Wie du jung in Rente gehst und was du dafür aufgeben musst
Author
Reza Machdi-Ghazvini, CAIADas solltest du wissen und so gehst du vor
Immer mehr Menschen schaffen es, jung in Rente zu gehen und gehören somit zur FIRE Bewegung.
Die Idee: Halte deine Lebenskosten so niedrig wie möglich und reduziere sie auf das Allernötigste, während du das übrige Geld sinnvoll investierst.
Nutze unsere nützlichen Tipps und Bonus zur 4 Prozent Regel, um deinem Ziel näher Schritt für Schritt zu kommen.
Wenn du wissen willst, wie du das anstellen kannst, findet du in diesem Artikel einen guten Überblick.
Wir haben alle wichtigen Informationen für dich hier zusammengetragen.
Jung in Rente und die FIRE Bewegung
Immer häufiger tummeln sich im Internet Geschichten über junge Menschen, die nicht bis 65 arbeiten müssen.
Stattdessen können sie bereits mit 50, 40 oder sogar 30 in Rente gehen und nur das machen, was ihnen Freude bereitet, anstatt sich im Job abrackern zu müssen.
Sie sind Teil der FIRE Bewegung, die sich bereits in den 1990er Jahren in den USA entwickelt. Sie steht für Financially Independent, Retired Early.
Zu Deutsch: Finanziell frei und früh in Rente gegangen.
Sie beschreibt das Hauptziel immer mehr (vor allem junger) Leute, die möglichst rasch genug passives Einkommen erwirtschaften wollen, um möglichst früh in „Rente“ gehen zu können.
Mit niedrigen Lebenskosten und Investitionen jung in Rente gehen
Wie das funktionieren kann, ist in wenigen Worten zusammengefasst.
Finanziell frei bist du, wenn dein passives Einkommen gleich oder größer ist als deine Lebenskosten.
Heißt also: Halte deine Lebenskosten so niedrig wie möglich und reduziere sie auf das Allernötigste, während du das übrige Geld sinnvoll investierst.
Lebenskosten so niedrig wie möglich halten
Um die Lebenskosten möglichst gering zu halten, macht es im ersten Schritt Sinn, dir anzusehen, wie deine aktuellen Lebenskosten aussehen.
Tipp 1: Verfolge für wenigstens 3 Monate jede einzelne Ausgabe (ja, jeden einzelnen Cent) akribisch, damit du weißt, wo dein Geld hinfließt.
Dann kannst du sehen, ob all diese Kosten tatsächlich nötig sind.
Manche Kosten wie Miete und Lebensmittel wirst du immer haben, aber halte auch diese so gering wie möglich.
Viel schlimmer jedoch sind Kosten, die völlig unnötig anfallen.
Übliche Verdächtige sind:
Abo-Modelle für Services, die du gar nicht mehr nützt,
kleine „Belohnungen“ wie Snacks oder Starbucks Kaffee zwischendurch und so weiter.
Tipp 2: Reduziere diese „kleinen“ und ungeplanten Kosten so weit wie möglich und beschränke dich auf das Wesentliche.
Entscheide dich bewusst für oder gegen gewisse Ausgaben wie etwa regelmäßige Restaurantbesuche.
Hier könnte ein selbstgemachtes Lunchpaket mindestens so lecker, vermutlich gesünder und sehr wahrscheinlich billiger sein.
Tipp 3: Vielleicht kannst du sogar einige deiner Sachen aus deiner Wohnung verkaufen, die du schon monatelang nicht mehr beachtet hast.
Das schafft Platz und füllt nebenbei deinen Geldbeutel ein wenig weiter.
Nun kennst du auch die monatlichen Lebenskosten, die du brauchst, um leben zu können.
Einkommen erhöhen
Neben niedrigen Kosten ist es hilfreich, möglichst viel Geld zu verdienen.
Tipp 4: Vielleicht kannst du neben einem Vollzeitjob noch eine oder mehrere Nebentätigkeiten annehmen, oder ein Teilzeit-Unternehmen aufbauen.
Je höher dein Einkommen, desto mehr Geld hast du am Ende jeden Monats auch übrig, um zu investieren.
Passives Einkommen und Investitionen
Was hat es jetzt mit Investitionen und passivem Einkommen auf sich?
Tipp 5: Passives Einkommen ist jede Art von Einkommen, für die du nicht mehr arbeiten musst - je mehr du davon hast, desto arbeitsfreier ist Zukunft.
Das bedeutet, zuerst steckst du Zeit und/oder Geld in etwas, wie unter anderem in eine Immobilie, die du kaufst und renovierst.
