Was ist Asset Allocation? Einfach erklärt

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Asset Allocation ist ein wichtiger Begriff bei der Geldanlage und bedeutet zu Deutsch „Vermögensaufteilung“.

Asset Allocation ist also die Zusammensetzung deines Portfolios. 

Dabei wird darauf geachtet, dass sich Risiko und Renditechancen möglichst ausbalancieren. 

Die Asset Allocation, die du für dich wählst, ist oft entscheidend über Erfolg oder Misserfolg deiner Anlagestrategie. 

In diesem Artikel erfährst du

Asset Allokation mit Aktien, Anleihen, Immobilien und Cash auf einer Tafel erklärt

Welche Asset Allocation gibt es? (Klassische Portfolios im Überblick)

Bei der Asset Allocation unterscheiden wir zwischen der langfristigen strategischen Asset Allocation und der kurzfristigen taktischen Asset Allocation. 

Was ist strategische Asset Allocation?

Bei der strategischen Vermögensallokation legen sich Anleger auf eine bestimmte Strategie fest und halten diese über einen langen Anlagezeitraum konstant.

Ziel dieser Methode ist die optimale Balance zwischen erwartetem Risiko und erwarteter Rendite. 

Die genaue Asset Allocation richtet sich also nach der von dir gewählten Strategie. Welche Asset Allocation und Anlageklassen zu welcher Strategie passen, erfährst du gleich.

Dabei bleibt die Asset Allocation unabhängig von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das bedeutet, dass die Gewichtung einzelner Anlageklassen innerhalb eines Portfolios immer gleich bleibt, auch wenn Konjunktur und Märkte schwanken.

Deswegen werden Portfolios kaum neu organisiert, weshalb die strategische Vermögensallokation auch als „passive“ Portfoliostrukturierung bezeichnet wird.

Warum die strategische Asset Allocation so entscheidend ist

Nur wenn du eine langfristige Strategie verfolgst, kannst du beim Investieren wirklich erfolgreich sein. Ansonsten wirst du von einem Trend zum nächsten Springen – und wahrscheinlich immer zu spät dran sein. 

Überlege dir also gut, worin deine Strategie besteht und behalte sie für mindestens ein paar Jahre bei. Nur so kannst du überprüfen, ob diese Strategie für dich Sinn ergibt oder ob du etwas ändern solltest. 

Die strategische Asset Allocation hat den Vorteil, dass du nicht ständig an der Börse handeln musst – auch wenn das oft Spaß machen kann. Nur alle paar Jahre wird dein Portfolio durch ein strategisches Rebalancing umgeschichtet. 

Durch Kursveränderungen in den verschiedenen Anlageklassen deines Portfolios ändert sich im Laufe der Zeit die ursprüngliche prozentuale Allokation von zum Beispiel 60 % Aktien, 25 % Renten und 15 % Rohstoffen (die sogenannte ARERO-Strategie). 

Beim Rebalancing passt du die aktuelle prozentuale Allokation an deine ursprüngliche Strategie an. Ist der Aktienanteil zum Beispiel auf 80 % angestiegen, würdest du also die Aktien verkaufen, bis der Anteil wieder 60 % beträgt. Das wiederholst du mit allen anderen Assets in deinem Portfolio. 

Das strategische Rebalancing stellt sicher, dass du deiner ursprünglichen Strategie treu bleibst, indem übergewichtete Anteile verkauft und untergewichtete Anteile gekauft werden. 

Was ist die taktische Asset Allocation?

Die taktische Vermögensallokation ist eine aktivere Form des Portfoliomanagements. 

Ziel ist es, die Gewichtung bestimmter Anlageklassen vorübergehend zu erhöhen, um kurzfristig von aktuellen Marktbewegungen zu profitieren. 

Steigt insbesondere der Aktienmarkt, fügst du deinem Portfolio vorübergehend einen größeren Anteil an Aktien hinzu, und wenn der Kurs fällt, verkaufst du diesen überschüssigen Anteil an Aktien wieder. 

Im Gegensatz zur strategischen Asset Allocation wechseln Anleger bei der taktischen Asset Allocation häufiger ihre Zusammensetzung des Portfolios. 

Aber auch bei der strategischen Vermögensallokation empfiehlt es sich, gelegentlich zu überprüfen, ob die Gewichtung deines Portfolios noch mit deiner ursprünglichen Anlagestrategie übereinstimmt – und falls nicht, ein Rebalancing durchzuführen.


Was ist eine Assetklasse?

Verschiedene Anlagenklassen

Eine Assetklasse (Anlageklasse) besteht aus Finanzprodukten, die aufgrund ihrer gemeinsamen Merkmale in eine Gruppe zusammengefasst werden. 

Die wichtigsten Assetklassen sind folgende: 

Welche Assetklassen sollte ich im Portfolio haben?

Das kommt ganz auf deine Ziele und Erwartungen an. 

Das magische Dreieck der Vermögensanlage kann dir dabei helfen: Es besagt, dass du im Regelfall aus den 3 Kriterien Rentabilität, Sicherheit und Liquidität maximal 2 auswählen kannst. 

Ist dir Sicherheit besonders wichtig, solltest du einen größeren Teil des Portfolios in Anleihen investieren. Wenn du in erster Linie einen hohen Profit erzielen möchtest, kannst du stärker auf Aktien setzen. Wobei du auch bei Aktien zwischen risikoreichen und risikoarmen Aktien unterscheiden solltest. 

P2P Kredite, Rohstoffe und Edelmetalle sowie Kryptowährungen können dein Portfolio sinnvoll ergänzen. 

Gerade Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind aber kurzfristig sehr volatil. Kleinere Kryptos haben oft eine geringe Liquidität. Glaubst du aber langfristig an die Technologie und Innovation des Bitcoins, kannst du ruhig ein paar Prozent deines Portfolios darin investieren. 

Edelmetalle wie Gold und Silber bieten eine hohe Liquidität und Sicherheit. Edelmetalle mit einer geringeren Marktkapitalisierung wie Palladium oder Rhodium haben das Potenzial, im Preis zu explodieren, können aber auch innerhalb von kurzer Zeit starke Kurseinbrüche erleiden. 

Auch andere Sachwerte wie Kunst oder Whisky können in Zeiten von hoher Inflation, wie wir sie aktuell erleben, eine Alternative sein. Diese werfen zwar keine Zinsen oder Dividenden ab, können sich durch hohe Kurszuwächse aber trotzdem rentieren. 

Und auch in Immobilien kannst du investieren, ohne gleich ein Einfamilienhaus kaufen zu müssen. Dafür hast du mehrere Möglichkeiten. 

Für offene und geschlossene Immobilienfonds musst du meistens eine etwas größere Summe investieren. Schon ab kleinen Summen kannst du aber in Immobilien-ETFs oder REITs investieren. REITs schütten oft hohe Dividenden aus, eignen sich also, um einen passiven Einkommensstrom aufzubauen. 

Fazit

Das Thema Asset Allocation ist komplex und es wurden ganze Bücher darüber geschrieben. Doch die Grundlagen hast du nun gelernt - und du kannst sie gleich übernehmen, um dein Vorgehen beim Investieren möglichst effektiv zu gestalten.

Behalte also im Kopf, dass es bei all den verschiedenen Anlageklassen sinnvoll ist, strategisch an die Sacher heranzugehen. 

Du musst für dich entscheiden, welche zwei Punkte des magischen Dreiecks für dich am wichtigsten sind: Rentabilität, Sicherheit oder Liquidität. 

Und je nachdem, wie deine Antwort ausfällt, stellst du dir dein Portfolio zusammen.