Girokonto ohne Schufa

Wie du ein Girokonto ohne Schufa eröffnest (mit Empfehlungen)

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Falls deine Schufa nicht optimal ist, wirst du bei vielen Banken kein Girokonto bekommen. Eigentlich sollte es mit einem sogenannten Basiskonto (Jedermann-Konto) leicht sein, ein Girokonto ohne Schufa Abfrage zu eröffnen. Aber so ein Konto bietet nicht nur eine eingeschränkte Auswahl an Funktionen, sondern ist meistens auch noch wesentlich teurer.

Aber lass dich davon nicht entmutigen. Es gibt einwandfreie Alternativen und du kannst trotzdem ein Girokonto eröffnen, das deinen Ansprüchen gerecht wird.

In diesem Ratgeber zeigen wir dir:

Frau möchte ein Girokonto mit negativer Schufa beantragen

Warum ist die Schufa bei einem Konto wichtig?

Wenn du ein Girokonto bei einer üblichen Bank eröffnest, wird diese bei der Eröffnung eine Schufa Auskunft einholen und deine Merkmale und Schufa Score abfragen.

Mit dieser Schufa Abfrage möchte die Bank feststellen, wie kreditwürdig du bist. Diese Information ist wichtig für die Bank, da sie so einschätzen kann, ob sie dir in Zukunft weitere Produkte wie Kreditkarten und Ratenkredite verkaufen kann.

Außerdem sind Banken dazu verpflichtet, die Kreditwürdigkeit festzustellen, um zu vermeiden, dass sie einer bereits hoch verschuldeten Person weitere Kredite gewähren.

Falls du aber eine schlechte Schufa Score wegen eines negativen Schufa-Eintrags hast, ist das sehr unwahrscheinlich. Die ehrliche und harte Wahrheit ist, dass du mit einer schlechten Schufa uninteressant als Kunde für die Bank bist. Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass du nur wenig oder gar kein Vermögen hast.

Du musst also damit rechnen, dass die Bank dir ein Konto verweigert.

Wie kann ich trotz Schufa ein Konto eröffnen?

Falls du Probleme mit deiner Schufa hast, bedeutet das für dich nicht, dass du nirgendwo mehr ein Konto bekommst.

Denn ein Leben ohne Girokonto ist heutzutage so gut wie nicht mehr möglich.

Nur mit einem Girokonto kannst du am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen, um etwa deine Lohn- und Gehaltszahlung zu erhalten und um typische Lebenshaltungskosten zu bezahlen.

Deswegen gibt es bereits seit 1995 eine EU-weite Regelung, dass jeder einen Anspruch auf ein Basiskonto hat. Bei manchen Banken wird es als Jedermann-Konto bezeichnet ("Ein Konto, das jeder bekommt").

Was ist ein Basiskonto?

Sparschwein mit Basiskonto

Ein Basiskonto funktioniert grundsätzlich genauso wie ein Girokonto und hat folgende Funktionen:

  • Überweisungen, Lastschriften, Dauerüberweisungen tätigen

  • Bargeld einzahlen und abheben

  • Mit der Karte (Girocard bzw. Debitkarte) bezahlen

Im Folgenden möchten wir einige wichtige Fragen zu dem Konto beantworten.

Habe ich Anspruch auf ein Basiskonto?

Generell hat jeder einen Anspruch auf ein Basiskonto.

Dazu gehören auch Personengruppe, die sich in weitaus prekäreren Situationen befinden. Wie zum Beispiel Wohnungslose, Asylsuchende oder Personen ohne Aufenthaltsstatus (Geduldete).

Der Vollständigkeitshalber haben wir dir aber die Voraussetzungen nachfolgend zusammengepasst:

  • Rechtmäßigen Aufenthalt in der EU

  • Mindestens 18 Jahre alt

  • Kein Basiskonto bei einer anderen Bank

  • Ausschließlich private Nutzung

Was kann ich mit einem Basiskonto machen?

Mit dem Basiskonto hast du die Möglichkeit, am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen.

So kannst du deine Lohnzahlungen empfangen, denn kaum ein Arbeitgeber wird dir deinen Lohn in bar auszahlen. Und auch Transferleistungen wie Kinder- und auch Arbeitslosengeld kannst du nur mit einem Girokonto beziehen.

Des Weiteren kannst du mit dem Basiskonto auch deine laufenden Lebenshaltungskosten bezahlen. Zu denen vornehmlich die Miete gehört.

Wie kann ich ein Basiskonto eröffnen?

