Was du über den Aufbau & die Definition eines Portfolios wissen musst

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Ein Portfolio (auch Portefeuille) ist ein Bestand von verwandten Objekten, wie zum Beispiel Wertpapieren, Produkten und Kunstwerken.

Das Wort Portfolio wird in den unterschiedlichsten Zusammenhängen in der Wirtschaft, Bildungswesen oder auch im künstlerischen Bereich verwendet. Es wird dann als Wertpapierportfolio, Produktportfolio, Markenportfolio, Projektportfolio oder auch als Kunstportfolio genannt.

Sowohl physische Objekte als auch abstrakte Vermögenswerte werden in einem Portfolien zusammengefasst.

In diesem Ratgeber schauen wir uns nicht nur an, woher der Begriff kommt und welche Portfolioarten es gibt.

Wir gehen auch insbesondere auf den Begriff des Portfolios bei Wertpapieren ein.

Das wirst du in diesem Ratgeber lernen:

Was ist Portfolio: Ein Aufteilung eines Portfolios auf dem Laptop mit Geld davor

Woher kommt der Begriff „Portfolio“?

Der Begriff des Portfolios (manchmal auch Portefeuille) leitet sich aus den Lateinischen Wörtern portare („tragen“) und folium („Blatt“) ab und würde übersetzt „Blatt-Träger“ bedeuten.

Historisch stand der Begriff am Anfang hauptsächlich für eine Sammelmappe, die besondere Dokumente enthielt.

Während der Renaissance bewarben sich Architekten mit ihrer Portfoliomappe um Bauaufträge, während sie von Künstlern dafür genutzt wurde, um sich an Akademien zu bewerben (das ist bis heute noch so).

1952 wurde dann der Begriff des Portfolios auch im Finanzwesen durch die Arbeit von Harry Markowitz etabliert.

Dieser prägte, wie kein anderer, den Begriff des Wertpapierportfolios und untersuchte, wie sich in einem Portfolio der gesamte Bestand von Wertpapieren miteinander verhält.

In diesem Zusammenhang stellte Markowitz fest, dass es mit einer Kombination aus verschiedenen Wertpapieren möglich ist, die gleiche Rendite bei geringerem Risiko zu erzielen.

Markowitz gilt damit bis heute zurecht als der Begründer der modernen Portfoliotheorie, wofür er auch einen Nobelpreis bekam.

Danach tauchte der Begriff des Portfolios auch in immer weiteren Bereichen der Finanzwirtschaft auf, unter anderem wurde er auch von Fonds, Versicherungen und Vermögensverwaltern aufgegriffen.

Im Grunde ist auch ein Investmentfonds nichts anderes als ein Portfolio.

Außerdem verwendeten auch die großen Beratungshäuser wie Boston Consulting und McKinsey immer häufiger den Begriff. Zum Beispiel fingen sie an, das gesamte Produktangebot eines Unternehmens als Produktportfolio zu bezeichnen.

Was für Arten von Portfolios gibt es?

Ein Finger zeigt auf ein Portfolio mit mehreren Inhalten auf dem Monitor

Der Begriff des Portfolios taucht mittlerweile in den unterschiedlichsten Zusammenhängen und Situationen auf.

Er steht dabei immer für eine Sammlung von verwandten Objekten und Themen.

Im Folgenden gehen wir auf einige bekannte Beispiele von Portfolioarten ein und konzentrieren uns dabei speziell auf Portfolien aus der Wirtschaftswelt.

Geschäftsportfolio

Das Geschäftsportfolio als Teil des Unternehmensportfolios umfasst alle Geschäftsfelder, in denen ein Unternehmen tätig ist.

Vornehmlich bei global agierenden Unternehmen, die in verschiedenen Sektoren und Sub-Sektoren ist so ein Portfolio relevant, um die einzelnen Geschäftsaktivitäten und deren Nutzen und Kosten miteinander vergleichen zu können.

Finanzportfolio (Wertpapier und Kreditportfolio)

Im Finanzwesen wird ein Portfolio in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet.

Bei Geldanlagen im Rahmen einer Anlageberatung werden Anlagevorschläge in einem Wertpapierdepot umgesetzt.

Dieses kann im Extrem nur aus einem oder mehreren Wertpapieren bestehen. Das hängt im Wesentlichen davon ab, welche Anlagestrategie umgesetzt werden soll.

In einer Bank werden auch die Eigenlagenlagen (Aktivgeschäft) in der Regel als Bestandsportfolio zusammengefasst.

Bei der Kreditvergabe von einer Bank steht das Kreditportfolio für den gesamten Bestand der vergebenen Kredite.

Eine genaue Beobachtung und Analyse des Kreditportfolios soll in der Praxis verhindern, dass es zu Klumpenrisiken kommt.

Ebenfalls weit verbreitet ist das Immobilien-Portfolio in der Finanzwelt.

Dieses bezeichnet wird Anzahl von Immobilien, die verschiedene Merkmale miteinander teilen. Ein anschauliches Beispiel ist eine Sammlung von Wohn- oder Gewerbeimmobilien in einem Portfolio.

Produktportfolio

Ein Produktportfolio bezeichnet bei einem Unternehmen die Gesamtheit von allen Produkten, Dienstleistungen, Projekten und natürlich Marken.

Der Begriff des Produktportfolios wurde maßgeblich von den großen Beratungsunternehmen geprägt. In diesem Zusammenhang gibt es auch verschiedene Analysemethoden, um ein Produktportfolio bewerten.

Dazu zählt unter anderem die B.C.G Analysis und das McKinsey-Portfolio, um zwei Beispiele zu nennen.

Bei diesen Methoden werden die Produkte eines Unternehmens nach verschiedenen Kriterien in Kategorien unterteilt, um so wichtige Erkenntnisse über das Produkt-Angebot zu gewinnen.

IT-Portfolio

Das IT-Portfolio ist eine Zusammenfassung von allen IT-Anwendungen, IT-Projekten und sonstigen IT-System, die in einem Unternehmen verwendet werden.

In der Regel hat es eine große Bedeutung von Unternehmen, da über dieses Portfolio gewährleistet wird, dass die unterschiedlichen Computer- und Serversysteme die an sie gestellten Anforderungen erfüllen.

Wie ist ein Anlageportfolio (Wertpapierportfolio) aufgebaut?

Grafik von drei verschiedenen Portfolien

Es lässt sich nicht pauschal beantworten, wie ein Anlageportfolio aufgebaut ist. Genauso wenig gibt es eine exakte Definition für so ein Portfolio.

Stattdessen hängt der Aufbau des Anlageportfolios im Wesentlichen von den Vermögenswerten ab, die in diesem gehalten werden.

Zu diesen gehören etwa Aktien, Anleihen und sonstige Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden. Zu denen auch Wertpapiere in Immobilien (REITs) oder auch in Rohstoffen (Derivate) gehören.

Und natürlich hängt der Aufbau eines Wertpapierportfolios von der Risikobereitschaft des Anlegers ab.

Typischerweise wird es daher in einen risikoreichen und risikoarmen Teil aufgeteilt, wie das unter anderem auch von Gerd Kommer in seinen Weltportfolien umgesetzt wird.

Obwohl allgemeingültige Aussagen darüber, wie ein Anlageportfolio aussehen sollte, schwierig sind, gibt es einige Grundregeln beim Aufbau eines Anlageportfolios.

Auf diese gehen wir im nächsten Punkt ein und klären anschließend, was eigentlich mit Portfoliomanagement gemeint ist.

Wie sollte ein gutes Portfolio aussehen?

Von einem guten Portfolio kann grundsätzlich gesprochen werden, wenn dieses zwei Merkmale erfüllt:

  • Es entspricht den Anlagezielen und der Risikobereitschaft des Anlegers und

  • es streut die Risiken ausreichend (Diversifizierung), wodurch das Risiko von größeren Wertverlusten aus Einzelpositionen reduziert wird.

Im Wesentlichen lässt sich das erreichen, indem du strategisch festlegst, welche Rendite du bei welchem Risiko erreichen möchtest, woraus sich auch die Anlageklassen ableiten, in die du investierst.

Bei den Anlageklassen ist es dann ebenfalls wichtig, dass du dein eingesetztes Kapital auf unterschiedliche Werte verteilst.

Du könntest zum Beispiel festlegen, dass du 30 % deines Kapitals in sicheren Geldanlagen wie Tagesgelder und Festgelder investieren möchtest.

Die verbliebenen 70 % investierst du in risikoreiche Anlagen wie Exchange Traded Funds (ETFs) auf Aktienindizes, um eine höhere Rendite zu erzielen.

Vorteilhaft bei ETFs in diesem Zusammenhang ist, dass diese in der Regel aufgrund ihrer Struktur in hunderte von Aktien investieren, wodurch du automatisch das Risiko ausreichend streust (vorausgesetzt du investierst in einen ETF auf einen breiten Aktienindex wie den MSCI World Index).

Übrigens, auf Enqome findest du auch einen Artikel darüber, wie ein ausbalanciertes Portfolio aussehen sollte.

Was ist mit Portfoliomanagement gemeint?

Ein Portfoliomanagement-Team diskutiert über passende Anlagen

Portfoliomanagement könntest du auch als "Portfolioarbeit" übersetzen.

Damit ist die Pflege und Verwaltung deines Anlageportfolios gemeint, denn es reicht nicht aus, nur einmal ein Portfolio aufzulegen und sich danach nicht mehr um die Geldanlagen zu kümmern.

Allerdings musst du auch nicht täglich an deinem Portfolio arbeiten, indem du etwa die Zusammensetzung ständig veränderst. Das wäre genauso wenig zielführend und vermutlich sogar schädlich.

Typischerweise wird das Portfoliomanagement daher nach einem festgelegten Zeitrhythmus umgesetzt, meistens quartalsweise oder jährlich.

Fazit

In diesem Ratgeber ging es um das Portfolio. Wir haben geklärt, woher der Begriff kommt und in welchen Situationen er angewandt wird.

Wir haben uns hauptsächlich auf die Anwendung innerhalb der Finanz- und Wirtschaftswelt konzentriert. Insbesondere bei der Verwaltung von Vermögen ist das Wertpapierportfolio ein zentraler Begriff, wie wir erklärt haben.

Weitere interessante Inhalte zu dem Thema findest du auf unserem Blog in der Kategorie Geldanlage.