Was ist ein Baby Bond? Einfach erklärt

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Ein Baby Bond ist eine Anleihe mit einem Nennwert unter 1.000 €. Aufgrund des niedrigeren Nennwerts sind diese Anleihen (Schuldverschreibungen) gerade für Privatanleger interessant.

Baby Bonds sind hauptsächlich in den USA verbreitet und haben manchmal nur einen Nennwert von 25 €, was vielen Privatanlegern eine Investition ermöglicht.

Anders als bei üblichen Anleihen, die häufig einen Nennwert von mindestens 10.000 € haben, teilweise sogar von 100.000 €.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Kinderwürfel mit den Buchstaben BONDS

Welche Eigenschaften haben Baby Bonds?

Im Wesentlichen unterscheiden sich Baby Bonds nur wenig von üblichen Anleihen. Genauso wie diese haben sie eine Laufzeit, ein Volumen und zahlen einen Kupon (Zins) während oder zum Ende der Laufzeit.

Der Hauptunterschied liegt in dem wesentlich niedrigen Nennwert, der zwischen 25 € und 50 € liegt, was den Zusatz „Baby“ im Namen erklärt.

Zu den weiteren Eigenschaften gehört, dass sie typischerweise unbesichert (unsecured) vergeben werden und Laufzeiten zwischen 8 bis 15 Jahren haben.

Des Weiteren sollte bei Baby Bonds erwähnt werden, dass sie in der Regel „callable“ sind. Das bedeutet, der Emittent hat das Recht, die Anleihen vor dem Laufzeitende zurückzunehmen.

In so einem Fall werden Investoren den Nennwert, aber auch die bis zu diesem Zeitpunkt angehäuften Zinsen ausbezahlt und die Laufzeit endet frühzeitig.

Verwechslungsgefahr

Ein Mädchen spart Geld in einem Sparschein

Der Begriff „Baby Bonds“ wird ebenfalls im Zusammenhang mit dem American Opportunity Accounts Act verwendet und sollte aber nicht mit Baby Bonds verwechselt werden, auf die wir in diesem Ratgeber eingehen.

Beim American Opportunity Accounts Act ist damit die Förderung von Kindern aus einkommensschwachen Familien gemeint.

Für diese soll bei Geburt ein Sparbuch mit einem Startguthaben eröffnet werden, auf das in Abhängigkeit vom Familieneinkommen jährliches weiteres Geld eingezahlt wird.

Das soll die Chancengleichheit zwischen Kindern aus einkommensschwachen und einkommensstarken Familien angleichen.

Wer vergibt Baby Bonds?

Ein amerikanisches Hochhaus mit einem Dollarzeichen und der Performance eines Bonds

Baby Bonds werden hauptsächlich in den USA von Städten, Gemeinden und Bundesstaaten vergeben, um Infrastrukturprojekte oder langfristige Anlagegüter zu finanzieren.

Zu den Emittenten gehören ebenfalls Unternehmen, die unter anderem zum Versorgungs- und Telekommunikationssektor gehören. Aber auch Investmentbanken und Finanzholding sind Herausgeber von Baby Bonds.

Sie werden von diesen Emittenten aber nicht direkt vergeben. Genauso wie bei Anleihen und anderen Wertpapieren ist in der Regel eine Investmentbank verantwortlich für die Emission.

Hauptmotivation für die Emission

In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass einer der Hauptgründe für die Emission von Baby Bonds ein fehlendes Interesse von institutionellen Anlegern ist.

Durch den niedrigen Nennwert bei Bay Bonds ist es möglich, einer wesentlich größeren Anzahl von Investoren ein Angebot zu machen, um so ein Finanzierungsziel erreichen zu können.

Das fehlende Interesse von Großanlegern wie Versicherungen, Pensionsfonds aber auch Staatsfonds kann so ausgeglichen werden.

Welche Vorteile und Nachteile haben Baby Bonds?

Plus und Minus auf einem Tablet

Baby Bonds haben verschiedene Vorteile, die Investoren für sich nutzen können.

Zu diesen gehört ein garantierter Kupon (Zins) über die Laufzeit. Und teilweise können Investoren von Einnahmen profitieren, die steuerbefreit sind.

Und wie bereits erwähnt, ist der niedrige Nennwert ein großer Vorteil gerade für Privatanleger.

Diesen können sie nutzen, um sich ein diversifiziertes Portfolio aus Anleihen zusammenstellen zu können, ohne dafür ein großes Vermögen zu benötigen.

Als weiterer Vorteil kann bei Baby Bonds genannt werden, dass sie im Vergleich mit anderen Anleihen höhere Zinsen bieten. Dadurch sind sie insbesondere für Investoren interessant, die nach höheren Renditen suchen.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile, über die sich Investoren im Klaren sein sollten. Ein Nachteil ist, dass auch bei einem Baby Bond ein Emittent ausfallen kann (Zahlungsunfähigkeit).

Dieses Ausfallrisiko ist tendenziell höher, was sich in den höheren Durchschnittszinsen widerspiegelt.

Aber auch in der Tatsache, dass diese Anleihen überhaupt als Baby Bonds vergeben werden, da nicht genug institutionelles Interesse vorhanden ist.

Und da es sich bei Baby Bonds meistens um unbesicherte Anleihen handelt, resultiert daraus ein höheres Risiko von einem Totalverlust als bei besicherten Anleihen.

Außerdem ist ein weiterer Nachteil, dass bei ihnen teilweise eine niedrige Liquidität zu beobachten ist.

Das schränkt nicht nur die Handelbarkeit ein, sondern hat auch einen Einfluss auf die Handelskosten, da der Unterschied zwischen dem Geld- und Briefkurs (Spreadkosten) höher ist.

Gibt es Baby Bonds auch in Deutschland?

Deutschlandflagge mit 100 Euro Geldscheinen

Grundsätzlich lassen sich auch in Deutschland und in der Eurozone Anleihen mit einem vergleichsweise niedrigen Nennwert finden.

Du wirst aber schnell feststellen, dass die Auswahl sehr begrenzt ist und du im Vergleich zu Aktien nur eine geringere Auswahl hast.

Das lässt sich insbesondere mit der unterschiedlichen regulatorischen Bedingungen innerhalb der Eurozone erklären, die es für Emittenten wesentlich schwieriger macht, Anleihen auch Privatanlegern anzubieten.

Am ehesten vergleichbar mit Baby Bonds waren Bundesschatzbriefe, die aber von der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr angeboten werden.

Fazit

Bausteine mit den Buchstaben BONDS

In diesem Ratgeber haben wir uns mit Baby Bonds beschäftigt.

Bei denen es sich im Wesentlichen um Anleihen mit einem niedrigen Nennwert handelt, in die deswegen auch Privatanleger investieren können.

Sie bieten ihren Investoren verschiedene Vorteile, hierzu zählt speziell der niedrige Nennwert, aber es gibt auch einige nicht zu unterschätzende Nachteile, die Investoren berücksichtigen sollten.