Um ein Basiskonto zu eröffnen, bieten die Banken typischerweise ein leicht verständliches und nachvollziehbaren Kontoeröffnungsantrag an.

Diesen Antrag bekommst du entweder direkt von der Bank schriftlich ausgehändigt (Filialbank) oder du kannst dir den Antrag von der Webseite herunterladen.

In beiden Fällen musst du den Antrag ausfüllen und der Bank dann schriftlich zukommen lassen. Häufig wird dabei von der Bank verlangt, dass du dich persönlich in einer Postfiliale ausweist.

Ein anschauliches Beispiel inklusive eines Basiskontovertrags findest du auf der Webseite von der DKB.

Kann ich ein Basiskonto online eröffnen?

Echte Basiskonten kannst du in der Regel nicht online eröffnen. Wie eben beschrieben, muss der Antrag schriftlich ausgefüllt und per Post oder persönlich übergeben werden. Die schufafreien Alternativen, die wir zum Schluss vorstellen, können allerdings online beantragt werden.

Was kostet eine Basiskonto?

Sparschwein als Basiskonto mit Kosten (Geld)

Im Durchschnitt kostet ein Basiskonto im Monat 5 € bei den Sparkassen und Volksbanken.

Teilweise gibt es das Basiskonto aber bei manchen Onlinebanken sogar ohne Kontoführungsgebühren.

Zu größeren Kostenunterschieden kann es aber beim Einsatz der Kontokarten zum Beispiel im Ausland kommen.

So verlangen gerade viele Sparkassen und Volksbanken grundsätzlich hohe Gebühren für Kartenzahlungen im Ausland, insbesondere mit der Girocard. Vorausgesetzt, diese sind überhaupt möglich.

Wie unterscheidet sich ein Basiskonto von einem Girokonto?

Im Wesentlichen unterscheidet sich ein Basiskonto von einem Girokonto in den folgenden zwei Punkten:

  • Kein Dispokredit (Rahmenkredit) und

  • Keine Kreditkarte oder sonstige Möglichkeit, einen Kredit aufzunehmen.

Sonst bietet ein Basiskonto alle Funktionen wie ein normales Konto.

Wie kann ich trotz Pfändung und Schufa ein Konto eröffnen?

Die gleichen Regelungen, die für ein Konto trotz negativer Schufa gelten, sind auch für eine Pfändung relevant.

Läuft gerade eine Pfändung gegen dich, wird diese höchstwahrscheinlich auch in deiner Schufa Auskunft ersichtlich sein.

Trotzdem hast du Anspruch auf ein Basiskonto, das aber wegen der laufenden Pfändung etwas eingeschränkt ist. Deswegen wird es auch als Pfändungsschutzkonto bezeichnet.

Was ist ein P Konto (Pfändungsschutzkonto)?

Ein P Konto ist im Grunde auch ein Basiskonto.

Es unterscheidet sich aber von einem Basiskonto in einem wichtigen Unterschied.

Da eine Pfändung gegen den Kontoinhaber läuft, schützt ein P Konto den monatlichen Betrag fortlaufend, der einer Person mindestens zusteht.

Dadurch muss eine Person den Freibetrag nicht direkt nach dem Geldeingang als Bargeld abheben, um den Betrag vor einer Pfändung zu schützen.

In diesem Zusammenhang sind die zwei folgenden Fragen besonders wichtig.

Wie hoch ist der Freibetrag bei einem P Konto?

Für eine Person ohne Unterhaltsverpflichtungen ist seit dem 01.07.2022 ein Freibetrag von 1.340 € monatlich vor Pfändungen geschützt.

Für unterhaltspflichtige Personen wie Familien gelten höhere Freibeiträge. Der Freibetrag erhöht sich für die erste Person um 500,62 € und um 278,90 € für die zweite bis maximal 5. Person.

Die Anzahl der unterhaltspflichtigen Personen muss allerdings nachgewiesen werden. Als Nachweise werden akzeptiert:

  • Kindergeld und Kinderzuschläge

  • Leistungen zum Ausgleich von Körperschäden

  • Einmalige Sozialleistungen (Erstausstattung nach einer Geburt und Klassenfahrten)

Was passiert mit zu viel Geld auf einem P Konto?

Bei einem P Konto kann es in zwei Situationen dazu kommen, dass zu viel Geld auf dem Konto ist, diese sind:

  • #1 Fall: Beim monatlichen Geldeingang (Gehaltszahlung) empfängt der Kontoinhaber einen Betrag, der seinen Freibetrag überschreitet.

