Aktien für Anfänger & Einsteiger: Ein kompletter Leitfaden
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Reza Machdi-Ghazvini, CAIAImmer mehr Normalverdiener und Privatanleger investieren in Wertpapiere. Und das aus gutem Grund, schließlich ist der Aktienhandel historisch und statistisch gesehen eine der profitabelsten Investitionsmöglichkeiten überhaupt.
Dabei gibt es nur ein Problem: Für Einsteiger kann der Aktienmarkt ziemlich kompliziert und einschüchternd wirken.
Aber keine Sorge: Das Thema ist weniger komplex als oft angenommen. Und mit diesem Anfänger-Guide verfügst du bereits über genug Wissen, um dein erstes Aktieninvestment tätigen zu können.
Du wirst Folgendes in diesem Ratgeber lernen:
Was sind Aktien?
Aktien sind Wertpapiere, über die du Anteile an einem Unternehmen erwirbst.
Das bedeutet, wenn du eine Aktie besitzt, besitzt du einen kleinen Teil des Unternehmens.
Dadurch bist du berechtigt, an Vollversammlungen teilzunehmen und von den Gewinnen des Unternehmens zu profitieren.
Wo werden Aktien gehandelt?
Aktien werden an der Börse gehandelt und der Wert bzw. der Preis aller Aktien wird durch den (Aktien-)Kurs an der jeweiligen Börse bestimmt.
Bei einer Börse handelt es sich im Grunde um nichts anderes als einen Marktplatz, der einheitliche Bedingungen für den Aktienhandel schafft.
Und wie auf jedem Markt, so müssen sich auch an der Börse Käufer und Verkäufer auf einen Preis einigen, zu dem die Aktien dann gekauft und verkauft werden.
Dabei feilschst du aber nicht etwa mit einem anderen Aktienbesitzer um den Preis. Nein, viel mehr wird der Preis durch Angebot und Nachfrage reguliert.
Je größer die Nachfrage, desto höher ist natürlich der Preis einer Aktie. Ist die Nachfrage einer Aktie aber niedriger als deren Angebot, dann fällt der Preis.
Heutzutage läuft der Aktienhandel komplett elektronisch ab. Den genauen Preis einer Aktie berechnet ein Handelssystem voll automatisch.
Was kostet der Aktienhandel?
Wenn du mit Aktien handeln möchtest, fallen folgende Gebühren an:
Depotgebühren
Transaktionskosten
Ein Depot kannst du dir wie ein Lager vorstellen, in dem deine Aktien für dich aufbewahrt werden. Die Bank oder Broker, bei dem du dein Depot hast, verlangt für diesen Service eine Gebühr.
Es gibt aber mittlerweile auch Direktbanken und Online-Broker, die keine oder nur sehr geringe Gebühren nehmen.
Transaktionskosten fallen an, wenn du eine Aktie kaufst oder verkaufst.
Die Gebühren hängen auch von der Börse und der Orderart ab. Sie liegen meist bei um die 1 % des Kurswertes.
Wie viel eine Aktie an sich kostet, hängt aber ganz vom Kurs der Aktie ab. Einige Aktien kannst du bereits für unter einem Euro kaufen. Andere Aktien können hingegen mehrere Tausend Euro wert sein.
Wie unterscheiden sich Aktien?
Es gibt mehrere Arten von Aktien:
Inhaberaktien,
Namensaktien,
Nennwertaktien und
Stückaktien
sind nur einige Beispiele für eine Vielzahl an Definitionen und Begriffen für die unterschiedliche Arten von Aktien.
Doch lass dich von den Begriffen nicht verwirren, das Grundprinzip bleibt immer gleich: Denn in jedem Fall ist eine Aktie ein Beteiligungswert an einem Unternehmen.
Wenn du mehr über die verschiedenen Arten lernen möchtest, lies dir unseren Artikel zu Aktienarten 👈 durch.
Wie kann ich mit Aktien Geld verdienen?
