Wie viel Geld darf man auf dem Girokonto haben? (+ 3 Probleme)

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Für Guthaben auf dem Girokonto gibt es keine Begrenzung. Du kannst so viel Geld auf deinem Girokonto haben, wie du möchtest. Es ist aber nicht sinnvoll, zu viel Geld auf dem Girokonto zu haben, denn Girokonten sind nicht zur Geldanlage geeignet.

Dein Girokonto ist vordergründig für deinen regelmäßigen Zahlungsverkehr gedacht, wie zum Beispiel dein monatlicher Gehaltseingang und deine regelmäßigen Ausgaben. Deswegen verzinsen Banken Guthaben auf dem Konto auch nicht, das haben sie auch früher nicht getan, als es noch hohe Zinsen für Ersparnisse gab.

Du solltest aber unbedingt 3 Probleme beachten, die für dich gefährlich werden können: Inflation, Verwahrentgelt und Einlagensicherung.

In diesem Artikel wirst du Folgendes erfahren:

Was passiert, wenn man zu viel Geld auf dem Konto hat? 3 Probleme vorgestellt

Du solltest 3 wichtige Aspekte beachten: Inflation, Verwahrentgelt und Einlagensicherung. Diese schauen wir uns jetzt an.

Grafik: 3 Probleme bei zu viel Geld auf dem Girokonto: Inflation, Einlagensicherung, Verwahrentgeld

Inflation - Entwertung des Geldes?

Wenn du keine Zinsen auf dein Geld bekommst, bedeutet das für dich, dass dein Geld der jährlichen Inflationsrate von ca. 2 % ausgesetzt ist - derzeit sogar wesentlich mehr.

Dadurch verlierst du langfristig an Kaufkraft. Das heißt, dein Geld verliert schleichend an Wert.

Video-Empfehlung: Inflation und Deflation leicht erklärt

Verwahrentgelt - negative Zinsen?

Hinweis: Mittlerweile berechnet kaum noch eine Bank seinen Kunden Negativzinsen. Da dieser Zustand sich aber auch wieder ändern kann, zählen wir diesen Punkt hier der Vollständigkeitshalber auf.

Des Weiteren müssen Kunden ab zu hohen Beträgen auf dem Girokonto, meistens ab 50.000 €, bei einigen Banken Negativzinsen zahlen. Da der Leitzins aber in den letzten Monaten gestiegen ist, verlangen glücklicherweise nur noch wenige Banken Negativzinsen.

Es gibt keine triftigen Gründe für dich, deine Ersparnisse unverzinst auf dem Girokonto liegenzulassen und im schlimmsten Fall sogar Negativzinsen zu zahlen.

Um Negativzinsen bei deiner Bank zu vermeiden, solltest du deine Ersparnisse anlegen.

Einlagensicherung - Was passiert, wenn man mehr als 100.000 Euro auf dem Konto hat?

Neben der Inflation und dem Verwahrentgelt gibt es noch ein weiteres Problem.

Auch wenn es keine Obergrenze für Guthaben gibt, musst du dir darüber bewusst sein, dass nur Guthaben von maximal 100.000 Euro auf Girokonten durch die Einlagensicherung geschützt werden. Das gilt innerhalb der ganzen Europäischen Union.

Beträge über 100.000 Euro pro Girokonto bzw. Bank sind nicht mehr abgesichert und können bei einer Bankenpleite verloren gehen.

Wie viel Geld sollte ein normaler Mensch auf dem Girokonto haben?

Frau prüft im Online Banking, wie viel Geld sie auf dem Girokonto liegen hat

Als "normaler Mensch" ist es sinnvoll, etwa 2 bis 3 Monatsgehälter als Notgroschen verfügbar zu haben.

Mit dem Betrag kannst du sicherstellen, dass du unerwartete, größere Ausgaben bezahlen kannst, ohne dein Dispo zu belasten oder einen Kredit bzw. Minikredit zu benötigen.

Das können etwa Kosten für eine Autoreparatur, neuer Kühlschrank oder medizinische Zuzahlungen sein.

Bei einem Durchschnittseinkommen (netto) von 2.165 € in Deutschland, wären das ca. 4.000 bis 6.000 Euro.

Um sicherzugehen, dass du das Geld nicht ausgibst, solltest du es auf einem separaten Konto haben. Ein 3-Konten-Modell ist hier eine gute Umsetzungsmöglichkeit, die dir gleichzeitig beim Sparen hilft.

Eine Alternative zum Girokonto ist ein Tagesgeldkonto, auf dem du zu mindest ein paar Zinsen bekommst. Derzeit kannst du etwa 1,0 % bis 1,5 % Zinsen bei einem Tagesgeldkonto erhalten.

Wie viel Geld kann man steuerfrei auf dem Konto haben?

Ein Taschenrechner liegt auf Euro Noten und berechnet die Steuern

Wenn du dein Geld nur auf dem Girokonto lagerst, musst du keine Steuern zahlen.

Erhältst du allerdings Zinseinkünfte für dein Geld, was auf einem Girokonto meist nicht der Fall ist, müssen diese versteuert werden. Bei einem Tagesgeldkonto wäre das zum Beispiel der Fall.

Der Sparerfreibetrag beträgt seit 2023 bei Alleinstehenden 1.000 € und bei Verheirateten 2.000 € (2022 waren es 801 € und 1.602 €).

Falls du Zinseinkünfte hast, solltest du einen Freistellungsauftrag erstellen, damit deine Einkünfte bis zu dem Sparerfreibetrag nicht besteuert werden.

Erst beim Überschreiten des Sparerfreibetrages wird die Kapitalertragsteuer (Abgeltungssteuer) abgeführt.

Sollte man sein Geld auf mehrere Banken verteilen?

Mehrere Sparschweine symbolisieren Girokonten bei mehreren Banken

Wenn du mehr als 100.000 € auf deinem Konto liegen hast, wäre es sinnvoll, das Geld auf mehrere Banken zu verteilen, damit du weiterhin von der Einlagensicherung profitieren kannst.

Das heißt, maximal 100.000 € pro Bank aufgrund der Einlagensicherung oder sogar weniger, je nachdem ab welchem Betrag du eventuell Negativzinsen zahlen musst.

Allerdings macht es in den meisten Fällen keinen Sinn, wenn du so viel Geld unverzinst liegen lässt, denn dann frisst es die Inflation langfristig auf.

Wir würden empfehlen, 2 bis 3 Monatsgehälter auf dem Girokonto verfügbar zu haben und den Rest gut verteilt in eine sinnvolle Geldanlage anzulegen - und damit meinen wir nicht das Sparbuch.

Wir haben für dich nachfolgend einige Informationen und Möglichkeiten aufgeführt, mit denen dir als Anfänger der Einstieg ins Geld investieren gelingt.

Ersparnisse richtig anlegen mit unseren Leitfäden für Anfänger

Fazit: Wie viel Geld darf auf dem Girokonto sein

Es gibt keine Grenze, wie viel Geld auf dem Girokonto liegen darf.

Aber: es gibt einige Gründe, weshalb du nicht zu viel Geld auf dem Konto haben solltest.

Wenn du diese nicht beachtest, kann es teuer für dich werden.

Sinnvoller ist es, dein Geld gewinnbringend anzulegen - mit einem Tagesgeldkonto oder einer klugen Geldanlage.