Geld investieren: Ein kompletter Ratgeber für Anfänger
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Reza Machdi-Ghazvini, CAIAWenn du dir etwas Vermögen angespart hast, dann solltest du das Geld gewinnbringend anlegen.
Geld investieren ist eigentlich nicht schwierig, aber am Anfang können einen die vielen Fremdbegriffe und unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten leicht überfordern.
Davon musst du dich aber nicht einschüchtern lassen.
Denn beim Geld investieren, gibt es einige wichtige grundlegende Regeln und hast du diese erst einmal verstanden, wird es dir leicht fallen, dein Geld richtig anzulegen.
Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:
Welche Grundregeln gelten beim Geld investieren?
Wenn du dein Geld erfolgreich anlegen möchtest, solltest du einige grundlegende Regeln beachten.
Diese gelten unabhängig davon, für welche Investitionsmöglichkeiten du dich entscheidest und haben daher eine große Bedeutung für deinen Anlageerfolg.
Höhere Rendite nur mit höherem Risiko
Bei allen Geldanlagen gilt, dass höhere Renditen nur möglich sind, wenn du bereit dafür bist höhere Risiken einzugehen. Welche Risiken das sind, hängt von der jeweiligen Geldanlage ab.
Zum Beispiel kannst du mit einer Geldanlage in Aktien hohe Renditen erzielen, dafür musst du bei Aktien aber vorübergehende Kursverluste ertragen und im schlechtesten Fall einen Totalverlust deines eingesetzten Kapitals bei einer Aktie finanziell aushalten können.
Anlagehorizont mit hoher Bedeutung
Dein Anlageerfolg hängt aber nicht nur von dem Rendite- und Risikoprofil deiner Investitionen ab, sondern auch von deinem Anlagehorizont.
Grundsätzlich kannst du mit einer längeren Anlagedauer eine höhere Rendite erzielen, etwas vereinfacht gesagt, weil du das Geld länger anlegst. Zum Beispiel wirst du für ein Festgeld über 5 Jahre mehr Zinsen erhalten als bei einem mit 3 Jahren.
Dein Anlagehorizont ist aber auch bei riskanteren Anlageklassen relevant, denn mit einem langen Anlagehorizont hast du die Möglichkeit Verluste und Schwankungen aussitzen zu können.
Wie entscheidend die Anlagezeit bei Aktien ist, lässt sich etwa mit dem DAX-Renditedreieck, das vom Deutsches Aktieninstitut regelmäßig aktualisiert und veröffentlicht wird, zeigen.
Bei diesem Dreieck zeigt eine Auswertung der Renditen, dass diese zwar bei kurzfristigeren Anlageperioden von einem oder wenigen Jahren stark schwanken und es auch zu negativen Renditen kam, während diese aber bei langen Anlagezeiträumen immer seltener werden und schlussendlich überhaupt nicht mehr auftreten.
Streuung (Diversifikation) essenziell
Als Anleger musst du außerdem dein Geld über mehrere Anlageformen streuen. Im Fachjargon wird das auch als diversifizieren bezeichnet.
Mit einer ausreichenden Streuung bzw. Diversifikation kannst du dich als Anleger vor größeren Verlusten und einem Totalverlust schützen. Eine Diversifikationsstrategie über Anlageklassen und innerhalb dieser ist unerlässlich für einen nachhaltigen Erfolg beim Geld investieren.
Niedrige Kosten berücksichtigen
Des Weiteren sind neben den vorher genannten Punkten auch die Kosten bzw. möglichst geringere Kosten wichtig, da diese einen direkten Einfluss auf die Rendite von deinen Anlagen haben. Diese äußern sich bei den Anlagemöglichkeiten in unterschiedlichen Formen.
Zum Beispiel kannst du ein Tagesgeldkonto ohne die Berechnung von Gebühren führen, jedoch zahlst du bei so einem Konto eventuell Opportunitätskosten, weil du bei einem anderen Anbieter wesentlich höhere Zinsen bekommen kannst.
Ein weiteres gutes Beispiel sind die laufenden Gebühren bei aktiv verwalteten Investmentfonds, weshalb diese bei mehreren Anlagekategorien meistens schlechter abschneiden als vergleichbare Exchange Traded Funds.