Wie bereits erwähnt, kannst du mit einer Aktien vom Gewinn eines Unternehmens profitieren.
Wirtschaftet ein Unternehmen gut und erzielt hohe Gewinne, dann wird sich das auch in einem steigenden Aktienkurs widerspiegelt.
Meistens, aber nicht immer, geht das auch mit Dividendenausschüttungen einher, mit denen du auch am Gewinn beteiligt wirst.
Es gibt also zwei Wege, wie du mit Aktien Geld verdienen kannst:
Über den Kursanstieg und
über Dividenden.
In diesem Zusammenhang musst du natürlich auch die Transaktionskosten berücksichtigen. Übersteigen sie den Gewinn, dann bleibt natürlich am Ende nichts für dich übrig.
Lohnt es sich, in Aktien zu investieren?
Eine Aktie ist also ein Teil vom Grundkapital eines Unternehmens. Aber warum solltest du einen Anteil an einem Unternehmen kaufen?
Ganz einfach: Aktieninvestments sind historisch und statistisch gesehen eine der erfolgreichsten Geldanlagen überhaupt.
Denn wenn der Wert eines Unternehmens steigt, dann steigt damit auch der Wert der Aktie.
So betrug die jährliche Rendite des S&P 500 Aktienindex, dem wahrscheinlich wichtigsten und größten Aktienindex der Welt, zwischen 2011 und 2020 13,9 % - hier hättest du als Anleger also jedes Jahr eine Rendite von 13,9 % erzielt.
Dass das Ergebnis an der Börse auf lange Sicht meist positiv ist, gilt aber nicht nur für das letzte Jahrzehnt.
Nein, auch wenn wir die Börsenkurse der letzten 50 Jahre analysieren und dabei die Inflationsbereinigung einberechnen, so beträgt der jährliche Profit über diesen Zeitraum 6,8 %.
Es gibt kaum eine andere Geldanlage, die eine solche Performance vorweisen kann.
Ein Beispiel, das noch deutlicher veranschaulicht, wie unglaublich profitabel der Aktienhandel sein kann, ist die Apple Aktie.
Als das US-Technologieunternehmen im Jahr 1980 die ersten Aktienanteile verkaufte, belief sich der Wert einer einzelnen Aktie auf 22 $.
Wenn du eine solche Aktie damals gekauft hättest, wäre diese heute unfassbare 15.200 $ wert - das entspricht einer Wertsteigerung von 69.000 %.
Die kurze Antwort auf die Frage, warum du in Aktien investieren solltest, ist also:
Es handelt sich dabei um eine erwiesenermaßen unglaublich erfolgreiche Form der Geldanlage - immer vorausgesetzt, du streust das eigene Investment weit genug und bist dazu in der Lage, die eigenen Aktien lange genug zu halten.
In den letzten Jahren ist neben den möglichen Gewinnen aber noch ein anderer Punkt immer wichtiger geworden: das Mitspracherecht der Aktionäre.
Denn ganz egal, ob es um soziale Herausforderungen, wie Gleichberechtigung oder Arbeitsrechte, oder um den Umweltschutz geht, vor allem die junge Generation hat das Gefühl, dass Konzerne und Politik längst nicht genug tun, um diese Probleme anzugehen.
Auch wenn dein Einfluss als Privatanleger geringer ist, kannst du als Aktienbesitzer versuchen, das Handeln der größten Konzerne der Welt zu beeinflussen.
Wie riskant ist es, in Aktien zu investieren?
Wie jede Anlageklasse, die hohe Gewinne ermöglicht, bringen auch Aktien gewisse Risiken mit sich. Aktien gehören daher zu den riskanteren Anlageklassen.
Die wichtigsten Risiken, mit denen du rechnen musst, sind:
Kursverlust: Deine Aktie kann stark an Wert verlieren, gerade kurzfristig ist das nicht unwahrscheinlich. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. So ist eine Aktie nicht nur von der eignen Unternehmensentwicklung abhängig, sondern auch von der Entwicklung der Branche, Wirtschaft und des Landes, in denen das Unternehmen agiert.
