Dividenden-ETFs: Ein einfacher Ratgeber (mit besten Indexfonds)

Diese Seite kann Affiliatelinks enthalten. Wir erhalten ohne zusätzliche Kosten für dich eine Provision, wenn du dich entscheidest, etwas über diese Links zu kaufen. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzrichtlinie.

Wenn du dir als Anleger regelmäßige Ausschüttungen aus deinen Geldanlagen wünschst, dann sind Dividenden-ETFs eine spannende Anlagemöglichkeit für dich.

Dividenden-ETFs sind im Allgemeinen leicht zu verstehen, allerdings gibt es einige Unterschiede zu herkömmlichen ETFs und weitere Punkte, die du kennen solltest.

Glücklicherweise lassen sich diese schnell erklären und mit diesem Wissen kannst du dann in die Dividenden-ETFs investieren, die deinen Bedürfnissen als Anlegern am gerechtesten werden.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Ein Eimer mit Geld stellt einen Dividenden-ETF dar, in dem ein Schild mit "Passive Income" steckt

Was sind Dividenden und warum sind sie so beliebt?

Eine Dividende ist eine Gewinnbeteiligung, die Unternehmen an ihre Aktionäre ausschütten. Bei deutschen Unternehmen ist das in der Regel jährlich der Fall, während Unternehmen aus den USA quartalsweise ausschütten.

Dabei wird aber nicht der vollständige Gewinn einer Periode ausgezahlt, sondern nur einen Teil davon.

Die Höhe der Dividende wird vom Vorstand vorgeschlagen und die Aktionäre müssen diesem Vorschlag auf der Hauptversammlung zustimmen. Das bedeutet im Übrigen, dass Dividenden nicht garantiert sind, sondern jedes Jahr neu festgelegt werden.

Wenn du zum Beispiel 100 Aktien von einem Unternehmen besitzt und dieses beschließt eine Dividende von 0,50 € pro Aktie, dann bekommst du eine Dividendenauszahlung von. 50 €.

Dividenden sind insbesondere bei deutschen Aktionären besonders beliebt.

Warum das so ist, lässt sich nicht eindeutig sagen.

Einer von zwei möglichen Gründen ist, dass Dividenden Deutsche an Zinsen erinnern, die sie für ihr Sparbuch oder Tagesgeld erhalten. Das Sparbuch ist auch heute noch eine der beliebtesten Geldanlagen der Deutschen.

Eine weitere mögliche Begründung ist, dass es möglich ist, sich mit Dividenden ein passives Einkommen über die Zeit aufzubauen. Mit einem ausreichend großen Vermögen ist es sogar möglich, das monatliche Einkommen mit Ausschüttungen aus Dividendenaktien und Dividenden-ETFs zu ersetzen.

Was sind Dividenden-ETFs?

Auf einer Tafel steht das Wort ETF, mit mehreren Geldsäcken (Dividenden) und einem Pfeil nach oben

Dividenden-ETFs sind Exchange Traded Funds (börsengehandelte Indexfonds), die einem Index folgen, der nur oder hauptsächlich Aktien von dividendenstarken Unternehmen enthält.

Der wesentliche Unterschied zu herkömmlichen ETFs ist, dass du mit so einem ETF in die Aktien von Unternehmen investierst, die überdurchschnittlich hohe Dividenden bezahlen und mit einer verlässlichen Regelmäßigkeit (Dividendenserie).

Ansonsten gibt es keine wesentlichen Unterschiede zu anderen ETFs.

Im Vergleich zu aktiv verwalten Aktienfonds, der die Dividendenwerte manuell auswählt, werden diese bei einem Dividenden-ETF automatisch über festgelegte Kriterien ausgewählt.

Wichtige Kriterien in diesem Zusammenhang sind die historische und aktuelle Dividendenrendite und wie beständig die Dividende in der Vergangenheit bezahlt wurde.

Welche verschiedenen Dividenden-ETFs gibt es?

Ausdruck einer Performance-Grafik von Dividenden-ETFs

Bei Dividenden-ETFs haben sich hauptsächlich vier Indizes etabliert, denen ETFs als Dividenden-ETFs folgen.

Es handelt sich um diese Dividenden-Indizes:

  • FTSE All-World High Dividend Yield Index

  • STOXX Global Select Dividend 100 Index

  • S&P Global Dividend Aristocrats Index

  • MSCI World Quality Dividend ESG Index

Der MSCI World Quality Dividend ESG Index beinhaltet nur Werte aus den Industrieländern. Während die anderen Indizes auch Titel aus den Industrie- und Schwellenländern berücksichtigen.

