Altersvorsorge mit ETFs: Ein kompletter Ratgeber

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Wenn du mit Exchange Traded Funds (ETFs) etwas für deine private Altersvorsorge tun möchtest, dann musst du dich ausreichend über sie informieren.

ETFs sind zwar eine einfache Möglichkeit, mit der du fürs Alter vorsorgen kannst, aber am Anfang kann es etwas schwierig sein, den Durchblick zu behalten.

Das ist aber kein Problem.

Denn die Grundlagen von ETFs lassen sich schnell verstehen und danach kannst du einfach selbst entscheiden, ob du mit ETFs für Alter vorsorgen möchtest.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Ein älteres Ehepaar läuft entspannt am Strand entlang, weil sie mit ETF als Altersvorsorge vorgesorgt haben

Warum sind ETFs für die Altersvorsorge sinnvoll?

Exchange Traded Funds sind eine bewährte Möglichkeit, um etwas für die Altersvorsorge zu tun, um als Rentner nicht von Altersarmut gefährdet zu sein.

Für ETFs als Anlageform spricht, dass sie kosteneffizient, transparent und leicht zugänglich für Anleger sind. Eine Investition in ETFs ist bereits ab kleineren Anlagebeträgen einmal oder regelmäßig möglich.

Dadurch haben auch Menschen mit niedrigeren Einkommen die Möglichkeit, von einer positiven Entwicklung an der Börse zu profitieren.

Außerdem hat eine Vorsorge mit ETFs auch noch einen weiteren wichtigen Vorteil im Vergleich zu den herkömmlichen Vorsorgemöglichkeiten. Denn wenn du ETFs etwas für deine Vorsorge tust, bist du dabei vollständig flexibel, was das eingesetzte Kapital betrifft.

Ähnliche Vorteile bieten zwar aktiv verwaltete Fonds, die aber in der Vergangenheit häufig aufgrund ihrer hohen Kosten nicht überzeugen konnten.

Im Vergleich zu staatlich geförderten Vorsorgemodellen wie der Riester-Rente oder Rürup-Rente kannst du bei einer Altersvorsorge über ETFs nicht von Zulagen oder Steuerbegünstigen profitieren.

Dafür kannst du aber ohne Einschränkungen über das eingezahlte Geld verfügen, was bei einer staatlichen Förderung typischerweise nicht der Fall ist.

Wie funktioniert die Altersvorsorge mit ETFs?

Ein Rentnerpaar schaut sich an, wie die Altersvorsorge mit ETFs funktioniert

Die Vorsorge mit ETFs funktioniert genauso wie bei anderen Vorsorgemodellen und setzt sich aus einer Ansparphase und Rentenphase bzw. Auszahlungsphasen zusammen.

Während der Ansparphase investierst du einmalig und regelmäßig Geld in Aktien und Anleihen über ein ETF Portfolio und dabei kannst du jederzeit zusätzliches Geld einzuzahlen und die Sparrate anzupassen.

Standardmäßig wird das über eine Buy and Hold Strategie umgesetzt, bei der unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse die Wertpapiere gehalten werden und neues Geld in diese investiert wird.

Sparer, die regelmäßig neues Geld über einen Sparplan anlegen, können dadurch gerade am Anfang vom sogenannten Cost Average Effekt profitieren.

In der Praxis bedeutet das für dich als Anleger, dass du am Anfang festlegst, in welche Wertpapiere du investierst und danach läuft das Investieren automatisch ab. Später gehen wir noch etwas genauer darauf ein, wie du dabei vorgehen kannst.

Die Rentenphase beginnt mit deinem Renteneintritt. Ab diesem Zeitpunkt zahlst du kein weiteres Geld mehr ein. Stattdessen zahlst du dir eine monatliche Rente ein, die du in Abhängigkeit von dem Altersvorsorgevermögen selbst festlegen kannst.

Wie du siehst, funktioniert die Altersvorsorge mit ETFs genauso wie bei anderen Vorsorgemodellen. Du zahlst zuerst Geld ein, um dir aus dem dadurch entstandenen Vermögen eine Rente auszahlen zu können.

Außerdem werden bei dieser Vorsorgeform nach unseren Erfahrungen einige Fragen häufig gestellt, auf diese gehen wir im Folgenden ein.

Wann sollte ich anfangen, mit ETFs fürs Alter vorzusorgen?

Wie generell beim Thema Altersvorsorge gilt auch bei einer Vorsorge über ETFs der Grundsatz, dass je früher du anfängst, desto besser.

