So kündigst du dein Festgeld (ordentlich & vorzeitig)

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Wenn du dein Geld als Festgeld bei einer Bank angelegt hast, musst du die Kündigungsbedingungen beachten. Ansonsten bekommst du dein Geld am Ende der Laufzeit nicht zurück. Deswegen ist es bei einer ordentlichen Kündigung wichtig, dass du rechtzeitig kündigst.

Und eventuell hast du sogar die Möglichkeit, dass du das Festgeld vorzeitig kündigen kannst. Das ist allerdings nur möglich, wenn du wegen "wichtiger Gründe" das Geld dringend brauchst.

In diesem Ratgeber erklären wir dir, was du über eine fristgerechte Kündigung wissen musst. Außerdem gehen wir darauf ein, unter welchen Bedingungen du frühzeitig ein Festgeldkonto auflösen kannst.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Auf einem Schreibtisch liegen eine Tastatur, Kalender, Sparschwein, Geld und Uhr, die für das Festgeld stehen

Wann kündige ich ein Festgeld fristgerecht?

Ein Festgeld wird im Standard als Geldanlage automatisch verlängert. Das wird auch als automatische Prolongation bezeichnet. Deswegen musst du ein Festgeld 3 bis 5 Banktage vor dem Laufzeitende kündigen, wenn du das Geld am Fälligkeitstag zurückhaben möchtest.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass du dich mit einer Kündigung nicht an Kündigungsfristen oder Ähnliches halten musst. Wie das zum Beispiel bei einem Sparbuch der Fall ist. Du kannst dein Festgeld jederzeit kündigen. Wenn du eine automatische Verlängerung unbedingt ausschließen möchtest, kannst du es direkt nach Abschluss des Geschäfts kündigen.

Versäumst du es dein Festgeld fristgerecht zu kündigen, verlängert es sich automatisch um die ursprünglich vereinbarte Laufzeit.

Bei kürzeren Laufzeiten von ein paar Monaten ist das weniger problematisch. Bei Laufzeiten von mehreren Jahren kann das hingegen zu einem echten Problem werden, wenn du das Geld zeitnah benötigst.

Wie kündige ein Festgeld ordentlich?

Jemand kündigt sein Festgeld ordentlich im Online-Banking

Dein Festgeldkonto kannst du mittlerweile bei den meisten Banken einfach im Online-Banking kündigen. Dafür musst du nur die eben erwähnte Frist von 3 bis 5 Tagen vor dem Laufzeitende beachten.

Des Weiteren ist es bei Filialbanken nicht unüblich, dass du dein Festgeld formlos am Telefon oder per E-Mail bei deinem zuständigen Berater kündigen kannst.

In so einem Fall wird dir die Bank die Kündigung mit einem schriftlichen Schreiben bestätigen. Sie stellt es dir entweder in ein dein elektronisches Postfach zu oder klassisch per Post.

Sollte die Bank aber tatsächlich auf ein schriftliches Schreiben bestehen, sollte es die folgenden Angaben beinhalten:

  • Vollständiger Name

  • Name der Bank

  • Kontonummer (bzw. IBAN)

  • Kündigungsdatum

Außerdem musst du es unterschreiben, da es sonst von der Bank als ungültig abgelehnt wird.

In diesem Kontext solltest du auch deinen Sparerpauschbetrag (Freistellungsauftrag) bei der Bank löschen, wenn du keine weiteren Geldanlagen bei der Bank hast. Bei denen du mit Kapitalerträgen rechnest.

Davon bleibt die Kündigung unberührt. Wenn du das allerdings vergisst, bezahlst du eventuell Steuern für Kapitalerträge, die du bei anderen Banken und Brokern bekommen hast. Und das solltest du vermeiden.

Wie kann ich ein Festgeld vorzeitig kündigen?

In einem Kalender ist das Ende des Festgelds eingetragen

Grundsätzlich ist es bei einem Festgeld nicht vertraglich vorgesehen, dass du es vorzeitig kündigen kannst. Auch nicht gegen Vorzuschusszinsen (Strafzinsen), um das eingesetzte Kapital wieder verfügbar zu machen.

