Was ist eine Dividende und wer bekommt sie? Einfach erklärt

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Wenn du gerade angefangen hast, dich mit der Börse zu beschäftigen, dann bist du mit hoher Sicherheit schon mal auf den Begriff der Dividende aufmerksam geworden.

Dividenden haben bei Aktien, Aktien-ETFs und Aktienfonds eine größere Bedeutung, da über sie die Aktionäre am Gewinn der Aktienunternehmen beteiligt werden.

Im Grunde sind sie für Aktionäre das, was Zinsen für Sparer sind, weshalb sie gerade von Anlegern geschätzt werden, die sich Ausschüttungen aus ihren Geldanlagen wünschen. Und das ist nach unseren Beobachtungen gerade bei vielen deutschen Anlegern der Fall.

Deswegen lohnt es sich, wenn du dich ein wenig mehr mit Dividenden und ihren Grundlagen beschäftigst.

In diesem Ratgeber erklären wir nicht nur genau, was eine Dividende ist, sondern wir gehen auch auf alles andere ein, das du über Dividenden wissen solltest.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Mehrere Münzhaufen und ein Pfeil nach oben symbolisieren Dividenden

Was ist eine Dividende? Einfach erklärt

Die Dividende bezeichnet bei einer Aktiengesellschaft den Teil des Gewinns, der an die Eigentümer der Aktien, den Aktionären, ausgeschüttet wird. Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen Wort dividendus ab, welcher sich übersetzen lässt als „der zu verteilende“.

Im deutschen Aktiengesetz wird der Begriff allerdings nicht aufgenommen, stattdessen wird die Gewinnausschüttung als „auszuschüttenden Betrag“ im § 174 Abs. 2 Nr. 2 des Aktiengesetzes bezeichnet. Bei anderen Kapitalgesellschaften, wie zum Beispiel der GmbH, werden die ausgeschütteten Gewinne einfach als Gewinnausschüttungen bezeichnet.

Der Anspruch auf eine Dividende zählt neben dem Mitbestimmungsrecht, das durch das Stimmrecht auf der Hauptversammlung wahrgenommen wird, zu den wichtigsten Rechten, die du als Aktionär hast.

Du musst aber beachten, dass du als Aktionär kein garantiertes Recht auf eine Dividende aus dem Gewinn des Unternehmens hast. Vielmehr hängt es von dem aktuellen Erfolg des Unternehmens ab, ob überhaupt und in welcher Höhe eine Dividende ausbezahlt werden kann.

Standardmäßig wird die Gewinnausschüttung als Bardividende ausgezahlt, aber es gibt noch weitere Arten von Dividenden: die Sachdividende, etwa in Form von hergestellten Produkten des Unternehmens, oder die Stockdividende, bei der Aktionäre weitere Aktien des Unternehmens erhalten.

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Wer bekommt eine Dividende?

Chart einer Dividenden-Aktie auf dem handy, die von einem Aktionär gekauft wurde

Einen Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung von einem Unternehmen in Form von einer Dividende haben nur Personen, die Aktien von diesem halten. Außerdem hängt der Dividendenanspruch auch davon ab, wann sich die Aktien im Vermögen eines Aktionärs befunden haben.

Bei Aktien aus Deutschland ist entscheidend, dass du am Tag der Hauptversammlung die Aktien in deinem Depot hast, um einen Anspruch auf die Dividendenzahlung zu haben. Bei Namensaktien musst du zudem als Aktionär im Aktionärsverzeichnis eingetragen sein, um von der Dividende profitieren zu können.

Diese Regelungen gelten allerdings nur für Aktiengesellschaften in Deutschland, in anderen Ländern musst du andere Regelungen beachten, um einen Dividendenanspruch zu haben.

In den USA gilt der sogenannte Record Date als Stichtag, zu dem die Aktien spätestens gekauft werden müssen, um an der Auszahlung der Dividende partizipieren zu können.

Anders als häufig angenommen, musst du die Aktien nicht für eine bestimmte Dauer halten oder eine Mindestanlagefrist beachten, um anspruchsberechtigt zu sein. Das entscheidende Kriterium für den Dividendenanspruch ist, wann sich eine Aktie in deinem Eigentum befindet.

Wie funktioniert eine Dividendenausschüttung?

Eine Hand steuert eine Zahnrad, neben dem Dividenden steht und für die Funktionsweise von Dividenden steht

Die Ausschüttung von Dividenden folgt im Allgemeinen einem standardisierten Ablauf, der bei allen Aktiengesellschaften weitestgehend identisch ist.

