Sparen für Enkelkinder: Ein kompletter Leitfaden (mit Möglichkeiten)

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Die Freude über den Familiennachwuchs ist groß. Verständlich. Doch wie kannst du als Oma oder Opa dein Enkelkind unterstützen, gerade wenn es noch sein ganzes Leben vor sich hat?

Denn schließlich soll das Ersparte sinnvoll und sicher angelegt werden, damit es später nicht durch unbedachte Entscheidungen sogar an Wert verliert.

Die gute Nachricht: es gibt viele sinnvolle Sparmöglichkeiten, sodass bestimmt auch eine zu deiner Situation gut passt.

In diesem Ratgeber schauen wir uns Folgendes an:

Großeltern sparen mit ihrer Enkelin und stecken eine Münze in ein Sparschwein

Welches Ziel möchtest du mit dem Geld erreichen?

Bevor du dich mit den verschiedenen Sparmöglichkeiten beschäftigst, solltest du zuerst über dein Sparziel nachdenken. Beantworte dir selbst die Frage, was du genau erreichen möchtest.

Denn davon hängt es hauptsächlich ab, welche Sparmöglichkeiten für dich und dein Enkelkind ideal sind.

Wir helfen dir dabei.

Die folgenden Faktoren sind für die Definition deines Zieles wichtig.

Geldbetrag: Wie viel möchtest du sparen?

Hast du bereits einen Betrag gespart, den du einmalig anlegen möchtest? Oder möchtest du für die nächsten Jahre monatlich etwas sparen? Vielleicht möchtest du aber auch zu besonderen Anlässen oder jedes Jahr zu den Geburtstagen etwas beiseitelegen?

Die Festprägung des einmaligen oder regelmäßigen Sparbetrags ist wichtig. Denn es macht für die Wahl der richtigen Sparanlage einen großen Unterschied, ob du Geld als Einmalanlage oder Sparplan anlegen möchtest.

Dabei spielt auch der Zinseszinseffekt eine große Rolle, von dem du bei besonders langen Anlagezeiträumen profitieren kannst. Unter der Voraussetzung, dass es zu regelmäßigen Ausschüttungen kommt, die wieder angelegt werden können.

Zeitraum: Wie lange soll das Geld angelegt werden?

Um diese wichtige Frage zu beantworten, solltest du vor allem darüber nachdenken, wann dein Enkel oder deinen Enkelin das Geld erhalten soll. Klassisch mit 18? Oder lieber erst mit 25 oder 30?

Je nachdem, wie alt dein Enkelkind jetzt ist, ergibt sich daraus der Zeitraum.

Soll dein Enkelkind es erst mit 18 behalten und wurde gerade erst geboren, sprechen wir von einem langfristigen Anlagezeitraum.

Ist es bereits älter, beispielsweise 12 Jahre, ist es eher ein mittelfristiger Anlagezeitraum. Übrigens, es lohnt sich für Großeltern eigentlich immer, mit dem Sparen für ein Kind anzufangen. Außer es ist nahezu volljährig.

Sicherheit: Wie sicher soll die Sparmöglichkeit sein?

„Sicher“ ist wahrscheinlich die Antwort, die viele jetzt geben würden. Doch du musst verstehen, dass Rendite und Sicherheit miteinander zusammenhängen.

Möchtest du maximale Sicherheit, kannst du nur wenig Rendite erwarten. Andersherum, wenn du mehr Rendite möchtest, musst du etwas mehr Risiko eingehen.

Doch zum Glück gibt es nicht nur schwarz und weiß, also sicher und unsicher. Alle Sparmöglichkeiten haben unterschiedliche Risiko- und Renditeprofile, sodass du das richtig für dich auswählen kannst.

Als Nächstes schauen wir uns die verschiedenen Sparmöglichkeiten an. Danach finden wir zusammen heraus, welche am besten zu dir und deinem Enkelkind passt.

Verschiedenen Sparmöglichkeiten im Überblick

Ein Junge hält zwei Sparschweine in der Hand, die für unterschiedliche Sparmöglichkeiten stehen

Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedenen Sparformen, um Geld für dein Kind sinnvoll anzulegen.

Sparbuch

Das Sparbuch ist der Klassiker und den Sparkonten, egal ob für Kinder oder Enkelkinder. Jeder kennt es.