Die 5 größten Dividenden-ETFs, die diesen Indizes folgen, sind (in Klammern mit der jeweiligen ETF-ISIN):

  • Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF (IE00B8GKDB10)

  • iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE000A0F5UH1)

  • SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (IE00B9CQXS71)

  • iShares MSCI World Quality Dividend ESG UCITS ETF (IE00BYYHSQ67)

  • Xtrackers STOXX Global Select Dividend 100 Swap UCITS ETF (LU0292096186)

Welche Renditen kann ich mit Dividenden-ETFs erzielen?

Mehrere Geldmünzen stehen für die Rendite eines Dividenden-ETF

Die Renditen, die du mit Dividenden-ETFs erzielen kannst, hängt im Wesentlichen von dem festgelegten Index ab, dem dieser ETF folgt.

Es lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen darüber machen, ob diese Rendite über der des vergleichbaren herkömmlichen Index liegt.

Wenn du zum Beispiel die Rendite des FTSE All-World High Dividend Indexes, mit der des FTSE All-World-Indexes vergleichst, wirst du feststellen, dass manchmal die Rendite größer oder niedriger ist.

Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass eine Investition in Aktien mit hohen Dividendenrenditen teilweise einer Investition in Value-Aktien entspricht.

Bei diesen Aktien geht es darum, in etablierte Unternehmen zu günstigen Kursen zu investieren. Bei so einer Anlagestrategie wird auch vom Value-Faktor gesprochen.

Die Ähnlichkeit zwischen Dividenden-Aktien und Value-Aktien entsteht dadurch, dass Investoren in diese wegen einer hohen Dividendenrendite investieren, die in der Regel mit einem niedrigen KGV einhergeht, das wiederum ist ein typisches Signal für Value-Investoren, um zu investieren.

Falls eine Value-Strategie bzw. der Value-Faktor im vergangenen Zeitraum relativ zu den anderen Aktienstrategien schlecht abgeschnitten hat, gilt das dann in den meisten Fällen auch für eine Dividendenstrategie.

Ausschüttende oder thesaurierende Dividenden-ETFs?

Ein Mann erklärt ausschüttende und thesaurierende ETFs

Dividenden-ETFs werden als ausschüttende und als thesaurierende Variante angeboten. Bei einem thesaurierenden ETF werden die Dividenden nicht an dich ausgezahlt, sondern innerhalb des Fondsvermögens erneut angelegt.

Welche Variante für dich die Richtige ist, hängt im Wesentlichen von deinen Anlagezielen ab. Wenn du dir ein passives Einkommen aufbauen möchtest, dann macht logischerweise nur die ausschüttende Variante Sinn.

Falls es dir im Rahmen deiner Anlagestrategie darum geht, ein hohes Gewicht auf Dividendenaktien zu legen, aus welchen Gründen auch immer, und dir sind die Ausschüttungen egal, dann solltest du dich für einen thesaurierenden Dividenden-ETF entscheiden.

Wie beim vorherigen Punkt erwähnt, wäre es dann aber eventuell zielführender auf einen ETF zu setzen, der einem Value-Faktor Index folgt. Das hängt aber deinen Präferenzen ab.

Welche Risiken haben Dividenden-ETFs?

Umfallende Bausteine symbolisieren das Risiko eines Dividenden-ETF

Das Gewinnpotenzial von Dividenden-ETFs bringt auch einige Risiken mit sich, auf die wir im Folgenden eingehen werden.

  • Niedrigere Renditen: Bei einem Dividenden-ETF kann es passieren, dass sich dieser wesentlich schlechter entwickelt als der ETF, der dem vergleichbaren Marktindex folgt.

  • Geringere Diversifikation: Ein Dividenden-ETF investiert in wesentlich weniger Werte, da nicht alle Aktien die festgelegten Kriterien erfüllen können. Zum Beispiel investiert ein ETF, der dem S&P Global Dividend Aristocrats Index folgt, nur in ca. 100 Titel. Im Vergleich zum MSCI World Index, der über 1.600 Werte beinhaltet, streut der Dividenden-ETF daher die Risiken über wesentlich weniger Werte und das Gleiche gilt auch für einen Vergleich mit dem bekannten Börsenindex S&P 500 Index, der 500 Werte beinhaltet.