Zuerst wird die Dividende und der Auszahlungstermin von der Aktiengesellschaft festgelegt und danach erhältst du zum festgelegten Termin die Auszahlung der Dividende.

Im Folgenden gehen wir darauf ein, wer die Höhe der Dividende festlegt, wann sie ausbezahlt wird und wie sie den Aktienkurs beeinflusst. Wir gehen auch auf die Unterschiede ein, die sich aus der Aktienart und aus dem Land ergeben, in dem eine Aktiengesellschaft ihren Hauptsitz hat.

Wer legt die Höhe der Dividende fest?

Die Höhe der Dividende pro Aktie wird vom Vorstand vorgeschlagen und danach stimmt die Hauptversammlung darüber ab. In der Regel reicht eine einfache Mehrheit aus, um den Vorschlag anzunehmen.

Zudem hängt die Höhe der Dividende auch von der Aktienart ab. Aktionäre von Stammaktien erhalten eine reguläre Dividende, während die von Vorzugsaktien eine höhere Dividende erhalten.

Wann werden Dividenden ausbezahlt?

Der Vorsitzende spricht auf der Hauptversammlung zu den Aktionären, um die Dividende zu beschliessen.

In Deutschland ist eine jährliche Dividendenzahlung üblich, während in anderen Ländern mehrmalige Auszahlungen möglich sind. Zum Beispiel schütten Aktiengesellschaften in den USA ihre Gewinne quartalsweise an ihre Aktionäre aus.

Nach dem in Deutschland eine Dividende auf einer Hauptversammlung zwischen dem Vorstand und den Aktionären beschlossen wurde, wird sie seit 2017 häufig am dritten Tag nach der Hauptversammlung ausbezahlt (Bankarbeitstage). Vorher war es üblich, dass die Dividende am ersten Arbeitstag nach der Hauptversammlung ausbezahlt wird.

Bei Aktien aus den USA ist es hingegen der Regelfall, dass die Dividende direkt nach dem Record Date ausbezahlt wird. Wie vorher erwähnt, ist das der Stichtag, zu dem Aktionäre spätestens die Aktien gekauft haben müssen, um einen Dividendenanspruch zu haben.

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist noch, dass der Tag, an dem die Dividende ausbezahlt wird, als Ex-Tag bezeichnet wird. Und dass am Tag davor die Aktien noch inklusive der Dividende handeln, was auch als „cum Dividend“ bezeichnet wird.

Wie beeinflusst eine Dividende den Aktienkurs?

Wenn eine Dividende ausgeschüttet wird, reduziert sich der Wert des Unternehmens um die Ausschüttungssumme, weshalb der Aktienkurs in Höhe von dem ausgeschütteten Betrag sinkt (Dividendenabschlag). An dem Tag, an dem die Dividende ausgeschüttet wird, dem Ex-Tag, wird die Aktie „Ex-Dividende“ (ohne die Dividende) gehandelt.

Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Aktie diesen Handelstag mit einem Kursverlust abschließen wird. Stattdessen hängt der Aktienkurs wie an einem üblichen Börsentag vom Angebot und der Nachfrage ab und die Aktie kann durch Kurssteigerungen die Dividendenausschüttung wieder aufholen.

Was ist die Dividendenrendite (Dividend Yield)?

Ein Anleger berechnet die Dividendenrendite mit dem Taschenrechner

Die Dividendenrendite gibt den relativen Anteil der Dividendenausschüttung zum Aktienkurs an und wird üblicherweise als Prozentwert ausgewiesen.

Als Kennzahl wird die Dividendenrendite von vielen Investoren beachtet, die über eine Geldanlage in eine Aktie nachdenken. Ein Unternehmen, das besonders profitabel ist, kann in der Regel eine höhere Dividende ausschütten, was sich auch in einer höheren Dividendenrendite zeigt.

Die Dividendenrendite kannst du einfach berechnen, mit der folgenden Formel:

Dividendenrendite = Dividende pro Aktie/aktueller Aktienkurs

Die Dividendenrendite kannst du verwenden, um Dividendenaktien miteinander zu vergleichen. Außerdem kannst du mit ihr auch ermitteln, wie günstig du gerade in die Aktien von einem Unternehmen investieren kannst.

Wenn du zum Beispiel über den Kauf von einer Aktie zu einem Kurs von 60 € nachdenkst, die zuletzt eine Dividende von 3 € bezahlt hat, dann beträgt die Dividendenrendite 5 %. Solltest du aber die Möglichkeit haben, in die Aktie zu einem Kurs von 55 € zu investieren, würde die Rendite auf ca. 5,45 % steigen.