Während das Geld auf einem Sparbuch zwar sicher ist, bringt es aber kaum Rendite ein. Häufig liegt die sie unter 1 % jährlich. Das führt dazu, dass das Geld auf dem Sparbuch langfristig von der Inflation aufgefressen wird.

Das bedeutet für deinen Enkel, dass er sich in Zukunft für das Geld wesentlich weniger kaufen kann als er es heute könnte.

  • Kurzfristig (bis langfristig)

  • Niedrige Rendite

  • Sparplan und Einmalanlage

Tagesgeld

Tagesgeldkonten sind ähnlich wie Sparbücher.

Du kannst täglich über das Geld verfügen und sie sind aufgrund der Einlagensicherung sehr sicher. Sie bringen aber in der Regel aber etwas mehr Zinsen als ein Sparbuch. Häufig reichen sie aber auch bei ihnen nicht aus, um die Inflation auszugleichen.

  • Kurzfristig (bis langfristig)

  • Niedrige Rendite

  • Sparplan und Einmalanlage

Festgeld

Festgeldkonten sind aufgrund der Einlagensicherung so sicher wie Sparbücher und Tagesgeldkonten, aber sie sind nicht so flexibel.

Bei diesem Sparkonto legst du dein Geld für einen bestimmten Zeitraum fest an. Und du kannst erst nach Ablauf des Zeitraum darüber verfügen.

Weil du die Verfügbarkeit des Geldes aufgibst, kannst du manchmal höhere Zinsen als beim Tagesgeld erhalten. Das hängt vom aktuellen Zinsniveau ab. Ein weiterer Vorteil ist, dass du dir bei einem Festgeld den Zins über die Anlagedauer sichern kannst.

  • Kurz-, mittel- bis langfristig

  • Niedrige/mittlere Rendite möglich

  • Einmalanlage

Fonds und ETFs

Aktive verwaltete Investmentfonds und passive veraltete ETFs sind beides Fondsarten, die in verschiedenen Wertpapiere investieren. Dazu gehören unter andere Aktien oder Anleihen.

Aufgrund der Kurschwankungen dieser Wertpapiere haben sie eine höheres Risiko als Sparkonten oder als ein Tages- oder Festgeld. Sie können aber auch wesentlich höhere Renditen erzielen.

Da ein Fonds in einen Korb aus mehreren Wertpapieren investiert, ist das Risiko aber auf mehrere Investitionen gestreut und reduziert sich dadurch.

Es kann weiter reduziert werden, indem nur mittel- bis langfristig investiert wird. Da bei längeren Anlagezeiträumen die Möglichkeit größer ist, Kursverluste wieder aufholen zu können.

Um in Fonds und ETFs zu investieren, benötigst du ein Depot. Es ist eine Art Wertpapierkonto bei einer Bank oder Broker.

  • Mittel- bis langfristig

  • Höhere Rendite möglich

  • Sparplan und Einmalanlage

Aktien

Aktien sind Wertpapiere von Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden. Wenn du einen Aktie besitzt, besitzt du einen kleinen Teil dieses Unternehmens und bist daher direkt an der Entwicklung des Unternehmens beteiligt.

Wie Aktienfonds oder Aktien-ETFs können sie größeren Kursschwankungen unterliegen und gehören damit zu den risikoreicheren, aber auch ertragreichen Geldanlagen.

Im Gegensatz zu Fonds und ETFs ist das Risiko bei einer Investition in eine Aktie höher, da die Wertentwicklung nur noch von einer abhängt. Dafür musst du bei einer Aktie keine laufenden Gebühren bezahlen.

Du solltest daher immer in mehrere Aktien investieren. Außerdem mit einem langfristigen Anlagehorizont, um kurzfristige Kursschwankungen aussitzen zu können. Langfristig gesehen bieten Aktien dir das beste Ertragspotential.

Genauso wie bei Fonds und ETFs benötigst du für eine Anlage in Aktien ein Depot.

