3-Konten-Modell einfach erklärt: Sparen leichtgemacht

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Ist bei dir oft am Ende des Geldes noch so viel vom Monat übrig? Du möchtest etwas Geld sparen, aber es klappt einfach nicht? Keine Sorge, du bist nicht allein.

In der Theorie ist es leicht Geld zu sparen, nur die praktische Umsetzung kann manchmal etwas schwierig sein.

Glücklicherweise ist dann das 3-Konten-Modell genau das Richtige für dich. Denn hast du das Modell erst einmal verstanden und umgesetzt, verwalten sich deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben von selbst.

In diesem Leitfaden lernst du:

Warum überhaupt ein Kontomodell?

Viele Personen gehen monatlich wie folgt mit ihren Einnahmen und Ausgaben um: Zuerst werden die wichtigen Rechnungen bezahlt und danach wird konsumiert. Und was dann übrig bleibt, wird gespart, zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto.

Dieser Ansatz führt aber in der Praxis häufig zu dem gleichen Problem: Die Personen haben keinen Überblick und damit Kontrolle, wo ihr Geld jeden Monat eigentlich tatsächlich hinfließt.

Das führt in der Konsequenz dazu, dass die eigenen Finanzziele nicht erreicht werden können.

Mit einem Kontomodell kannst du genau das vermeiden, wodurch dein monatlicher Sparbetrag kein Zufallsergebnis mehr ist.

Anstatt am Ende des Monats das zu sparen, was übrig ist, gehst du genau umgekehrt vor: Von deinen monatlichen Einnahmen legst du einen Anteil für deine persönlichen Ziele zur Seite.

Praktisch in diesem Zusammenhang ist, dass bei einem Kontenmodell für die unterschiedlichen Konten verschiedene Verwendungszwecke festgelegt werden. Dadurch bleibt kein Thema auf der Strecke.

Ein Kontomodell kann von unterschiedlichen Haushalten genutzt werden: Es eignet sich für Paare (Partnerschaft), Familien oder auch Singles.

Im Grunde macht es für alle Personen Sinn, die Ordnung in ihre Finanzen bringen möchten.

Was ist das 3-Konten-Modell?

Infographik: die drei Konten und ihre Aufgaben erklärt

Beim Drei-Konten-Modell organisierst du mit nur 3 Konten („Geldtöpfe“) deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben.

Bei einem der Konten handelt es sich um dein Girokonto (Basiskonto), während die anderen zwei Konten als Tagesgeldkonten geführt werden.

Ein weiteres wichtiges Element des 3-Konten-Modells sind Daueraufträge.

Ohne diese müsstest du jeden Monat händisch das Geld auf die Konten aufteilen. Das wäre viel zu umständlich, weshalb du Daueraufträge einrichtest, um das zu automatisieren.

Im Folgenden haben wir für dich zusammengefasst, welches Konto für welchen Zweck verwendet wird.

#1 Basiskonto

Ein Mann kauft im Supermarkt Lebensmittel ein und benutzt das Basiskonto

Mit dem Basiskonto bezahlst du deine notwendigen Ausgaben. Zu denen etwa die Miete, Versicherungen oder deine Handy-Rechnung gehören.

Manchmal kommt es zu Diskussionen, was eigentlich die notwendigen Ausgaben sind.

Gehören etwa Klamotten und auch kulturelle Aktivitäten ebenfalls dazu? Oder müssten diese Ausgaben dem Spaßkonto zugeordnet werden?

Unserer Ansicht kannst du sie als notwendige Ausgaben einplanen, wenn du regelmäßig einen fixen Betrag dafür ausgibst.

Es bleibt aber letztendlich dir überlassen, welche Ausgaben du als notwendig für dich bewertest.

#2 Sparkonto

Ein Glas mit Geld wird zum Sparen genutzt, daneben eine Glühbirne, die für die gute Idee des Kontenmodells steht

Das Sparkonto wird, wie du dir eventuell bereits gedacht hast, für deine Ersparnisse genutzt.