In dieser Situation müsstest du weniger für einen Anspruch auf die Dividenden bezahlen. Dabei würdest du annehmen, dass die Dividende beim nächsten Mal in der gleichen Höhe bezahlt oder sogar angehoben wird.

Wie kann ich von Dividenden profitieren?

Zwei Investoren über legen, wie sie von Dividenden profitieren können und haben ein Bild eines Sparschweins mit Geld und einer Glühbirne vor sich auf dem Tisch liegen

Als Anleger hast du drei Möglichkeiten, um von den Aktien der Unternehmen profitieren zu können, die ihren Anlegern regelmäßig Dividenden auszahlen.

Entweder du investierst direkt in Aktien mit Dividenden, diese werde häufig auch als Dividenden-Aktien bezeichnet oder du investierst indirekt in diese über ETFs und Aktienfonds.

  • Aktien direkt kaufen: Wenn du direkt in Dividenden-Aktien investierst, solltest du dich auf Aktien konzentrieren, die überhaupt Dividenden bezahlen. Dabei solltest du auf die Dividendenrendite und das Dividendenwachstum von ihnen achten. In diesem Kontext sind bei Anlegern die sogenannten „Dividenden-Aristokraten“ besonders beliebt. Das sind Aktien von Unternehmen, die in den letzten 25 Jahren immer ihre Dividenden erhöht haben.

    Wenn du dich für diese Möglichkeit entscheidest, musst du dich allerdings selbst um die Auswahl der Aktien kümmern. Außerdem musst du auf eine ausreichende Risikostreuung bei deinem Aktienportfolio achten, um Klumpenrisiken zu vermeiden und das Risiko von einzelnen Positionen zu begrenzen.

  • Dividenden-ETFs: Statt direkt in Dividenden-Aktien zu investieren, kannst du dich auf für einen Dividenden-ETF entscheiden.

    Bei diesem investierst du in einen ETF, der einem Wertpapierindex folgt, der über ein automatisches Verfahren regelmäßig in die Dividenden-Aktien investiert und dabei die üblichen Dividenden-Kennzahlen berücksichtigt.

    So ein ETF bietet sich für insbesondere dann für dich an, wenn du dich nicht selbst um die Auswahl der Aktien kümmern möchtest und das gleiche gilt für eine ausreichende Risikostreuung.

    Zudem kannst du mit so einem ETF einen kleineren Anlagebetrag kosteneffizient in Dividenden-Aktien, da dein Geld zusammen mit dem von anderen Anlegern angelegt wird. 

    Dafür hast du aber keine Kontrolle mehr darüber, in welche Aktien der ETF investiert. 

    Zudem investieren die meisten Dividenden-ETFs in wesentlich weniger Titel als vergleichbare ETFs, weshalb das Risiko bei ihnen etwas höher ist.

  • Aktiv verwaltete Dividendenfonds: Als weitere Anlageform kannst du in einen aktiv verwalteten Fonds investieren, der mit seiner Anlagestrategie in Dividenden-Aktien investiert. 

    Eine solche Anlage bietet dir ähnliche Vorteile wie ein Dividenden-ETFs, dazu zählt vornehmlich die Auswahl der Wertpapiere und die Risikostreuung. Zusätzlich hast du bei einem aktiven Investmentfonds die Chance auf höhere Renditen im Vergleich zum Referenzindex. Leider zeigt sich aber oft in der Praxis, dass die meisten aktiven Fonds dieses Ziel aufgrund ihrer hohen Gebührenbelastung nicht erreichen.

    Für die meisten Anleger ist es daher sinnvoller in einen ETF zu investieren, da dieser im Vergleich eine höhere Rendite nach Kosten erzielen kann.

Ist eine Dividendenstrategie eine gute Idee?

4 Würfel mit Fragezeichen von denen einer umgedreht wird und eine Glühbirne erscheint

Die Dividendenstrategie zählt unter zu den Aktienstrategien zu den bekanntesten und am meisten verbreiteten Strategien. Aktionäre schätzen an ihr, dass sie sich leicht umsetzen lässt und auch Personen mit kleineren Vermögen und niedrigerem Einkommen offensteht.

Welche Anlageergebnisse damit möglich sind, zeigt das Beispiel von Ronald Read, einem Tankstellenmitarbeiter und Hausmeister aus den Vereinigten Staaten von Amerika, der seiner Familie nach seinem Tod ein Vermögen von 8 Mio. US-Dollar hinterließ.