Liquidität: Aktien gelten als sehr liquide, das heißt, du kannst Aktien relative schnell kaufen und verkaufen. Es kann aber Marktphasen geben, in denen du keinen Käufer findest und warten musst.
Währung: Wenn du Aktien in einer anderen Währung kaufst, etwa dem US-Dollar, hängen deine Gewinne auch vom Wechselkurs des US-Dollars zu deiner Heimatwährung ab.
Viele dieser Risiken kannst du aber reduzieren, indem du deine Investitionen streust, also in mehrere Aktien investierst, und über einen langen Zeitraum anlegst - idealerweise über mindestens 10 Jahre.
Gerade über einen langen Zeitraum sind Aktien ein sehr lohnendes Investment - trotz der Risiken.
Was brauche ich, um in Aktien zu investieren?
Um in Aktien zu investieren, benötigst du vor allem Folgendes:
Startkapital: Wir würden dir empfehlen, mindestens 5.000 € bis 10.000 € als Startkapital parat zu haben. Denn nur so kannst du sicherstellen, dass du genug unterschiedliche Aktien kaufen kannst, um dein Risiko zu senken. Alternativ bieten sich Wertpapiersparpläne an, mit denen du monatlich bereits ab 25 € in Aktien investieren kannst.
Wissen: Nimm dir genügend Zeit, um dir ein gutes Grundwissen über Aktien und das Investieren in Aktien anzueignen. Nur so kannst du typische Anfänger-Fehler vermeiden.
Depot: Wenn du in deine ersten Aktien investieren möchtest, benötigst du ein Depot. Dieses kannst du bei deiner Bank, einer Direktbank oder Online-Broker eröffnen. Wichtig ist, dass du auch die Depot- und Transaktionskosten achtest.
Zeit: Aktien sind eine riskante Anlageform. Um kurzfristige Kursverluste wieder ausgleichen zu können, solltest du über einen langen Zeitraum hinweg investieren - etwa 10 Jahre und mehr.
Wie investiere ich richtig in Aktien?
Wie du richtig in Aktien investierst, hängt maßgeblich von deinen persönlichen Zielen ab. Es gibt aber ein paar grundlegende Punkte, die du beachten solltest.
Dazu zählen, eine individuelle Anlagestrategie, eine gute Analyse und Diversifikation.
Lass uns das genauer anschauen.
Welche Strategien gibt es, um in Aktien zu investieren?
Du solltest immer vorab eine Strategie festlegen, die du befolgst, wenn du in Aktien investierst. Dann können dich kurzfristige Verluste weniger schnell aus der Bahn werfen.
Diese Strategie sollte sich immer an deinen persönlichen Ziele orientieren.
Hierfür ist besonders wichtig, was du erreichen, wie lange du investieren und wie viel Risiko du eingehen möchtest.
Es gibt aber einige Strategien, die sich bewährt haben, an denen du dich orientieren kannst:
Value Aktien: Das Prinzip Value-Investing ist denkbar einfach: Du suchst nach Aktien, deren eigentlicher Wert höher ist als ihr derzeitiger Kurs. Es geht also um Aktien, die an der Börse derzeit unterbewertet sind. Ziel dieser Strategie ist es, Aktien von renommierten Unternehmen zu guten Preisen zu kaufen.
Growth Aktien: Growth Aktien zeichnen sich durch ein überdurchschnittlich hohes Wachstum aus. Investoren können sich davon deutlich höhere Umsätze und Gewinne erhoffen. Oft entscheiden sich diese Unternehmen dazu, auf die Ausschüttung von Dividenden zu verzichten. Dafür können sie ihre Gewinne reinvestieren und noch schneller wachsen.
Momentum Aktien: Bei der Momentum Strategie geht es darum, Aktien mit einem Anstieg der Kursbewegung zu wählen. Hierbei wird der Trend der vergangenen Wochen und Monate betrachtet. Es werden stets Aktien gekauft, die sich zuletzt ausgezeichnet entwickelt haben und solche verkauft, deren Kurs am schwächsten verlief.
