Operatives Ergebnis: Definition, Berechnung und Bedeutung
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Reza Machdi-Ghazvini, CAIADas operative Ergebnis entspricht dem operativen Gewinn eines Unternehmens vor Zinsen und Steuern. Es wird auch als Betriebsergebnis oder als EBIT (Abkürzung für Earnings Before Interest and Taxes, Gewinn vor Zinsen und Steuern) bezeichnet.
Bei der Bilanzanalyse eines Unternehmens ist das operative Ergebnis wichtig, da es das Ergebnis des regulären Geschäftsbetriebs zeigt, betriebsfremde und außerordentliche Vorgänge werden beim operativen Ergebnis nicht berücksichtigt.
Folgende Inhalte wirst du in diesem Ratgeber lernen:
Wie das operative Ergebnis beim Gesamtergebnisses eingeordnet wird
Wie das operative Ergebnis eines Unternehmens berechnet wird
Wie wird das operative Ergebnis beim Gesamtergebnisses eingeordnet?
Das operative Ergebnis ist ein Teil des Gesamtergebnisses eines Unternehmens. Du kannst das operative Ergebnis ermitteln, indem du die Umsatzerlöse den Kosten gegenüberstellst.
Dieser Teil des Gesamtergebnisses berücksichtigt nur das Ergebnis des eigentlichen Unternehmenszwecks. Deswegen wird das operative Ergebnis auch oft einfach als Betriebsergebnis bezeichnet. Weitere Bezeichnungen sind Betriebserfolg, wirtschaftlicher Erfolg, operativer Gewinn und ordentliches Betriebsergebnis.
Zum zweiten Teil des Gesamtergebnisses von einem Unternehmen gehören alle außerordentlichen und betriebsfremden Geschäftsvorfälle. Oder etwas salopp ausgedrückt, alle anderen Aufwendungen und Erträge, die nichts mit dem eigentlichen Geschäftsbetrieb zu tun haben.
Ein anschauliches Beispiel dafür sind Erträge aus Beteiligungen an anderen Unternehmen oder aus anderen Kapitalanlagen wie Zins- und Dividendenerträgen.
Deswegen wird der zweite Teil des Gesamtergebnisses häufig als neutrales Ergebnis bezeichnet.
Kurz zusammengefasst, merke dir beim operativen Ergebnis einfach, dass es für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit eines Unternehmens steht.
Wie wird das operative Ergebnis eines Unternehmens berechnet?
Wenn du das operative Ergebnis für ein Unternehmen berechnen möchtest, kannst du es auf Basis der Umsatzerlöse oder auf der des Jahresabschlusses berechnen.
Im Folgenden schauen wir uns die beiden Möglichkeiten im Detail an.
Berechnung auf Basis der Umsatzerlöse
Umsatzerlöse
- Materialaufwand
- Personalaufwand
- sonstige betriebliche Aufwendungen
+ sonstige betriebliche Erträge
- Abschreibungen auf das Anlagevermögen
+ Zuschreibungen zum Anlagevermögen
= Operatives Ergebnis
Berechnung auf Basis des Jahresabschlusses
Jahresüberschuss
- Steueraufwand
- Steuererträge
+ Zinsaufwand
- Zinsertrag
= Operatives Ergebnis
Welche Aussagekraft hat das operative Ergebnis?
Das operative Ergebnis sollte als (interne) Kennzahl betrachtet werden. Insbesondere für das Management ist die Kennzahl wichtig, um die Entwicklung des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs einordnen zu können.
Für Ausstehende hat das operative Ergebnis nur einen begrenzten Wert, da betriebsfremde und sonstige außerordentliche Aufwendungen nicht berücksichtigt werden.
Diese betreffen zwar nicht direkt die gewöhnliche Geschäftstätigkeit, können aber trotzdem eine große Bedeutung für das Gesamtergebnis haben.
Zwar kommt es in der Praxis selten vor, aber es ist möglich, dass ein Unternehmen ein gutes bis sehr gutes Betriebsergebnis erzielt hat, es aber nach Berücksichtigung der betriebsfremden Aufwendungen weniger gut dasteht.
Das wäre etwa der Fall, wenn das Unternehmen wegen einer verfehlten Finanzierungsstrategie die Zinsen für unverhältnismäßig hohe Darlehen bedienen müsste.
Was ist der Unterschied zwischen EBIT und EBITDA?
Häufig kommt es zu einer Verwechslung von EBIT (operatives Ergebnis) und EBITDA.
EBIT steht für „Earnings before Interest and Taxes“ und EBITDA für „Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization".
Daraus ergibt sich bereits der Unterschied zwischen diesen beiden Kennzahlen. Wenn du so möchtest, dann geht das EBITDA noch etwas weiter als das EBIT.
Es berücksichtigt beim Ergebnis genauso wie beim EBIT nur die Erträge und Aufwendungen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und außerdem werden die Abschreibungen und Rückstellungen ebenfalls ignoriert.
Falls ein Unternehmen in einem hohen Maß Abschreibungen vorgenommen hat, werden diese wieder zum Ergebnis addiert und genauso wird mit den Rückstellungen umgegangen.
Fazit
In diesem Ratgeber haben wir uns mit dem operativen Ergebnis beschäftigt. Das im englischen Sprachraum als EBIT bezeichnet wird.
Das operative Ergebnis ist Teil des Gesamtergebnisses und zeigt das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens.
Insbesondere für interne Entscheidungen des Managements ist das operative Ergebnis eine wichtige Kennzahl. Für Ausstehende hat die Kennzahl aber nur einen begrenzten Wert, da es nur für einen Teil des Gesamtergebnisses steht.