5 Strategien, um langfristig erfolgreich in Aktien zu investieren
Wer an der Börse erfolgreich sein möchte, der braucht einen guten Plan.
Schließlich solltest du deinen Vermögensaufbau nicht dem Zufall überlassen.
Wenn auch du eine individuelle Strategie für deine langfristige Anlage entwickeln möchtest, dann kannst du dich von erprobten Strategien erfolgreicher Investoren inspirieren lassen.
Welche die bekanntesten sind und wie du sie anwenden kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Warum eine Strategie bei Aktien wichtig ist
Für Einsteiger wirkt die Börse oft unübersichtlich und schwer zu durchblicken.
Das scheinbar willkürliche Auf und Ab der Kurse gibt den Anschein, dass der Zufall über Erträge und Verluste entscheidet und dass es für den Erfolg lediglich Glück braucht.
Natürlich ist eine gewisse Portion Glück bei Entscheidungen für ein Risiko vonnöten.
Dennoch brauchst du eine langfristige Strategie, um zu entscheiden, wie du dein Vermögen investieren möchtest.
Die Schwankungen der Börse können Neulinge verunsichern. Das betrifft vorwiegend Krisen, die auf Dauer unvermeidbar sind.
Daher droht das Risiko, emotional zu handeln und überstürzte Entscheidungen zu fällen.
Wenn du allerdings eine solide Strategie hast, von der du überzeugt bist, dann gibt diese dir eine langfristige Richtung vor und du kannst dich unabhängig von den Marktbewegungen daran orientieren.
Zudem lassen sich Strategien miteinander vergleichen.
So können Aussagen getroffen werden, wie sie performt haben und welche zuletzt erfolgreich waren.
Es gibt einige Strategien, die in der Vergangenheit eine hohe Rendite erzielt haben.
Diese möchten wir dir hier vorstellen.
1. Strategie: Value Aktien
Das Prinzip Value-Investing ist denkbar einfach: du suchst Aktien, deren Wert höher ist als ihr derzeitiger Kurs.
Es geht also um Aktien, die an der Börse derzeit unterbewertet sind.
Mit Warren Buffet hat diese Strategie einen prominenten Verfechter, dessen Strategie zahlreiche Nachahmer findet.
Value Aktien können durch Kennzahlen wie das Kurs-Buchwert-Verhältnis oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis identifiziert werden.
Auch die Wettbewerbsfähigkeit und das Gesamtbild des Unternehmens sollten berücksichtigt werden.
Ziel dieser Strategie ist es, den ausstehenden Kursanstieg abzuwarten und die Aktien dann gewinnbringend zu verkaufen.
2. Strategie: Growth Aktien
Growth Aktien zeichnen sich durch ein überdurchschnittlich schnelles Wachstum aus.
Daher haben sie meist ein sehr hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Investoren können sich davon deutlich höhere Umsätze und Gewinne erhoffen.
Oft entscheiden sich Unternehmen auf die Ausschüttung von Dividenden zu verzichten. Dafür können sie ihre Gewinne reinvestieren und noch schneller wachsen.
Damit steigt dann der Kurs überdurchschnittlich schnell und Investoren können die Growth Aktie mit einer höheren Rendite verkaufen.
In der Vergangenheit waren besonders die Aktien der Technologieunternehmen wie Tesla oder Facebook prominente Wachstumsaktien. Welche Unternehmen künftig signifikant wachsen werden, lässt sich allerdings nicht mit Sicherheit sagen.
3. Strategie: Momentum Aktien
Bei der Momentum Strategie geht es darum, Aktien mit einem Anstieg der Kursbewegung zu wählen. Hierbei wird der Trend der vergangenen Wochen und Monate betrachtet.
Es wird davon ausgegangen, dass dieser Trend sich künftig fortführen wird. Daher wird sie auch als “Strategie der relativen Stärke“ bezeichnet.
Diese Strategie ist vergleichsweise simpel und erfordert keine intensive Beschäftigung mit den Unternehmen und ihrem Geschäftsmodell.
Es werden stets Aktien gekauft, die zuletzt ausgezeichnet performt haben und solche verkauft, deren Kurs am schwächsten verlief.
Auch für Kleinanleger ist diese Strategie einfach umzusetzen.
Dennoch wurden mit diesem einfachen Ansatz in Studien Überrenditen erzielt.
4. Strategie: Small and Mid-Cap Aktien
Als Small-Caps oder Mid-Caps werden Aktien bezeichnet, die eine geringe Marktkapitalisierung haben.
Das bedeutet, dass sie von kleinen Unternehmen ausgegeben werden.
Kleine Unternehmen stellen für Investoren ein größeres Risiko dar. Das hängt damit zusammen, dass sie eher Gefahr laufen, insolvent zu gehen.
Allerdings haben sie auch ein starkes Potenzial für Wachstum. Daher haben sie in der Vergangenheit eine überdurchschnittliche Performance erzielt.
Diese Aktien sind im deutschen Markt beispielsweise im sogenannten SDAX aufgeführt.
In Studien wurde eine Überperformance von Small- und Mid-Caps nachgewiesen.
Zudem konnte eine Korrelation zwischen geringer Marktkapitalisierung und höheren Renditen festgestellt werden.
Daher ist der Ansatz vielversprechend, sich auf kleinere Unternehmen zu konzentrieren.
5. Kombination der Aktienstrategien
Es ist nicht notwendig, dass du dich für eine der genannten Strategien entscheidest.
Um dir die Strategie zu erstellen, die zu deinem individuellen Risikoprofil sowie zu deinen Interessen passt, kannst du auch verschiedene Strategien kombinieren.
Insbesondere die Momentum Strategie ist gut geeignet, um mit anderen Ansätzen kombiniert zu werden.
Im Zusammenspiel mit der Small and Mid-Cap Strategie betrachtest du beispielsweise sowohl die Marktkapitalisierung als auch den jüngsten Trend.
So kannst du dich auf kleinere Unternehmen konzentrieren, die in den vergangenen Monaten besonders gut performt haben.
Alternativ ist es auch denkbar, die Momentum Strategie mit der Value-Strategie zu verbinden.
Dabei betrachtest du sowohl den Wert des Unternehmens als auch den Trend des Kursverlaufes.
Im Ergebnis suchst du Aktien, die nicht nur überdurchschnittlich gut performen, sondern auch unterbewertet sind und somit ein besonders hohes Wachstumspotenzial bieten.
Eine dritte Möglichkeit kann sein, die Growth Strategie auf Small and Mid-Cap Aktien anzuwenden.
Da bereits kleine Unternehmen wegen ihres höheren Potenzials ausgewählt werden, kannst du mit einem Fokus auf Growth Aktien eine höhere Rendite erzielen.
Dabei ist es empfehlenswert, dass du dich auf wettbewerbsfähige und innovative Unternehmen in Wachstumsmärkten konzentrierst.
Fazit
Grundsätzlich ist eine hohe Rendite auch mit moderatem Risiko möglich.
Mit den genannten Strategien sind keine riskanten Spekulationen notwendig, um höhere Erträge zu erzielen.
Alle vier Strategien konnten in der Vergangenheit in Vergleichsstudien outperformen. Ob dies auch künftig so sein wird, kann natürlich niemand versprechen.
Im Vergleich zum passiven Investieren sind die genannten Strategien allerdings mit einem höheren Rechercheaufwand verbunden.
Es ist zum Beispiel bei Growth und Value Aktien erforderlich, sich mit den anvisierten Unternehmen intensiv zu befassen.
Die Momentum Strategie ist hingegen mit etwas weniger Aufwand verbunden, da sie lediglich den Trend des Kursverlaufes zurate zieht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Anlagestrategien etwas Erfahrung an der Börse voraussetzen und für Anfänger eher weniger zu empfehlen sind.
Wenn du aber schon seit einiger Zeit investierst und es dir in den Fingern juckt, mit etwas höherem Risiko eine höhere Rendite anzuzielen, dann kannst du eine oder mehrere dieser Strategien anwenden.