Geldanlage

Was ist ein Fonds? Investmentfonds einfach erklärt

05 März 2023
5 Min. Lesezeit

Einen Fonds (Investmentfonds) kannst du dir wie einen großen Geldtopf vorstellen, in denen viele Anleger Geld einzahlen. Das Geld wird dann zusammen in Aktien, Anleihen, Immobilien oder andere Wertpapiere investiert.

Jeder Fonds wird von einer Fondsgesellschaft aufgelegt und dann von einem oder mehreren Fondsmanagern verwaltet. Das Ziel von jedem Fonds ist es, das eingezahlte Geld zu vermehren.

In diesem Artikel möchten wir die wichtigsten Fragen über Fonds beantworten.

Folgendes schauen wir uns an:

Jemand erklärt, was Fonds (Mututal Funds) sind, auf einem Block

Ist ein ETF und ein Fonds das Gleiche?

Ja und nein.

Lass uns das erklären.

Bei Fonds wird zwischen aktiven und passiven Fonds unterschieden. Aktive Fonds werden aktiv von einem Team aus Fondsmanagern verwaltet.

Passive Fonds wiederum folgen einem Index, ohne dass Fondsmanager aktiv eingreifen oder Entscheidungen treffen. Sie werden als Exchange Traded Funds, kurz ETFs, bezeichnet.

Um auf die Frage zurückzukommen: ein Exchange Traded Fund ist ein Fonds, ein passiver Fonds. Aber er ist nicht die einzige Fondsart, die es gibt.

In diesem Artikel fokussieren wir uns vor allem auf aktiv verwaltete Fonds. Wenn du mehr über ETFs wissen möchtest, lies dir einfach unsere Artikel dazu durch.

Welche Unterschiede gibt es bei Fonds?

Jemand schaut sich verschiedene Fonds auf einem Tisch an

Es gibt viele verschiedene Fonds, die sich in vielen Bereichen unterscheiden können, wie Anlageklasse, Fokus, Art der Ausschüttung oder Renditeziel.

Wir möchten auf die unserer Meinung wichtigsten Unterschiede eingehen:

Anlageklassen / Assetklassen

Fonds können in unterschiedliche Wertpapiere investieren.

So gibt es etwa Aktien-, Renten-, Immobilienfonds und weitere Fondsarten. Aber auch Mischfonds gibt es, die gleich in mehrere verschiedenen Anlageklassen investieren.

Investmentfokus

Fonds haben immer einen Investmentfokus.

Das heißt, sie legen fest, in welche Art von Wertpapieren oder Unternehmen sie investieren wollen.

Häufig werden folgende Bereiche eingegrenzt: Länder, Branchen, Größe, Sektoren und Nachhaltigkeit.

So kann ein Aktienfonds sich auf deutsche Aktien fokussieren, oder auf weltweite Aktien aus der Technologiebranche. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten.

Renditeziel

Ein Fonds besitzt immer ein Renditeziel, damit sein Erfolg gemessen werden kann.

Hierbei werden vor allem zwei Arten unterschieden:

Relative Return

Dieser Fonds versucht, einen bestimmten Markt zu schlagen. Dafür wählt ein Fonds einen (oder mehrere) Indizes aus, die einen bestimmten Markt repräsentieren, z. B. den MSCI World Index. Dieser Index, der zum Vergleich des Fonds gewählt wurde, wird Benchmark genannt.

Ein Fonds mit einem relativen Renditeziel versucht also besser, als die jeweilige Benchmark zu sein. Das bedeutet, dass ein Fonds auch sein Ziel erreicht, wenn er sich nur weniger schlecht als der Markt entwickelt, z. B. wenn der Fonds eine Rendite von -10 % erzielt und der Index -15 %.

Absolute Return

Dieser Fonds versucht nicht einen Markt zu schlagen, sondern absolut gesehen, ein positive Rendite zu erzielen, wie zum Beispiel jährlich 5 %. Das Ziel ist es also, das investierte Geld zu vermehren, egal wie sich der jeweilige Markt, in den er investiert, entwickelt.

Thesaurierende und ausschüttende Fonds

Thesaurierend bedeutet nichts anderes, als dass die gemachten Gewinne nicht ausgeschüttet, also an dich ausgezahlt werden.

Eventuell nimmst du jetzt an, dass dadurch keine Abgeltungssteuer bezahlt werden muss, was leider nicht stimmt. Auch thesaurierende Fonds werden jährlich besteuert.

Bei ausschüttende Fonds werden Gewinne regelmäßig, oft jährlich, an die Anleger ausgeschüttet.

Wie bei Aktien (und eigentlich bei allen Wertpapieren), werden die Gewinne sofort mit der Abgeltungssteuer voll besteuert, sobald sie ausgeschüttet werden.

Geschlossene und offene Fonds

Geschlossene und offenen Fonds

Offene Fonds kannst du jederzeit kaufen und verkaufen.

Die meisten Fonds können täglich gehandelt werden, was dir eine hohe Flexibilität (Liquidität) bietet.

Ein geschlossener Fonds ermöglicht es dir, den Fonds zu Beginn der Fondslaufzeit zu kaufen (zeichnen).

Ist der Fonds einmal geschlossen, kann nicht mehr gezeichnet werden. Ebenso kannst du dein Geld nicht wieder aus dem Fonds herausbekommen. Du musst die Laufzeit abwarten.

Es ist möglich, früher an dein Geld zu kommen (über den sogenannten Zweitmarkt). Das ist allerdings oft kostspielig und du musst Verluste in Kauf nehmen.

Wenn dich geschlossene Fonds interessieren, bietet die BaFin eine gute Beschreibung mit Risiken und Nutzen auf ihrer Webseite.

