungsgebühr im Versicherungsgeschäft verlangt. Versicherungsvermittler erhaltet eine Provision (meistens in % vom Versicherungsbetrug) für den erfolgreichen Abschluss eines Geschäfts.
Anders als bei Immobilien oder Aktien wird diese Courtage aber nicht direkt vom Versicherungsnehmer bezahlt. Vielmehr wird sie häufig über die Prämien der Versicherung finanziert. Kritiker sprechen auch davon, dass die Gebühr absichtlich „versteckt wird“, damit die Höhe nach außen nicht ersichtlich ist.
Fazit
In diesem kurzen Ratgeber sind wir auf die Courtage eingegangen.
Dabei handelt es sich um ein erfolgsabhängiges Vermittlungsentgelt, das insbesondere bei Immobilien und Aktien verlangt wird.
In der Regel wird die Courtage in % vom Transaktionsvolumen angegeben. In Abhängigkeit von den Marktbedingungen wird sie aber manchmal auch in anderer Form angegeben, wie das etwa bei der Vermietung von Immobilien der Fall ist.