Dann vermietest du das Objekt und generierst mit kaum oder keinem zusätzlichen Aufwand Einkommen (in diesem Fall mit Mieteinnahmen).
Genauso kann es mit Aktien funktionieren.
Hier investierst du ebenfalls Zeit und Geld, um die richtigen Aktien auszuwählen und zu kaufen.
Dann arbeiten diese Aktien für dich und du generierst (beinahe) passives Einkommen aus den Aktien, beispielsweise durch Dividenden oder Kursgewinne (bei Verkauf der Aktien).
Sobald nun also deine (fast) passiven Einkommensströme mehr Geld abwerfen, als du im Monat für deine Lebenskosten benötigst, bist du finanziell frei.
Worauf du verzichten musst, um jung in Rente zu gehen
Wir alle wissen, dass alles auf dieser Welt seinen Preis hat.
So auch der Vorsatz jung in Rente zu gehen.
Vorhin wurden bereits die niedrigen Lebenskosten vorgestellt.
Dazu gehört, eine möglichst günstige (vermutlich winzige) Wohnung in einer wahrscheinlich schlechten Lage.
Dicke Autos und Uhren werden auf später verschoben, denn du willst ja jeden Cent auf dein Konto packen, um rasch finanziell frei werden zu können.
Vielleicht kannst du sogar völlig auf ein Auto verzichten.
Regelmäßige Restaurant-, Disko- und Barbesuche werden bis auf weiteres eingeschränkt.
All dies kann zur Folge haben, dass sich deine Lebensqualität für einige Zeit deutlich verschlechtert, insbesondere in deinen jungen Jahren, während du versuchst dein Leben und deine Vermögenswerte aufzubauen.
Aber wenn du auf die richtigen Pferde setzt, kontinuierlich an deinem Ziel arbeitest und so viel wie möglich investierst, stehen die Chancen hervorragend, dass du relativ früh in Rente gehen kannst.
Bonus: die 4 Prozent Regel
Dir ist jetzt klar, dass es wichtig ist, sich das Ziel zu setzen, die Lebenskosten möglichst niedrig zu halten und möglichst viel zu investieren, wenn du jung in Rente gehen möchtest.
Aber wie viel Kapital musst du schlussendlich investieren, um jung in Rente zu gehen?
Wie viel nun genau investiert werden sollte, dabei hilft dir die 4 Prozent Regel.
Die Regel besagt, dass du jedes Jahr 4 Prozent deiner Ersparnisse/Investitionen im Jahr abheben kannst, und du nach 30 Jahren immer noch Geld auf deinem Konto hast.
Beispielrechnung
Das heißt für die finanzielle Freiheit:
Multipliziere deine monatlichen Lebenskosten mit 12. Sagen wir 1.000 € im Monat, weil du sehr sparsam bist.
Damit kommst du auf Lebenskosten von 12.000 € im Jahr.
Diesen Betrag multiplizierst du nun mit 25, was ein Startkapital von 300.000 € ergibt (multiplizieren mit 25 ist das gleiche wie durch 4 % teilen, aber einfacher zu rechnen).
Das heißt, du brauchst mindestens 300.000 € zum Investieren, um finanziell frei werden zu können.
Wenn du 2.000 € im Monat brauchst, verdoppelt sich auch der Wert der jährlichen Lebenskosten auf 24.000 € und das Startkapital auf 600.000 €.
Du siehst also, je geringer du deine Lebenskosten halten kannst, desto schneller und leichter kannst du dein Ziel von finanzieller Freiheit erreichen!
Fazit
Um jung in Rente zu gehen, braucht es einige wesentliche Faktoren.
Zum einen sollten deine Ausgaben so gering wie möglich sein, womöglich auch mit teils massiven Einschnitten in deine aktuelle Lebensqualität.
Zum anderen sollten deine Einnahmen so groß wie möglich sein.
Ob du nun eine Gehaltserhöhung bekommst oder Nebenjobs annimmst, versuche so viel Geld wie möglich im Monat zu verdienen.
Alles überschüssige Geld, also jeden Euro, den du nicht für deine Lebenskosten brauchst, investierst du in unterschiedlichste Investments, die möglichst gute Rendite abwerfen, damit du hier zusätzliche Einnahmen generierst und noch schneller finanziell frei wirst.
Vielleicht sogar schon mit 30 oder 40.
Junge in Rente gehen ist keine Illusion, erfordert aber eine klare Planung und vor allem eins: Verzicht.
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