Der DAX ist der Deutsche Aktienindex, der den deutschen Markt abbildet. Das bedeutet, dass hier die 40 umsatzstärksten deutschen Unternehmen unter diesem Index vereint sind.
Auf andere Art formuliert, der DAX repräsentiert den Wert der größten deutschen Unternehmen.
In diesem Artikel schauen wir uns Folgendes an:
Was ist ein Punkt beim Dax?
Bei der Gründung des DAX im Jahr 1988 wurde der damalige Wert der Unternehmen willkürlich mit 1.000 Punkten festgelegt.
Damit ist ein Punkt beim DAX ein Tausendstel des damaligen Ausgangswertes.
Ist der DAX größer als 1.000 Punkte, heißt das, dass sich die Unternehmen besser entwickeln als im Jahr 1987, liegt er darunter, heißt das, dass sich die gelisteten Unternehmen schlechter entwickeln.
Wann können die Aktien eines Unternehmens in den DAX aufgenommen werden?
Welches Unternehmen in den DAX aufsteigen darf, entscheidet die Deutsche Börse AG anhand einiger Kriterien.
Zu den Kriterien zählen unter anderem:
Zugehörigkeit zu den 40 umsatzstärksten Unternehmen
mindestens 10 % Streubesitzanteil
operatives HQ oder juristischer Sitz in Deutschland
positives EBITDA für mindestens zwei Jahre
fortlaufender Handel auf XETRA
mindestens 30 Handelstage nach Erstnotiz
Einreichung von Jahresabschlüssen, sowie Halbjahres- und Quartalszahlen und Berichte
Aktuelle DAX Zusammensetzung
Hier siehst du die Liste der aktuell im DAX befindlichen Unternehmen, alphabetisch geordnet, mit Sektor und ISIN (Stand: 19.02.2023).
Adidas: Sportartikel, DE000A1EWWW0
Airbus: Luft- und Raumfahrt, Rüstung, NL0000235190
Allianz: Versicherung, DE0008404005
BASF: Chemie, DE000BASF111
Bayer: Chemie und Pharma, DE000BAY0017
Beiersdorf: Konsumgüter, DE0005200000
BMW: Automobil, DE0005190003
Brenntag: Chemie, DE000A1DAHH0
Continental: Automobilzulieferer, DE0005439004
Covestro: Werkstoffe, DE0006062144
Daimler Truck: Automobil, DE0007100000
Delivery Hero: Logistik, DE000A2E4K43
Deutsche Bank: Finanzwirtschaft, DE0005140008
Deutsche Börse: Finanzwirtschaft, DE0005810055
Deutsche Post: Logistik und Post, DE0005552004
Deutsche Telekom: Telekommunikation, DE0005557508
E.ON: Energie, DE000ENAG999
Fresenius: Medizintechnik, DE0005785604
Fresenius Medical Care: Chemie und Pharma, DE0005785802
Hannover Rück: Versicherungen, DE0008402215
HeidelbergCement: Baustoffe, DE0006047004
Henkel: Konsumprodukte, DE0006048432
Infineon: Halbleiter, DE0006231004
Linde: Chemie, IE00BZ12WP82
Mercedes-Benz Group: Maschinenbau, Verkehr und Logistik, DE0007100000
Merck: Chemie und Pharma, DE0006599905
MTU Aero Engines: Maschinenbau, DE000A0D9PT0
Münchener Rück: Versicherung, DE0008430026
Porsche: Automobile, DE000PAG9113
Porsche Automobil: Automobile, DE000PAH0038
Qiagen: Biotechnologie, NL0012169213
RWE: Energie, DE0007037129
SAP: Informationstechnologie, DE0007164600
Sartorius: Pharma, DE0007165607
Siemens: Mischkonzern, DE0007236101
Siemens Energy: Energie, DE000ENER6Y0
Siemens Healthineers: Medizintechnik, DE000SHL1006
Symrise: Chemie und Kosmetik, DE000SYM9999
Volkswagen: Automobil, DE0007664039
Vonovia: Immobilien, DE000A1ML7J1
Zalando: Einzelhandel, DE000ZAL1111
Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine Anlageberatung oder Empfehlung dar.
DAX-Reform im September 2021
Seit September 2021 gelten neue Regelungen für den DAX.
Ab jetzt sind im DAX 40 statt früher 30 Unternehmen gelistet, dafür hat der MDAX nur noch 50 statt 60 Unternehmen.
Die Unternehmen müssen 2 Jahre ein positives EBITDA aufweisen und alle Geschäftsberichte und Quartalsmitteilungen veröffentlichen.
Zudem wird die DAX-Zusammensetzung nun halbjährlich im März und September geprüft.
Wie relevant ist der DAX?
Der DAX beschränkt sich nebst der geografischen Beschränkung auf Deutschland auch auf einige wenige Branchen.
Nebst dieser gelisteten Unternehmen gibt es eine Menge anderer großer Unternehmen aus Deutschland, die hier nicht aufgeführt sind, weil sie nicht gelistet sind.
