Was ist ein Depot? Wertpapierdepot einfach erklärt

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Ein Depot ist ein Konto, in dem Wertpapiere verwahrt und verwaltet werden. Es wird auch als Wertpapierdepot, Wertpapierdepotkonto oder Aktiendepot bezeichnet.

Der Begriff Depot leitet sich vom französischen Wort "le dépôt" ab, was übersetzt "Lager" bedeutet. Er ergibt sich aus dem historischen Kontext, da früher Wertpapiere in Papierform in einem Depot verwahrt wurden.

Heutzutage werden Wertpapiere nur noch digital in einem Depot aufbewahrt, aber der Begriff hat die Zeit überdauert.

Wenn du in Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen als Geldanlage investieren möchtest, brauchst du in jedem Fall ein Depot.

Das gilt auch für Anlagemöglichkeiten wie Fonds und ETFs, da es sich bei den Anteilsscheinen von diesen auch um Wertpapiere handelt.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Ein Glas mit Geld ist sicher verwahrt durch eine Kette und ein Schluss und stellt ein Depot dar

Wie funktioniert ein Depot?

Ein Depot funktioniert grundsätzlich genauso wie ein gewöhnliches Konto. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass ein Wertpapierdepot nur für Wertpapiergeschäfte benutzt werden darf.

Du kannst bei der Depotführung kein Geld direkt auf das Depot einzahlen, da es nur für Wertpapiere verwendet werden kann. Deswegen wird ein Depotkonto immer in Verbindung mit einem Referenzkonto verwaltet.

Wenn du mit deinem Depot Wertpapiere handelst, wenn du zum Beispiel Aktien kaufst, dann wird der Betrag für den Kauf zzgl. der Kosten von deinem Referenzkonto abgebucht. 

Zu den Kosten gehören die Ordergebühren und weitere eventuelle Gebühren, wie Börsenentgelte. 

Und im umgekehrten Fall, wenn du Wertpapiere verkaufst, wird dir der Betrag aus dem Verkauf abzüglich der Kosten auf dein Referenzkonto gutgeschrieben.

Referenzkonto vs. Verrechnungskonto

In manchen Fällen wird das Referenzkonto auch als Verrechnungskonto bezeichnet.

Typischerweise unterscheidet sich ein Verrechnungskonto vom Referenzkonto dadurch, dass dieses immer zusammen mit dem Depot geführt werden muss. Daher wird es auch aufgelöst, wenn du das Depot irgendwann kündigen solltest.

Es ist eine gute Idee, dass du dein normales Girokonto beibehältst, falls bei der Depoteröffnung ein Verrechnungskonto eröffnet werden muss (um dein Girokonto von deinem Depot zu trennen). Dieses Verrechnungskonto ist in der Regel ohnehin kostenlos.

Wenn du dann etwa Wertpapiere handeln möchtest, überweist du zuerst Geld von deinem Girokonto auf das Verrechnungskonto, um die Handelsbeträge begleichen zu können.

Und hast du dein Girokonto und Depot bei der gleichen Bank, fallen dir in der Praxis diese Unterschiede vermutlich ohnehin nicht auf.

Tagesgeldkonto

Es ist sehr empfehlenswert, dass du nicht angelegtes Kapital verzinsen lässt. Das kannst du leicht umsetzen, indem du es auf einem Tagesgeldkonto kurzfristig "parkst".

Tagesgelder sind täglich verfügbar und werden laufend verzinst, so kannst du kurzfristig das Geld für den Wertpapierhandel verwenden und gleichzeitig bekommst du Zinsen für dein Geld.

So gut wie alle bekannten deutschen Onlinebanken bieten neben Depots auch Tagesgeldkonten an.

Wer darf Depots anbieten?

In Deutschland ist das Depotgeschäft stark reguliert, gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 5 KWG dürfen nur Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute Depots anbieten.

Dabei sind die Anbieter von Depots dazu verpflichtet, verschiedene Gesetze einzuhalten. Mit diesen soll bei der Führung von Depots insbesondere Geldwäsche verhindert werden.

Deswegen wird bei einer Depoteröffnung auch immer die Identität des Depotinhabers festgestellt.

Außerdem müssen Depotanbieter steuerliche Anforderungen einhalten. 

Sie müssen etwa für die Depotinhaber automatisch die Abgeltungssteuer an das Finanzamt abführen, sobald ein Depotinhaber seinen Freistellungsbetrag aufgebraucht hat.