  • Langfristig

  • Hohe Rendite möglich

  • Sparplan und Einmalanlage

Welche Geldanlage ist die richtig für deinen Enkel oder deine Enkelin? Anleitung in 3 Schritten

Großeltern mit zwei Enkelkindern sitzen auf dem Sofa und überlegen, welche Geldanlage sinnvoll für ihre Enkel sind

Jetzt kennst du die verschiedenen Sparmöglichkeiten und Geldanlagen, die sich für Enkelkinder und Kinder eigenen.

Doch welche ist für dich und deine Familie die Richtige?

Folge einfach den folgenden 4 Schritten und du wirst dir diese Frage ganz einfach beantworten können.

Schritt 1: Entscheide dich für einen Sparplan oder Einmalanlage (oder beides)

Möchtest du einmalig Geld anlegen oder regelmäßig sparen?

  • Einmalanlage: Du hast einen angesparten Geldbetrag, den du jetzt einmalig anlegen möchtest. Das können beispielsweise 1.000 € sein.

  • Sparplan: Du möchtest jeden Monat einen Geldbetrag sparen und anlegen. Das können kleine Beträge, aber auch größere Beträge sein.

  • Beides: Top, du kannst einfach beide miteinander kombinieren.

Schritt 2: Lege den Zeitraum fest

Wie viel Zeit hast du für das Sparen, bis dein Enkel das Geld erhalten soll?

  • Kurzfristig: Du hast nur einen kurzen Zeitraum, von etwa 1 bis 3 Jahren, bis du das Geld deinem Enkel schenken möchtest.

  • Mittelfristig: Es sind etwa 3 bis 7 Jahre, bis dein Enkelkind das Geld bekommen soll.

  • Langfristig: Es sind mehr als 7 Jahre Zeit, bis dein Enkel das Geld erhält.

Schritt 3: Wähle eine Geldanlage

Schauen wir uns jetzt an, welche Sparmöglichkeiten und Geldanlagen für die jeweiligen Anlagezeiträume sinnvoll wären.

Einmalanlage

  • Kurzfristig: Du hättest hier die Auswahl zwischen einem Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld. Da Festgeld bereits ab einem Zeitraum von einem Monat möglich ist und die höchsten Zinsen bei ähnlichem Risiko bietet, könnte es eine gute Wahl sein. Gute Festgeldkonten findest du über unseren Festgeld-Vergleich.

  • Mittelfristig: Hier würde sich ein Festgeldkonto oder eine Investition in einen Fonds oder ETFs eigenen. Wenn du Kursschwankungen nicht ertragen kannst, wäre ein Festgeld eventuell die bessere Wahl für dich. Wenn sie kein Problem sind, würde sich bei diesem Zeitraum auch ein ETF auf breite gestreute Wertpapier- und Börsenindizes eigenen. Da die Kosten bei ETFs in der Regel wesentlich niedriger als bei aktiven Fonds, würden wir sie bevorzugen. Das kommt aber immer auf den jeweiligen Fall an. Was du über ETFs wissen solltest, kannst du in unseren Ratgebern über ETF für Anfänger nachlesen.

  • Langfristig: In diesem Fall würden sich vor allem Investitionen in einzelne Aktien oder ETFs/Fonds eigenen. Ob sich einzelnen Aktien aber lohnen, hängt davon ab, wie viel Geld du anlegen möchtest. Denn eine einzelne Akte kann wenige Euro, aber auch über 1.000 € kosten. Und da du wegen der notwendigen Risikostreuung in mehrere Aktien investieren musst, sollte dein Startkapital nicht zu niedrig sein. Mehr darüber erfährst du in unserem Aktien für Anfänger Ratgeber.

Sparplan

  • Kurzfristig: Du hättest hier die Auswahl zwischen einem Sparbuch und Tagesgeld. Da Tagesgeld etwas höhere Zinsen bei gleichem Risiko bietet, wäre das die bessere Wahl. Gute Tagesgeldkonten findest du mit unserem Tagesgeld-Vergleich.

  • Mittelfristig: Hier würde sich ein Fonds-Sparplan oder ETF-Sparplan eigenen. Sparpläne sind bei vielen Banken bereits ab kleinen Beträgen wie 10 € oder 25 € pro Monat möglich. Da die Kosten bei ETFs wie erwähnt meist niedriger als bei aktiven Fonds sind, sind sie häufig die bessere Wahl. Es kommt aber auf das Anlagethema an. Bei Large Caps bzw. Blue Chips sind aber ETFs sinnvoller. Mehr über ETFs und das Investieren in ETFs erfährst du in unserem ETF für Anfänger Ratgeber.