Small and Mid-Cap Aktien: Als Small-Caps oder Mid-Caps werden Aktien bezeichnet, die eine geringe Marktkapitalisierung haben. Dabei handelt es sich also um Aktien von kleinen bis mittelgroßen Unternehmen. Kleine Unternehmen stellen für Investoren ein größeres Risiko dar. Allerdings haben sie auch ein stärkeres Wachstumspotenzial als die Bluechips (z.B. DAX 40 Unternehmen), die schon den größten Teil ihres Wachstums hinter sich haben.
Es ist nicht notwendig, dass du dich nur für eine der genannten Strategien entscheidest.
Um dir die Strategie zu erstellen, die zu deinem individuellen Risikoprofil sowie zu deinen Interessen passt, kannst du auch verschiedene Strategien kombinieren.
Wie erkenne ich ein gutes Aktieninvestment?
Anfänger machen häufig den Fehler, dass sie nach heißen Tipps oder Anlageideen suchen. Dabei springen sie dann meistens auf den Zug auf, wenn dieser bereits voll in Fahrt ist und die Kurse hoch sind.
Ein Beispiel? Es ist Winter und eine bestimmte Winterjacke ist gerade voll im Trend. Weil sie jeder haben will, ist sie auch entsprechend teuer.
Nach längerem Überlegen entscheidest du dich, sie auch zu kaufen und stellst dann fest, dass sie nicht besser ist als andere und es bald Frühling wird.
Gerade als Anfänger solltest du bei der Wahl der Aktien darauf achten, dass die Unternehmen eher
ein etabliertes Geschäftsmodell haben,
Gewinne erzielt haben und
bereits länger am Markt sind.
So hast du eine bessere Chance, nicht gleich am Anfang eine böse Überraschung zu erleben.
In wie viele Aktien sollte ich investieren?
Du solltest immer mehrere unterschiedliche Aktien besitzen. Denn nur so kannst du die Verluste von einer Aktie mit den Gewinnen von anderen wieder ausgleichen.
Das wird Diversifikation, oder auch Streuung, genannt.
Idealerweise solltest du ca. 20 verschiedenen Aktien besitzen, um gut diversifiziert zu sein.
Direkt 20 verschiedene Aktien zu finden, kann aber lange dauern und auch viel Startkapital erfordern.
Stattdessen ist es sinnvoll, wenn du anfangs mit 5 Aktien beginnst und dein Aktienportfolio über die Zeit weiter ausbaust. Das Ganze ist ein Prozess und nicht mit einem Schlag erledigt.
So kaufst du deine erste Aktie (5 Schritte)
Aktien sind also eine sinnvolle Investition.
Aber wie erwirbst du denn jetzt eigentlich Aktien? Genau das erklären wir dir in den folgenden Schritten.
Die gute Nachricht: Der Kauf von Aktien ist deutlich einfacher als häufig gedacht und mit Hilfe unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du deine erste Aktie online innerhalb kürzester Zeit kaufen.
Schritt 1: Entscheide dich für einen Broker (Wertpapierdepot)
Als Privatperson kannst du an der Börse gehandelte Wertpapiere nicht direkt kaufen. Dafür benötigst du eine Bank oder Broker, bei dem du ein Wertpapierdepot eröffnest.
Dabei kann es sich entweder um eine normale Filialbank, eine Direktbank oder einen der immer beliebter werdenden Online-Broker handeln.
Schritt 2: Wähle eine Aktie
Nachdem du bei einem der oben erwähnten Anbieter ein Depot eröffnet hast, entscheidest du dich jetzt für eine Aktie.
Als Anfänger eignen sich besonders defensive Unternehmen, die ein etabliertes Geschäftsmodell und bereits Gewinne erzielt haben und schon länger am Markt sind.
