Risiken von ETFs: Nachteile einfach erklärt

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Der ETF als Anlagemethode wird auch hierzulande immer beliebter. Viele Gründe sprechen für eine Investition. 

Wie alles in der Welt kommen jedoch auch ETF-Investitionen mit ihren Risiken und Schattenseiten. Diese solltest du kennen, bevor du dich zu einem Kauf entscheidest und wenn du erfolgreich investieren möchtest 

In diesem Artikel erfährst du:

Mann balanciert auf einer risikoreichen Performance-Linie

Wie gefährlich sind ETFs wirklich?

Es gibt nicht den einen ETF, der ein bestimmtes Risiko in sich birgt. 

Die individuellen Risiken sind mindestens so vielfältig wie die breite Auswahl an verschiedenen ETFs. Eines haben jedoch alle ETFs gemeinsam: sie sind eine Geldanlage. 

Keine Geldanlage ist zu 100 Prozent sicher, egal ob Aktie, ETF oder Goldbarren im Kleiderschrank. 

Im Vergleich zu anderen Anlagemethoden wie Kryptowährungen, P2P Kredite oder einzelnen Aktien sind die meisten ETFs jedoch ziemlich sicher. Zeitlich begrenzte Verluste sind zwar durchaus möglich, das Risiko deine gesamte Anlage zu verlieren ist jedoch gering.

Mehr über die einzelnen Risiken erfährst du jetzt.

Welche Risiken gibt es?

Wie bereits erwähnt, sind die spezifischen Risiken eines ETFs stark vom jeweiligen ETF abhängig. Allerdings bringen ETFs auch einige Risiken mit, welche praktisch alle Anleger betreffen.  

Kurseinbrüche

Kein ETF kommt mit einem Kurs, der schnurgerade in die rechte obere Ecke verläuft, auch wenn dies der Traum jeder Anlegerin und jedes Anlegers wäre. 

Kursschwankungen sind völlig normal und treten jeden Börsentag auf. Tritt allerdings eine Krise in dem Gebiet ein, auf den sich dein ETF fokussiert, musst du dich ggf. auf längerfristige Verluste einstellen. 

Auch bei globalen Krisen, wie der Finanzkrise 2007/08, der Covid-19-Pandemie oder der Ukraine-Krise, tauchen die Kurse in der Regel, zumindest zwischenzeitlich, ab. 

Konkurs des Herausgebers oder des Brokers

Geht der Herausgeber oder der Broker Konkurs, bist du in Deutschland in der Regel abgesichert. Die Wertpapiere gehören dir, nicht dem Broker und die Einlagensicherung deckt in einem solchen Fall dein Vermögen bis zu 100.000 € ab. 

Auch in einigen anderen Ländern bestehen vergleichbare Gesetze. Allerdings unterscheidet sich die Realität manchmal stark von der Praxis. 

Wenn es sich um einen Broker oder Herausgeber im (außereuropäischen) Ausland handelt, wird es noch komplizierter und du riskierst im Worst Case deine Anlage vollständig zu verlieren.

Diesem Szenario kannst du aber ganz einfach vorbeugen, indem du nur auf große Herausgeber und auf seriöse, europäische Broker setzt.

Währungsrisiken

Nur weil ein Fonds in seiner Währung stark gestiegen ist, heißt das nicht, dass dies auch in deiner Währung der Fall ist. 

Führst du Anlagen oder sogar dein ganzes Portfolio in einer Fremdwährung, machst du deine Gewinne vom Wechselkurs abhängig. Es lohnt sich, vorwiegend auf etablierte Währungen wie den Euro, den US-Dollar, das Britische, Pfund, den Schweizer Franken und den Japanischen Yen zu setzen. 

Wie sicher ist mein Geld in ETFs?

Es gibt riskante und weniger riskante ETFs. Je niedriger das Risiko einer Investition ist, desto geringer sind in der Regel auch die Renditeaussichten - und umgekehrt. 

Um einen Gewinn zu erzielen, musst du ein kalkuliertes Risiko eingehen. In der deutschen Bevölkerung wird das Risiko von Geldanlagen allerdings oft überschätzt. 

