Kontoführungsgebühren für Rentner: Sparkasse im Vergleich oft teurer
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Reza Machdi-Ghazvini, CAIAWer als Rentner sein Girokonto bei einer Sparkasse führt, der weiß, dass er dafür regelmäßige Kontoführungsgebühren bezahlen muss.
Im Vergleich mit anderen Banken, insbesondere mit den Direktbanken, die ein kostenlose Girokonten anbietet, ist das für die meisten Senioren aber nicht immer ganz nachvollziehbar.
Sie fragen sich häufig, muss das eigentlich sein?
In diesem Ratgeber klären wir aber nicht nur diese Frage, wir gehen auch drauf ein, wofür Rentner überhaupt Kontoführungsgebühren bezahlen müssen.
Des Weiteren erklären wir, wie Kontoführungsgebühren steuerlich angesetzt werden können und Möglichkeiten, wie sie sich am besten komplett vermeiden lassen.
Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:
Wofür verlangt die Sparkasse Kontoführungsgebühren von Rentnern?
Wie hoch sind die Kontoführungsgebühren für Rentner bei den Sparkassen?
Können sich Rentner von den Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse befreien lassen?
Kann ich als Rentner Kontoführungsgebühren steuerlich geltend machen?
Wie kann ich als Rentner Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse vermeiden?
Wofür verlangt die Sparkasse Kontoführungsgebühren von Rentnern?
Die Sparkassen verlangen Kontoführungsgebühren für die bloße Bereitstellung des Kontos. Also dafür, dass du das Konto nutzen darfst.
In der Regel werden die Kontoführungsgebühren aber mit weiteren Leistungen verknüpft, sonst wäre es für Bankkunden sehr verwirrend, wenn sie für jede weitere Leistung im Einzelnen bezahlen müssten.
Du erhältst zum Beispiel in den meisten Fällen eine SparCard (Girocard, früher EC-Karte) zu deinem Konto dazu, für die du keine Extragebühren bezahlen musst.
Ebenfalls werden über die Kontoführungsgebühren weitere Zahlungsverkehrsleistungen bezahlt.
Dazu zählt insbesondere, wie viele (beleghaft und online) Überweisungen, Daueraufträge und sonstige Transaktionen du monatlich ohne zusätzliche Kosten in Auftrag geben kannst.
Für alle weiteren in Anspruch genommenen Dienstleistungen wird dir die Sparkassen weitere Gebühren berechnen, die du zusammen mit den Kontoführungsgebühren über den monatlichen oder quartalsweisen Entgeltabschluss bezahlst.
Zusammengefasst bezahlst du Kontoführungsgebühren für die Bereitstellung und für die Nutzung von bestimmten Leistungen, die bei der Kontoeröffnung vereinbart wurden.
Wie hoch sind die Kontoführungsgebühren für Rentner bei den Sparkassen?
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es in Deutschland mehr als 359 Sparkassen und jede Sparkasse legt für sich selbst fest, in welcher Höhe sie Kontoführungsgebühren von ihren Kunden verlangt.
Eine Auflistung darüber, welche Kontoführungsgebühren von welcher Sparkasse verlangt werden, würde daher nicht nur den Rahmen sprengen, sondern wäre vermutlich innerhalb kürzester Zeit nicht mehr aktuell.
Die schlechte Nachricht vorweg: Kaum eine Sparkasse verzichtet auf Kontogebühren.
In der Regel berechnen die Sparkassen monatlichen Kontoführungsgebühren zwischen 3 € bis maximal 10 €.
Höhere Gebühren werden, wenn überhaupt, nur für besondere Premium-Kontomodelle verlangt, bei denen du als Kontoinhaber besondere Leistungen in Anspruch nehmen kannst, wie zum Beispiele eine Kreditkarte, mit besonderen Versicherungen oder sonstigen Extrafunktionen.
Zur weiteren Orientierung findest du im Folgenden eine Übersicht über die monatlichen Kontoführungsgebühren, die von den Sparkassen in den größeren Städten verlangt werden:
Hamburger Sparkasse (Haspa): 4,95 €
Berliner Sparkasse: 4,95 €
Sparkasse Düsseldorf: 9,90 €
Kreissparkasse Köln: 5 €
Frankfurter Sparkasse: 8,40 €
BW Bank (Stuttgart): 6,90 €
Stadtsparkasse München: 2,25 €
Wie du siehst, unterscheiden die Kontoführungsgebühren teilweise erheblich voneinander.
Weitere Unterschiede gibt es bei den Leistungen, die bei den verschiedenen Konten inkludiert sind.
Während bei manchen Konten eine Girocard standardmäßig dabei ist, muss diese bei anderen extra bestellen und zusätzliche Gebühren für sie bezahlen.
Das entspricht im Übrigen dem typischen Bild bei Filialbanken, die in der Regel höhere Gebühren verlangen als Direkt- und Onlinebanken.
Falls du zum Beispiel überlegst zu einer Volksbank mit deinem Konto zu wechseln, wirst du dort auf ähnliche Konditionen treffen.
Wesentlich niedrigere Gebühren wirst du meistens bei den bekannten Direktbanken finden. Zum Beispiel bei der DKB, comdirect oder ING.
Aber immerhin gibt es wenigen ein paar klassische Filialbanken, die auf die Kontoführungsgebühren verzichtet. Bei diesen ist zum Beispiel das kostenlose Girokonto der Commerzbank zu nennen.
Auf Banken, die wir Rentner empfehlen würden, um Kontoführungsgebühren zu vermeiden, gehen wir zum Ende von diesem Ratgeber noch mal genauer ein.
Können sich Rentner von den Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse befreien lassen?
Manche Kundengruppen haben den Vorteil, dass sie für ihr Girokonto bei der Sparkasse keine Kontoführungsgebühren bezahlen müssen: Studenten zum Beispiel müssen für die Kontoführung keine Gebühren bezahlen.
Daher stellst du dir eventuell berechtigt die Frage, ob es ein Girokonto für Rentner auch "kostenlos" gibt?
Das ist leider in der Regel nicht der Fall.
Für Rentner gelten bei den Kontogebühren keine besonderen Bedingungen, weshalb sie ihr Konto nicht ohne laufende Gebühren führen können.
In diesem Zusammenhang bieten die Sparkassen ihre Konten ebenfalls nicht kostenlos an, selbst wenn auf dem Konto ein hoher monatlicher Geldeingang eingeht.
Mit diesen Bedingungen unterscheiden sie sich stark von den Privatbanken und Onlinebanken, die bereit sind, ihren Kontoinhabern die Kontoführungsgebühren ab einem bestimmten monatlichen Geldeingang zu erlassen.
Bei ihnen ist es egal, ob die Kontoinhaber in der Rente oder Arbeitnehmer sind.
Sobald ein monatlicher Geldeingang zu einer festgelegten Höhe monatlich eingeht, werden keine Kontoführungsgebühren fällig.
Nach unseren Erfahrungen gibt es unter den Sparkassen nur ganz wenige Ausnahmen, die ihren Kunden ähnliche Bedingungen bieten.
Kann ich als Rentner Kontoführungsgebühren steuerlich geltend machen?
Du kannst dich zwar bei deiner Sparkasse nicht von Kontoführungsgebühren befreien lassen, dafür kannst du sie wenigstens (teilweise) in deiner Steuererklärung geltend machen.
Pro Jahr kannst du eine Pauschale von 16 € in deiner Steuerklärung für die Nutzung eines Girokontos ansetzen. Diese trägst du in der Anlage N in den Zeilen 46 - 48 ein.
Da es sich um einen pauschalen Wert handelt, wird dieser ohne Nachweise anerkannt.
Allerdings wirst du bereits selbst festgestellt haben, dass dieser Wert eigentlich viel zu niedrig ist.
In den meisten Fällen werden die jährlichen Kontoführungsgebühren für dein Konto wesentlich darüber liegen.
Wie kann ich als Rentner Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse vermeiden?
Es gibt verschiedene Wege, wie du Kontoführungsgebühren teilweise oder ganz bei der Sparkasse vermeiden kannst.
Wechsel des Kontomodells
Die erste Möglichkeit wäre der Wechsel innerhalb der Sparkasse zu einem Kontomodell mit einer niedrigeren monatlichen Kontoführungsgebühr.
Am besten sprichst du mit deinem Berater, der dir sagen kann, welche anderen Modelle angeboten werden.
Das Problem bei dieser Variante ist aber, dass du zwar ein Konto zu günstigen Konditionen erhältst, aber nur, wenn du bereit bist, dieses größtenteils über das Online-Banking zu verwalten.
Des Weiteren kannst du nur noch gegen zusätzliche Gebühren den Schalter der Sparkasse nutzen, um zum Beispiel Ein- oder Auszahlungen vorzunehmen.
Stattdessen sehen diese Kontomodelle in der Regel vor, dass du hauptsächlich die Geldautomaten der Sparkasse nutzt.
Allerdings ist es gerade der persönliche Umgang mit den Mitarbeitern bei den Sparkassen, den viele Rentner an diesen schätzen.
Und genau diesen Vorteil würden sie verlieren, wenn sie zu einem Konto wechseln, das sie überwiegend digital verwalten müssten.
Daher ist es nachvollziehbar, dass diese Möglichkeit für dich nicht vermutlich nicht infrage kommt.
