ETF Sparplan oder Einmalanlage? Ein einfacher Guide

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ETFs gewannen in den letzten Jahren in Deutschland stark an Beliebtheit, da sie konkrete Vorteile für den Vermögensaufbau bieten: niedrige Kosten, hohe Diversifizierung und stabile Rendite-Aussichten. 

Einige Sparer investieren daher jeden Monat einen fixen Betrag in ETFs. Andere hingegen kaufen sich einmalig einen oder mehrere ETFs und lassen ihre Anlage danach auf sich selbst gestellt. 

Bist du dir unsicher, für welche der beiden Optionen du dich entscheiden sollst?

Eines vorweg: Richtig oder falsch gibt es nicht. Sowohl Einmalanlage als auch ein ETF Sparplan haben ihre Vor- und Nachteile. 

In diesem Ratgeber schauen wir uns daher an:

ETF Sparplan oder Einmalanlage

ETF-Sparplan vs. Einmalanlage

Sparpläne und Einmalanlagen unterscheiden sich in der Art und Weise, wie du investierst, nicht unbedingt in welche ETFs du investierst.

Um die Vor- & Nachteile besser zu verstehen und beurteilen zu können, was sich für dich eignet, schauen wir uns beide Begriffe zunächst genauer an.

Was ist eine Einmalanlage?

Bei einer Einmalanlage tätigst du eine einmalige Investition in eine oder mehrere Anlagemethoden, ETFs in diesem Fall. 

Du investierst also beispielsweise 10.000 € deines Ersparten und kaufst damit ETFs zum aktuellen Marktwert. Anschließend hoffst du auf steigende Kurse oder hohe Dividenden. 

Du greifst im Normalfall jedoch nicht mehr aktiv ein, verkaufst also keine Anteile und kaufst auch keine neue. Ein bekannter Anhänger dieser Strategie ist der US-Großinvestor und einer der vermögendsten Menschen der Welt, Warren E. Buffet

Was ist ein ETF-Sparplan?

Im Gegensatz zur Einmalanlage investierst du mit einem ETF Sparplanes nicht ein einziges Mal, sondern regelmäßig. Du zahlst beispielsweise monatlich 200 € ein, statt ein einziges Mal 10.000 €. 

Das Kapital dafür nimmst du im Normalfall jedoch nicht aus deinem Ersparten, sondern von deinen monatlichen Einkünften. 

Beispiel

Als Festangestellter mit einem Netto-Monatslohn von 2.500 € investierst du direkt nach der Lohnzahlung einen gewissen Betrag, beispielsweise 500 €, in einen oder mehrere ETFs.

Der Betrag ist dabei in der Regel jeden Monat gleich hoch, der Preis des ETFs wird sich jedoch Monat für Monat unterscheiden. Du bekommst also nicht immer gleich viel für dein Geld. 

Sparplan oder Einmalanlage: was ist besser?

Geld wird einmalig angelegt

Ob du einen ETF-Sparplan oder eine Einmalanlage bevorzugst, ist deine Entscheidung. Beide Optionen haben ihre Anhänger. 

Einige Leute schwören auf eine Einmalanlage, welche dann gehalten wird. Weder neue Käufe noch Verkäufe werden gemacht. 

Andere Investoren sehen darin nicht viel mehr als reine Spekulation. Für sie gilt nur ein ETF Sparplan mit regelmäßigen Käufen als wahrhafte Investition. 

Falls es eine Wahrheit gibt, dann liegt sie vermutlich irgendwo in der Mitte. 

Viel wichtiger ist jedoch, welche Ziele du verfolgst, welche Risiken du bereit bist zu gehen, wie deine finanzielle Situation ausschaut und mit welchen Mitteln du deine Ziele erreichen möchtest. 

Vorteile und Nachteile 

Vorteile und Nachteile

Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Was spricht für eine Einmalanlage und was für einen ETF Sparplan?

Vorteile der Einmalanlage (Nachteile des Sparplanes)

  • In einer Einmalanlage kannst du große Summen, die du beispielsweise aufgrund einer Erbschaft, eines Verkaufes oder eines beruflichen Erfolges erhalten hast, direkt investieren. Tendenziell steigen die Preise und je früher du investierst, desto besser stehen die Chancen auf attraktive Renditen.

  • Wenn der Kurs tief ist, kannst du mit einer Einmalanlage höhere Gewinne erzielen, da du alles investierst, bevor die Kurse wieder steigen.

  • Wenn du passives Einkommen erzielen möchtest, lohnt es sich, möglichst früh viel zu investieren und dann von den Dividenden zu profitieren.

