Was ist die Inflation? Inflationsrate einfach erklärt

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Die Inflation ist die allgemeine Preissteigerung in einer Wirtschaft. Zu ihr kommt es, da die Waren und Dienstleistungen über die Zeit immer teurer werden.

Ein höheres Preisniveau führt dazu, dass Geld als Zahlungsmittel an Wert verliert. Da sich die Wirtschaftsteilnehmer nach einem Preisanstieg nur noch weniger Waren und Dienstleistungen mit ihrem Geld leisten können.

Zum Beispiel würden sich die Kosten für einen wöchentlichen Lebensmitteleinkauf von 50 € nach einem Preisanstieg von 10 % auf 55 € erhöhen. Für die gleichen Lebensmittel müssten dann 5 € mehr bezahlt werden.

Die Veränderung der Inflation wird über die Inflationsrate gemessen. Sie orientiert sich an einem Preisindex und gibt die jährliche Veränderung in Prozent auf Jahresbasis im Zeitverlauf an.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Drei Einkaufswagen mit immer mehr Geld stehen für die steigende Inflation

Warum ist die Inflation für Anleger wichtig?

Wenn du deine Ersparnisse bei einer Bank oder an der Börse anlegst, solltest du damit wenigstens die Inflation ausgleichen. Das erreichst du mit einer Rendite, die über der Inflation liegt.

Wenn du das versäumst, wird dein Geld mittel- bis langfristig an Wert verlieren. Auch wenn es sich absolut gesehen nicht verändert. In Zukunft wirst du dir dann immer weniger von deinem Geld leisten können.

Wenn du zum Beispiel ein Vermögen von 10.000 € nicht investierst, hat dieses Kapital bei einer Inflation von 2 % nach einem Jahr nur noch eine Kaufkraft von 9.804 €. Nach 2 Jahren nur noch von 9.612 €, nach 3 Jahren nur noch von 9.423 € und das setzt sich dann immer so weiter fort.

Wie du siehst, wird dieser Effekt umso nachteiliger für dich, je länger du dein Geld nicht mit einer Rendite über der Inflation anlegst.

Deswegen solltest du bei der Geldanlage von deinem Vermögen immer das Mindestziel verfolgen, wenigstens die Inflation (Geldentwertung) auszugleichen. Andernfalls wird sie den Wert von deinem Vermögen über die Zeit aufzehren.

Wie wird die Inflation gemessen?

Ein Preisschild mit 10 € wurde auf 14 € erhöht, was in einem Inflationsindex gemessen wird

Die Messung der Inflation (allgemeiner Preisanstieg), hängt von der Festlegung des allgemeinen Preisniveaus ab.

Um es zu bestimmen, wird ein Preisindex benötigt, der das allgemeine Preisniveau für Güter, Waren und Dienstleistungen innerhalb einer Wirtschaft abbildet. Er kann dann für Berechnungen und Analysen verwendet werden.

Zu solchen Preisindizes zählen unter anderem der Verbraucherpreisindex (VPI), der Preisindex der privaten Konsumausgaben (PCEPI) und der BIP-Deflator, um einige Beispiele zu nennen. Innerhalb des Euroraums verwendet die Europäische Zentralbank (EZB) den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), der von der Europäischen Union entwickelt wurde.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex

Vor der Euroeinführung hatte jedes Euro-Mitgliedsland seine eigene Methode für die Inflationsmessung. Aufgrund der Einführung des Euros musste aber ein einheitlicher Standard geschaffen werden, um die Inflationsraten der Länder miteinander vergleichen zu können. Mit diesem Standard wurde es dann möglich, die Inflation von Deutschland mit der von Italien oder anderen Ländern des Euroraums zu vergleichen.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex wird unter der Berücksichtigung eines Warenkorbes berechnet, der repräsentativ für die Ausgaben von einem durchschnittlichen Privathaushalt ist. Die Gewichtung von ihm hängt davon ab, wie viel Geld die privaten Haushalte im Durchschnitt für ein Produkt ausgeben.

Zum Beispiel ist die Gewichtung für Kaffee als Lebensmittel wesentlich geringer als beispielsweise für Benzin. Daher wirken sich Preiserhöhungen bei Kaffee geringer auf den Preisindex aus, als wenn die Preise für Benzin steigen.

In Deutschland übernimmt das Statistische Bundesamt die Berechnung des harmonisierten Verbrauchpreisindexes unter Berücksichtigung der Verbraucherpreise und anderen Inflationsdaten.

Wie wird die Inflationsrate berechnet?

Jemand berechnet die Inflation mit einigen Grafiken, einem Taschenrechner und einer Lupe und notiert sich die Preiserhöhung um etwa 8 %

Die Inflationsrate wird über die prozentuale Veränderung des Preisindexes berechnet. Die jährliche Inflationsrate wird monatlich ermittelt, indem der Wert von dem Preisindex mit dem des Vorjahresmonats verglichen wird.

Der harmonisierte Verbrauchpreisindex setzt sich wie vorher erwähnten aus einem fiktiven Warenkorb zusammen, der dem durchschnittlichen Konsumverhalten privaterer Haushalte entsprechen soll. Er beinhaltet sowohl die Ausgaben für Waren als auch für Dienstleistungen.

Am leichtesten lässt sich mit einem vereinfachten Beispiel veranschaulichen, wie die Inflationsrate berechnet wird.

Beispiel

Nehmen wir einen Warenkorb an, der für das Basisjahr folgende Waren bei entsprechenden Preisen pro Einheit in € (in Klammern) beinhaltet: 100 Laibe Brot (2 €), 100 Tassen Kaffee (1 €), 6 Haarschnitte (20 €), 2 Paar Schuhe (50 €).

Im ersten Jahr ergibt dann folgender Warenkorb und Preisindex:

  • 100 Laibe Brot: 200 €

  • 100 Tassen Kaffee: 100 €

  • 6 Haarschnitte: 120 €

  • 2 Paar Schuhe: 100 €

  • Gesamtwarenkorb: 520 €

  • Preisindex: 100

Für das folgende Jahr gehen wir davon aus, dass der Preis pro Brot auf 2,20 € angestiegen ist, der Preis pro Tasse Kaffee gleichgeblieben ist, der Preis für einen Haarschnitt auf 22 € und für ein Paar Schuhe auf 55 € gestiegen ist.

Für das zweite Jahr ergibt sich dann folgender Warenkorb und Preisindex:

  • 100 Laibe Brot: 220 €

  • 100 Tassen Kaffee: 100 €

  • 6 Haarschnitte: 132 €

  • 2 Paar Schuhe: 110 €

  • Gesamtwarenkorb: 562 €

  • Preisindex: 108,08

In diesem Fall wäre die Inflation um 8,08 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das würde einem Preisanstieg entsprechen, der um 6,08 % über dem mittelfristigen Inflationsziel von 2 % der Europäischen Zentralbank liegt.

💡 Bei einem solchen Anstieg der Preise kannst du davon ausgehen, dass die EZB aktiv eingreifen würde. Darauf gehen wir später bei der Steuerung der Inflation noch mal genauer ein.

Was ist die gefühlte Inflation?

Bei Umfragen unter privaten Haushalten zeigt sich häufig, dass sie die Inflation wesentlich höher wahrnehmen als ihr gemessener Wert. Das wird als gefühlte Inflation bezeichnet.

Für sie lassen sich unterschiedliche Gründe nennen. Auf die unserer Meinung nach wichtigsten gehen wir im Folgenden ein.

  • Persönliche Inflation: Wie wir gezeigt haben, wird Inflation mit einem Preisindex berechnet, der sich aus einem fiktiven Warenkorb zusammensetzt, der das Ausgabeverhalten von einem privaten Haushalt im Durchschnitt abbilden soll. Er beinhaltet zum Beispiel auch Benzin. Das führt in der Praxis dazu, dass Autofahrer die Inflation wegen stark gestiegener Benzinpreise wesentlich höher wahrnehmen als Nicht-Autofahrer. Nicht-Fahrer würden dafür die Inflation weniger oder unverändert wahrnehmen, wenn die anderen Preise im Warenkorb weitestgehend gleichgeblieben sind.

  • Preissteigerungen werden mehr wahrgenommen: Menschen nehmen generell gestiegene Preise wesentlich stärker wahr als gleichgebliebene oder sinkende Preise. Dadurch können Konsumenten den Eindruck haben, dass die Preise im Allgemeinen teurer geworden sind, obwohl sich die Preissteigerungen und Preisminderungen gegenseitig eigentlich aufgehoben haben.

  • Häufige Einkäufe werden mehr wahrgenommen: Den Preisen für häufig gekaufte Waren wie Brot, Gemüse, Milchwaren und Kosten für Fortbewegungsmittel begegnen Menschen regelmäßig im Alltag. Aufgrund von einem Preisanstieg dieser Waren gehen sie von einer wesentlich höheren Inflation im Vergleich zur tatsächlichen Inflation aus.

Was sind die Ursachen für eine Inflation?

Grafik über die 4 Ursachen der Inflation: Nachfrage, Angebot, Erwartungen und Geldmenge

Es gibt verschiedene Gründe, über die sich erklären lässt, warum die Preise innerhalb einer Wirtschaft gestiegen sind.

Ein Anstieg der Preise kann aufgrund des Angebots und der Nachfrage erklärt werden. Aber ebenfalls als Folge von hohen Inflationserwartungen oder einer gestiegenen Geldmenge.

Im Folgenden schauen wir uns die unterschiedlichen Ursachen etwas genauer an.

Angebot

Die angebotsbedingte Inflation entsteht, wenn Unternehmen ihre Preise wegen steigender Produktions- und Rohstoffkosten erhöhen müssen. Sie wird auch als Kostendruckinflation (engl. Cost-Push Inflation) bezeichnet.

Für eine angebotsgetriebene Inflation lassen sich hauptsächlich folgende Gründe nennen: Höhere Energiepreise, höhere Steuern, höhere Mehrwertsteuer, höhere Löhne und eine importierte Inflation (wenn die Kosten für importierte Waren und Erzeugnisse steigen).

Im Vergleich zu den anderen Inflationstreibern entsteht eine angebotsbedingten Inflation meistens zügig und plötzlich. Zum Beispiel in der Folge von schwerwiegenden Ereignissen, wie ein Konflikt zwischen Ländern, der Einfluss auf die Weltmärkte hat.

Nachfrage

Eine nachfragebedingte Inflation entsteht, wenn die Gesamtnachfrage das Gesamtangebot übersteigt. Zu ihr kommt es, wenn die Produktion nicht mehr mit der nachgefragten Menge der Konsumente mithalten kann. Woraufhin die Preise steigen. Sie wird auch als Nachfragesoginflation (engl. Demand-Pull Inflation) bezeichnet.

Zu so einer Art von Inflation kommt es in der Regel nur dann, wenn die Wirtschaft stark wächst und es praktisch keine Arbeitslosigkeit gibt. Das führt zu einer hohen Nachfrage, die von Unternehmen für eine Gewinnmaximierung genutzt wird.

Zu einer Nachfragesoginflation kommt es hauptsächlich wegen folgender Gründe: Haushalte erhöhe ihre Ausgaben aufgrund optimistischer Erwartungen, Unternehmen erhöhen ihre Investition, um mehr Gewinn zu machen, erhöhte Staatsausgaben bei voller Produktionsausschöpfung und von niedrigen Wechselkursen begünstige Auslandsinvestitionen.

Erwartung

Die Erwartungen der Wirtschaftsteilnehmer über die zukünftige Entwicklung der Inflation kann die Preisentwicklung erheblich beeinflussen.

Zum Beispiel können Unternehmen bei Investitionen oder bei der Preisbestimmung ihre Inflationserwartungen berücksichtigen. Dadurch können etwa Investitionen früher eingegangen oder erst einmal zurückgestellt werden.

Auch Konsumenten können ihr Konsumverhalten an ihre Inflationserwartung anpassen. Das passiert insbesondere dann, wenn sie von fallenden Preisen ausgehen. Da sie so Waren und Dienstleistungen günstiger in Anspruch nehmen zu können.

Daher können hohe Erwartungen an die Inflationsrate im schlimmsten Fall zu der sogenannten Lohn-Preis-Spirale führen. Zu ihr kann es etwa kommen, wenn Gewerkschaften und Unternehmen (unbegründet) von steigenden Preisen ausgehen und dann in Tarifverhandlungen höhere Löhne als Inflationsausgleich verhandeln.