Wie sicher ist ein Wertpapierdepot?

Ein Schlüssel durchbricht eine Kette, die ein Depot gesichert hat

Bei der Sicherheit eines Wertpapierdepots sollte ein Anleger unterscheiden zwischen den Wertpapieren und dem Guthaben auf dem Referenzkonto.

Wertpapiere

Im Allgemeinen gilt, dass bei einer Depotbank die Wertpapiere nicht von der Insolvenz betroffen sind.

Rechtlich gesehen ist der Kunde der Bank der Eigentümer der Wertpapierbestände und die Depotbank ist nur Besitzer. Demnach steht das rechtliche Eigentum an den Wertpapieren dem Depotinhaber zu.

Guthaben

Für Guthaben, die du auf dem Referenzkonto bei einer Direktbank hast, gilt in Deutschland die gesetzliche Einlagensicherung. Die dein Guthaben auf dem Referenzkonto (Verrechnungskonto) bis zu 100.000 € pro Kunde und Bank absichert, sollte es zu einer Insolvenz der Bank kommen.

Des Weiteren besteht in der Regel auch eine weitere freiwillige Einlagensicherung, die von dem jeweiligen Bankenverband abhängt.

Wir würden dir empfehlen, dass du dich an der gesetzlichen Einlagensicherung beachtest, weshalb du nicht mehr als 100.000 € auf dem Referenzkonto haben solltest.

Wie vorher erwähnt, ist es nicht sinnvoll, größere Beträge dauerhaft unverzinst auf dem Konto liegenzulassen, da der Wert von diesem Kapital mittel- bis langfristig von der Inflation entwertet wird. Daher sollte überschüssiges Geld wenigstens auf einem Tagesgeldkonto verwahrt werden, wie vorher erwähnt.

Welche Voraussetzungen muss ich für ein Depot erfüllen?

Um ein Depot zu eröffnen, musst du keine besonderen Bedingungen erfüllen.

Du musst mindestens 18 Jahre alt sein, um geschäftsfähig zu sein. Des Weiteren benötigst du bei den meisten Banken, Sparkassen und Brokern einen Wohnsitz in Deutschland und du brauchst ein Girokonto, das du als Referenzkonto verwenden kannst.

Und anders als häufig angenommen, benötigst du weder ein großes Vermögen noch ein hohes Gehalt für die Eröffnung eines Wertpapierdepots.

Grundlagen über Geldanlage aneignen

Wir würden dir aber dringend dazu raten, dass du dir zuerst die notwendigen Grundlagen über die Börse vor deinen ersten Wertpapiergeschäften aneignest. Diese werden übrigens unter Börsianern auch als Trades bezeichnet.

Dazu gehören insbesondere die Chancen und Risiken an der Börse. Weitere Informationen dazu haben wir dir in der Beschreibung von diesem Video verlinkt.

Weitere Informationen dazu findest du auf Enqome in unserem Geldanlage Ratgeber.

Was kostet mich ein Depot?

Euro Münzen und Geldscheine vor einem Depot-Chart zeigen die Kosten

Für ein Wertpapierdepot verlangen Direkt- und Onlinebanken in der Regel keine Depotgebühren.

Ganz anders sieht das allerdings immer noch bei den meisten Filialbanken aus, die eine laufende Gebühr für die Depotführung verlangen. Diese wird von ihnen quartalsweise und manchmal jährlich über den Entgeltabschluss abgebucht.

Dabei gelten manchmal Ausnahmen für Investoren mit einem großen Vermögen, weshalb die Banken ihnen die Depotführung ohne Entgelt anbieten.

Nach unseren Erfahrungen sind für die meisten Personen aber Depotgebühren weniger wichtig, da sie ihr Depot ohnehin bei einer günstigen Onlinebank führen.

Des Weiteren haben in der Regel die Kosten für den Wertpapierhandel den größten Anteil an den Kosten. Und diese können auch bei einem Depot ohne Depotgebühren einen großen Teil deiner Gewinne auffressen, weshalb du sie nicht unterschätzen solltest.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Depot dir gute Konditionen bietet oder du ein neues Depot eröffnen möchtest, findest du mit unserem Depot-Vergleich (inklusiver Empfehlungen) schnell das richtige Depot für dich.

Wo sollte ich mein Depot eröffnen?

Jemand eröffnet ein Depot bei einem Online-Broker am Laptop

Die Entscheidung, wo du dein Wertpapierdepot eröffnen solltest, hängt hauptsächlich von deinen Bedürfnissen als Anleger ab.

