Was ist die annualisierte Rendite? Geometrische Rendite einfach erklärt
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Reza Machdi-Ghazvini, CAIADie annualisierte Rendite ist die durchschnittliche Jahresrendite für einen festgelegten Zeitraum und wird auch als geometrische Rendite bezeichnet.
Unter den Finanzkennzahlen ist sie die wichtigste Kennzahl, da sie zeigt, welche Rendite auf Jahresbasis erzielt wurde.
In diesem Artikel lernst du:
Was bedeutet annualisiert?
Als annualisiert werden Daten eines Zeitraums bezeichnet, wenn sie auf ein Jahr hoch berechnet werden.
Dieser Schritt ist notwendig, um unterschiedliche Datenreihen miteinander vergleichen zu können.
So macht es etwa einen großen Unterschied, ob eine Rendite von 5 % über 1 Jahr oder 3 Jahre erzielt wurde.
Wie wird die annualisierte Rendite berechnet?
Die annualisierte Rendite wird auch als geometrische Rendite bezeichnet und für die Berechnung wird eine einfache Formel benötigt:
Annualisierte Rendite = (Endwert / Anfangswert) ^ (1 / Anzahl der Jahre) – 1 * 100
Im Folgenden zeigen wir dir anhand eines Beispiels, wie du die annualisierte Rendite berechnen kannst.
Für das Beispiel nehmen wir folgende Daten an:
Anlagezeitraum: 3 Jahre
Startkapital: 100 €
Endkapital: 95 €
Jährliche Rendite mit Renditeformel
Wir setzen in die Formel entsprechend ein: (95 € / 100 €) ^ ( 1 / 3) – 1 * 100 = -1,70 %
Annualisierte Rendite in Excel
Wenn du die annualisierte Rendite in Excel berechnen möchtest, setzt du die Daten wie im Screenshot gezeigt ein.
Annualisierte Rendite vs. durchschnittliche Rendite
Bei der Vermarktung von Anlagelösungen in der Finanz- und Vermögensverwaltungsbranche kommt es immer wieder vor, dass die durchschnittliche Rendite statt der annualisierten Rendite verwendet wird.
Das ist sicherlich kein Zufall?
Der Grund dafür ist, dass die durchschnittliche Rendite nicht die unterjährigen Schwankungen berücksichtigt.
Das bedeutet, dass die durchschnittliche Rendite unterstellt, dass es jedes Jahr wieder bei 100 % (bzw. 0 % Rendite) losgeht, was natürlich bei einem mehrjährigen Anlagezeitraum überhaupt keinen Sinn ergibt.
Das wäre doch zu schön, wenn du einzelne negative Jahresrenditen einfach ausblenden könntest, oder?
Nehmen wir etwa folgende Jahresrenditen an:
25 %
-20 %
-5 %
Die durchschnittliche Rendite für diese Jahresrendite würde 0 % betragen (alle Renditen werden addiert und durch 3 geteilt).
Daher könntest du annehmen, dass du mit dieser Investition nichts verdient, aber auch nichts verloren hättest.
Aber genau das ist falsch.
Denn effektiv hättest du 5 % verloren, was sich mit einer Investition von 100 € einfach zeigen lässt:
125 € (+25 %)
100 € (-20 %)
95 € (-5 %)
Wie bereits erwähnt, ignoriert die durchschnittliche Rendite, die unterjährigen Schwankungen.
Während diese bei der annualisierten Rendite berücksichtigt werden.
Das zeigt sich daran, dass die Rendite von 25 % im ersten Jahr vollständig von -20 % im 2. Jahr aufgezehrt wird.
Zum Vergleich, die annualisierte Rendite für dieses Beispiel ist -1,7 % (Falls du diesen Artikel von Anfang an gelesen hast, ist dir das sicherlich bereits aufgefallen).
Damit hätte nur die annualisierte Rendite das richtige Ergebnis geliefert.
Video-Tipp: Lerne den Durchschnittskosteneffekt kennen
Fazit
Mit der annualisierten Rendite kannst du die tatsächliche Rendite von einer Investition über mehrjährige Perioden berechnen. Anders als die durchschnittliche Rendite berücksichtigt sie unterjährige Schwankungen und zeigt daher genau, welcher Gewinn oder Verlust letztlich erzielt wurde.
Eine weitere wichtige Kennzahl, die du kennen solltest, ist der Maximum Drawdown, der für einen Anlagezeitraum den maximalen Wertverlust angibt.
Sonst findest du weitere Informationen in unserem Geldanlage Ratgeber oder auf unserem Blog in der Kategorie Geldanlage.