Falls du damit aber keine Schwierigkeiten hast, solltest du über eine Wechsel des Kontomodells unbedingt nachdenken, um Geld zu sparen.
Bankwechsel
Die andere Möglichkeit, mit der du die Kosten bei der Sparkasse vermeiden kannst, wäre die Kontoeröffnung bei einer ganz anderen Bank.
Dafür müsstest du natürlich bereit sein, auf die Beratung und den Service zu verzichten, den du aktuell bei deiner Sparkasse bekommst.
Wenn du Bedenken hast, dass ein Bankwechsel kompliziert ist, können wir dich beruhigen: Heutzutage ist ein Kontowechsel keine große Sache mehr.
Im Gegenteil, die meisten Banken bieten dir einen praktischen Kontowechselservice. Außerdem ist die Sparkasse sogar gesetzlich dazu verpflichtet, dir beim Bankwechsel zu helfen.
Bevor du aber die Bank wechselst, solltest du dich aber fragen, was du von deinem neuen Girokonto erwartest.
Falls dir ein persönlicher Ansprechpartner in einer Filiale wichtig ist, dann haben wir gute Nachrichten für dich: Wie bereits erwähnt, gibt es Filialbanken, die dir als Rentner ein Konto ohne Kontoführungsgebühren anbieten.
Wenn du allerdings auf einen persönlichen Betreuer verzichten kannst, dann spricht viel dafür, wenn du dein Konto zu einer der Direktbanken umziehst.
Diese bieten nicht nur standardmäßig ihre Girokonten kostenlos an (monatlichen Geldeingang vorausgesetzt), sondern bieten auch insgesamt günstigere Konditionen.
Wenn du etwa eine Kreditkarte brauchst, dann wirst du eine solche Karte bei einer Direktbank bzw. Onlinebank zu wesentlich niedrigeren Gebühren bekommen als bei einer Filialbank.
Welche Girokonten empfiehlt Enqome für Rentner?
Du findest auf Enqome einige Testberichte über Girokonten aus Deutschland.
Des Weiteren haben wir auch einen Girokontovergleich, mit denen du schnell und einfach das passende Girokonto für dich finden kannst.
Empfehlung für Filialbank
Ansonsten halten wir bei den Filialbanken das Girokonto von der Commerzbank für eine gute Alternative, mit denen Rentner Kontoführungsgebühren bei ihrer Sparkasse vermeiden können.
Als Bedingung für die kostenlose Kontoführung musst du allerdings monatlich 700 € auf deinem Girokonto einzahlen, ansonsten berechnet dir die Commerzbank eine Monatsgebühr von 9,90 € für dein Konto.
Wenn du dein Konto bei der Commerzbank eröffnest, kannst du einen ähnlichen Service wie bei deiner Sparkasse erwarten.
Du kannst die Filialen der Bank nutzen und du hast einen persönlichen Ansprechpartner, an den du dich wenden kannst.
Empfehlungen für Onlinebanken
Bei den Onlinebanken (Direktbanken) gefallen uns die Girokonten von der norisbank, comdirect und auch von der DKB Bank besonders gut.
Diese Banken setzen ebenfalls einen monatlichen Mindestgeldeingang voraus, ab dem sie von dir als Rentner keine Kontoführungsgebühren mehr verlangen.
Bei der norisbank beträgt dieser nur 500 €, während die comdirect und DKB ab einem monatlichen Geldeingang von 700 € ihr Girokonto ohne Grundgebühren anbieten.
Im Unterschied zur Commerzbank hast du bei diesen Onlinebanken aber nicht die Möglichkeit eine Filiale aufzusuchen und du hast auch keinen persönlichen Ansprechpartner, an den du dich wenden kannst.
Stattdessen verwaltest du dein Konto selbst über das Online-Banking und die Banking-App.
Bei Fragen kannst du aber eine Hotline (Servicenummer), ein Kontaktformular oder einen Chat nutzen, indem du dann mit einem Mitarbeiter der Bank sprechen kannst.
Fazit - Kontoführungsgebühren Sparkasse für Rentner
In diesem Ratgeber haben wir uns damit beschäftigt, mit welchen Kontoführungsgebühren Rentner bei Sparkassen rechnen müssen.
In diesem Zusammenhang haben wir uns angesehen, wie hoch die Kontoführungsgebühren für Senioren bei den Sparkassen sind und ob Personen im Ruhestand eine Möglichkeit haben, sich von den Kontoführungsgebühren befreien zu lassen.
Da das bei den Sparkassen in der Regel leider nicht möglich ist, haben wir zwei Alternativen vorgestellt, mit denen Rentner Kontoführungsgebühren teilweise oder ganz vermeiden können.