So unter anderem die Handelsgruppe Schwarz, die größte deutsche Handelsgruppe.
Außerdem wird hier der Mittelstand außen vor gelassen, der in Deutschland ein wichtiger Treiber der Wirtschaft ist.
Dadurch ist fraglich, ob es reicht, den DAX alleine als Indikator für die Entwicklung der gesamten deutschen Wirtschaft heranzuziehen.
Trotz der genannten Schwächen wird der DAX aber national wie international akzeptiert, um das aktuelle Börsensentiment einzuschätzen.
Kann ich direkt in den DAX investieren?
In den DAX kann im Wesentlichen auf drei Arten investiert werden:
ETFs
Exchange Traded Funds erlauben es, ganz einfach im DAX anzulegen, denn der Indexfonds bildet die Wertentwicklung des Index DAX ab.
Hier hast du den Vorteil von relativ niedrigen Kosten, wenig Aufwand und hoher Transparenz.
Außerdem sind ETFs ein Sondervermögen, sodass sie bei der Pleite des Depotbetreibers in dein neues Depot überschrieben werden.
Aktien
Alternativ zu ETFs kannst du dir selbst die Arbeit machen, die im DAX abgebildeten Aktien in deinem Portfolio nachzustellen.
Aus unserer Sicht ist diese Vorgehensweise aber nicht empfehlenswert.
Einerseits ändert sich die Gewichtung der einzelnen Unternehmen innerhalb des DAX häufig.
Andererseits ist die Weiterentwicklung der Unternehmen nicht immer vorhersehbar.
Zudem benötigst du ein größeres Startkapital, um alle Aktien im DAX wirklich zu erwerben.
Derivate
Möchtest du den DAX in einem einzigen Wertpapier nachkaufen, könnten Derivate die Lösung sein.
Da sie jedoch nur eine Schuldverschreibung sind, hast du hier das Risiko, dass das Investment verloren geht, wenn der Emittent des Zertifikats pleitegeht.
Neben Derivaten gibt es eine Vielzahl weiterer hochspekulativer Wertpapiere, die allerdings mehr Wetten ähneln und damit sehr risikoreich und nicht für langfristiges Anlegen geeignet sind.
Ist es sinnvoll, in den DAX zu investieren?
Obwohl es relativ leicht ist, mit einem ETF in den DAX zu investieren, ist es fraglich, ob das viel Sinn ergibt.
Der DAX hat in den vergangenen Jahren sehr positiv performt, aber das macht ihn nicht zu einer optimalen Anlagestrategie.
Durch die fehlende Diversifizierung (Beschränkung auf Deutschland und wenige Branchen) stellt ein Investment in den DAX ein unnötiges Risiko dar.
Demnach ist die global diversifizierte Anlage in ETFs deutlich risikoärmer bei ähnlicher Renditeerwartung.
MDAX, SDAX und TecDAX kurz erklärt
Der DAX ist aber nicht der einzige Aktienindex, um deutsche Aktien in einem Index abzubilden.
Er hat noch 3 „kleine Geschwister“: den MDAX, SDAX und TecDAX. Lass uns kurz auf die wichtigsten Punkte eingehen.
MDAX (Mid-Cap-DAX)
Der MDAX setzt sich zusammen aus den nächstgrößten 50 Unternehmen nach den 40 DAX Unternehmen zusammen.
Grob gesagt also die Mid-Cap Aktien, die häufig auch selbst äußerst umsatzstarke Werte sind.
SDAX (Small-Cap-DAX)
Der SDAX listet die nach dem MDAX 70 Aktien, also die Plätze 91-160 in der Umsatzliga der Aktien.
Hier finden wir einige bekannte Werte wie Borussia Dortmund wieder.
TecDAX
Eine Sonderrolle kommt dem TecDAX zu, in dem die 30 wichtigsten Tech-Unternehmen abgebildet werden. Er ist der Tech-Barometer für Deutschland.
Durch die vielen Tech-Unternehmen ist der TecDAX deutlich volatiler als der DAX mit seinen traditionelleren Werten.
Fazit
Der DAX ist, gemeinsam mit seinen kleinen Geschwistern MDAX, SDAX und TecDAX, ein guter, wenn auch unvollständiger, Indikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft.
Du kannst natürlich in den DAX mit einem ETF investieren, wobei du dir hier allerdings bewusst sein musst, dass du relativ wenig diversifiziert bist.
Denn mit einem ETF auf den DAX investierst du konzentriert in einen geografischen Markt (Deutschland) und in eine begrenzte Anzahl von Sektoren.
Daher empfiehlt es sich, wie so oft, auch hier nicht alles auf diese eine Karte zu setzen.
Wobei du natürlich einen Teil deiner Investments in einen DAX ETF investieren kannst, wenn dir eine Übergewichtung von deutschen Aktien wichtig ist.
Was nun? Nächste Schritte
Wir würden dir empfehlen, dass du dir noch weiteres Wissen über Aktien aneignest. Nutze hierfür einfach unsere Reihe über Aktien für Einsteiger: