Aktien

Welche Aktienarten gibt es? Einfach erklärt

05 März 2023
5 Min. Lesezeit
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Der Aktienmarkt kann für Einsteiger ziemlich verwirrend sein. Das liegt auch daran, dass es so viele verschiedene Arten von Aktien gibt. Doch ganz so kompliziert ist es eigentlich nicht, die Unterschiede zu verstehen. 

Folgende Aktienarten schauen wir uns in diesem Artikel genau an - sowie ihre besonderen Eigenschaften und Vor- & Nachteile:

Infografik: verschiedene Aktienarten auf einen Blick

Wie viele Aktienarten gibt es? 

Es wird im Allgemeinen zwischen 8 verschiedenen Arten unterschieden.

Inhaberaktien

Bei einer Inhaberaktie bleibt der Besitzer der Aktie anonym bzw. muss nicht gemeldet oder angegeben werden. Denn tatsächlich wird bei einer solchen Aktie nirgends aufgezeichnet, wer die Aktie erwirbt oder besitzt. 

Stattdessen gilt als Inhaber die Person, in deren physischen Besitz sich die Aktie befindet. 

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Inhaberaktien formlos übertragbar und übereigenbar sind. Der Kontakt zwischen der Aktiengesellschaft (AG) und dem Aktionär ist anonym, das Unternehmen weiß also nicht, wer Anteile an der eigenen Aktiengesellschaft besitzt. 

Namensaktien

Wie der Name bereits vermuten lässt, stellen die Namensaktien das Gegenstück zu den Inhaberaktien dar. 

Bei diesen Aktien ist nämlich nicht ein beliebiger Inhaber, sondern die genaue Person, auf deren Besitz die Aktie ausgestellt ist, als Berechtigte ausgewiesen. 

Das bedeutet, dass sich Aktienbesitzer namentlich im Aktienregister registrieren lassen müssen. 

Ebenso müssen bei der Übertragung der Aktie bestimmte Formvorschriften eingehalten werden. Außerdem benötigen Aktionäre die Zustimmung der jeweiligen AG, um eine Aktie zu verkaufen. 

Mehr zu Namensaktien kannst in unseren Artikel rund um Namensaktien erfahren.

Stückaktien

Aktien auf einem Screen

Stück- und Nennwertaktien kategorisieren Aktienpapiere nach der Art der Wertbestimmung der Aktie. 

Die Stückaktie ist dabei das häufigere Modell und steht für einen Aktienwert, der sich verbessern oder verschlechtern kann. 

Der Wert der Stückaktien ergibt sich durch Angebot und Nachfrage auf dem Börsenmarkt und ist somit abhängig von der Marktkapitalisierung des jeweiligen Unternehmens - je besser der Börsenkurs, umso mehr ist ihre Aktie wert. 

Im Gegensatz zu Nennwertaktien sind alle Stückaktien gleich viel wert. Das bedeutet, dass deine Stückaktie genauso viel Wert ist wie eine Stückaktie eines Großanlegers. 

Das Investment des Großanlegers ist nur deshalb mehr wert, weil dieser über eine größere Anzahl an Stückaktien verfügt. 

Nennwertaktien

Nennwertaktien haben, im Gegensatz zu Stückwert Aktien, einen festen Nennwert, daher auch der Name.

Das bedeutet, dass du zum Beispiel eine Aktie für einen festen Wert von 500 € kaufen kannst und sich der nominelle Wert dieser Aktie anschließend auch nicht ändert. 

Wie bereits erwähnt, können Nennwertaktien der gleichen AG durchaus unterschiedlich viel wert sein. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass eine AG Nennwertaktien für 50 €, 100 € und 500 € herausgibt. 

Stammaktien

Stammaktien sind die „traditionellen“ Aktien und die Anlageform, die am meisten verbreitet ist und am häufigsten gehandelt wird. 

Bei Stammaktien erwerben Anleger einen Bruchteil des Grundkapitals an einer Aktiengesellschaft - mit dem Kauf einer solchen Aktie versteht man also einen gewissen Anteil an einem Unternehmen. 

Stammaktien zeichnen sich darüber hinaus durch besondere Rechte für die Aktieninhaber aus, allen voran das Stimmrecht. Das bedeutet also, dass du als Inhaber einer Stammaktie nicht nur einen Unternehmensanteil besitzt, sondern darüber hinaus auch über ein Mitbestimmungsrecht verfügst und auf der Anlegerversammlung aktiv die Geschehnisse und vor allem Entscheidungen im jeweiligen Unternehmen beeinflussen kannst. 

Dieser Einfluss sollte nicht unterschätzt werden. Tatsächlich werden die Geschicke moderner Aktiengesellschaften schon lange nicht mehr von der Unternehmensleitung, sondern eben von den Anteilseignern bestimmt. 

Je mehr Stammaktien eines Unternehmens du besitzt, desto mehr Einfluss hast du auf die Aktionärsversammlung bzw. auf die Entscheidungen, die dort getroffen werden.  

Die zuvor erklärten Aktientypen unterscheiden sich in ihren jeweiligen Eigenschaften zum Teil stark. Aber ganz egal, ob Inhaber-, Namens-, Stück-, oder Nennwertaktie: Bei all diesen Aktienarten handelt es sich in der Regel um Stammaktien. 

Vorzugsaktien

Vorzugsaktien stehen im Gegensatz zu den Stammaktien und unterscheiden sich von diesen vor allem dadurch, dass Aktionäre durch den Besitz einer Vorzugsaktie in der Regel kein Stimmrecht für die Aktionärsversammlung erhalten. 

Allerdings hat diese Aktienart im Gegensatz zur Stammaktie ihre ganz eigenen Vorzüge - daher der Name ``Vorzugsaktie“. 

