Vorteile & Nachteile von ETFs: einfach erklärt

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ETFs (Exchange Traded Funds) bieten dir eine breite Palette an Möglichkeiten, deine Anlageziele umzusetzen. Sie sind eine spannende Alternative zu Aktien und traditionell aktiv verwalten Fonds.

Egal, ob du bereits mit ETFs vertraut oder ob du ganz neu auf das Thema ETFs gestoßen bist, die Vor- und Nachteile von ETFs zu kennen ist ein absolutes Muss. 

In diesem Ratgeber lernst du Folgendes:

Vorteile und Nachteile von ETFs

Welche Nachteile haben ETFs?

Bestimmt interessierst du dich, was die Schattenseiten der ETFs sind. Nun, viele Nachteile und Risiken sind mit der individuellen Zusammenstellung einzelner ETFs verbunden. 

Doch es gibt auch Risiken und Nachteile, die alle ETFs betreffen. 

Kein aktives Eingreifen während Krisen

Aktiv gemanagte Fonds werden in der Regel durch die Fondsmanager an aktuelle Gegebenheiten angepasst, um die Performance zu erhöhen.

ETFs hingegen bilden lediglich einen Index nach, auch während Krisen wird nicht aktiv eingegriffen.

Niedrigere Renditechancen

Im Vergleich zu anderen Anlagemethoden wie Einzelaktien oder Kryptowährungen, liegen die Renditechancen der ETFs relativ tief.

Viele ETFs erreichen nur eine Jahresrendite im Durchschnitt von 2 % bis 8 %.

Unübersichtlich

Im Gegensatz zu Immobilien, Aktien oder P2P Krediten ist das Konzept des ETFs etwas komplexer.

Auch der Aufbau aus scheinbar unzähligen Wertpapieren kann schnell unübersichtlich wirken.

Das gilt insbesondere für ETFs die Indexen folgen, die nicht so bekannt sind wie beispielsweise der MSCI World Index.

Was sind die Vorteile von ETFs?

ETFs sind nicht grundlos so populär in den letzten Jahren geworden.

Gerade im Vergleich zu klassischen Anlagemethoden punkten ETFs mit vielen Vorteilen.

Günstig

Verglichen mit aktiv gemanagten Fonds, sind die Gebühren der ETFs sehr niedrig.

Während aktiv gemanagte Fonds schnell mit Gebühren von 1 % bis 3 % belastet werden, liegt der TER von ETFs selten über 0,5 %.

Diversifiziert

ETFs umfassen verschiedene Wertpapiere, meisten Aktien.

Dadurch, dass ETFs bereits ein Mix aus verschiedenen Wertpapieren sind, sind sie diversifiziert und besser für Krisen gewappnet als Investitionen in Aktien, Anleihen oder auch Kryptowährungen.

Einfach und zugänglich

Du brauchst keinen persönlichen Finanzberater oder ein Millionenvermögen, um ETFs zu kaufen.

Der Kaufvorgang ist relativ selbsterklärend und das nötige Hintergrundwissen kannst du dir innerhalb weniger Tage oder Wochen aneignen.

Wie gefährlich sind ETFs wirklich?

Messschieber misst das das Risiko von ETFs

Anders als oftmals angenommen, gehören ETFs eher zu den risikoarmen Anlagemethoden.

Besonders große und breit diversifizierte ETFs sind auf lange Sicht ziemlich sicher.

Kurzfristig kann es aber auch bei ETFs zu erheblichen Wertschwankungen kommen. Das ist insbesondere bei größeren Wirtschaftskrisen (Finanzkrisen, Coronakrise und zuletzt Ukrainekrieg) der Fall. 

Aufpassen solltest du aber bei ETFs mit kleinem Anlagevolumen und Nischen-ETFs, die sich auf ein ganz bestimmtes Thema beziehen. 

Und auch bei der Wahl des Brokers ist Aufmerksamkeit gefragt.

Erkundige dich bei externen Quellen über den Ruf und über den Sitz des Brokers deiner Wahl. Besonders bei Online-Brokern aus dem Ausland solltest du Vorsicht walten lassen. 

Was spricht gegen einen ETF?

Wenn du kaum Erspartes und wenig Einkommen hast, solltest du etwas abwarten, bevor du in ETFs investierst. 

Dein erstes Ziel sollte es sein, dir eine Rücklage für Notfälle aufzubauen. Und der Notgroschen sollte mindestens 2-3 Nettogehältern entsprechen.

Um möglichst schnell einen Notgroschen aufzubauen, solltest du versuchen dein Einkommen zu erhöhen, deine Ausgaben zu verringern, um mehr Geld zurücklegen zu können.