Der Hintergrund ist, dass du mit einer möglichst frühen Geldanlage stärker vom Zinseszinseffekt profitieren kannst, der gerade ab Angelperioden von 15 Jahren oder länger immer stärker zunimmt.

Im Übrigen bedeutet das auch, dass sich auch noch mit 40 oder einem späteren Alter für dich lohnt, mit ETFs für dein Alter vorzusorgen.

Wenn dir aber nur noch wenige Jahre bis zu deinem Renteneintritt bleiben, solltest du weniger Geld in riskantere Anlageklassen wie zum Beispiel Aktien investieren, da du eventuell keine Zeit mehr hast, um Verlustperioden aussitzen zu können.

Wie viel Geld sollte ich in einen ETFs zur Altersvorsorge anlegen?

Das hängt im Wesentlichen von deiner Finanzen ab und ob du bereits mit anderen Vorsorgemöglichkeiten für deinen Ruhestand vorgesorgt hast.

Wenn du zum Beispiel bereits eine private Rentenversicherung abgeschlossen hast, dann könntest du mit ETFs zusätzlich vorsorgen. In welchem Ausmaß hängt aber davon ab, wie viel Rente du dir im Alter wünschst.

Etwas verallgemeinert halten wir es für sinnvoll, mit ETFs in der gleichen Höhe wie bei anderen Formen der privaten Altersvorsorge vorzusorgen.

Wenn du etwa einen Riester-Vertrag monatlich mit 200 € besparst, könntest du diesen um einen oder mehrere ETF Sparpläne in der gleichen Höhe ergänzen.

Wird eine Vorsorge mit ETFs steuerlich gefördert?

Leider wird eine private Vorsorge mit ETFs nicht steuerlich gefördert.

Du kannst weder mit Zulagen noch mit Steuervorteilen vom Staat rechnen. Ebenso werden die Kapitalerträge nicht teilweise oder vollständig freigestellt, weshalb diese mit der Abgeltungssteuer besteuert werden. Bei thesaurierenden ETFs ist außerdem die Vorabpauschale zu beachten.

Es besteht aber eventuell die Möglichkeit von Steuervorteilen bei einer ETF Altersvorsorge zu profitieren, in Form von einer Rürup-Rente oder bei einer fondsgebundenen Versicherungen.

Bei solchen Versicherungsverträgen musst du dann aber die geltenden Bedingungen beachten. Zu denen in der Regel gehört, dass du über eingezahltes Geld frühstens bei Renteneintritt wieder verfügen kannst.

Was bringt eine ETF Altersvorsorge?

Mehrere Münzhaufen, die immer größer werden, symbolisieren, was einen ETF Altersvorsorge bringt

Du kannst dir mit einem ETF-Sparplan ein ansehnliches Vermögen für deinen Ruhestand aufbauen.

Wenn du zum Beispiel 30 Jahre lang 100 € in einen ETF-Sparplan mit einer Rendite von 5 % einzahlst, dann wird daraus ein Vermögen von 83.572,64 € (vs. 36.000 € Einzahlungen).

Mit einer monatlichen Sparrate von 300 € und der gleichen angenommenen Rendite wäre sogar ein Endkapital von 250.717,91 € möglich.

Aus diesen Beträgen könntest du dir dann ab Rentenbeginn eine regelmäßige Rente aus einem Auszahlungsplan auszahlen lassen oder diese für größere Ausgaben während deines Ruhestands verwenden.

Bitte beachte dabei jedoch die Steuern, so sind die beispielhaft angegebenen Zahlen vor Steuern, von denen noch die Abgeltungssteuer abgezogen werden muss.

Mit einem Rentenrechner könntest du dir ausrechnen, wie lange du dir eine Rente für unterschiedliche Zeiträume auszahlen könntest, zum Beispiel könntest du diesen hier verwenden.

Was brauche ich, um mit ETFs fürs Alter vorzusorgen?

Ein junges Paar schaut sich an, was sie für einen ETF Altersvorsorge brauchen

Wenn du mit ETFs deine Rente aufbessern möchtest, dann solltest du zuerst festlegen, wie viel Geld du regelmäßig dafür zurücklegen möchtest.

Du solltest dir auch Gedanken darüber machen, ob es sinnvoll für dich ist, zu Beginn oder zu anderen Zeitpunkten Einmalzahlungen zu leisten, etwa wenn du ein Weihnachtsgeld oder Ähnliches erhältst.

Ansonsten brauchst du für den Handel von ETFs nur ein günstiges Depot bei einer Bank oder einem Broker.