Allerdings gibt es eine Möglichkeit, mit der du vielleicht doch früher an das Geld kommst: Gemäß dem § 314 des Bürgerlichen Gesetzbuches darf ein Dauerschuldverhältnissen aus wichtigen Gründen ohne die Einhaltung einer Kündigungsfrist gekündigt werden.

Bevor du dir jetzt aber zu große Hoffnungen machst, solltest du wissen, dass es sich dabei wirklich um einen wichtigen Grund handeln muss. Dazu zählen auf keinen Fall private Konsumausgaben oder andere Gründe, für die du nicht unbedingt das Geld brauchst.

Des Weiteren hängt es maßgeblich von der Bank ab, was sie als wichtigen Grund akzeptiert. In der Vergangenheit wurden aber unter anderem folgende Gründe als wichtig akzeptiert:

  • Längere Arbeitslosigkeit: Eine plötzlich eingetretene Arbeitslosigkeit reicht in der Regel nicht als wichtiger Grund au. Das gilt insbesondere dann, wenn Arbeitslosengeld I bezogen wird. In vielen Fällen wurde aber der Bezug von Arbeitslosengeld II (Bürgergeld) als wichtiger Grund akzeptiert.

  • Tod des Kontoinhabers: Bei dem Tod des Kontoinhabers, konnten die Erben oder der gesetzliche Vertreter das Festgeld vorzeitig kündigen.

  • Drohende Bankenpleite: Eine mögliche Insolvenz der Bank kann ebenfalls ein wichtiger Grund sein, weshalb eine vorzeitige Kündigung des Festgeldes möglich ist. Sollte das aber aufgrund besonderer Umstände nicht möglich sein, sichert die Einlagensicherung pro Kunde und Bank Beträge bis zu 100.000 € ab.

  • Persönliche Notsituation: Als wichtiger Grund wird ebenfalls eine schwere persönliche Finanzlage akzeptiert. Damit ist hauptsächlich eine Privatinsolvenz gemeint. In so einem Fall müssten die Kontoinhaber ihre Finanzprobleme der Bank offenlegen. Das mit Sicherheit schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringt (Streichung der Limite, Kündigung der offenen Kredite, etc.). Meistens ist das keine gute Idee und sollte vom Kontoinhaber bedacht abgewogen werden.

Wenn einer oder mehrere der genannten Gründe auf dich zutrifft, kannst du eventuell dein Festgeld vorzeitig kündigen. Das ist aber in keinem Fall garantiert und kommt letztlich auf die Bank an.

Des Weiteren musst du wie bei einer ordentlichen Kündigung die Bank darüber in Kenntnis setzen. Anders als bei so einer ordentlichen Kündigung musst du dann mit ziemlicher Sicherheit ein formelles Schreiben aufsetzen. Bei dem du gleichen Angaben wie bei einer ordentlichen Kündigung machen musst. Außerdem musst du zusätzlich den wichtigen Grund für die vorzeitige Kündigung angeben.

Und wenn die Bank deiner Anfrage nachkommt, musst du mit damit rechnen, dass sie dir Strafzinsen (Vorschusszinsen) berechnen wird. Die sie für den Schaden verlangt, der ihr durch die Auflösung des Festgeldkontos entsteht.

Kann ich eine Festgeldanlage widerrufen?

Jemand radiert das Ende des Festgeldes im Kalender weg, da er es widerrufen hat

Die Bedingungen für den Widerruf von einer Festgeldanlage werden in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Bank geregelt.

In der Regel sehen sie vor, dass du nach Abschluss eines Festgeldes innerhalb von zwei Wochen nach Zugang der Widerrufsbelehrung es schriftlich ohne Angaben von Gründen widerrufen kannst. Daraufhin ist die Bank verpflichtet, dir dein Geld zurückzuüberweisen.

Nach Ablauf der Widerrufsfrist ist das nicht mehr möglich. Dann kannst du es nicht mehr widerrufen und kannst nur noch aufgrund der vorher genannten wichtigen Gründe früher dein eingesetztes Kapital zurückerhalten.

Was sind die Alternativen zu einer vorzeitigen Festgeldkündigung?