  • Dividenden nicht garantiert: Nicht nur bei Dividenden-ETFs, sondern generell bei Dividenden-Aktien sind die Dividendenzahlungen nicht garantiert. Das kann dazu führen, dass die Ausschüttungen nieder sind als erwartet.

  • Verzögerte Reaktion: Bei Dividenden-ETFs erfolgt die Zusammenstellung von dem Index nach festgelegten Kriterien, die vergangenheitsbezogen sind. Dadurch kann es passieren, dass Werte mit eigentlich weniger optimalen Aktienkennzahlen erst verzögert aus dem ETF entfernt bzw. untergewichtet werden.

  • Kurze Trackrecords: Dividenden-ETFs haben im Vergleich zu anderen ETFs kurze Trackrecords, was die Vergleichbarkeit mit anderen ETFs erschweren kann.

Was sind die besten Dividenden-ETFs?

Eine Lupe analysiert eine Tabelle und sucht nach den besten Dividenden Exchange Traded Funds

Unter den vorherigen vorgestellten ETFs halten wir den Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF (IE00B8GKDB10) und den iShares MSCI World Quality Dividend ESG UCITS ETF (IE00BYYHSQ67) für am empfehlenswerten.

Beide ETFs können sich unserer Meinung nach empfehlen, da sie im Vergleich zu den anderen angebotenen Dividenden-ETFs niedrigere laufende Gebühren verlangen (TER).

Beim Vanguard Dividenden-ETF liegt die TER zum Beispiel nur bei 0,29 % und beim iShares ETF bei 0,38 %, was zwar etwas höher ist, aber immer noch niedrigere als bei vielen anderen Dividenden-ETFs.

Im Allgemeinen gibt es unserer Meinung nach bei ETFs keine plausiblen Gründe, die dafür sprechen, dass Anleger höhere Kosten akzeptieren. Speziell dann nicht, wenn es möglich ist, auf ETFs auszuweichen, die dem gleichen Index folgen.

Was sollte ich vor dem Kauf von einem Dividenden-ETF beachten?

Mehrere Boxen, die einen grünen Haken haben und eine Box mit einen roten Kreuz wird untersucht

Im Allgemeinen solltest du bei Dividenden-ETFs auf die gleichen Punkte achten, die auch bei anderen ETFs wichtig sind.

Zum einen ist es wichtig, dass du den Index verstehst, dem der Dividenden-ETF folgt. Nach unseren Erfahrungen kommt es dabei häufig zu einem Missverständnis, wenn es um die Schwellenländer geht.

Möchtest du etwa bewusst diese berücksichtigen, solltest du sichergehen, dass diese auch Teil des Anlageuniversums von dem Index sind, dem der ETF folgt.

Überdies ist es wichtig, dass du dich für ETFs mit einem großen Fondsvolumen, mindestens von 100 Mio. €, entscheidest und auf eine niedrigere Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, kurz: TER) achtest.

Das Fondsvolumen ist deswegen ein wichtiges Auswahlkriterium, weil bei einem größeren Fondsvermögen, die Fixkosten und auch die Handelskosten über mehrere Anleger verteilt werden können.

Überdies ist ein größeren Volumen auch deswegen von Vorteil, weil so das Risiko von einer Fondsschließung oder Verschmelzung mit einem anderen ETF niedriger ist. Falls es zwar dazu kommt, ist das zwar auch kein Weltuntergang, macht das Ganze aber unnötig kompliziert.

Was sind die Vorteile und Nachteile von Dividenden-ETFs?

Dividenden-ETFs haben verschiedene Vorteile und Nachteile, die wir im folgenden Überblick zusammengefasst haben:

Vorteile

  • Höhere Ausschüttungen: Die Ausschüttungen von Dividenden-ETFs sind höher als bei anderen ETFs. Teilweise ist die Ausschüttungsrendite doppelt so hoch wie bei dem vergleichbaren Indexfonds, der dem Marktindex folgt.

  • Regelmäßiges (passives) Einkommen: Aus Dividenden-ETFs erhältst du regelmäßig Ausschüttungen.

  • Dividenden bei fallenden Kursen: Erhältst du Dividenden von Wertpapieren aus deinem Depot, dann kannst du diese nutzen, um bei fallenden Kursen günstig die Wertpapiere zu kaufen, die im Wert gefallen sind.