  • #2 Fall: Am Ende eines Monats bleibt ein Guthaben auf dem P Konto übrig, das als Rücklage mit in den nächsten Monat übertragen wird.

Der erste Fall ist eindeutig. Der Betrag, der den Freibetrag überschreitet, wird auf ein separates Konto (Auskehrungskonto) überwiesen und an die Personen ausgezahlt, denen der Kontoinhaber Geld schuldet.

Im zweiten Fall sieht die Situation etwas anders aus.

Du kannst nicht verbrauchte (gepfändete) Geldeingänge bis zu 3 Folgemonate hintereinander übertragen. Es gilt das sogenannte "First-in-First-Out" Prinzip.

Nach diesem Prinzip werden Verfügungen zunächst mit aus den Vormonaten Restbeträgen verrechnet und erst dann mit den neusten Geldeingängen.

Klingt irgendwie kompliziert?

Merk dir einfach, dass du über übrig gebliebenes Geld spätestens zum Ende des dritten Folgemonats verfügst, zum Beispiel, indem du es abhebst.

2 Konten ohne Schufa, die wir empfehlen

Mehrere Sparscheine mit Zeichen "ohne Schufa" als Konten

Manche Banken verzichten bei einer Kontoeröffnung komplett auf die Schufa Anfrage.

Bei diesen Konten handelt es sich um Guthabenkonten. Diese Konten verzichten grundsätzlich auf einen Dispokredit und eine echte Kreditkarte, weshalb eine Schufa-Abfrage nicht notwendig ist.

Im Übrigen könnten diese Konten auch als P Konten geführt werden, mit den dazugehörigen Bedingungen (Pfändungsfreigrenze insbesondere).

Unter den von uns getesteten Girokonten würden wir die folgenden Konten ohne Schufa Auskunft empfehlen.

#1: Tomorrow Bank

Die Tomorrow GmbH ist ein nachhaltiger deutscher Finanzdienstleister (Neobank), die mit der Solarisbank zusammenarbeitet. Mit der Banking-App können alle typischen Bankgeschäfte einfach verwaltet werden.

Die angebotenen Konten überzeugen mit niedrigen Gebühren und einem hohen Leistungsumfang.

Das Einzige, was uns bei der Tomorrow Bank weniger gut gefällt: Es wird keine Girocard angeboten. Falls du aber auf eine Girocard gut verzichten kannst, sollte das kein allzu großes Problem für dich sein.

Tomorrow Logo

  • Günstige Kontoführungsgebühren von 3 € monatlich

  • Kostenlose Tomorrow Bank VISA Debitkarte

  • Kartenzahlungen in € und Fremdwährungen sind kostenlos

  • 2-mal kostenlos Bargeld im Monat an beliebigen Geldautomaten abheben

Mehr Informationen in unserem Tomorrow Bank Girokonto Test

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#2: bunq Girokonto "Easy Bank"

bunq ist eine niederländische Neobank, die ebenfalls Konten anbietet, die ausschließlich über die Banking-App verwaltet werden.

Auch bunq kann mit günstigen und transparenten Konditionen überzeugen. Allerdings sind die Gebühren für Bargeldabhebungen für Kontoinhaber etwas ungünstiger.

Du erhältst immer wenigstens eine Kontokarte, für die du keine Extragebühren bezahlen musst. Du hast die Wahl zwischen einer bunq Mastercard Debitkarte oder bunq Maestro Girocard.

  • Günstige Kontoführungsgebühren von 2,99 € monatlich für "Easy Bank"

  • Kostenlose bunq Mastercard Debitkarte oder Maestro Girocard

  • Kartenzahlungen in € sind kostenlos

  • Für die ersten vier Bargeldabhebungen im Monat 0,99 € pro Abhebung, danach 2,99 € pro Abhebung

Mehr Informationen in unserem bunq Girokonto Easy Bank Test

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Fazit

Wenn du ein Konto bei einer üblichen Bank eröffnest, wird sie deine Schufa Einträge abfragen und deine Schufa Bewertung (Score) bei ihrer Entscheidung berücksichtigen. Aber Personen haben wegen einer EU-weiten Regelung trotz negativer Schufa die Möglichkeit ein Basiskonto zu eröffnen. Das Gleiche gilt bei einer Pfändung.

Als Alternative zu Basiskonten bieten sich Guthabenkonten bei Neobanken wie Tomorrow und bunq an.

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