Vorteile des Sparplanes (Nachteile der Einmaleinlage)

  • Wenn du monatlich gleich hohe Einkünfte hast, hilft dir eine regelmäßige, gleich hohe Anlage beim Vermögensaufbau und beim Erreichen deiner finanziellen Ziele.

  • Mit einem ETF Sparplan streust du das Risiko von hohen Kursschwankungen, da du regelmäßig investierst, unabhängig davon, wie der Kurs gerade steht.

  • Es ist einfacher, monatlich einen fixen Betrag zu entbehren, als einmalig große Summen aufzubringen und zu investieren.


Welche ETFs eignen sich für eine Einmalanlage oder Sparplan?

Eine Einmalanlage wird oftmals getätigt, wenn bereits viel Kapital vorhanden ist oder wenn einmalig viel Kapital erhalten wurde. 

Passives Einkommen

Anleger, die eine Einmalanlage tätigen, um regelmäßig passives Einkommen zu erhalten, benötigen hierfür Dividenden. Das Vermögenswachstum steht hierbei meist erst an zweiter oder an dritter Stelle.

Für ein passives Einkommen eignen sich daher ausschüttende ETFs, die hohe Dividenden auszahlen, sogenannte Dividenden-ETFs. 

Auf der Suche nach passivem Einkommen kannst du auf Sparpläne setzen, welche monatlich oder jährlich hohe Renditen abwerfen, ohne dabei stark zu wachsen.

Vermögen aufbauen

Möchtest du hingegen Vermögen aufbauen, lohnen sich regelmäßige Einzahlungen in thesaurierende Wachstums-ETFs, wie der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF und der iShares Core S&P 500 ETF.

Bei einem Sparplan eignen sich ebenfalls Produkte mit Wachstumspotential, falls du Vermögensaufbau betreiben möchtest.

Wie viele ETFs sollte ich auf einmal kaufen?

Wie viel du kaufst, also die Anzahl an verschiedenen ETFs, wie auch die Menge an sich, hängt stark von deinen Anlagezielen und von deinen finanziellen Möglichkeiten ab. 

Wir würden dir empfehlen, auf mehr als einen einzelnen ETF zu setzen, um dein Risiko etwas zu streuen. Zu viele ETFs können aber deine Rendite schmälern und dein Portfolio unübersichtlich gestalten. 

Viele erfolgreiche private Investoren investieren monatlich 10 % bis 50 % ihres Lohnes in fixen Anteilen in einen, zwei oder maximal drei ETFs. Auch große Einmalanlagen solltest du auf mindestens zwei oder drei unterschiedliche ETFs aufteilen. 

Beispiel: Wie lege ich 30.000 € am besten an?

Nehmen wir an, du hast durch eine Erbschaft plötzlich 30.000 € mehr auf dem Konto. Du hast bereits ein Sicherheitspolster und möchtest das neu erhaltene Geld in ETFs anlegen. Wie gehst du vor? 

Als Erstes solltest du dir überlegen, ob du einmalig oder regelmäßig anlegen solltest. Die Chancen, dass die Kurse steigen, stehen bei den meisten ETFs über 50 %. Da du das Geld bereits hast, kannst du es einmalig in zwei bis vier ETFs einzahlen. 

Du riskierst zwar sinkende Kurse, wenn du das Geld jedoch auf dem Sparkonto lässt, schließt du nennenswerte Gewinne bereits im Voraus aus. 

In diesem Beispiel würdest du dann jeweils 10.000 € in 3 verschiedenen ETFs anlegen, die idealerweise von unterschiedlichen Anbietern stammen und sich in ihrer Ausrichtung unterscheiden - also unterschiedlichen Indizes folgen. So streust du dein Risiko.

Kann ich mit ETFs alles verlieren?

Die Chancen, dass du alles verlierst, sind bei seriösen ETFs extrem gering. Dennoch solltest du nie dein gesamtes Vermögen investieren und immer ein finanzielles Polster, das dich für einige Monate durchbringt, auf einem Sparkonto lassen. 

Das Risiko eines Totalverlustes verringerst du zudem, in dem du verschiedene ETFs von verschiedenen Anbietern und für verschiedene Indizes kaufst. 

Fazit

ETFs sind eine der beliebtesten Anlagemethoden von privaten Investoren in Deutschland. 

Sowohl mit einer Einmalanlage, als auch mit einem Sparplan kannst du von den Vorteilen der ETFs profitieren. 

Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Für welche Option du dich schließlich entscheidest, ist davon abhängig, wie deine Einkommenssituation anschaut und welche Anlageziele du erreichen möchtest.