Wie hat er das als einfacher Angestellter geschafft? Indem er sparsam lebte und seine Ersparnisse in Aktien von Unternehmen investiert hat, deren Geschäftsmodell er verstand und die ihren Aktionären regelmäßig Dividenden bezahlt haben.

Was damals für ihn galt, ist auch heute noch der Fall. Du kannst dir mit Dividenden-Aktien leicht ein Investmentportfolio zusammenstellen, dass dir eine jährliche Dividendenrendite zwischen 3 % bis 5 % bietet. Die dann über die Zeit jährlich um 5 % bis 10 % steigt, da die Unternehmen ihre Dividende im Zeitablauf erhöhen.

Eine Dividendenstrategie ist daher eine perfekte Kombination aus einer Wachstums- und Einkommensstrategie. Bei der du bereits während der Aufbauphase ein Einkommen aus den Dividenden erhältst und du außerdem von einem langfristigen Kapitalzuwachs profitieren kannst, da auch die Kurse deiner gehaltenen Aktien mit der Zeit steigen.

Trotz aller Vorteile musst du bei einer Dividendenstrategie aber auch einige Risiken beachten. Dazu gehört das Kursänderungsrisiko, da sich die Kurse von Aktien fortlaufend verändern und es dabei zu vorübergehenden Verlusten kommen kann. Die vor einem Verkauf aufgeholt werden müssen, damit kein Verlust realisiert wird.

Als weiteres Risiko lässt sich das Zinsänderungsrisiko nennen, das dafür steht, dass die Dividendenrendite nicht ausreicht, um die Inflation auszugleichen, weshalb die reale Rendite negativ ist.

Ebenfalls muss das Wechselkursrisiko bei Aktien in Fremdwährungen beachtet werden.

Zudem musst du auch noch das Underperformance-Risiko beachten, dass das Risiko bezeichnet, dass es zu einer Unterrendite gegenüber dem Markt bzw. Referenzindex kommen kann.

Und über diese genannten Risiken hinaus musst du als Dividendeninvestor auch noch das Dividendenausfall- und Dividendenkürzungsrisiko beachten. Wie sich bereits von ihren Namen ableiten lässt, beschreiben beide das Risiko, dass es zu einer Veränderung der Dividende kommen kann, die nicht als aktionärsfreundlich aufgefasst wird.

Wie werden Dividenden besteuert?

Eine Lupe und Geldscheine liegen auf der Steuererklärung

Dividenden (wie auch Kursgewinne) sind Kapitalerträge, die in Deutschland (wie kann es anders sein) steuerpflichtig sind. Sie werden mit der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % zzgl. dem Solidaritätszuschlag und evtl. Kirchensteuer besteuert.

Allerdings musst du keine Steuern abführen, falls du deinen persönlichen Sparerpauschbetrag bisher nicht aufgebraucht hast, der dir jährlich zur Verfügung steht. Dieser beträgt derzeit 1.000 (2023) und kann einfach bei deinem Depot mit einem Freistellungsauftrag hinterlegt werden.

Falls du ihn aber durch erhaltene Dividendenzahlungen oder sonstige Kapitalerträge wie Zinsen aufgebraucht hast, werden deine Dividenden von deinem Depotverwalter mit der Abgeltungssteuer besteuert, der sie für dich automatisch abführt.

Würdest du etwa eine Dividende von 50 € aus einem direkten Aktieninvestment erhalten, dann würdest du netto, nach dem der Sparerpauschbetrag aufgebraucht wurde, 36,18 € ausgezahlt bekommen (13,19 € würden als Abgeltungssteuer von deinem Depotanbieter automatisch an das Finanzamt abgeführt).

Etwas anders würden die Dividenden aus einem Dividend-ETF besteuert werden. Bei diesem gilt eine Teilfreistellung von 30 %, weshalb du nur auf 70 % der Dividende die Abgeltungssteuer bezahlen musst.

Fazit

In diesem Ratgeber haben wir erklärt, was Dividenden sind und wie im Allgemeinen die Ausschüttung von Dividenden funktioniert.

Zudem sind wir darauf eingegangen, was die Dividendenrendite ist, wie du als Anleger von Dividenden profitieren kannst, ob es sich eine Dividendenstrategie überhaupt lohnt und wie Dividenden besteuert werden.

Du solltest jetzt die wichtigsten Grundlagen über Dividenden kennen. Weitere Informationen zu dem Thema findest du in unserem Aktien Ratgeber.