Zu diesen Vorzügen gehört zum Beispiel, dass die Inhaber von Vorzugsaktien in der Regel deutlich höhere Dividendenausschüttungen erhalten, als die Inhaber von Stammaktien.  

Bei gewissen Vorzugsaktien, den sogenannten kumulativen Vorzugsaktien, können Aktieninhaber diesen Anspruch auf eine Dividendenausschüttung auch dann geltend machen, wenn das Unternehmen keine Gewinne erzielt hat. 

Stammaktien werden aufgrund des Stimmrechts oft zu einem höheren Kurs gehandelt als Vorzugsaktien. 

Gleichzeitig werden Vorzugsaktien aber deutlich häufiger von Privatanlegern gekauft. Das liegt daran, dass in den meisten Fällen nur Großanleger das Stimmrecht, das eine Stammaktie beinhaltet, effektiv nutzen können. 

Denn Großanleger können über den hohen Stimmenanteil des eigenen Aktienpakets auch wirklich effektiv Entscheidungen auf der Mitgliederversammlung beeinflussen. Als Privatanleger ist das schwierig. 

Viele Privatanleger verzichten deshalb auf den Erwerb einer Stammaktie und entscheiden sich stattdessen für Vorzugsaktien, die höhere Ausschüttungen und Dividendenauszahlungen versprechen. 

Alte und junge Aktien

Eine weitere Methode, die es erleichtert, Aktien zu kategorisieren, ist die Unterteilung in alte und junge Aktien. 

Alte Aktien sind dabei genau das: Aktien, die bereits in der Vergangenheit herausgegeben und von Aktionären erworben wurden. 

Alte Aktien verfügen häufig über ein Bezugsrecht. Das bedeutet, dass der Besitzer der alten Aktien beim Verkauf der jungen Aktien diese zuerst zum Verkauf angeboten bekommt.  

Das Gegenstück zu den alten Aktien sind junge Aktien. Dieser Begriff wird in der Regel verwendet, wenn ein Unternehmen mehr Aktien herausgibt, um den eigenen Kapitalbedarf zu decken. 

In einem solchen Fall werden die neu ausgegebenen Aktien dann junge Aktien genannt. Und die Aktienanteile, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt ausgegeben und erworben wurden, heißen, wie schon erwähnt, alte Aktien. 

Häufig gestellte Fragen

Nun wollen wir noch kurz auf 4 häufig gestellte Fragen eingehen.

Welche Art von Aktie ist die Inhaberaktie?

Bei einer Inhaberaktie gilt keine spezifische Person, sondern der physische Inhaber als Berechtigter. Der Besitzer einer Aktie kann also anonym bleiben und ist der AG nicht bekannt. 

Was bringen mir Namensaktien?

Namensaktien ermöglichen eine deutlich einfachere und bessere Kommunikation zwischen Aktionären und AG und ermöglichen ihnen damit, effektiver in der jeweiligen AG mitzuwirken bzw. zu bestimmen. 

Was ist der Unterschied zwischen Namensaktien und Stammaktien?

Eine Namensaktie kann gleichzeitig auch eine Stammaktie oder aber eine Vorzugsaktie sein. Denn die Kategorisierung nach Namens- bzw. Stammaktie schließt sich gegenseitig nicht aus. 

Was die bei beiden Aktien im Detail ausmachen, haben wir weiter oben beschrieben: Namensaktien und Stammaktien (LINK)

Welche Aktien haben kein Stimmrecht?

Vorzugsaktien haben kein Stimmrecht, dafür aber den Vorteil, dass Anleger höhere Dividendenausschüttungen erhalten.

Fazit

Das Thema Aktien kann also durchaus komplizierter sein als zunächst angenommen. Schließlich musst du nicht nur entscheiden, in welche Branche oder in welches Unternehmen du investieren möchtest, sondern auch, welche Art von Aktien du dafür auswählst. 

Dabei können die verschiedenen Namen oft das gleiche Produkt bezeichnen. So ist eine Namensaktie etwa häufig auch gleichzeitig eine Stamm- und Stückaktie. Umgekehrt muss aber nicht jede Stammaktie auch eine Inhaberaktie sein. 

Mit unserem Ratgebers solltest du nun ziemlich schnell bestimmen, welche Art von Aktien am besten zu deinen Ansprüchen bzw. deiner Investmentstrategie (LINK) passt. 

Bei der Art der Aktien gilt in der Regel, dass du auch hier so weit wie möglich diversifizieren und dich nicht nur auf eine einzige Aktienart festlegen solltest, um Totalverluste vorzubeugen. 

Solltest du noch weitere Fragen zum Thema Aktien oder Geldanlage im Allgemeinen haben, dann lohnt sich ein Blick in unseren umfassenden Finanzblock. 

Was nun? Nächste Schritte

Wir würden dir empfehlen, dass du dir noch weiteres Wissen über Aktien aneignest. Dazugehören weitere Informationen über Aktien, aber auch wie du eine Strategie für deine Ziele entwickelst und wie du dein Gewinn später berechnen kannst.

Nutze hierfür einfach unsere Reihe über Aktien für Einsteiger:

  1. In Aktien investieren: alles, was Einsteiger wissen sollten

  2. Welche Aktienarten gibt es? Einfach erklärt (du bist hier)

  3. Aktienindex: Definition und Überblick der wichtigsten Indizes

  4. Aktienportfolio: wie du in 10 Schritten ein gutes Portfolio erstellst

  5. Aktien kaufen: Aktienhandel einfach erklärt

  6. Aktien richtig verkaufen: wann lohnt es sich

  7. Wie du deine erste Aktie bewertest: Fundamentalanalyse von Aktien

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Zuletzt aktualisiert am 05 März 2023

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