Was muss ich beachten, bevor ich mein Geld investiere?
Bevor du dein Geld anlegst, solltest du zuerst alle deine laufenden Schulden zurückzahlen. Außerdem ist es wichtig, dass du dir eine Notfallrücklage (Notgroschen) anlegst.
Deine Schulden solltest du deswegen vor dem Geld investieren begleichen, da im Regelfall der Zinssatz von deinen Schulden über der möglichen Rendite deiner Geldanlagen liegt. In Summe würde das für dich ein Minusgeschäft bedeuten, dass dich finanziell nicht weiter bringen wird.
Eine Notfallrücklage (Notgroschen) ist wichtig, damit du mit diesem Geld auf unvorhergesehenen Ausgaben reagieren kannst. Denn wenn du aus irgendwelchen Gründen einen größeren Betrag innerhalb kurzer Zeit benötigst und du hättest dir keine Rücklage angelegt, müsstest du dir kurzfristig Geld leihen.
Alternativ könntest du auch deine laufenden Anlagen auflösen, was aber eventuell mit Kosten und der Realisierung von Verlusten verbunden ist. Das wäre etwa der Fall, wenn du Aktien verkaufen müsstest, deren Kurs unter ihrem Einstiegskurs liegt.
Bevor du dein Erspartes anlegst, solltest du daher immer diese zwei Sachen erledigt haben, damit du nicht von plötzlich eintretenden Ereignissen überrascht wirst.
Welche Möglichkeiten gibt es, um Geld zu investieren?
Eine große Herausforderung beim Geld investieren ist für viele Menschen, sich für eine oder mehrere Möglichkeiten entscheiden zu müssen, die für ein Investment bzw. Anlage infrage kommen.
Sie müssen sich zwischen Anlagemöglichkeiten unterscheiden, die sich aufgrund ihres Rendite- und Risikoprofils unterscheiden. Des Weiteren gibt es auch innerhalb der Anlageklassen wichtige Unterschiede bei den Finanzprodukten und Anlagestrategien.
Im Folgenden stellen wir dir einige Möglichkeiten der Geldanlage vor, bei denen wir jeweils auf ihr spezifisches Rendite- und Risikoprofil eingehen.
Spareinlagen bei Banken
Zu den Spareinlagen bei Banken gehört das Sparbuch, Tagesgeldkonto, Festgeldkonto und weitere Sparprodukte wie der Sparbrief und ein Bausparvertrag.
Spareinlagen als Möglichkeit der Geldanlage sind den meisten bekannt, da vielen Menschen über ein Sparbuch das Sparen beigebracht wurde.
Sie gelten als die sichersten Produkte für Privatanleger, da Bankeneinlagen von der gesetzlichen Einlagensicherung bis zu einer Höhe von 100.000 € pro Bank und Kunde abgesichert werden. Darüber können die Einlagen weiter durch eine freiwillige Einlagensicherung abgesichert sein, die von der jeweiligen Bank bzw. Kreditinstitut abhängt.
Während früher das Sparbuch als eine der beliebtesten Anlageformen der Deutschen galt, hat es über die Zeit wegen der niedrigen Guthabenverzinsung zunehmend an Attraktivität verloren. Und wir würden stattdessen auch zu einem Tagesgeld, Festgeld oder Sparbrief raten.
Denn diese Anlagemöglichkeiten bieten dir als Anleger wesentlich höhere Zinsen. Außerdem musst du bei einem Tagesgeld nicht wie bei einem Sparbuch Abhebungslimite oder sonstige Kündigungsfristen beachten, weshalb du uneingeschränkt über das Geld verfügen kannst.
Ein Festgeld oder Sparbrief käme als Alternative zu einem Tagesgeld infrage, wenn du weißt, dass du auf das Geld für eine bestimmte Zeit verzichten kannst. In diesem Fall könntest du dir den Zins für den Anlagezeitraum sichern, zudem könntest du bei einem normalen Zinsniveau von einem höheren Zinssatz profitieren.
Die besten Tagesgelder und Festgelder kannst du leicht mit unserem Tagesgeldvergleich oder Festvergleich finden. Für Sparbriefe können wir dir so eine Vergleichsmöglichkeit leider nicht anbieten, da sie von Banken nur direkt ihren Kunden auf ihrer Webseite oder in einer Filiale angeboten werden.