Onlinebank (Online-Broker) vs. Filialbank

Falls du deine Investitionen in Finanzprodukte alleine verwalteten möchtest, solltest du dein Depot bei einer Onlinebank oder einem Online-Broker bzw. Neo-Broker eröffnen.

Diese Banken haben sich als Finanzdienstleister darauf spezialisiert, Depots so günstig wie möglich anzubieten. Dafür verzichteten sie auf eine Anlageberatung und auf Räumlichkeiten in Filialen, in denen Anleger sich beraten lassen können.

So eine Beratung wird zwar von Filialbanken zunächst kostenlos angeboten, aber die Kunden zahlen indirekt für diese Leistungen, indem sie wesentlich höhere Gebühren für ihr Depot und die damit verbundenen Leistungen bezahlen.

Online-Depots von Online-Brokern und Onlinebanken sind daher in der Regel die günstigere Option. Vorausgesetzt, du triffst deine Anlageentscheidungen ohnehin alleine.

Gebühren

Der nächste wichtige Punkt bei der Depotauswahl sind die Gebühren.

Obwohl Onlinebanken wesentlich günstiger als Filialbanken sind, kommt es dennoch zu erheblichen Unterschieden zwischen den Banken bei den Gebühren.

Manche Onlinebanken haben etwa besonders günstige Gebühren für Fonds und ETFs, während andere Banken mit besseren Konditionen für Aktien und Anleihen überzeugen.

Auch bei Wertpapiersparplänen, wie bei einem ETF-Sparplan oder Aktien-Sparplan, können sich die Gebühren erheblich voneinander unterscheiden.

Du solltest dir die Konditionen daher vor der Eröffnung des Depots ansehen und die Angebote der Anbieter miteinander vergleichen, um das Depot zu finden, das am besten zu deiner Anlagestrategie passt.

Wie kann ich ein Depot eröffnen?

Nachdem wir die Definition eines Depots geklärt und die wesentlichen Merkmale von Depotkonten erläutert haben, zeigen wir dir jetzt mit 5 Schritten, wie die Eröffnung eines Depots abläuft.

Insgesamt sollte die Eröffnung eines Wertpapierdepots über das Internet nicht länger als 5 bis 10 Minuten in Anspruch nehmen.

#1 Depots vergleichen und auswählen

Zuerst solltest du über einen Depotvergleich das Depot auswählen, dass am besten zu deinen Bedürfnissen passt.

Dabei musst du beachten, dass dir ein Depot bei einer Online- bzw. Direktbank wesentlich günstigere Konditionen bietet als ein Depot bei einer Filialbank. Dafür kannst du aber bei einer Onlinebank keine Beratung in Anspruch nehmen.

Außerdem solltest du auch Onlinedepots immer miteinander vergleichen, da sich die Gebühren zwischen diesen auch erheblich voneinander unterscheiden können. 

Des Weiteren solltest du bei der Depotauswahl auch darauf achten, welche Finanzprodukte du hauptsächlich handeln möchtest.

Wenn für dich zum Beispiel nur Aktien infrage kommen, ist es sinnvoll, dass du dich auf ein Depot mit günstigen Konditionen für den Aktienhandel konzentrierst.

#2 Anmeldeformular ausfüllen

Wie so oft bei Bankprodukten, musst du ein Formular ausfüllen, um dein Depot zu eröffnen.

Glücklicherweise ist das heutzutage ein selbsterklärendes Onlineformular, das du bequem am Smartphone oder Computer ausfüllen kannst.

Des Weiteren kannst du bei diesem Formular auch meistens gleich festlegen, ob du das Depot alleine oder als Gemeinschaftsdepot führst.

Wenn das Depot als Gemeinschaftsdepot geführt werden soll, musst du bei diesen und allen weiteren Schritten die gleichen Angaben für die weitere Person machen.

#3 Kenntnisse und Erfahrungen angeben

Während die vorherigen zwei Schritte vergleichbar mit denen bei einer Girokontoeröffnung sind, ist dieser dritte Schritt nur bei Depots notwendig.

Bei diesem Schritt musst du angeben, welche Kenntnisse und Erfahrungen du mit unterschiedlichen Geldanlagen hast.

Das ist notwendig, da Banken in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet sind, diese Informationen über dich abzufragen. Damit gehen sie sicher, dass du nur in Wertpapiere investierst, die deinen Kenntnissen und Erfahrungen entsprechen.