Sobald du dir ein Polster aufgebaut hast, welches dich für drei bis sechs Monate durch den Alltag bringen kann, spricht nichts mehr dagegen, zusätzliches Geld in ETFs zu investieren. 

Warum sind ETFs so beliebt?

ETFs gewannen in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit.

Mittlerweile sind sie kaum mehr aus den Portfolios erfolgreicher Anleger wegzudenken. 

Der Grund für diese Entwicklung findet sich vor allem in den genannten Vorteilen.

Besonders die tiefen Kosten, die Diversifizierung und die Zugänglichkeit sind maßgeblich für den Erfolg der ETFs verantwortlich. 

Ist ETF sparen sinnvoll?

Ja, ETF-Sparpläne haben entscheidende Vorteile gegenüber konservativen Anlageformen, wie zum Beispiel dem beliebten Sparkonto.

Der wichtigste Punkt sind die Renditeaussichten, die beim ETF um einiges höher liegen als bei einem Sparkonto. 

Auf langfristige Sicht profitierst du mit dem ETF-Sparplan vom Zinseszinseffekt, wodurch dein Vermögen exponentiell anwächst.

Auch im Vergleich zu einmaligen ETF-Investitionen ist ETF-Sparen sinnvoll.

Durch regelmäßige Einzahlungen gleichst du Kursunterschiede beim Kaufzeitpunkt aus und bildest eine stabile Basis für ein langfristiges Wachstum.


Häufig gestellte Fragen

Nun möchten wir noch auf die 3 am häufigsten gestellten Fragen eingehen.

Kann ein ETF wertlos werden?

Ja, theoretisch ist es möglich, dass ein ETF wertlos wird.

In Praxis geschieht das allerdings nur fast nie.

Dein ETF kann grundsätzlich nur wertlos werden, wenn alle Wertpapiere wertlos werde.

Wie zuvor besprochen, das ist sehr unwahrscheinlich und kommt so fast nie vor.

Dafür kann es aber passieren, dass ein ETF frühzeitig geschlossen wird wegen fehlender Wirtschaftlichkeit. Oder dass ein ETF mit einem anderen verschmolzen wird.

Um das zu vermeiden, solltest du ETFs mit kleinem Anlagevolumen und Nischenthemen meiden.

Wann sollte man nicht in ETFs investieren?

Es gibt verschiedene Situationen, in welchen du nicht in ETFs investieren solltest.

Nachfolgend findest du die 3 typischen Fälle, in denen du lieber noch nicht i n ETFs investiert.

#1: Du kennst dich zu wenig mit dem Thema aus

Investiere nicht in etwas, was du nicht verstehst.

Es dauert nicht lange, das Konzept der globalen Märkte und der ETFs zu verstehen.

Gedulde dich mit einem Kauf daher lieber eine Woche länger und nutze die Zeit, um dich in Büchern, bei Fachpersonen oder in Blogs wie unserem, über ETFs zu informieren.

#2: Du hast sehr begrenzte liquide Mittel

ETFs schränken deine Liquidität ein.

Erstelle dir ein finanzielles Polster, bevor du mit dem Investieren beginnst.

#3: Du erwartest große Ausgaben

Wenn du auf ein bestimmtes Ziel wie ein neues Haus, ein Auto oder ein Studium im Ausland hin sparst, lässt du das dafür notwendige Geld lieber auf dem Tagesgeld- oder Sparkonto.

Andernfalls riskierst du, dass du auf das in ETFs investierte Geld angewiesen bist. Kam es in der Zwischenzeit zu einem Kursrückgang, musst du mit Verlusten verkaufen.

Kann ich mit ETFs alles verlieren?

Wie oben bereits beschrieben, kann ein ETF theoretisch wertlos werden, was aber praktisch selten der Fall ist.

Das bedeutet aber nicht, dass es bei der frühzeitigen Schließung eines ETFs von größeren Verlusten von 50 % oder mehr kommen kann.

Dieses Risiko kannst du aber reduzieren, indem du vor allem auf ETFs setzt, die breiten Indexen folgen und ein hohes Anlagevolumen haben.


Fazit

Wie alles im Leben haben ETFs sowohl Vor- als auch Nachteile.

Für die meisten Anleger überwiegen allerdings die Vorteile, wodurch ETFs so populär wurden. 

Sei dir den Nachteilen bewusst und vermeide unnötige Risiken. 

Lass dich aber nicht von dem Gedanken abschrecken, was alles schiefgehen könnte. Informiere dich, konzentriere dich auf dein Anlageziel.