Risiken sind Teil des Lebens und nötig, um Erfolg zu haben. Zudem sind viele Risiken nur kurzfristiger Natur und gleichen sich über die Jahre wieder aus. 

Die meisten etablierten ETFs machen über einen langfristigen Anlagehorizont Gewinne. 

Wie kann ich die Risiken reduzieren?

Hand hällt fallende Bausteinen auf, um das Umallen zu stoppen

Beim Streben nach Sicherheit und Rendite stößt du bald auf einen Zielkonflikt. Das eine geht in der Regel auf Kosten des anderen. Ein Maximum an Sicherheit und Rendite gleichzeitig zu erzielen, ist daher nicht möglich.

Wenn du dich für eine Anlagestrategie mit Fokus auf die Sicherheit entschieden hast, stehen dir verschiedene Mittel zur Verfügung, deine Anlagerisiken zu senken:

  • Lege langfristig an.

  • Verkaufe nicht unter dem Einkaufswert (außer, wenn es nicht anders geht).

  • Wähle ETFs mit großem Volumen.

  • Entscheide dich für seriöse Broker.

  • Vermeide zu spezifische Anlagethemen.

  • Lege nicht dein gesamtes Vermögen an.

  • Bleib deiner Strategie treu.

Gibt es ETFs mit besonders hohem Risiko?

Je spezifischer ein ETF sich auf ein bestimmtes Thema bezieht, desto höher ist das Risiko. 

Nehmen wir an, dein ETF richtet sich nach einem Index, der die Wirtschaft in Brasilien bewertet. Tritt nun eine Wirtschaftskrise in Brasilien ein, wird dein ETF viel stärker in Mitleidenschaft gezogen als breiter gefächerte Welt-, Lateinamerika- oder Schwellenländer-ETFs.

Zudem ist auch die Größe eines ETFs ein Risiko: ETFs mit einem kleinen Anlagevolumen vermeidest du am besten. Große ETFs sind nämlich in der Regel sicherer als kleine.


Häufig gestellte Fragen

Nun wollen wir noch auf 3 häufig gestellte Fragen eingehen.

Kann ein ETF wertlos werden?

Es ist nicht unmöglich, dass dein ETF wertlos wird, allerdings ist es ziemlich unwahrscheinlich. 

Ein ETF umfasst bereits mehrere Anlagen und ist somit gewappnet für den Konkurs einzelner Firmen. ETFs mit sehr spezifischen Themen oder finanziell instabile Broker und Herausgeber bergen aber das Risiko eines Totalverlustes. 

Was passiert, wenn ein ETF pleitegeht?

Geht der Herausgeber eines ETFs pleite, ist deine Anlage, mit einem deutschen Broker, im Normalfall durch die Einlagensicherung gedeckt. 

Verlieren jedoch alle Titel des ETFs an Wert, kannst du dagegen nicht rechtlich vorgehen.

Kann ich mit ETF was falsch machen?

Ein richtig oder falsch gibt es nicht, da jeder Anleger andere Ziele verfolgt. 

Etwas, das du aber vermeiden solltest, sind Verkäufe unter dem Einkaufswert. Mit sinkenden Kursen selbst verlierst du noch kein Geld. Du machst nur einen Verlust, wenn du dein ETF günstiger verkaufst, als du ihn gekauft hast. 

Wenn du das Geld nicht unbedingt brauchst, kann es sich lohnen, abzuwarten, langfristig zu denken und auf steigende Kurse zu warten. 


Fazit

Eine Anlage ohne Risiko gibt es nicht. Auch ETFs können, temporär oder für immer, an Wert verlieren. 

Vermeiden kannst du das Risiko nicht, aber du kannst lernen, mit ihm umzugehen und es zu managen. 

In Deutschland werden Risiken oft als etwas Negatives gesehen, was es auszuschließen gilt. Risiken bringen jedoch auch Chancen. Traue dich daher, kalkulierte Risiken einzugehen und selbstbewusst anzulegen.