Mit dem Geld auf diesem Konto kannst du versuchen, größere Sparziele zu erreichen oder um für später vorzusorgen (Altersvorsorge).

Wichtig bei diesem Konto ist, dass du diszipliniert bleibst und der Versuchung widersteht, unbedacht Geld von diesem Konto abzuheben.

Zum Beispiel, wenn du dir etwas unbedingt kaufen möchtest.

Das Sparkonto solltest du im Übrigen im Kontext deiner Finanzplanung sehen: In der Regel reicht es nicht aus, das Geld nur auf einem Tagesgeldkonto liegenzulassen, um Vermögen aufzubauen.

#3 Spaßkonto

Zwei Frauen amüsieren sich auf dem Jahrmarkt, essen Zuckerwatte und geben das Geld von ihrem Spaßkonto aus

Mit dem Spaßkonto kannst du machen, was du willst.

Du kannst das Geld für Konsum und Sachen ausgeben, die dir Freude machen oder wichtig sind. Das Geld kannst du zum Beispiel für einen Urlaub oder andere Aktivitäten ausgeben, die du in deiner Freizeit genießt.

Während viele Personen das Basis- und Sparkonto logisch erscheinen, sind viele von diesem Konto überrascht.

Dabei ist dieses Konto mindestens genauso wichtig wie die anderen Konten. Denn kommen die Dinge zu kurz, die dir Freude bereiten, verlierst du schnell die Motivation am Sparen.

Was ist die Grundidee des 3-Konten-Modells?

Wie du siehst, ist das 3-Konten-Modell sehr einfach und genau das macht es so effektiv.

Mit dem 3 Kontenmodell stellst du sicher, dass du dich jeden Monat zuerst bezahlst („Pay yourself first“), bevor du dein Budget für alle anderen Ausgaben ausgibst.

Dadurch wird es einfach, monatlich Geld zu sparen, um das Geld gewinnbringend für deine persönlichen Ziele anzulegen.

Falls du das Buch „Der reichste Mann von Babylon“ gelesen hast, wird dir das bekannt vorkommen. Auf dieses Grundprinzip wird in diesem echten Klassiker unter den Finanzbüchern immer wieder hingewiesen.

Und obwohl dieses Prinzip eigentlich sehr einleuchtend ist, wird es von vielen Menschen nicht umgesetzt.

Wie das Geld auf die 3 Konten aufgeteilt wird (mit Beispiel)

Drei Sparschweine stehen für die drei Konten mit einer Aufteilung von 50%, 25% und 25%

Im Allgemeinen ist es dir überlassen, wie du dein laufendes Einkommen auf die einzelnen Konten aufteilst. Entscheidend ist, dass du mit dem Geld, das dir monatlich zur Verfügung hast, gut zurechtkommst.

Als Daumenregel für eine prozentuale Aufteilung des Geldes haben sich aber folgende Werte bewährt.

  • 50 % für das Basiskonto

  • 25 % für das Sparkonto

  • 25 % für das Spaßkonto

Sollte aber eine andere Aufteilung besser zu deinen persönlichen Umständen passen, dann kannst du die Prozente einfach anpassen.

Das kann insbesondere der Fall sein, wenn du wesentlich höhere notwendige Ausgaben hast. Und das Gleiche gilt logischerweise für die anderen Konten.

Ein anschauliches Beispiel ist ein teures Hobby, das viel Geld verschlingt, aber auf das du nicht verzichten möchtest. Für diesen Fall verteilst du mehr Geld auf das Spaßkonto.

Neben der klassischen 50-25-25 Aufteilung kannst du dich auch für eine alternative Aufteilung von 70-20-10 und 50-20-30 entscheiden.

Wie würde ein Beispiel für das Drei-Konten-Modell aussehen?

Nach der ganzen Theorie wird es Zeit für eine beispielhafte Umsetzung des Drei-Konten-Modells.