  • Langfristig: Wenn das zutrifft, würden sich vor allem ein Aktien-Sparplan oder Sparplan auf Fonds/ETFs eigenen. Auch Aktien-Sparpläne sind bei vielen Banken schon ab 25 € oder 50 € pro Monat möglich. Der Vorteil an einem Sparplan ist, dass du bereits mit kleineren Summen in mehrere Aktien investieren kannst,. Allerdings handelt es sich dann um Fractional Shares und du solltest dich vor einer Anlage weiter über sie informieren. Alles über das Investieren in Aktien erfährst du in unseren Aktien für Anfänger Ratgebern.

Beides: Einmalanlage & Sparplan

Nutze einfach eine Kombination aus den Antworten 2 und 3 davor.

Übersicht: Sparen für Enkel leicht gemacht

Die Eigenschaften der einzelnen Sparformen möchten wir dir gerne in folgender Übersicht noch einmal beispielhaft verdeutlichen.

Grafik: Tabelle zeigt ein Rechenbeispiel von verschiedenen Sparanlagen für EnkelkinderDaten sind verallgemeinert und müssen individuell für jede Anlage bestimmt werden.

Auf wen sollte das Sparkonto laufen?

Großmutter und Großvater stecken eine Münze in ein Sparschein und überlegen, auf welchen Namen das Depot laufen soll

Hast du dich entschieden? Nun benötigst du nur noch ein Konto, entweder ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto und eventuell ein Wertpapierdepot für Aktien, Fonds und ETFs.

Doch sollte das Konto oder Depot auf deinen Namen oder auf den Namen deines Enkelkindes eröffnet werden?

Folgende Aspekte solltest du bei der Entscheidung berücksichtigen.

Steuerliche Vorteile

Wenn das Konto auf deinen Enkel oder Enkelin läuft, hat das vor allem steuerlich Vorteile.

Dein Enkelkind hat auch einen Sparerpauschbetrag von 1.000 € jährlich. Dadurch müssen jährlich keine Steuern auf Kapitalerträge bis zu 1.000 € bezahlt werden.

Würde das Konto stattdessen auf deinem Namen oder denen beider Großeltern laufen, könntest du diesen Vorteil nicht nutzen. Dann würden die Kapitalerträge mit deinen oder denen der Großeltern verrechnet.

Hinweis: Das ist keine steuerliche Beratung. Für detaillierte Informationen zu deiner Steuersituation frage einen Steuerberater oder Lohnsteuerverein.

Obergrenzen für BAföG beachten

Wenn dein Enkelkind älter ist und eine Ausbildungsförderung wie BAföG beantragen möchte, gibt es hier eine Obergrenze für Sparbeträge. So liegt sie derzeit bei Studierenden unter 30 Jahren bei 15.000 € (ab 30 Jahren bis zu 45.000 €).

Auch gibt es Obergrenzen für Sparbeträge, um bei der gesetzlichen Krankenkasse weiterhin familienversichert sein zu können.

Da deine Enkelkinder das Geld bestimmt auch für eine erste Einrichtung, Auto oder ein Auslandsjahr gebrauchen können, verringert sich der Betrag bis zur Ausbildung oder Studium aber eventuell noch.

Zustimmung der Eltern

Du kannst ein Konto nicht einfach auf den Namen des Kindes eröffnen. Du benötigst hierfür die Zustimmung der Eltern oder Erziehungsberechtigten des Enkels.

In der Regel werden sich die Eltern des Kindes aber darüber freuen, dass du für ihr Kind sparen möchtest. In der Praxis ist das daher in der Regel keine Herausforderung.

Fazit: Sparen für Enkelkinder

Sparen für Enkel ist eigentlich ganz einfach. Du musst nur die richtige Sparmöglichkeit bzw. Anlageform aussuchen, die sich für deine Kinder und Enkelkinder eignen.

So kannst du die beste Wahl in Bezug auf die Rendite und das Risiko der Anlageformen treffen. Wie du die beste Wahl triffst und was du beachten solltest, haben wir dir in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gezeigt.