Wie weit kann man ein Girokonto überziehen? +4 Tipps

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Wie weit du dein Konto überziehen kannst, hängt von der Höhe deines Dispositionskredits (auch Dispo oder Dispokredit) ab. Vorausgesetzt natürlich, dass deine Bank dir einen Dispo für dein Girokonto gegeben hast. Die Höhe deines Dispos wird auch als Verfügungsrahmen bezeichnet.

In diesem Ratgeber lernst du:

Sparschwein mit sehr engem Gürtel - wie weit kann man ins Minus gehen?

Was brauche ich für einen Dispokredit?

Um einen Dispokredit zu bekommen, musst du zwei Voraussetzungen erfüllen:

  • #1 Monatlicher Geldeingang (aus einer Festanstellung) und

  • #2 Gute Kreditwürdigkeit (keine Einträge in der Schufa).

Während diese Bedingungen für viele Personen leicht zu erfüllen sind, sind sie für andere ein echtes Problem.

So fällt es insbesondere Selbstständigen und Freiberuflern sehr schwer, einen Dispo zu bekommen. Oder um ehrlich zu sein, bei den meisten Banken ist das fast unmöglich.

Außerdem musst du wissen, dass es viele Banken gibt, die generell keine Dispokredite vergeben.

Falls dir also ein Dispokredit wichtig ist, solltest du das vor der Kontoeröffnung klären.

Wir können dich aber beruhigen, mit Ausnahme der Neobanken, bieten so gut wie alle Banken einen Dispo an.

Wie hoch sollte der Dispokredit sein?

Grundsätzlich gibt es keine feste Regel, wie hoch ein Dispokredit sein sollte.

Wenn dir deine Bank einen Dispo gibt, entspricht die Höhe des Dispos (Verfügungsrahmen) typischerweise dem 2- bis 3-fachen deines monatlichen Geldeingangs auf dem Konto.

Manche Banken sind aber etwas vorsichtiger und gewähren dir bei der Eröffnung überhaupt keinen Dispo oder nur einen kleinen.

Auch wenn es keinen Standard dafür gibt, wie hoch der Dispo sein sollte, solltest du deinen Dispo mit Vorsicht in Anspruch nehmen.

Denn diese Kreditform gehört zu den teuersten.

Daher kannst du dir merken, dass du mit einer maximalen Höhe, die dem 3-fachen deines monatlichen Geldeingangs entspricht, richtig liegst.

Was passiert, wenn ich mein Girokonto überziehe?

Wenn du dein Girokonto überziehst, nimmst du damit einen Kredit in Anspruch.

Deswegen wird ein Dispokredit auch als Rahmenkredit bezeichnet, für den die Bank dir einen Verfügungsrahmen (max. Höhe) einräumt.

Du musst entsprechend für die Höhe und Dauer Sollzinsen bezahlen.

Während das für kleine Beträge nicht sonderlich ins Gewicht fällt, sieht das für höhere Beträge anders aus.

Nicht selten wird für eine Kontoüberziehung ein zweistelliger Sollzins verlangt, wodurch die Kosten für eine Überziehung schnell überhandnehmen.

Wie lange darf ich einen Dispokredit in Anspruch nehmen?

Ähnlich wie für die Höhe eines Dispokredits gibt es auch für die Dauer keine feste Regel.

Du kannst deinen Dispokredit so lange in Anspruch nehmen, wie du möchtest.

Falls du aber dauerhaft an der Grenze bist, musst du damit rechnen, dass dich deine Bank kontaktiert.

Wie bereits erwähnt, ist es keine gute Idee, dauerhaft deinen Dispokredit in Anspruch zu nehmen.

Wenn sich für dich abzeichnet, dass du den Kredit nicht zeitnah zurückzahlen kannst, solltest du den Dispokredit in einen Ratenkredit mit besseren Zinsen umschichten.

4 Tipps für deinen Dispo

Zum Schluss haben wir noch 5 hilfreiche Tipps für dich.

Tipp 1: Lege die Höhe individuell fest

Die Höhe des Dispokredits bzw. des Verfügungsrahmens kommt ganz auf deine persönliche Situation an.

Wenn du eine gute Übersicht über deine Finanzen und monatlichen Ausgaben hast, spricht nichts gegen einen höheren Betrag.

Wenn du aber dazu neigst, immer etwas mehr auszugeben, als dir monatlich zur Verfügung steht, würden wir dir raten, deinen Dispokredit nicht maximal auszureizen.

Denn sonst kann sich über die Zeit ein größerer Betrag auf deinem Girokonto anhäufen, mit de du im Minus bist.

Und das kann kostspielig werden.

Ein Beispiel

Greifen wir das Beispiel oben auf.

Nehmen wir an, du hast ein monatliches Einkommen von 2.000 € und einen Dispo mit einem Verfügungsrahmen von 6.000 €.

Wenn du den Verfügungsrahmen voll ausnutzt und 6.000 € Schulden auf deinem Dispo angesammelt hast, bräuchtest du eine lange Zeit, um diesen wieder auszugleichen.

Du könntest 3 Monate auf jegliche Ausgaben verzichten, das ist aber unwahrscheinlich.

Selbst wenn du 300 € im Monat einsparst, um den Dispo abzubezahlen, benötigst 20 Monate, um ihn komplett auszugleichen.

Tipp 2: Gehe nicht zu viel in Minus

Grundsätzlich solltest du es vermeiden, deinen Dispo voll auszureizen.

Dispokredite sind kostspielig.

Größere Investitionen solltest du besser mit einem Ratenkredit finanzieren.

Zum Vergleich

Die Zinsen für einen Dispokredit sind oft 3- bis 4-mal höher als für Konsumenten- oder Autokredite.

Tipp 3: Suche das richtige Girokonto aus

Die Zinsunterschiede für einen Dispo sind größer, als du eventuell denkst.

Teilweise liegen sie im mittleren einstelligen Bereich und in manchen Fällen sind sie (unverschämt) hoch.

Falls deine hoch sind und du den Dispo regelmäßig nutzt, könnte ein Bankwechsel sinnvoll sein.

Falls du überlegst dein Girokonto zu wechseln, empfehlen wir dir unseren Girokonto-Vergleich, um das beste Konto für dich zu finden.

Tipp 4: Nutze eine Umschuldung bei hohen Kosten

Wenn du dein Dispo bereits stark beanspruchst und ihn in näherer Zukunft nicht ausgleichen kannst, solltest du über eine Umschuldung nachdenken.

Eine Umschuldung heißt nicht anderes, als dass du deinen teuren Dispokredit mit einem günstigeren Ratenkredit ersetzt.

Fazit

Wie weit du deinen Dispokredit überziehen kannst, hängt davon ab, in welcher Höhe deine Bank dir einen Kredit gibt und in welchem Umfang du deinen Dispokredit in Anspruch nehmen möchtest.

Unabhängig davon, musst du zuerst verschiedene Voraussetzungen für einen Dispo erfüllen. Und du solltest deinen Dispokredit immer nur für eine kurze Zeit in Anspruch nehmen und größere Beträge mit einem Ratenkredit finanzieren.

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