Auf unbegründet hohe Inflationserwartungen sollten daher die Notenbanken mit einer gezielten Kommunikationsstrategie reagieren, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Durch eine Steuerung der Inflationserwartungen können sie dann hoffentlich eine galoppierende Inflation rechtzeitig verhindern.

Geldmenge

Der älteste Erklärungsansatz für die Inflation ist die sogenannte Quantitätstheorie. Sie beruht auf der Quantitätsgleichung.

Sie beobachtet die drei Größen:

  • Geldmenge (Geldschöpfung)

  • Umlaufgeschwindigkeit des Geldes

  • reale Produktion (Handelsvolumen)

Die Quantitätstheorie geht immer von einem steigenden Preisniveau aus, wenn die Geldmenge und die Umlaufgeschwindigkeit zunimmt. Oder wenn die Geldmenge zunimmt und die reale Produktion sinkt.

Nach dieser Theorie lässt sich die Inflation nicht nur über die Veränderung der Geldmenge erklären. Stattdessen müssen auch die anderen zwei Größen berücksichtigt werden.

In der Vergangenheit konnte zwischen der Inflation und der Geldmenge ein langfristiger Zusammenhang beobachtet werden. Allerdings zeigten neue Studien und Erkenntnisse, dass sich dieser über die Zeit zunehmend abschwächte bis praktisch kein Zusammenhang mehr bestand.

Damit es zwischen der Inflation und Geldmenge ein Zusammenhang gibt, müsste die Inflation bei einer lockeren Geldpolitik steigen. Solch ein Effekt stellte sich aber in den vergangenen Jahren immer weniger ein, weshalb das Geldmengenwachstum als Indikator für die Inflation heutzutage weniger relevant ist als früher.

Welche Auswirkungen hat eine Inflation?

Ein Mann hält sein Geld fest in der Hand und möchte es nicht investieren aufgrund der hohen Inflation

Im Allgemeinen führt die Inflation dazu, dass die Kaufkraft von einer Währung abnimmt. Es kommt zu einer Entwertung des Geldes.

Solche Preisanstiege führen dazu, dass ein gleich gebliebener Währungsbetrag nicht mehr ausreicht, um die gleichen Waren und Dienstleistungen wie vor dem Preisanstieg zu erwerben. Wie wir eingangs mit einem einfachen Beispiel von einem Lebensmittelkauf gezeigt haben.

Bei den Auswirkungen ist allerdings zwischen der erwarteten und unerwarteten Inflation zu unterscheiden.

Erwartete Inflation

Die erwartete Inflation kann von den unterschiedlichen Akteuren in einer Wirtschaft bei deren Entscheidungen berücksichtigt werden. Daher ist bei dieser Inflation nicht mit negativen Auswirkungen zu rechnen, wie das etwa bei einer unerwarteten Inflation der Fall sein kann.

Gewerkschaften berücksichtigen etwa bei ihren Lohnverhandlungen die erwartete Inflation. Sie versuchen einen Lohn zu verhandeln, der die Inflation ausgleicht und darüber hinaus auch die Kaufkraft erhöht.

Praktisch bedeutet das, dass in den Lohnverhandlungen im Durchschnitt eine jährliche Erhöhung des Lohns um 2 % berücksichtigt werden muss, mit der wenigstens der Kaufkraftverlust durch die Inflation ausgeglichen wird. Dieser Wert entspricht dem bereits vorher erwähnten mittelfristigen Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB).

Außerdem berücksichtigen auch Unternehmen die Inflation, um die Preise von ihren Produkten und Dienstleistungen festzulegen. Auch sie orientierten sich dabei an den mittelfristigen Inflationszielen, die von den Zentralbanken in ihren Märkten festgelegt werden.

Unerwartete Inflation

Eine unerwartete hohe Inflation über dem festgelegten Inflationsziel kann negative bis sehr negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.

Da sie von den Konsumenten als Preisschock wahrgenommen wird, was zu Verunsicherung führt. Als Folge stellen Verbraucher häufig größere Ausgaben und Investitionen zurück, weshalb Unternehmen im Allgemeinen weniger Gewinne machen können.