Falls du aber das allererste Mal überhaupt an der Börse in ein Wertpapier investierst, stellst du dir eventuell die Frage, wie du überhaupt erste Erfahrungen sammeln kannst?

Darüber musst dir keine Sorgen machen, denn bei der Feststellung deiner bisherigen Erfahrungen geht es nicht darum, dir etwas zu verbieten, sondern um dich zu schützen.

Es kann dir beim Handel von Wertpapieren, bei denen du keine oder nur wenige Erfahrungen angegeben hast, daher passieren, dass die Bank noch einmal explizit nachfragt, ob du dir sicher bist, dass du diese handeln möchtest.

Wenn du zum Beispiel keine oder wenige Erfahrungen bei Aktien angegeben hast und du gibst im Online-Banking einen Kauf für einen Aktien-ETF in Auftrag, wird dir daraufhin eventuell eine Warnung angezeigt. 

Die dich darauf hinweist, dass du mit solchen Wertpapieren bisher keine Erfahrungen gemacht hast und ob du den Kauf trotzdem in Auftrag geben möchtest.

Wenn du dann den Kauf trotzdem bestätigst, wird deine Bank danach die Order annehmen und versuchen sie auszuführen.

#4 Referenzkonto auswählen

Beim vierten Schritt gibst du an, welches Referenzkonto du für das Depot nutzen möchtest.

Wenn du das Depot bei der gleichen Bank eröffnest, bei der du dein Girokonto hast, wird dieses oder ein Tagesgeldkonto als Referenzkonto genutzt.

Falls du das Depot aber bei einem anderen Anbieter eröffnest, kannst du entweder dein Girokonto als Referenzkonto angeben oder der Depotanbieter eröffnet für dich ein Verrechnungskonto.

Das ist nach unseren Erfahrungen häufig bei Neo-Brokern der Fall, die ein Depot nur mit einem dazugehörigen Verrechnungskonto eröffnen.

Auf dieses kannst du von jedem anderen Girokonto Geld einzahlen. Während Auszahlungen meistens nur auf das Girokonten vorgenommen werden können, die auch auf deinem Namen laufen.

#5 Identitätsfeststellung & digitale Unterschrift

Die Eröffnung wird damit abgeschlossen, indem du dich identifizierst und den Antrag unterschreibst.

Identität

Als Verfahren kommt mittlerweile nur noch das Videoident-Verfahren (Videoident) zum Einsatz, bei dem du dich online mit einer Smartphone oder einer Webcam identifizieren kannst.

Manche Onlinebanken bieten alternativ das Postident-Verfahren (Postident) an. Wenn du dich darüber identifizieren möchtest, musst du mit deinem Ausweis eine Postfiliale besuchen und vor Ort deine Identität feststellen lassen. 

Allerdings ist das zweitere Verfahren eigentlich nicht mehr zeitgemäß und manche Direktbanken sind dazu übergegangen, für dieses ein Entgelt zu berechnen.

Im Übrigen dauert es wesentlich länger, weshalb du das Videoident-Verfahren verwenden solltest.

Digitale Unterschrift

Der Eröffnungsantrag wird mit deiner Unterschrift abgeschlossen.

Wenn du dich über Videoident-Verfahren identifiziert hast, kannst du in der Regel den Vertrag auch online unterschreiben.

Im anderen Fall musst den Antrag persönlich in einer Filiale der Post unterschreiben, was du dann aber bereits bei der Identitätsfeststellung erledigt hast, damit du die Filiale nicht zweimal aufsuchen musst.

Fazit

In diesem Ratgeber haben wir uns mit der Frage beschäftigt: Was ist ein Depot?

Ein Depot ist ein Konto für Wertpapiere, weshalb es auch Wertpapierdepot genannt wird. Es wird von Anlegern benötigt, um an der Börse handeln zu können oder Anteile an Fonds oder ETFs zu erwerben.

Im Allgemeinen funktioniert ein Depot wie ein Konto, mit dem Unterschied, dass es nur für die Verwahrung von Wertpapieren gedacht ist.

Depots sind streng reguliert und dürfen nur von Finanzinstitutionen und Kreditinstitutionen angeboten werden. Diese verwahren die Wertpapiere für die Anleger, die rechtlich gesehen die Eigentümer von diesen sind. Da diese Papiere bei einer Insolvenz der Depotbank weiterhin den Depotinhabern gehören, gilt im Allgemeinen ein Depot als sicher.