Für dieses gehen wir vom durchschnittlichen Bruttoeinkommen in Deutschland aus, das laut Statistik bei ca. 4.000 € liegt.

Nach Abzug von Steuern und sonstigen Abgaben sollten monatlich 2.400 € bis 2.800 € übrig bleiben.

Gehen wir von 2.800 € aus, so würdest du dein Einkommen bei einer Aufteilung von 50-25-25 wie folgt auf die Konten aufteilen:

  • Konto 1 - Basiskonto: 1.400 €

  • Konto 2 - Sparkonto: 700 €  

  • Konto 3 - Spaßkonto: 700 € 

In diesem Zusammenhang möchten wir dir gerne noch einen wichtigen Hinweis zu den Ersparnissen auf dem Sparkonto mitgeben.

Bevor du dein Erspartes in Aktien oder andere Wertpapiere investierst, solltest du dir einen Notgroschen anlegt haben.

In Summe sollte dieser dem 2- bis 3-fachen deines Nettogehalts entsprechen: Für unser Beispiel wäre das ein Notgroschen zwischen 5.600 € bis 8.400 €.

Bei diesem Beispiel sind wir von einem Alleinverdiener ausgegangen. Bei Personen, die in einer Partnerschaft leben oder auch Familien macht es logischerweise Sinn, wenn auch das Einkommen vom Partner berücksichtigt wird.

Insbesondere in dem Fall, wenn sich die unterschiedlichen Verdiener die laufenden Kosten (Fixkosten) teilen.

Welche Vorteile und Nachteile hat ein 3-Konten-Modell?

Für ein 3-Konten-Modell lassen sich die folgenden Vorteile und Nachteile zusammenfassen:

Vorteile

  • Mit einem 3-Konten-Modell wird das regelmäßige Sparen automatisiert.

  • Dadurch, dass das Geld von Anfang an gespart wird, ist von vornherein klar, wie viel Geld für welche Zwecke genutzt werden kann.

  • Mit einem 3-Konten-Modell ist es leicht, den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten.

Nachteile

  • Am Anfang erfordert es ein wenig Zeit und Aufwand, um die unterschiedlichen Konten anzulegen.

  • Mit der Anzahl der Konten nimmt auch schnell die Komplexität zu. Das 3-Konten-Modell ist in diesem Zusammenhang unserer Meinung nach ein guter Kompromiss zum 4-Konten-Modell oder 6-Konten-Modell.

  • Das Drei-Konten-Modell (und andere Kontenmodelle) funktioniert nur, wenn es diszipliniert umgesetzt wird.

Welche Banken empfiehlt Enqome für das 3-Konten-Modell?

Ein Mann eröffnet ein Online-Konto für das Spaßkonto

Bevor es im nächsten Abschnitt darum geht, wie du das 3-Konten-Modell umsetzen kannst, gehen wir kurz darauf ein, welche Banken wir für so ein Modell empfehlen würden.

Das sind hauptsächlich die Konten, die du bei einer Onlinebank eröffnen kannst. Bei diesen Onlinebanken musst du für ein Girokonto wesentlich niedrigere Gebühren als bei einer Filialbank bezahlen (meistens kostenlos ab einem monatlichen Geldeingang von 700 €).

Des Weiteren zeigen unsere Erfahrungen mit diesen Banken, dass diese auch häufig höhere Zinsen für Tagesgelder bieten. Das ist vorteilhaft, für die Konten des Modells, die du als Tagesgeldkonto führst.

Du kannst natürlich selbst auf die Suche machen oder du nutzt einfach den Girokontovergleich und Tagesgeldvergleich auf Enqome, um die besten Konten zu finden.

Wie du das 3-Konten-Modell umsetzen kannst (6 Schritte)

Infografik: wie du in 6 Schritten ein 3-Kontenmodell in die Tat umsetzt

Zum Schluss haben wir für dich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der du ganz einfach das 3-Konten-Modell umsetzen kannst.

Schauen wir uns die Schritte im Einzelnen an.

Schritt 1: Berechne deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben

Wie viel Geld brauchst du zum Leben im Monat? Verschaffe dir einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben.

Frag dich zum Beispiel:

  • Wie viel Geld gebe ich monatlich für Miete und Lebensmittel aus?

  • Welche Mitgliedschaften und Abos gönne ich mir?

  • Wofür gebe ich regelmäßig Geld aus?

  • Wie viel Geld benötige ich für meine Hobbys?

Praktisch für diesen Schritt sind Haushalts-Apps oder das klassisch geführte Haushaltsbuch.

Zu kompliziert solltest du es dir aber nicht machen. Meistens ist es doch, wenigstens ungefähr, klar, wofür du dein Geld ausgibst.

Schritt 2: Lege einen Spar- und Spaßbetrag fest

Wenn du ein Sparziel festgelegt hast, ergibt sich daraus automatisch die Aufteilung für die anderen beiden Konten.

Es ist sinnvoll, dass du wenigstens 25 % deines Einkommens sparst. Wie vorher erwähnt, hängt das aber von deinen persönlichen Präferenzen ab.

Da deine notwendigen Ausgaben (Fixkosten) bekannt sind, kannst du jetzt leicht die anderen zwei Beträge berechnen.

Hierfür ziehst du von deinen Einnahmen den Betrag für deine notwendigen Kosten ab und teilst den übrigen Betrag durch 2.

Vorausgesetzt, du möchtest jeweils 25 % auf das Sparkonto und Spaßkonto überweisen. Falls das nicht der Fall ist, passt du die Werte einfach nach deinen Vorstellungen an.

Schritt 3: Eröffne zwei weitere Konten

Zusätzlich zu deinem Basiskonto, welches dein bisheriges Girokonto ist, benötigst du zwei weitere Konten.

Beim Basiskonto würden wir noch erwähnen, dass du dich auf Banken ohne Kontoführungsgebühren konzentrieren solltest.

Für dein Spar- und Spaßkonto eröffnest du zwei Tagesgeldkonten. Wie vorher erwähnt, solltest du diese bei einer Bank eröffnen, die dir hohe Zinsen für Tagesgelder bietet.

Schritt 4: Richte Daueraufträge ein

Richte zwei Daueraufträge ein, mit denen du die in Schritt 2 festgelegten Beträge auf dein Spar- und Spaßkonto überweist – am besten 1 oder 2 Tage nach deinem Gehaltseingang.

Bei einem Gehalt von 2.800 € netto und einer Aufteilung von 50-25-25 wären das jeweils 700 € auf das Spar- und Spaßkonto.

Der Rest verbleibt auf deinem Girokonto und wird für deine notwendigen Ausgaben verwendet.

Schritt 5: Kontrolliere deine Aufteilung

Die Beträge für das Spar- und Spaßkonto sollten immer an deinen Lebensstil angepasst sein.

Kontrolliere daher alle paar Monate, ob die Aufteilung noch Sinn ergibt – vor allem bei Gehaltserhöhungen oder anderen Veränderungen wie z. B. bei einer Familiengründung ist das wichtig.

Schritt 6: Investiere deine Ersparnisse

Nachdem du deinen Notgroschen zusammengespart hast, solltest du das übrige Geld investieren.

Hierfür solltest du dich ein wenig mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzen.

Fazit

In diesem Ratgeber sind wir auf das 3-Konten-Modell Eingängen, mit dem die monatlichen Einnahmen und Ausgaben automatisiert werden können.

Mit dieser Methode wird das regelmäßige Sparen systematisiert, was sicherstellt, dass die eigenen Finanzziele nicht mehr zur kurz kommen.

Nachdem das Kontomodell erst einmal erfolgreich umgesetzt wurde, läuft danach der Rest dank der Verwendung von Daueraufträgen von selbst.

Wichtig bei der Umsetzung des Modells ist es, auf die richtigen Konten zu setzen, um unnötige Kosten zu vermeiden und attraktive Zinsen auf die Ersparnisse zu erhalten.