In diesem werden deine Anteile an ETFs verwahrt und über dieses führt dein Depotanbieter deine Wertpapieraufträge aus, da du nicht selbst direkt an der Börse handeln kannst.

Wenn du dir die Depotsuche erleichtern möchtest, empfehlen wir dir unserem Depotvergleich, mit dem du einfach die unterschiedlichen Angebote vergleichen kannst.

Was sind die Alternativen zu einer Altersvorsorge mit ETFs?

Eine Frau schaut sich die Alternativen zu einer Altersvorsorge mit ETFs an

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge, mit denen du statt oder ergänzend zu ETFs für deinen Ruhestand vorsorgen kannst.

Wenn du von staatlichen Zulagen und steuerlichen Vorteilen profitieren möchtest, dann könntest du dich für eine Riester-Rente entscheiden, vorausgesetzt du zahlst in die gesetzliche Rentenversicherung ein.

Von einer Riester-Förderung profitieren insbesondere Personen mit niedrigeren und mittleren Einkommen und Familien, da sie pro Kind eine Zulage vom Staat erhalten.

Während sich für Selbstständige, Freiberufler und Personen mit höheren Einkommen die Rürup-Rente in der Regel empfehlenswerter ist, da sie im Vergleich zur Riester-Rente wesentlich höhere Steuervorteile gewährt.

Ferner hast du die Möglichkeit, dich für eine der bewährten Vorsorgeleistungen zu entscheiden, die von Versicherern angeboten werden. Dazu gehört insbesondere die private Rentenversicherung oder die Kapitallebensversicherung.

Bei diesen Versicherungsprodukten, die mit einem Garantiezins und einer möglichen Überschussbeteiligung angeboten werden, musst du aber auf die Konditionen achten.

Denn nicht selten werden hohe Kosten in diese Versicherungsbeträge eingerechnet, derentwegen solche Verträge häufig nur eine enttäuschende Rendite erzielen, mit der sich noch nicht einmal die Inflation ausgleichen lässt.

Wie sorge ich mit ETFs richtig für mein Alter vor?

4 Schritte, die zu einem Schild mit einem älteren Ehepaar führen und einen Anleitung darstellen, wie du eine ETF Altersvorsorge richtig umsetzt

Es ist unkompliziert, regelmäßig etwas Geld zu sparen und in ETFs für die Altersvorsorge anzulegen.

Im Folgenden zeigen wir dir, wie du in 4 Schritten mit ETFs fürs Alter vorsorgen kannst.

#1 Lege den Anlagebetrag und Sparrate fest

Zuerst solltest du festlegen, wie viel Geld du für eine Einmalanlage verfügbar hast.

Dabei ist wichtig, dass du zuerst deine Schulden zurückgezahlt und eine Notfallrücklage angelegt hast, die dem zweifachen von deinem monatlichen Nettolohn entspricht und auf einem Tagesgeldkonto angelegt ist.

Das übrig gebliebene Kapital kannst du dann als Einmalanlage verwenden.

Ein kleiner oder gar kein Betrag für eine Einmalanlage ist übrigens kein Grund frustriert zu sein, denn die Altersvorsorge ist ein Marathon und kein Sprint und du kannst auch mit kleinen monatlichen Beträgen viel erreichen.

Bei deiner monatlichen Sparrate solltest du versuchen, wenigstens 10 % von deinen regelmäßigen Einnahmen für deine Altersvorsorge zurücklegen zu können.

Im Idealfall kannst du aber 25 % zurücklegen und wie vorher erwähnt, solltest du diesen Betrag mit bestehenden Leistungen für andere Vorsorgemöglichkeiten verrechnen.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das bei einem monatlichen Nettolohn von 3.000 €, dass du wenigstens 300 € bis maximal 750 € monatlich in deine ETF Sparpläne einzahlen solltest.

Wenn du gleichzeitig eine private Rentenversicherung abgeschlossen hast, in die du 150 € einzahlst, dann legst du entsprechend 150 € bis maximal 550 € in deinen monatlichen ETF-Sparplan an.

#2 Lege dein ETF-Portfolio fest

Im zweiten Schritt musst du dein ETF-Portfolio festlegen.

Dabei musst du dich zuerst entscheiden, wie hoch deine Aktienquote und Anleihenquote ist.