Eine Frau denkt über Alternativen zum vorzeitigen Kündigen nach

Wenn deine Bank nicht bereit ist, dein Festgeldkonto vorzeitig aufzulösen, hast du weitere Möglichkeiten, um dir kurzfristig Geld zu beschaffen.

Welche davon für dich sinnvoll sind, hängt im Wesentlichen von deiner persönlichen Finanzsituation an.

Dispokredit oder Kleinkredit

Für den Fall, dass du nur kurzfristig etwas Geld brauchst, könnte es Sinn machen, wenn du deinen Dispokredit bei der Bank nutzt. So einen hat die Bank dir eventuell bereits bei deinem Girokonto als Verfügungsrahmen eingerichtet oder du kannst ihn direkt in Anspruch nehmen.

Wenn die Bank dir aber keinen Dispo einräumt, dann käme bei kleineren Beträgen auch ein Minikredit in Betracht. Mitunter hast du bei diesen Anbietern sogar die Möglichkeit dir Beträge bis zu 500 € für 15 - 30 Tage ohne die Berechnung von Zinsen zu leihen (Neukundenangebote).

Abtretung

Ein Festgeld kann anders als ein Sparbrief nicht weiterverkauft werden, da ein Festgeld kein Wertpapier ist. Stattdessen wäre es aber möglich, das Festgeld abzutreten.

Eine solche Abtretung wird auch als Zession bezeichnet und ist nur möglich, wenn das die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Bank zulassen.

Außerdem bräuchtest du eine Person, die bereit wäre, von dir das Konto zu übernehmen. Und dir im Gegenzug den Betrag auf dein gewünschtes Konto vollständig oder unter Abzug eines Honorars ausbezahlt.

Wie vermeide ich eine vorzeitige Kündigung beim Festgeld?

Ein Mann am Laptop überlegt genau, ob er ein Festgeldkonto eröffnen möchte, um eine vorzeitige Kündigung zu vermeiden

Wie du eventuell selbst festgestellt hast, ist eine vorzeitige Kündigung von einem Festgeld mit einigen bürokratischen Hürden verbunden. Daher solltest du es am besten zu so einer Situation gar nicht erst kommen lassen.

Das geht am besten, indem du dir vor der Anlage von deinem Ersparten genau überlegst, wie lange du tatsächlich auf das Geld verzichten kannst. In diesem Zusammenhang solltest du mit einer Geldreserve kalkulieren, die du entweder auf deinem Girokonto oder noch besser auf einem Tagesgeldkonto verwahrst.

Als weitere Strategie könntest du das Geld mit der Treppenstrategie anlegen. Dabei teilst du den Anlagezeitraum gleichmäßig auf und legst das Geld mit unterschiedlichen Laufzeiten an. Fällige Festgelder legst du dann mit der ursprünglichen Laufzeit erneut an.

Zum Beispiel legst du das Geld bei einer Anlagedauer von 3 Jahren in gleichen Teilen für 1, 2 und 3 Jahre an. Sobald ein Festgeld fällig wird, legst du das Geld erneut für 3 Jahre an. Und so kannst du die Methodik immer weiter fortsetzen, bis sich deine finanzielle Situation geändert hat.

Fazit

In diesem Ratgeber sind wir darauf eingegangen, wie ein Festgeld ordentlich und außerordentlich gekündigt wird.

Bei Festgeldern, die sich automatisch verlängern, ist es wichtig, dass Sparer dem Anbieter 3 - 5 Banktage vor dem Ablauf der Laufzeit die Kündigung mitteilen.

Wenn Sparer vorzeitig an das eingesetzte Kapital bei einem Festgeld möchten, ist das vertraglich nicht vorgesehen. Allerdings könnten sie einen gesetzlichen Anspruch auf die Auszahlung haben. Dafür müssen sie der Bank einen wichtigen Grund für die vorzeitige Kündigung mitteilen, der von ihr akzeptiert werden müssen.

Du solltest jetzt alles Wichtige über die Kündigung eines Festgeldkontos wissen. Weitere Informationen zu Festgeldern findest du in unserem Ratgeber über Festgelder.