Was ist der Nominalwert? Nennwert einfach erklärt
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Reza Machdi-Ghazvini, CAIAIn der Wirtschaft bezeichnet der Nominalwert den in Geld ausgedrückte Wert für ein Zahlungsmittel oder für Wertpapiere. Der Nominalwert wird auch als Nennwert bezeichnet, beide Begriffe bedeuten das Gleiche.
Deswegen werden gewöhnliches Geld (Banknoten und Münzen) und andere Vermögensgegenstände, deren Wert als Nominalwert in Geldeinheiten angegeben wird, als Nominalgüter bezeichnet.
Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:
Wie funktioniert der Nominalwert bei Zahlungsmitteln?
Bei Zahlungsmitteln wird der Nennwert aufgedruckt oder aufgeprägt. Zum Beispiel hat ein 10-Euro-Schein einen Nennwert von 10 €, während eine Ein-Euro-Münze einen Nominalwert von 1 € hat.
Mit diesen Zahlungsmitteln kannst du im Geschäft Waren einkaufen oder andere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Dabei gilt, dass der Wert eines Zahlungsmittels unabhängig vom eigentlichen Materialwert ist.
Ein anschauliches Beispiel dafür ist der unterschiedliche Wert von Banknoten, die bekanntlicher Weise alle letztendlich nur Papier sind. Trotz des gleichen Materialwertes unterscheidet sich der Wert aber erheblich zwischen einem 10-Euro-Schein und einem 100-Euro-Schein, denn der 100-Euro-Schein hat einen viel höheren Nominalwert.
Wie funktioniert der Nominalwert bei Wertpapieren?
Der Nominalwert eines Wertpapiers ergibt sich aus dem in dem Mantel oder in der Urkunde angegeben Betrag und er berechnet sich aus der Anzahl der ausgegebenen Wertpapiere und dem verbrieften Vermögenswert.
Nennwert bei Aktien
Der Nominalwert einer Aktie zeigt, in welcher Höhe ein Aktionär am Grundkapital der Aktiengesellschaft beteiligt ist.
Bei einem Unternehmen mit einem Grundkapital von 1 Mio. € und der gleichen Anzahl an Aktien, beträgt der Nennwert je Aktie 1 €.
Nach dem deutschen Aktiengesetz (§ 8 Absatz 2 AktG) muss der Nennwert einer Aktie mindestens 1 € betragen. Danach sind als Nennwerte nur Beträge erlaubt, die durch fünf teilbar sind (5 € und 10 € zum Beispiel).
Der Nennwert bei einer Aktie ist im Übrigen nicht nur wichtig bei der Festlegung der Beteiligungsverhältnisse, sondern ist auch für den (anteiligen) Anspruch auf die Dividendenzahlungen relevant.
Nennwert bei Anleihen
Bei Anleihen oder Schuldverschreiben gibt der Nennwert den Teilbetrag an, zu dem das Gesamtvolumen (aufgenommenes Darlehen des Emittenten) der Anleihe aufgeteilt wurde.
Anders als bei Aktien oder anderen Wertpapieren wird bei Anleihen häufig ein hoher Nennwert von 1.000 € festgelegt. Mitunter wird die Anleihe sogar in Nennwerte von 500.000 € aufgeteilt.
Anders als in den USA, in denen Baby Bonds angeboten werden, gibt es in der Eurozone keine vergleichbaren Anleihen, weshalb es für viele schwieriger ist in diese Wertpapiere zu investieren.
Wie unterscheidet sich der Nominalwert vom Kurswert?
Im Unterschied zum Kurswert ist der Nominalwert konstant, das bedeutet, er schwankt nicht. Der Kurswert wiederum hängt vom Angebot und von der Nachfrage an der Börse ab.
Notiert der Kurs von Wertpapieren über ihrem Nennwert, wird das im Fachjargon auch als Agio bezeichnet, im anderen Fall wird von einem Disagio gesprochen.
Wie unterscheidet sich der Nominalwert vom Marktwert?
In der Praxis wird bei Vermögenswerten auch vom Marktwert gesprochen. Genauso wie beim Kurswert gilt auch für den Marktwert, dass er variabel (veränderbar) ist, während der Nominalwert konstant bleibt.
Ein Marktwert ist der aktuelle Wert von einem Vermögenswert wie zum Beispiel einem Produkt, Unternehmen oder einer Immobilie.
Aber anders als der Kurswert, wieder dieser Wert nicht an der Börse gehandelt. Stattdessen muss der Wert über andere Bewertungsverfahren ermittelt werden.
Fazit
In diesem kurzen Ratgeber haben wir uns mit dem Nominalwert beschäftigt, der auch als Nennwert bezeichnet wird.
Der Nennwert steht für einen Geldwert, der bei Zahlungsmitteln und Wertpapieren angegeben wird.
Anders als der Kurswert oder Marktwert, bei dem es sich um veränderbare Größen handelt, bleibt der Nennwert in der Regel konstant.