Gedanklich kannst du die Aktienquote mit der Risikoquote von deinem Portfolio festlegen, während der restliche Teil in risikoärmere Anlagen wie Anleihen investiert wird. Mit einer höheren Aktienquote kannst du über die Laufzeit eine höhere Rendite erzielen, jedoch steigt mit ihr auch das Risiko.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie du dein Anlagekapital aufteilen solltest, kannst du dich für eine Aufteilung von 60 % in Aktien und 40 % in Anleihen entscheiden. Denn diese entspricht dem bewährten 60/40 Portfolio, das von vielen Vermögensverwaltern für ihre Kunden umgesetzt wird.

Im Übrigen solltest du beim risikoärmeren Teil nur in konservative Anleihen von Emittenten mit einem Investment Grade Rating investieren.

Des Weiteren kannst du auch anstelle von Anleihen in Tagesgelder und Festgelder investieren, wenn du diese vermeiden möchtest.

In diesem Fall kannst du aber nicht von der gegenseitigen Kursentwicklung zwischen Aktien und Anleihen profitieren, denn die Kurse von konservativen Anleihen steigen in der Regel, wenn die Aktienkurse fallen, da diese als sichere Anlage während turbulenten Börsenphasen von Anlegern gesucht werden.

#3 Entscheide dich für Wertpapier- und Börsenindizes

Nachdem du den Anteil des risikoreicheren und risikoärmeren Anteils für dein ETF Portfolio festgelegt hast, musst du dich jetzt für die Indizes entscheiden, denen die ETFs in deinem Portfolio folgen sollen.

Bei der bewährten Buy and Hold Strategie ist es das Ziel, die gleichen Wertpapiere möglichst langfristig zu halten, um insbesondere vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Im Idealfall kannst du daher den gleichen Indizes über die komplette Anlagedauer folgen.

Diesen optimalen Zustand kannst du erreichen, wenn du über ETFs nur in diejenigen Wertpapier- und Börsenindizes investierst, die breite Märkte abbilden.

Bei Aktien hat sich als Index dafür vornehmlich der MSCI World Index (Weltindex, nur Industrieländer) und MSCI All Country World Index (mit Schwellenländern) etablieren können.

Bei Anleihen hat sich primär der Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index, um den breiten Anleihenmarkt abzubilden.

Du kannst dich aber auch für einen anderen Index entscheiden, dieser sollte aber nur Anleihen von Emittenten mit mindestens einem Investment Grade Rating beinhalten oder besser.

Und sollten dir nur noch wenige Jahren zum Anlegen bleiben, solltest du dich für einen ETF auf einen Anleihenindex entscheiden, der sich hauptsächlich aus Anleihen mit kurzen Laufzeiten zusammensetzt.

#4 Wähle die richtigen ETFs aus

Im letzten Schritt musst du nur noch die ETFs auswählen, in die du investieren möchtest. Dabei halten wir es sinnvoll, es so einfach wie möglich zu halten, indem du für jeden Index nur in einen ETF investierst.

Bei einer 100 % Aktienquote würde das bedeuten, dass du nur in einen ETF zum Beispiel den MSCI World Index investierst.

Ansonsten würdest du diesen um einen währungsgesicherten Anleihen-ETF auf den Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index ergänzen.

Während es bei einem Aktien-ETF typischerweise sinnvoll ist auf eine Währungsabsicherung zu verzichten, kann diese bei Anleihen-ETFs empfehlenswert sein.

Denn aufgrund des allgemein niedrigen Renditepotenzials kann es bei Anleihen leichter dazugekommen, dass Währungsschwankungen eine mögliche positive Rendite teilweise oder vollständig aufzehren.

Darüber hinaus sind bei der ETF-Auswahl nach unserer Meinung nach insbesondere zwei Kriterien entscheidend. Diese sind eine niedrige TER (Total Expense Ratio, Deut. Gesamtkostenquote) und ein niedriger Tracking-Error (Genauigkeit der Indexreplikation).

Wenn du darauf achtest, legst du dein Geld in ETFs an, die günstig und möglichst genau dem Index folgen. Das entspricht genau dem, was du dir als Anleger wünschst.

Fazit

In diesem Ratgeber sind wir darauf eingegangen, wie sich ETFs, sogenannte Indexfonds, für die private Altersvorsorge funktioniert.

Außerdem haben wir beispielhaft gezeigt, wie viel Vermögen sich mit ETFs für den Ruhestand aufbauen lässt, was dafür benötigt wird und welche Alternativen es zu ETFs als Vorsorgemöglichkeit gibt.

Zum Schluss haben wir mit einer Anleitung gezeigt, wie sich mit ETFs eine Altserversorge umsetzen lässt.

Wir hoffen, dass dir dieser Ratgeber weitergeholfen hat. Weitere Informationen zu Exchange Traded Funds findest du in unserem ETF Ratgeber.