Ein Fonds an einem Beispiel erklärt

Nehmen wir zum Beispiel an, du möchtest einen Fonds erwerben, der in die bekanntesten und größten deutschen Unternehmen investiert. Der Einfachheit halber nennen wir diesen Fonds „Deutschland Fonds“.

Die erzielten Renditen würden dann mit dem DAX, dem deutschen Aktienindex, verglichen - der Benchmark des Fonds. Der DAX bildet die größten deutschen Unternehmen nach Größe (Marktkapitalisierung) ab.

Der Fonds versucht dann, eine höhere Rendite als der DAX zu erreichen, damit er auch einen Mehrwert für seine Anleger bietet.

Da unser Beispielfonds thesaurierend ist, schüttet er die Gewinne nicht aus, sondern investiert sie erneut.

Welche Vorteile und Nachteile haben Fonds?

Fondsgesellschaften zählen oft mehrere Vorteile von Fonds auf.

Für uns gibt es im Wesentlichen zwei Vorteile und zwei Nachteile, die wir dir gerne nennen möchten.

Handelsgebühren 👍

Das Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren kostet pro Order immer Gebühren.

Gerade bei kleinen Beträgen, insbesondere wenn diese regelmäßig gehandelt werden, können die Handelskosten das Anlageergebnis erheblich verschlechtern, oder sogar zu einem Verlust führen.

Daher kann es Sinn machen, in einen Fonds zu investieren, da er Wertpapiere in einer hohen Anzahl kauft.

Fonds, die ohne Ausgabeaufschlag angeboten werden, erheben für den Kauf keine gesonderten Gebühren. Das Gleiche gilt für den Verkauf.

Diversifikation / Streuung 👍

Ein weiterer enormer Vorteil von Fonds ist, dass die Gelder immer über mehrere Wertpapiere gestreut werden müssen. Dazu sind die Fonds und Fondsgesellschaften gesetzlich verpflichtet.

Hiervon gibt es Ausnahmen, aber so gut wie fast alle Fonds, die in Deutschland an Privatanleger vertrieben werden, müssen diesen Vorgaben folgen.

Möchtest du also in Aktien investieren, kannst du bereits mit einem Fonds eine recht breite und hohe Streuung, eine sogenannte Diversifikation, erzielen.

Viele Fonds investieren zum Beispiel in 100-200 Wertpapiere (oder mehr).

Hohe Kosten für die laufende Verwaltung 👎

Dein langfristiger Anlageerfolg wird insbesondere vom Zinseszins bestimmt.

Genau hier setzt auch die Kritik an Fonds an.

Die teilweise sehr hohen, laufenden Gebühren ziehen viel Geld aus dem Fonds. Das wirkt sich sehr negativ auf den langfristigen Anlageerfolg der Anleger aus.

Fehlender Mehrwert gegenüber ETFs 👎

Das Hauptziel eines klassischen Fonds ist es, besser als der Index (Benchmark) abzuschneiden.

Nach Kosten hat sich allerdings vielfach herausgestellt, dass Fonds schlechter als ETFs abschneiden. Zur Erinnerung, ETFs versuchen nur einen Index so gut wie möglich abzubilden.

Entsprechend haben viele Anleger ihre Fonds verkauft und haben stattdessen in ETFs investiert.

Dadurch vermeiden Anleger zwar das Problem, dass Fonds schlechter als ETFs abschneiden, gleichzeitig haben sie aber auch keine Chance mehr auf Mehrrenditen.

Sind Fonds sicher?

Sind fonds sicher?

Fonds bieten in Puncto Sicherheit zwei Vorteile.

Fondsgesellschaften müssen das Geld in einem Fonds als Sondervermögen führen. Das heißt, es wird getrennt von ihrem eigenen Vermögen verwahrt.

Sollte eine Fondsgesellschaft in Schieflage geraten und pleitegehen, wir das Fondsvermögen nicht in die Konkursmasse gerechnet.

Zusätzlich bietet die breite Streuung von Fonds den Vorteil der Diversifikation.

Deine Investition ist daher weniger von der Entwicklung einzelner Wertpapiere abhängig.

Aber, auch Investitionen in Fonds bergen immer ein Risiko.

Je nach Fokus und zugrundeliegenden Wertpapieren sind sie eine wenig bis sehr riskante Anlagemöglichkeit, mit der du Geld verlieren kannst.

Wichtig ist daher, dass du weißt, wie viel Risiko du eingehen magst und was deine Ziele sind.

Kann ein Fonds pleitegehen?

Auch wenn die Fondsgesellschaft pleitegeht, ist das Vermögen des Fonds geschützt.

Der Fonds kann aber unabhängig davon stark an Wert verlieren, auch wenn es nicht zu einem Totalverlust kommt.

Falls insbesondere ein Fondsmanagement gleich mehrfach ungünstige Anlageentscheidungen trifft, kann dadurch der Gesamtwert eines Fonds stark abnehmen.

Der Fonds als solcher geht dann zwar nicht pleite, aber der Wert des Fondsvermögens und deiner Anteile an diesem kann sich drastisch reduzieren in so einem Szenario.

Zusammenfassung

Fonds sind eigentlich eine einfache Methode, um in viele Wertpapiere zu investieren. Es gibt nur ein paar Begriffe, die du verstehen solltest.

Das Wichtigste über Fonds solltest du daher jetzt wissen.

Was kommt nun? Schaue dir an, was du über das Investieren in Fonds wissen solltest und wie du deinen ersten Fonds kaufst.

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Zuletzt aktualisiert am 05 März 2023

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