Aktienindex: Definition und Überblick der wichtigsten Indizes

Diese Seite kann Affiliatelinks enthalten. Wir erhalten ohne zusätzliche Kosten für dich eine Provision, wenn du dich entscheidest, etwas über diese Links zu kaufen. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzrichtlinie.

Um erfolgreich mit Aktien handeln zu können, musst du den Börsenmarkt verstehen. Das klingt nach einer Binsenweisheit, ist oft aber einfacher gesagt als getan. 

Eines der wichtigsten Tools, um zu verstehen, wie der Aktienmarkt performt und noch wichtiger, in welche Aktien du investieren solltest, sind sogenannte Indizes. 

In diesem Artikel haben wir für dich das Wichtigste zusammengefasst:

Hand zeigt auf Aktienindex im Chart

Was sind Indizes?

Laut Definition handelt es sich bei Indizes um die Darstellung von Preis- oder Mengenbewegungen von Gütern und Wertpapieren während eines definierten Zeitraums. Die Werte der Preis- und Mengenbewegungen werden dabei anhand statistischer Werte gemessen und dargestellt.  

Was bedeutet das? 

Einfach ausgedrückt, du kannst dir Indizes als eine Art Börsenbarometer vorstellen, das die Performance von ausgewählten Aktien oder Gütern über einen bestimmten Zeitraum darstellt. 

An einem Aktienindex lässt sich also ablesen, wie gut oder schlecht das „Wetter“ bzw. die Performance einer bestimmten Branche, Industrie, nationalen Wirtschaft oder sogar der Weltwirtschaft aktuell ist. 

Warum gibt es Indizes?

Indizes sind für die globale Wirtschaft und vor allem die Finanzmärkte von entscheidender Bedeutung. 

Denn schließlich gibt ein Aktienindex darüber Aufschluss, wie gut ein bestimmter Sektor, ein bestimmtes Land oder die Weltwirtschaft aktuell ist. 

Anstatt die Aktienkurse aller einzelnen Unternehmen zu vergleichen und dabei möglicherweise wichtige Entwicklungen zu übersehen, kannst du also mit einem einzigen Blick auf einen Aktienindex positive oder negative Trends erkennen. 

Das rechtzeitige Erkennen dieser Trends ist entscheidend, um an der Börse effektiv und erfolgreich handeln zu können. 

Daher ist es für das Erreichen deiner eigenen Anlageziele unglaublich wichtig, dass du dich mit den verschiedenen Aktienindizes vertraut machst und verstehst, wie sie funktionieren. 

Welche Aktienindizes gibt es?

Verschiedene Aktienindizes auf einem Chart

Aktienindizes sind also eines der wichtigsten Tools für erfolgreiche Investoren. Aber welcher Aktienindex ist der beste? 

Welche Indizes du besonders genau verfolgen müsst, hängt in erster Linie davon ab, in welche Arten von Aktien du investieren möchtest. 

Tatsächlich gibt es nämlich eine unglaubliche Vielzahl an Aktienindex in der Finanzwelt, die mehr oder weniger wichtig sind. Zu verstehen, welche Indizien du besonders genau verfolgen solltest, ist daher gar nicht so einfach. 

In den folgenden Absätzen erklären wir dir deshalb nicht nur, welche die wichtigsten Indizes sind, sondern auch, welche Indexanbieter die Börsenthermometer eigentlich herausgeben und welche Indizes für dich tatsächlich entscheidend sind. 

Was sind die wichtigsten Indizes?

Welches die wichtigsten Indizes sind, kommt vor allem auf deinen Fokus sowie deine Region an. Hier ist eine kleine Übersicht über einige wichtige Indizes.

DAX

Der wichtigste deutsche Aktienindex ist der DAX. In diesem werden die 40 wichtigsten deutschen Aktienunternehmen zusammengefasst. Der MDAX enthält die nachfolgenden 50 Unternehmen und der SDAX gilt als Erfolgsmaßstab für die 70 wichtigsten deutschen kleineren Unternehmen (Small Caps) an der Börse. 

Dow Jones

Einer der ersten und bis heute am prestigeträchtigsten Indizes der Welt ist sicherlich der Dow Jones. 

Der Aktienindex, den es bereits seit 1884 gibt, wurde ursprünglich geschaffen, um die Entwicklung der US-Wirtschaft anhand ausgewählter Aktienpapiere möglichst realistisch widerspiegeln zu können. 

Heute umfasst der Dow Jones 30 der größten und wichtigsten US-Unternehmen, die sich nach Meinung der Analysten durch besonders nachhaltiges Wachstum und einen entscheidenden Mehrwert für die globale Wirtschaft auszeichnen. 

NASDAQ

Der NASDAQ ist das US-amerikanische Gegenstück zum deutschen DAX und wird von der gleichnamigen New Yorker Börse herausgegeben. 

Der NASDAQ gehört zu den drei größten Börsen der Welt. Der Index des Unternehmens hat sich vor allem zu einem Barometer der wichtigsten globalen Tech-Unternehmen, wie z.B. Google, Apple, Microsoft und Paypal, entwickelt. 

S&P 500

Der S&P 500 bildet, wie der Name bereits vermuten lässt, die Performance der 500 wichtigsten und größten börsennotierten Unternehmen in den USA ab. 

Der Index ist daher ein hervorragender Indikator für die US-Wirtschaft und wird von vielen Analysten inzwischen über den Dow Jones bevorzugt. 

MSCI World

Noch globaler und damit entscheidend für das Messen der Performance der Weltwirtschaft ist der MSCI World Index, der ungefähr 1.600 international relevante Konzerne, ein Viertel von ihnen aus Europa, listet. 

MSCI Emerging Markets

In den letzten Jahren hat der MSCI Emerging Markets vermehrt an Bedeutung gewonnen. Dieser deckt das Wachstum in Schwellenländern wie Brasilien, Indien oder Südafrika ab - mit etwa 1.400 Aktien. 

Welche Indexanbieter gibt es?

Indizes werden entweder von den Börsen selbst oder von Finanzunternehmen veröffentlicht. Beide Arten von Aktienindizes sind unglaublich wichtig, um negative und positive Trends rechtzeitig zu erkennen.

Ein Aktienindex wie der DAX, der NASDAQ oder der japanische Nikkei 225, die allesamt direkt von den Börsen herausgegeben werden, ermöglichen einen hervorragenden Überblick über die wichtigsten börsengehandelten Unternehmen eines Landes. 

Gleichzeitig setzt sich die Weltwirtschaft aber aus deutlich mehr Unternehmen zusammen, als nur den Top-Aktiengesellschaften (AGs), die in den zuvor aufgelisteten Indizes aufgeführt werden. 

Deshalb sind auch Aktienindizes, die von Finanzunternehmen herausgegeben werden, so zum Beispiel der S&P 500 von der Rating-Agentur Standard & Poor's oder der MSCI World Index vom gleichnamigen Finanzunternehmen unglaublich wichtig. 

Denn diese Indizes geben häufig einen deutlich besseren Ausblick über die Gesamtperformance einer regionalen Wirtschaftszone oder sogar der Weltwirtschaft. 

Zusammengefasst gibt es also zwei Arten von Indexanbietern: 

  • Die Börsen selbst und 

  • private Finanzunternehmen.

Nur wenn du all diese Indexanbieter kombiniert für deine Analyse nutzt, sind erfolgreiche Investments wirklich möglich.  

Welcher Aktienindex ist der beste?

Wie bereits erwähnt, kommt es ganz auf deine persönlichen Bedürfnisse bzw. deine persönliche Anlagestrategie (LINK) an, welcher Aktienindex für dich der beste ist. 

Wenn du zum Beispiel vornehmlich in Technologieunternehmen investierst oder selbst in der Branche tätig werden willst, macht es natürlich Sinn, den TecDax besonders aufmerksam zu verfolgen. 

Geht es dir hingegen um einen Überblick über die wichtigsten Industrieunternehmen, ist der Dow Jones sicherlich ein wichtiges Orientierungs-Tool.

Neben den branchenspezifischen Aktienindizes solltest du aber auch immer die weit-gefächerten Aktienindizes wie den S6P 500 oder den MSCI World im Auge behalten. 

Schließlich bieten diese Indizes einen guten Orientierungspunkt für die Performance der wichtigsten Wirtschaftsnationen bzw. der Weltwirtschaft. 

Das ist wichtig, weil massive positive oder negative Veränderungen an diesen Performance-Indizes aufgrund ihrer Relevanz zwangsläufig auch Auswirkungen auf dein Investment haben, ganz egal, ob deine Aktie in diesen Indizes gelistet ist oder nicht. 


Wie setzt sich ein Aktienindex zusammen?

Wie du jetzt bereits weißt, gibt es also eine Vielzahl von verschiedenen Indizes, die eine Vielzahl von Branchen, Regionen oder Schlüsselträgern der Wirtschaft abdecken. 