  • Steuerersparnis: Dividenden bleiben steuerfrei, solange du deinen jährlichen Sparer-Pauschbetrag nicht ausgeschöpft hast.

Nachteile

  • Kein Zinseszinseffekt: Der vermutlich größte Nachteil bei einem (ausschüttenden) Dividenden-ETF ist, dass du nicht vom Zinseszinseffekt profitieren kannst. Gibst du die Ausschüttung der Dividenden aus, kann dieses Geld nicht erneut wieder angelegt werden.

  • Eventuell niedrigere Rendite: Mit Dividendenstrategien investierst du hauptsächlich in etablierte Unternehmen, die meistens nur noch langsam wachsen. Eine solche Strategie ist daher mit einer Aktienstrategie vergleichbar, die nur in Value-Aktien investiert. Wenn sich in der Folge die Dividendentitel bzw. Value-Aktien schlechter als die anderen Aktien entwickeln, wirst du mit deiner Geldanlage schlechter als der Marktindex abschneiden, in den du mit einem üblichen Aktien-ETF hättest investieren können.

  • Höhere Risiken: Mit einem Dividenden-ETF schrumpft das gesamte Anlageuniversum, da du dich auf Aktien mit hohen Dividendenrenditen konzentrierst. Bei manchen ETFs investierst du dann im Vergleich zum Marktindex in wesentlich weniger Werte, wodurch die Risikostreuung geringer ist.

  • Höhere Kosten: Dividenden-ETFs sind Strategie- oder auch Spezial-ETFs, für die Aktiengesellschaften höhere Gebühren verlangen als bei üblichen ETFs. Nach unseren Beobachtungen liegen die Gesamtkostenquoten bei diesen ETFs häufig zwischen 0,30 % bis 0,50 %.

Sind Dividenden-ETFs sinnvoll?

Mehrere Zettel mit Fragezeichen liegen neben dem Wort Dividenden-ETFs und stehen für die Frage, wie sinnvoll sie sind

Ob Dividenden-ETFs für dich sinnvoll sind, hängt im Wesentlichen von dir als Anleger ab.

Wenn du dein Geld an der Börse in Aktien investieren möchtest, dir regelmäßig Erträge ausschütten, dann könnten diese ETFs die richtige Anlagemöglichkeit für dich sein.

Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es dir selbst zu mühsam ist, regelmäßig die Aktien in deinem Depot auszuwählen und zu verwalten. Oder auch für den Fall, wenn dein Kapital bislang nicht ausreicht, damit sich ein Aktiendepot aus Dividendenwerten rechnet (Ordergebühren stehen in keinem Verhältnis).

Das Problem bei Dividenden-ETFs und auch bei Dividendenaktien ist, dass du wegen der großen Bedeutung der Dividendenzahlungen in viele Aktien nicht investieren kannst. Und das ist auch der Fall für Aktien, die sich gerade als Investitionen bezahlt gemacht hätten.

Ein anschauliches Beispiel ist die Alphabet Aktie (Google), die bis zum heutigen Zeitpunkt noch nie eine Dividende bezahlt hätte.

Daher ist es vielleicht eine gute Idee, wenn du dich nicht nur ausschließlich auf Dividenden konzentrierst, sondern auch einen Teil deines Geldes in andere Aktien anlegst. Es kann sich lohnen, auch mal eine Ausnahme zu machen.

Fazit

Ein Sack in dem das Geld von Dividendenausschüttungen ist

In diesem Ratgeber sind wir darauf eingegangen, was Dividenden-ETFs sind, warum Dividenden bei deutschen Anlegern so beliebt sind und welche börsengehandelten Indexfonds es auf Dividenden-Indizes gibt. Außerdem haben wir Dividenden-ETFs genannt, die wir für empfehlenswert erhalten.

Des Weiteren sind wir auch auf die Risiken eingegangen und haben die Vorteile und Nachteile zusammengefasst.

Unserer Meinung nach sind Dividenden-ETFs eine vielversprechende Möglichkeit, mit der du dir ohne großen Aufwand ein regelmäßiges Einkommen aus Dividendenaktien aufbauen kannst.

Allerdings kann ein zu großer Fokus auf Dividenden dazu führen, dass du in viele Aktien, die sich als attraktives Investment anbieten würden, nicht investieren kannst. Darüber solltest du dir bewusst sein.