Wertpapiere
Mit Wertpapieren können Anleger ihr Geld an der Börse anlegen, um von einer positiven Wertentwicklung an den Kapitalmärkten profitieren zu können.
Ein direktes Investment in Wertpapiere ist in Form von Aktien, Anleihen, Zertifikate und Optionsscheinen möglich, während eine indirekte Anlage über Exchange Traded Funds und Fonds möglich ist.
Aktien bieten dir im Vergleich zu allen anderen Anlagemöglichkeiten die höchsten Renditen, weshalb Anleger beim langfristigen Vermögensaufbau nicht auf sie verzichten sollten.
Im Vergleich zu Aktien bieten Anleihen mit einem Investment Grade Rating und mittelfristigen Laufzeiten in der Regel niedrigere Renditen, dafür sind sie aber weniger riskant, da das Risiko von einem Totalverlust bei ihnen wesentlich geringer ist und ihre Kurse im Vergleich weniger schwanken.
Damit können konservative Staats- und Unternehmensanleihen eine gute Alternativen für Anleger sein, die kein Aktienrisiko eingehen möchten. Als Ergänzung zu Aktien haben sie außerdem das Potenzial, die Rendite eines Wertpapierportfolios stabilisieren zu können, weshalb häufig in Aktien und Anleihen investiert wird.
Da es für die meisten Privatanleger aber zu aufwendig ist, sich selbst ein Portfolio aus Wertpapieren zusammenzustellen, haben diese in der Vergangenheit häufig in Fonds investiert, die aktiv von Fondsmanagern verwaltet werden.
Bei diesen Fonds übernehmen Fondsmanager die Auswahl und Verwaltung der Wertpapiere, um für die Anleger die Wertpapiere mit dem meisten Potenzial auszuwählen. Leider haben aber häufig aktive Fonds die Anlegererwartungen wegen hoher laufenden Gebühren enttäuscht.
Das war insbesondere bei solchen Investmentfonds der Fall, die in Blue Chips oder Large Caps investieren, wie auch der regelmäßig erscheine Morningstar Aktiv-/Passiv-Barometer Bericht immer wieder bestätigt. Und bedauerlicherweise sind das gerade die Aktien, in die viele Anleger über aktive Fonds in der Vergangenheit investiert haben.
Daher konnten sich Exchange Traded Funds (ETFs) in den letzten Jahren immer mehr durchsetzen und wir würden diese vornehmlich bei Large Cap Aktien als Anlagevehikel empfehlen.
Weitere Informationen über Wertpapiere als Geldanlage findest du in unseren Ratgebern über Aktien, Anleihe, ETFs und Fonds. Des Weiteren brauchst du für eine Anlage in Wertpapiere in jedem Fall ein Depot mit günstigen Konditionen und dieses findest du leicht mit unserem Depotvergleich.
Immobilien
Eine Investition in Immobilien ist eine bekannte Möglichkeit der Geldanlage und eine selbst genutzte Immobilie ist erfahrungsgemäß bei vielen Menschen ein wichtiger Teil ihrer Altersvorsorge.
Dabei ist es möglich nicht nur direkt in Immobilien zu investieren, sondern auch über Fonds, REITs und über Crowdlending Plattformen. Eine Investition über diese Anlageformen ist vornehmlich dann sinnvoll, wenn bisher nicht ausreichend Kapital vorhanden ist, um direkt in eine Immobilie investieren zu können.
Bei so einer Direktanlage wird in der Regel mindestens 20 % vom Kaufpreis der Immobilie als Eigenkapital benötigt, um von einer Bank eine Baufinanzierung mit guten Konditionen bekommen zu können. Des Weiteren ist mit Kaufnebenkosten zu rechnen, die im Durchschnitt bei 10 % vom Kaufpreis liegen, die ebenfalls aus eigenen Mitteln bezahlt werden müssen.
Bei einem Immobilienwert von 400.000 € für eine Doppelhaushälfte oder eine Eigentumswohnung müssten du dementsprechend bereits mit einem Kapitaleinsatz von 120.000 € rechnen, den du selbst erbringen müsstest.
Diese Beträge sind aber grundsätzlich kein triftiger Grund, nicht in eine eigene Immobilie zu investieren. Vielmehr ist es sinnvoll, den Kauf einer Immobilie nicht zu überstürzen und sich erst etwas später für den Erwerb eines Eigenheimes zu entscheiden.
Außerdem ist es mit den anderen genannten Anlageformen ebenfalls möglich, in Immobilien als Geldanlage zu investieren. Diese bieten neben dem geringen Kapitaleinsatz den Vorteil, dass du dich nicht selbst um die Auswahl und Verwaltung der Immobilien kümmern musst.
Edelmetalle
Edelmetalle als Geldanlage sind eine bekannte Anlageform, die von vielen Menschen geschätzt werden.
Insbesondere Gold gilt als Anlageklassiker und hat sich als Krisenwährungen während Kriegen, Wirtschaftsdepressionen, Währungsreformen und anderen wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeiten als Sicherheitsanker bewährt.
Gold als Geldanlage hat daher das Potenzial ein Vermögen vornehmlich während Krisen erhalten zu können und gilt daher allgemein als sicher. Des Weiteren kann Gold vor Inflation schützen, da es sich bei Gold um ein endliches Gut handelt, das nicht etwa wie Papiergeld unendlich nach Belieben hergestellt werden kann.
Von diesen Eigenschaften kann aber nicht auf eine konstante oder gar lineare Preisentwicklung bei Gold geschlossen werden. Genauso wie bei den anderen Edelmetallen, etwa Silber und Platin, schwanken die Preise von Gold mitunter erheblich. Außerdem musst du bei Gold als Anleger in Euro ein Währungsrisiko beachten, da die Goldpreise in US-Dollar notieren.
Zu den weiteren Nachteilen von Gold als Geldanlage gehört, dass wenn dieses physisch erworben wird, dann müssen die Goldbarren und Goldmünzen sicher gelagert werden, was Kosten mit sich bringt. Des Weiteren erhältst du von Gold weder Zinsen noch Dividenden, ein Gewinn ist nur über Kurssteigerungen möglich.
Zusammengefasst kann sich daher eine Geldanlage in Gold für dich lohnen. Wir würden dir aber empfehlen, nur einen Teil deines Geldes als strategisches und langfristiges Investment in Gold anzulegen.
Versicherungen
Eine private Rentenversicherung oder Kapitallebensversicherungen sind Anlagemöglichkeiten, die bei Versicherern für die private Altersvorsorge abgeschlossen werden können.
Diese Verträge können als Riester- oder Rürup-Rente abgeschlossen werden. Vorausgesetzt die Versicherungsverträge werden den vom Staat festgelegten Bedingungen gerecht.
Klassische Rentenversicherungen und Lebensversicherungen garantieren die eingezahlten Beträge und verzinsen diese mit einem Garantiezins, der über die komplette Anlagedauer gleich bleibt. Außerdem können Versicherungen von einer Überschussbeteiligung eventuell profitieren.
Daher weißt du bei so einer Versicherung bereits beim Vertragsabschluss, wie hoch das Altersvorsorgevermögen sein wird, was solche Anlagen insbesondere für Menschen mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis interessant macht.
Solche Versicherungen galten über Jahrzehnte als bewährte Methode, mit denen Menschen für Ihr Alter vorsorgen konnten. Aufgrund des Niedrigzinsumfeldes funktionierten diese Produkte jedoch nicht mehr und ihre Popularität nahm dementsprechend ab.
Neben den klassischen Renten- und Lebensversicherungen werden auch fondsgebundene Versicherungen angeboten, die das eingezahlte Kapital vollständig an den Kapitalmärkten anlegen. Sie werden häufig als Kombination von einer Fondsanlage mit einer Risikolebensversicherung angeboten. Teilweise vergleichbar mit einer Kapitallebensversicherung.
Wir halten Versicherungen zur Geldanlage als eine sinnvolle Möglichkeit, vornehmlich um bei diesen vom Staat geförderten Zulagen und Steuervorteilen profitieren zu können. Weitere Informationen dazu findest du in unseren Ratgebern über die Riester-Rente oder Rürup-Rente.
Kryptowährungen
Kryptowährungen wie der Bitcoin, Ethereum und andere Altcoins haben in den letzten Jahren wegen ihrer hohen Renditen das Interesse von vielen Anlegern auf sich ziehen können.
Bei diesen Währungen, die auch als Kryptogeld bezeichnet werden, handelt es sich um digitale Vermögenswerte, die über sogenannte Blockchains verwaltet werden.
In denen Transaktionen zwischen den Teilnehmern werden über kryptografisch signierte Transaktionen festgehalten werden, weshalb bei Kryptowährungen keine zentrale Instanz wie etwa eine Notenbank oder Ähnliches benötigt wird.
Trotz der Erfolge und Entwicklungen von Kryptowährungen wie dem Bitcoin sind viele Investoren immer noch nicht davon überzeugt, dass Kryptowährungen die Zeit überdauern werden.
Wenn du dir jedoch über das Risiko bewusst bist und du auch von Kryptowährungen profitieren möchtest, dann spricht wenig gegen ein Investment.
Wie viel du von deinem Vermögen in Kryptowährungen investieren möchtest, bleibt dabei dir überlassen. Allerdings würden wir bereits einen Betrag in Höhe von 5 % von deinem Vermögen als ausreichend bewerten.
Denn sollte sich in den nächsten Jahren die Entwicklung der Kryptowährungen fortsetzen, kannst du damit bereits ausreichend davon profitieren und sollten die Kryptowährungen tatsächlich wieder verschwinden, kannst du den dadurch verlorenen Anlagebetrag mit deinen anderen Vermögensanlagen problemlos ausgleichen.
Wie viel Geld sollte ich investieren?
Wie viel Geld du investieren möchtest, hängt von deiner persönlichen Finanzsituation und letztlich von dem Geld ab, dass monatlich nach Abzug deiner Ausgaben übrig bleibt.
Im Allgemeinen würden wir dir empfehlen mindestens 10 % von deinen laufenden Einnahmen anzulegen, während wir 25 % als optimal bewerten.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, überhaupt anzufangen. Denn je früher du anfängst, dein Geld anzulegen, desto mehr kannst du vom Zinseszinseffekt profitieren.
Daher ist es gar nicht so entscheidend, ob du 10 % oder 15 % monatlich anlegen kannst. Sondern es ist viel entscheidender, dass du anfängst, da du einmal verlorene Zeit nicht wieder aufholen kannst.
Wie du in 5 Schritten dein Geld investieren kannst
Nachdem du die unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten kennengelernt hast, möchten wir dir mit einer einfachen Anleitung Schritt für Schritt zeigen, wie du dein Geld investieren kannst.
Diese Anleitung solltest du aber bitte als Orientierung betrachten, da sie keine umfassende Anlageberatung ersetzen kann. Sie ist aber in jedem Fall ein guter Anfang.
#1 Anlageziel festlegen
Der erste Schritt ist die Festlegung deines Anlageziels, unter der Berücksichtigung deiner aktuellen Finanzlage.
Erfahrungsgemäß gehörten zu den typischen Zielen von Anlegern der Kapitalerhalt, eine private Altersvorsorge und der Vermögensaufbau.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass du ein spezifisches Anlageziel festlegst. Ansonsten kannst du während des Anlagezeitraumes nicht einschätzen, wie weit du dein festgelegtes Ziel bereits erreicht hast.
Zum Beispiel könntest du festlegen, dass du bis zu deinem Renteneintritt in 20 Jahren ein Vermögen von 100.000 € aufgebaut hast, um dir aus diesem eine Zusatzrente zur gesetzlichen Rente auszahlen zu können.
Außerdem ist es wichtig, dass du ein realistisches Anlageziel festlegst, dass du mit deinen finanziellen Möglichkeiten und mit den zu erwartenden Renditen der unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten erreichen kannst.
#2 Geeignete Geldanlagen auswählen
Im zweiten Schritt musst du dich für eine oder mehrere Anlagemöglichkeiten entscheiden, in die du dein Geld anlegen möchtest. Du legst deine Anlagestrategie fest, im Fachjargon wird das als strategische Asset Allokation bezeichnet, da du die Anlageklassen festlegst, in die du investieren wirst.
Entscheidend in diesem Zusammenhang ist das Anlageziel, das du im ersten Schritt festgelegt hast, denn daraus leiten sich im Wesentlichen die Anlagemöglichkeiten ab, mit denen du dein Anlageziel erreichen kannst.
Wenn du etwa als Anlageziel im ersten Schritt festgelegt hast, dass du dein Kapital nur erhalten möchtest, dann würdest du dein Geld größtenteils in risikoärmere Anlagen anlegen, wie etwa Tagesgelder, Festgelder und konservative Anleihen.
Auf renditeorientierte Anlagen wie Aktien, Hochzinsanleihen und Kryptowährungen könntest du komplett verzichten oder du kannst sie mit einem kleinen Gesamtanteil von 10 % bis 20 % bei deinem Anlagevermögen berücksichtigen.
Wenn dir stattdessen der Vermögensaufbau dein übergeordnetes Anlageziel ist, musst du das Geld in renditeorientierte Anlagen investieren.
Allerdings halten wir es für sinnvoll, wenn du in diesem Fall auch einen Anteil des Vermögens in konservative Anlagen, wie Tagesgelder oder in Staatsanleihen mit einem Investment Grade Rating und mit mittelfristigen Laufzeiten investierst.
#3 Anlagestrategie umsetzen
Der dritte Schritt ist die Umsetzung deiner Anlagestrategie über Finanzprodukte, die du vor dem Investieren sorgfältig ausgewählt und miteinander verglichen hast.
Denn leider sind die Konditionsunterschiede bei Finanz- und Geldanlageprodukte mitunter immer noch sehr hoch, weshalb du zwischen den Anbietern mit großen Unterschieden bei den Konditionen rechnen musst. Vergleiche daher jedes Angebot immer mit anderen vor einem Abschluss.
Dafür kannst du die vorher von uns genannten Vergleichsmöglichkeiten nutzen oder andere Möglichkeiten, mit denen du Konditionen vergleichen kannst.
Im Zusammenhang mit diesem Thema ist insbesondere bei ETFs und Fonds wichtig, dass du nur in solche mit niedrigen laufenden Kosten investierst. Um diese erkennen zu können, kannst du dir unsere Ratgeber über die Kosten bei ETFs und Fonds durchlesen.
#4 Anlagen kontrollieren
Beim vierten Schritt kontrollierst du, ob beim Abschluss und Kauf der Anlagen alles richtig gemacht hast.
Achte bei abgeschlossenen Tagesgeldern und Festgeldern darauf, dass die Konditionen denen entsprechen, die du mit den Banken vereinbart hast. Bei erworbenen Wertpapieren solltest du sichergehen, dass du die richtigen Werte in der gewünschte Menge erworben hast.
Des Weiteren kann es nicht schaden, die berechnen Handelskosten zu prüfen, um Missverständnisse mit der Bank bzw. dem Broker frühzeitig klären zu können.
#5 Routinemäßige Neugewichtung (Rebalacing)
Der 5. Schritt ist kein abschließender Schritt, sondern ein wiederkehrender Vorgang, den du typischerweise einmal jährlich wiederholen solltest.
Während des Anlagezeitraums werden sich die Gewichte innerhalb deiner Vermögensanlagen mit hoher Sicherheit verschieben.
Wenn du etwa zu einem günstigen Zeitpunkt in Aktien investiert hast und die Börse ist daraufhin innerhalb der nächsten 12 Monate um 20 % oder mehr gestiegen, dann werden Aktien als Anlageklassen einen höheren relativen Anteil an deinen Geldanlagen haben, als du ursprünglich festgelegt hast.
Darauf kannst du dann reagieren, indem du einen Teil deiner Aktienanlagen verkaufst und das daraus erhaltene Kapital in die anderen Anlagen umschichtest. Ähnlich verfährst du bei den anderen Anlagen, bis diese deinen festgelegten Gewichtungen entsprechen.
5 Tipps, um Geld sinnvoll zu investieren
Zum Abschluss möchten wir dir noch 5 wichtige Tipps mit auf dem Weg geben, die wir als besonders hilfreich bewerten, wenn es darum geht erfolgreich zu investieren.
Damit möchten übrigens nicht nur Anfänger ansprechen, sondern wir halten diese Tipps für gleichermaßen für Fortgeschrittene sinnvoll.
#1 Fang früh an
Der beste Moment, um mit dem Geld investieren anzufangen, ist immer jetzt.
Wenn du das Thema schon länger vor dir hergeschoben hast, womit du nach unseren Erfahrungen nicht alleine bist, dann solltest du dich jetzt aufraffen und etwas für deine Finanzen tun.
Dadurch profitierst nicht nur mehr vom vorher erwähnten Zinseszinseffekt, sondern fängst an wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse zusammen, mit denen du in Zukunft bessere Anlageentscheidungen treffen kannst.
#2 Unterschätze nicht die Risiken
Mit Aktien und andere risikoreicheren Anlagen kannst du dir ein großes Vermögen aufbauen, jedoch nicht über Nacht. Tatsächlich ist es genau diese Erwartung bzw. Ungeduld, weswegen die meisten Privatanleger nicht zu erfolgreichen Investoren werden.
Zwar können wir den Wunsch nachvollziehen, dass du dein Geld jährlich am liebsten verdoppeln möchtest, aber das ist Zocken und hat mit Investieren wenig zutun. Daher ist es wichtig, dass du das Risiko der jeweiligen Anlage richtig einschätzt und mit realistischer Renditeerwartung in diese investierst.
#3 Setze nicht alles auf eine Karte
Beim Investieren ist es wichtig, dass du den Grundsatz der Diversifikation nicht nur verstanden hast, sondern auch umsetzt. Du solltest daher bei deinen Geldanlagen darauf achten, dass du deinen finanziellen Erfolg nicht nur von einer Anlage abhängig machst.
Ein typisches Beispiel aus der Praxis ist die selbst genutzte Immobilie, für die Menschen bereit sind, alle ihre finanziellen Spielräume zu nutzen und damit ihre komplette Finanzsituation von dieser abhängig machen.
Dadurch werden sie finanzielle voll von der Immobilie abhängig und aus dem ursprünglichen Traum vom Eigenheim wird schnell ein Albtraum.
#4 Handle nie emotional
Die Kursentwicklung an den Börsen kann manchmal unberechenbar sein und aufgrund unserer menschlichen Genetik neigen wir dazu, auf Kursverluste wesentlich emotionaler zu reagieren als auf Kursgewinne.
In so einer Situation kann es dann leicht passieren, dass du unüberlegt darauf reagierst und Verlustpositionen in deinem Depot glattstellst. Meistens ist das aber ein großer Fehler, der darauf schließen lässt, dass du dich mit der Anlage nicht richtig beschäftigt hast oder du deine Risikotoleranz überschätzt hast.
Du solltest dir daher merken, nie emotional bzw. panikartig auf solche Situationen zu reagieren und stattdessen ist es in solchen Situationen so gut wie immer erst mal am besten nichts zu tun.
#5 Vergiss nicht die Steuern
Auf Kapitalerträge in Deutschland musst du Abgeltungssteuern in Höhe von 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und evtl. Kirchensteuer bezahlen.
Das solltest du nicht vergessen, wenn es dein Anlageziel ein Vermögen in einer bestimmten Höhe ist, da nach Abzug der Steuern von diesem wesentlich weniger übrig bleiben, als du dir erhofft hast.
Fazit
In diesem Ratgeber haben wir uns damit beschäftigt, wie Menschen ihr Geld investieren können. Wir sind auf die Grundregeln beim Investieren eingegangen und haben erläutert, was vor dem Investieren erledigt werden sollte.
Außerdem haben wir bekannte Anlagemöglichkeiten vorgestellt, haben die Frage beantwortet, wie viel Geld investiert werden sollte, haben anhand einer einfachen Anleitung gezeigt, wie Geld angelegt werden kann und zum Schluss haben wir einige Tipps genannt, auf die Anleger achten sollten.
Wir hoffen, dass dir dieser Ratgeber eine Hilfe war und wenn du dir weitere Informationen zum Investieren wünschst, empfehlen wir dir unseren Geldanlage Ratgeber.