Was ist ein Anteilschein? Einfach erklärt

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Als Anteilschein werden Urkunden bezeichnet, die einen Vermögenswert verbriefen, also schriftlich zusichern. Mit "Anteil" ist ein Miteigentumsanteil an einem Vermögen gemeint und "Schein" steht für Urkunde.

Während früher Anteilscheine in Papierform ausgestellt wurden, gibt es sie heute nur noch in digitaler Form.

Mit Hilfe von diesem Ratgeber wirst du Folgendes lernen:

Investorin zeigt ihren digitalen Anteilschein/Anteilschein als Urkunde für ihren Fondsanteil

Anteilscheine bei Investmentfonds

Investoren können sich an Investmentfonds mit Wertpapieren beteiligen, die den Inhabern einen Miteigentumsanteil am Sondervermögen eines Fonds verbrieft (auch beurkundet).

Diese Wertpapiere werden auch als Fondsanteile bzw. Investmentfondsanteile bezeichnet. Ein Anteilschein ist also ein Wertpapier.

Rechtliche Grundlagen

Die rechtlichen Grundlagen für Anteile an einem Sondervermögen werden im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) geregelt, hierzu zählen unter anderem:

  • Anteile an einem Sondervermögen werden in Anteilscheinen verbrieft und können als Inhaber- oder Namenspapiere ausgegeben werden (§ 95 Abs. 1 KAGB). Namenspapiere lauten auf einen bestimmten Namen/Person.

  • Sondervermögen müssen eine gesetzlich vorgeschrieben Risikodiversifizierung einhalten (§ 214 KAGB und § 243 KAGB).

  • Anleger eines Sondervermögens, können mindestens zweimal im Monat verlangen, ihre Anteile zurückgeben zu dürfen (§ 97 Abs. 2 KAGB).

Neben Aktien, Anleihen und anderen Sparbüchern gehören Investmentfonds zu den wichtigsten Geldanlagen.

In der Praxis kommt es gelegentlich zu einer Verwechslung von Fondsanteilen und Zertifikaten bzw. Indexzertifikaten (Investmentzertifikate), bei denen es sich wertpapierrechtlich um Inhaberschuldverschreibungen (Anleihen) handelt.

Andere Rechtssituation

Mann vor einem Gerichtsbuch, Hammer und Urkunde vom Fondsanteil (Anteilschein)

Die Rechte bei einem Fondsanteil unterscheiden sich von denen bei anderen Wertpapieren.

Das lässt sich gut mit einem Vergleich gegenüber Aktien zeigen.

Während bei Aktien die Aktionäre einen direkten Anteil an einem Unternehmen halten und auch Mitspracherechte haben, haben Anteilscheineigentümer nur ein Miteigentumsrecht am Sondervermögen.

Wie wird der Wert von einem Anteilschein ermittelt?

Lupe über der Performance eines Fonds, um den Wert des Anteils zu ermittlen

Grundsätzlich sind sich Anteilscheine mit anderen Wertpapieren wie Aktien recht ähnlich.

Allerdings gibt es große Unterschiede bei der Wertermittlung.

Wertermittlung von Aktien

Der Wert von Aktien hängten vom Angebot und der Nachfrage ab.

Dadurch kann es zu großen Bewertungsunterschieden zwischen dem Buchwert einer Aktie und dem aktuellen Preis kommen.

Wertermittlung von Anteilscheinen

Bild-Inhalte: Net Asset Value NAV

Die Bewertung von Anteilscheinen wird rechtlich im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) geregelt. Gleichzeitig sind die Anforderungen der BaFin einzuhalten.

Anders als bei Aktien ist für die Bewertung von Anteilscheinen das Angebot und Nachfrage nicht relevant.

Stattdessen hängt der Wert von der exakten Berechnung des aktuellen Nettoinventarwerts (eng. Net Asset Value, kurz NAV) des Sondervermögens ab.

Der daraus resultierende Wert, geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Anteilsscheine, entspricht denn dem Wert eines Anteilscheins.

Fazit

In diesem kurzen Ratgeber haben wir uns die wichtigsten Informationen darüber angesehen, was ein Anteilschein ist.

Im Allgemeinen wird unter einem Anteilschein ein Fondsanteil verstanden, mit dem Anleger in Investmentfonds investieren können.

Die Bewertung von einem Anteilschein hängt vom Wert des Nettoinventarwerts und von der Anzahl der ausgegeben Anteilscheine ab.