Des Weiteren kann die hohe Inflation dazu führen, dass der Wechselkurs der heimischen Währungen gegenüber den anderen Währungen an Wert verliert. Häufig kann auch ein Eingreifen der Zentralbank daran wenig bis kaum etwas ändern. Dadurch verteuern sich insbesondere Rohstoffimporte, wenn sie in diesen Fremdwährungen abgerechnet werden.

Bei einer plötzlich auftretenden hohen Inflation sind Notenbanken daher gezwungen, Maßnahmen zur Reduktion der Inflation zu treffen. Diese halten sie in der Regel so lange aufrecht, bis die Inflation wieder dem mittelfristigen Ziel entspricht bzw. sie von einem Einpendeln der Inflation ausgehen können.

Das Einschreiten der Zentralbank in so einer Situation ist wichtig, da eine grassierende Inflation sonst im schlimmsten Fall zu einer Hyperinflation führen kann. In so einer Situation würden die Verbraucher dann auf andere Zahlungsmittel ausweichen, da die Währung ohnehin nichts mehr wert ist.

Außerdem werden ihre Ersparnisse in der Landeswährung nahezu vollständig wertlos. Das beim Fehlen von anderen Geldanlagen zu einem vollständigen Wohlstands- und Vermögensverlust führt.

In Deutschland kam es zu so einer Hyperinflation 1923. Viele Menschen wurden um ihre Ersparnisse gebracht, woraufhin es zu sozialen Unruhen kam.

Zusammenfassend lässt sich daher sagen, dass insbesondere die unerwartete Inflation gefährlich ist. Sie kann erhebliche negative Auswirkungen haben und erfordert deswegen ein Aktivwerden der Zentralbanken.

Wie lässt sich die Inflation steuern?

Foto der Europäischen Zentralbank, die die Inflation in der EU steuern kann

In den meisten Ländern wird die Inflation heutzutage über die Geldpolitik gesteuert.

Dabei haben einige Zentralbanken ein symmetrisches Inflationsziel, das einer Zielinflationsrate von 2 % bis 3 % entspricht, während andere Zentralbanken einen Inflationsschwellenwert festgelegt haben. Solange sich die Inflation unter diesem Wert bewegt, unternehmen Zentralbanken keine geldpolitischen Maßnahmen.

Wie bereits erwähnt, hat die Europäische Zentralbank (EZB) ein symmetrisches Inflationsziel von einer mittelfristigen Inflationsrate von 2 % jährlich.

Wenn die Inflation ein Niveau über dem Inflationsziel erreicht, können Notenbanken darauf mit einer Erhöhung des Leitzinses reagieren. Im umgekehrten Fall können sie mit Leitzinssenkungen auf eine sinkende Inflation reagieren.

Solche Entscheidungen der Zentralbank über Veränderungen des Leitzinses haben Auswirkungen auf den ganzen Kapital- und Geldmarkt.

Ein Zinsanstieg wird zu allgemein teureren Krediten führen. Und die höheren Finanzierungskosten können das Wirtschaftswachstum verlangsamen. Dafür können Sparer auf höhere Zinsen für ihre Einlagen hoffen.

Während bei einer Zinssenkung mit einer Ankurbelung der Wirtschaft zu rechnen ist, da Unternehmen Kredite zu günstigeren Konditionen aufnehmen können. Während Sparer mit niedrigen Zinsen bei Sichteinlagen und Spareinlagen rechnen müssen.

Fazit

In diesem Ratgeber haben wir uns ausführlich mit der Inflation beschäftigt.

Wir haben geklärt, was die Inflation ist und wie sie gemessen wird. Außerdem sind wir auf die Ursachen und Auswirkungen der Inflation eingegangen und wie sie über die Geldpolitik gesteuert wird.

Von der Inflation sind alle Wirtschaftsteilnehmer betroffen. Sowohl Arbeitnehmer, Unternehmen als auch Konsumenten müssen die Inflation berücksichtigen. Und das gilt auch für Sparer und Anleger, die verhindern sollten, dass der Wert ihres Kapitals von der Inflation über die Zeit verringert wird.

Du solltest jetzt alles Wichtige über die Inflation wissen. In jedem Fall solltest du dich bei deinen Geldanlagen an einen Punkt erinnern: Du benötigst mindestens eine Rendite von 2 % für den Ausgleich der Inflation, um eine Geldentwertung von deinem Kapital zu verhindern.