Um die Aktie eines bestimmten Unternehmens zu finden, benötigst du die deutsche Wertpapierkennnummer (WKN) oder die internationale Kennnummer (ISIN) einer Aktie.
Viele moderne Plattformen erlauben es dir allerdings auch, ganz einfach nach dem Namen der Aktie zu suchen.
Beispiel: Nehmen wir an, du möchtest Aktien von Apple kaufen. Die WKN wäre dann 865985 und die ISIN US0378331005.
Schritt 3: Bestimme die Stückzahl und Börse
Sobald du deine gewünschte Aktie gefunden hast, musst du entscheiden, wie viele dieser Aktien du kaufen möchtest.
Das hängt maßgeblich von dem Wert der Aktie ab und dem Betrag, den du investieren möchtest.
Kostet eine Aktie nur wenige Euro, kannst du mehrere kaufen, andersherum kannst du eventuell nur eine Aktie kaufen, wenn diese bereits 1.000 € kostet.
Praktischerweise wird dir bei den meisten Depots online direkt der Wert für eine angegebene Stückzahl angezeigt.
Anschließend musst du nur noch festlegen, an welcher Börse du kaufen möchtest. Auch wenn die Preise sich dabei nicht stark unterscheiden, so verkauft doch jede Börse dasselbe Wertpapier für einen anderen Wert.
Du kannst aber auch "Best-Execution" wählen, bei der dein Broker dir das bestmögliche Ergebnis bei der Orderausführung ermöglichen muss.
Beispiel: Die Apple Aktie kostet derzeit ca. 150 €. Da du maximal 500 € investieren möchtest, kaufst du 3 Aktien und wählst "Best-Execution" aus.
Schritt 4: Gib die Order auf
Jetzt gibst du deine Order, also deine Bestellung für die Aktie auf.
Dabei kannst du zwischen vielen verschiedenen Arten von Bestellungen wählen, wie Billigst, Limit oder Stop-Buy.
Für dich als Einsteiger ist dabei die „Billigst“ Order am wichtigsten, bei der der Broker den Kauf ausführt, sobald die Aktie verfügbar ist.
Du kannst aber auch einen maximalen Höchstpreis festlegen, wenn du "Limit" als Ordertyp wählst.
Da sich der Preis der Aktie zwischen der Aufgabe deiner Order und dem tatsächlichen Kauf ändern kann, kann das besonders bei stark schwankenden Aktien interessant sein.
Zum Schluss musst du nur noch festlegen, wie lange die Order gültig sein soll. Hier kannst du zum Beispiel nur einen Tag, einen Monat oder ein beliebiges Datum wählen.
Beispiel: Wir wählen für unsere Apple Aktie "Billigst" und "Tagesgültig" aus.
Schritt 5: Kaufe die Aktie
Nachdem du den Orderauftrag bestätigt hast (per iTan, App oder ähnlichem Verfahren), musst du nur noch darauf warten, dass deine Order ausgeführt wird.
Sie kann aber auch storniert werden, weil z. B. dein festgelegtes Preis- oder Zeitlimit überschritten wurde.
Beispiel: Da wir in unserem Fall "Billigst" gewählt haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Order in wenigen Minuten ausgeführt wird, insofern die Börse geöffnet ist.
Welche Aktien eignen sich für Anfänger?
Als Anfänger solltest du dich vor allem auf sichere Aktien konzentrieren.
Sichere Aktien für Anfänger heißen im Fachjargon „defensive“ Aktien und so sind sie auch zu verstehen.
Denn hundertprozentig sichere Aktien gibt es nicht.
Du kannst es dir wie eine „Defensive“ im Fußball vorstellen: Eine gute Abwehr garantiert nicht, dass kein Tor fällt, aber sie mindert das Risiko drastisch.
Defensive Aktien sind von Unternehmen mit einem gesicherten Geschäftsmodell, einer langen Geschichte von kontinuierlich steigenden Dividenden und einer niedrigen Verschuldung.
Wenn du Erfahrung mit Aktien gesammelt und dich an die Dynamik der Aktienmärkte gewöhnt hast, kannst du auch andere Aktien auswählen und zu deiner bestehenden Auswahl, deinem Portfolio, hinzufügen.
6 typische Fehler, die Anfänger machen
Zum Abschluss noch 6 Fehler, die dir zum Erfolg verhelfen können, wenn du dir deren bewusst bist und sie vermeidest.
1. Fehler: Nicht genug Informationen vor jedem Aktienkauf
Treffe keine Entscheidungen impulsiv.
Lass dich nicht von irgendwelchen "Hypes" oder angeblichen Börsengurus verleiten.
Nimm dir genug Zeit, um über ein Geschäft nachzudenken und dich gründlich zu informieren. Erst, wenn du dir absolut sicher bist, kaufst du eine Aktie.
2. Fehler: Sich ungeduldig von Gier und Angst treiben lassen
Emotionen sind keine guten Triebkräfte für Investitionen. Denn sie verleiten dich dazu, impulsive Entscheidungen zu treffen.
Weder Gier noch Angst, noch Heimatgefühle sollten ausschlaggebend für Kauf- oder Verkaufsentscheidungen sein.
Treffe alle Entscheidungen basierend auf Fakten und gib den Anlagen genug Zeit sich zu entwickeln. Weiche nicht kurzfristig von deiner Strategie ab.
3. Fehler: Mangelnde Diversifikation
Aktien gleichen sich gegenseitig aus. Der Verlust einer Position wird durch Gewinne anderer wieder wettgemacht.
Lege dein Geld daher in möglichst unterschiedlichen Sektoren und Ländern an, die nicht den gleichen Risikofaktoren ausgesetzt sind.
4. Fehler: Falsches Timing
Das richtige Timing ist natürlich das A & O. Wenn eine Aktie schon lange Zeit kontinuierlich gestiegen ist, ist der Einstiegszeitpunkt vielleicht bereits überschritten.
Lege dir ein Anlageziel fest, wenn es erreicht ist, kannst du guten Gewissens aus deinen Positionen aussteigen.
Der beste Einstiegszeitpunkt ist für Aktienanfänger schwieriger zu bestimmen. Deswegen ist es klug, Aktien zunächst einige Zeit in einem Musterportfolio zu beobachten.
Bei Kurseinbrüchen kannst du dann zuschlagen.
5. Fehler: Den Zinseszinseffekt nicht nutzen
Je länger du dein Portfolio laufen lässt, desto mehr Geld verdienst du, weil du deine Dividenden wieder neu anlegst.
Auf diese Weise wächst dein Portfolio exponentiell, erst langsam und dann schnell.
Denn jedes Mal, wenn Gewinne ausgeschüttet werden, erhöht sich der Wert deiner Anlagen und somit die nächste Gewinnausschüttung.
6. Fehler: Aktien auf Kredit kaufen
Du möchtest gerne an der Börse einsteigen, hast aber zunächst nur wenig Kapital.
Wäre es da nicht eine gute Idee, per Kredit zu investieren und ihn später zurückzuzahlen? Das solltest du besser lassen.
Natürlich könnte der Plan aufgehen und du dich an der Rendite erfreuen.
Aber wie mehrfach erwähnt, können Aktien mitunter gerade kurzfristig schwanken. Du riskierst dann, dass der Wert der Aktien unter den des Kredits fällt. Und dann kannst du den Kredit nicht mehr zurückbezahlen.
Deshalb solltest du nur Geld in Aktien stecken, dass du auch wirklich übrig hast. Wenn du kein Startkapital hast, bietet sich ein Aktiensparplan an, bei dem du bereits ab 25 € monatlich sparen kannst.
Fazit
In Aktien zu investieren, ist gar nicht so schwer und nach dem du diesen Ratgeber gelesen hast, kannst du bereits in die ersten Aktien investieren und Erfahrungen sammeln.
So kannst du langfristig Erfolg auf dem Aktienmarkt haben.