Genauso unterschiedlich wie die aufgelisteten Unternehmen sind auch die Modelle bzw. Prozesse, die für die Zusammensetzung der Aktienindizes genutzt werden. 

So beruht eine Listung im DAX, zum Beispiel, ausschließlich auf den objektiven Performance-Zahlen eines Unternehmens. 

Denn die 40 größten deutschen Unternehmen, gemessen an der Marktkapitalisierung, bilden automatisch den DAX Aktienindex.

Wenn ein Unternehmen also bestimmte Regeln erfüllt, wie z.B. dass sich der Hauptsitz in Deutschland befindet, und gleichzeitig zu den 40 größten deutschen Aktiengesellschaften gehört, dann wird dieses automatisch in den DAX aufgenommen. 

Die objektive Meinung von Analysten spielt dabei keine Rolle. 

Anders ist das bei Indizes, bei denen auch Faktoren wie die Bewertung des Unternehmens durch Experten eine Rolle spielen. Das ist vor allem bei Aktienindizes von Finanzunternehmen der Fall. 

Das beste Beispiel dafür ist der Dow Jones. So soll dieser Index eigentlich die wichtigsten US-Unternehmen widerspiegeln. 

Gleichzeitig wird aber Amazon, das wertvollste Unternehmen der Welt, nicht im Dow Jones gelistet. 

Das liegt daran, dass die Analysten, die über eine Listung im Dow Jones entscheiden, Amazon nicht in den Index aufnehmen wollen, um den Dow Jones nicht zu verzerren. 

Auch eine Listung in Indizes wie dem MSCI World wird nicht nur durch objektive Zahlen, sondern auch durch die subjektive Einschätzung von Analysten bestimmt. 

Wenn du daher einen Index verwenden, um zu bestimmen, wo und wann du deine nächste Investition tätigen möchtest, ist es wichtig zu verstehen, nach welchen Faktoren sich der jeweilige Index zusammensetzt. 

Wenn es allerdings um die Berechnungen der Positionen der einzelnen Aktien innerhalb eines Index bzw. um die Berechnung des Kursverlaufs des Index geht, dann folgen alle Arten von Indizes klar definierten Formeln.

Wie genau das funktioniert, erfährst du im nächsten Absatz. 

So werden Indizes berechnet

In der Regel lassen sich Indizes bzw. die Berechnung von Indizes in zwei Gruppen einteilen: 

  • Kursindizes 

  • Performanceindizes

Ein Kursindex wird nur anhand von Nachfrage und Angebot am Aktienmarkt gerechnet, gibt also nur den Kursverlauf der Aktien wieder. 

Ein Kursindex ist daher ein praktischer, allgemeiner Performance-Indikator, der die tatsächliche Wertentwicklung der Aktien allerdings nicht genau widerspiegelt. 

Denn für den Wert einer Aktie ist nicht nur deren Kursverlauf, sondern auch Dinge wie Dividendenausschüttung oder andere Maßnahmen wie Kapitalerhöhungen, wichtig. 

Ein Performance-Index berücksichtigt all diese Faktoren und wird daher deutlich häufiger für die Bewertungen von Branchen und Wirtschaften herangezogen. Beim wichtigen deutschen DAX handelt es sich zum Beispiel um einen Performance-Index. 

Wenn du verschiedene Indizes miteinander vergleichst, ist es daher extrem wichtig, dass du weißt, ob es sich dabei um Performance- oder Kursindizes handelt. 

Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Aktien in einem Index gleich gewichtet werden. 

So hat ein Unternehmen im Dax zum Beispiel einen proportional größeren Einfluss auf die gesamte Performance des DAX, umso größer und umsatzstärker die Akteingesellschaft ist. 

Fazit

Das Thema Aktienindex ist deutlich komplizierter, als Einsteiger häufig annehmen. 

Schließlich gibt es eine Vielzahl von Faktoren zu beachten, wenn du die Indizes richtig verstehen und für das eigene Investment gewinnbringend einsetzen willst. 

So zum Beispiel, ob es sich dabei um einen Performance- oder Kursindex handelt, oder welche Faktoren über die Zusammensetzung des Index bestimmten. 

Gleichzeitig sind die Indizes aber entscheidend für deinen Erfolg an der Börse. 

Denn nur durch die Verwendung des richtigen Aktienindex lassen sich fundierte Entscheidungen für ein erfolgreiches und profitables Investment treffen. 

Solltest du noch weitere Fragen dazu oder zu anderen Finanzthemen haben, dann empfehlen wir dir unseren Blog, mit vielen weiteren interessanten und vor allem nützlichen Artikeln.